Konkordanz der Bildseiten der Handschriften von
Udalricus Campililiensis (Ulrich von Lilienfeld), Concordantiae caritatis
Zusammengestellt von Martin Roland
 
Budapest, Zentralbibliothek des Piaristenordens,  CX 2 – Kolophon

Auf fol. 252v der Budapester Concordantiae nennt sich Stephan Lang als Schreiber in einem ausfuehrlichen Eintrag:

Finitus est iste liber usque huc per Stephfanum dictum Lang civem Winnennsem
in suo parvo studorio sue magne stube feria secunda hora 8a ante festum  asscenssionis (!) Domini
circa horam septimam anno Domini M° CCCC° tredecimo.
Supplico omnibus ut orent Stepfano.
Oppto ut miseratur iudicio.

Christine Glassner (in: VL², Bd. 11, Sp. 907–910), weist Stephan Lang 1399 an der Prager Universitaet nach.  Boreczky 1999/2000, S. 6, belegt ihn ab 1406 in Wien, wo er mehrere staedtische Aemter innehatte. Unter anderem war er 1419 Kirchenmeister von St. Stephan und somit fuer die Finanzgebarung der bedeutendsten Kirche Wiens verantwortlich.

    Am 7. November 1419 verfasste er ein Testament (Boreczky, Anm. 39) und stirbt unmittelbar darauf.

Christine Glassner belegt, dass Stephan Lang ist nicht bloss Schreiber war, sondern auch Autor eines dem Genre des 'Memento mori' angehoerenden Textes. Seine Memoria improvisae mortis weist einige Parallelen zu den im Tugend- und Lasteranhang der Concordantiae caritatis versammelten Texten auf: Sie vereint deutsche und lateinische Abschnitte und kombiniert die Medien Text und Bild (Illustrationen erhalten in der Abschrift Melk, Stiftsbibliothek, Cod. 979, foll. 150r–158r).

Weitere Informationen zu Stephan Lang hat
zuletzt Ferdinand Opll zusammengetragen und ausserdem dessen beide Testamente ediert (Opll–Roland 2006, S. 89–94, 105–112).

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