Konkordanz der Bildseiten der Handschriften von
Udalricus Campililiensis (Ulrich von Lilienfeld), Concordantiae caritatis
Zusammengestellt von Martin Roland
 
Budapest, Zentralbibliothek des Piaristenordens,  CX 2 – Haendescheidung

Gerhard Schmidt ist die stilistische Einordnung des Hauptmeisters der Budapester Concordantiae zu verdanken. Mehrfach hat er auf die grosse Bedeutung dieses Malers hingewiesen:

1990
Kunst um 1400, Forschungsstand und Forschungsperspektiven, in: Kunsthistorisches Jahrbuch Graz 24 (1990), S. 34–49, bes. S. 45 f. und Abb. 15 (Wiederabgedruckt in: G. Schmidt, Malerei der Gotik, Fixpunkte und Ausblicke [Hg. M. Roland], Graz 2004, Bd. 2, S. 239–250, bes. S. 249 f. und Abb. 15):
    Der Hauptmeister der Budapester Concordantiae ueberbruecke die stilistische Luecke zwischen der spaetesten Phase des Rationale Durandi der oesterreichischen Herzoege (Wien, Oesterreichische Nationalbibliothek, Cod. 2765) und dem grossen Antiphonar von Klosterneuburg (Stiftsbibliothek, CCl 65–68).

2000
Die Malerei, in: G. Brucher (Hg.), Gotik (Geschichte der bildenden Kunst in Oesterreich 2), Muenchen 2000, S. 478–485 (teilweise wiederabgedruckt in: G. Schmidt, Malerei der Gotik, Fixpunkte und Ausblicke [Hg. M. Roland], Graz 2005, Bd. 1, S. 379–388 unter dem Titel: Der internationale Stil in der Wiener Buch- und Tafelmalerei, bes. S. 383–387):
    Schmidt betont die westliche Stilpraegung des Hauptmeisters; er vergleicht die toerichten Jungfrauen in Budapest (fol. 234v) mit den Assistenzfiguren des Kanonbildes (fol. 63v) des Gotha-Missales (Cleveland, The Cleveland Museum of Art, Mr. and Mrs. Wiliam H. Marlatt Fund) (Abb. 26, 27) und den vor Potiphars Weib fluechtenden Josef (Budapest, fol. 241v) mit dem Auferstandenen des um 1375 in Paris entstandenen Missales (fol. 1r) (Abb. 28, 29). Weitere Vergleiche unter anderem mit fol. 15r des "Wiesbadener Sammelbandes" (Wiesbaden, Hauptstaatsarchiv, 3004 B 10), der um 1390/1400 in den Niederlanden entstand (Abb. 31), untermauern die westliche Stilherkunft des Hauptmeisters.

2003
Nachtrag zu: Die oesterreichische Kreuztragungstafel in der Huntington Library, in: G. Schmidt, Malerei der Gotik, Fixpunkte und Ausblicke (Hg. M. Roland), Graz 2005, Bd. 1, S. 377 f.:
    Schmidt identifiziert den Hauptmeister (Boreczky Hand 1 und Hand 1/a) mit dem Maler der Kreuztragungstafel in der Henry E. Huntiongton Library and Art Gallery in San Marino/Ca. Wegen der technischen Unterschiede und den zahlreichen Uebermalungen des Tafelbildes blieben kleine Vorbehalte.

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