Fehlerhafte neuzeitliche Zählung mit Tinte: Sprung von 43 auf 45, von 85 auf 87. Vor- und Nachsatzblatt von der heutigen Bindung (in der Lagenformel nicht berücksichtigt). Zeitnahe Kustoden in römischen roten Zahlen von I bis XXI, danach ist die letzte Lage nur als X bezeichnet. Zwei Vorsatzbll. aufeinander zu Bl. 1 geklebt. Auf Bl. 14r, 95r gotischer Buchstabe z (letztes Bl. war ursprünglich beschädigt und wurde im Zuge einer Restaurierung ergänzt; es weist dieses z folglich nicht auf). Bl. 148, 152, 155 bunte Nähte.
Schriftart: Karolingisch-gotische Übergangsschrift 3 Schreiber: 1) Bl. 1r, Z 2-8. 2) Bl. 1r Z 9 - 79r; diese Hand auch in Göttweig, Cod. 38 (rot), 68r-74r, Cod. 62 (rot) als Hauptschreiber, in Cod. 181 (rot), 10ra-23vb sowie ÖNB, Cod. 446 (ehemals Göttweig), 1r-v; 3) Bl. 79r-176v. Bleistiftlinien. Wie Bl. 1v vermerkt, sind einige Titel teilweise radiert und von Johannes Alexander Brassicanus durch die (falsche) Zuschreibung an Eucherius Lugdunensis ersetzt worden.
Ausstattung: Illuminiert
Bl. 14r, 36v, 72v, 95v, 121v, 160v 7-10-zeilige Silhouetteninitialen bzw. Initialen mit Konturbegleitern und anderem Dekor, teilweise in zwei Farben. Bl. 65r Maskeninitiale; Bl. 79v Rankeninitiale mit gelb laviertem Binnenfeld; Bl. 142v Initiale mit Propheten Daniel. Der Figurenstil dieser Initiale, ist nach Martina Pippal (Kat. Göttweig 1983, Kat.-Nr. 1077) mit Göttweig, Cod. 181 in Verbindung zu bringen und lässt auf eine Entstehung in Göttweig um 1200 schließen.
Hs. enthält 1 Fragment
VS
1r Pergament 1. Hälfte 12. Jh.
Das Blatt wurde auf das zweite Vorsatzblatt geklebt, sodass nur eine Seite sichtbar ist. Der Göttweiger Besitzvermerk steht auf diesem Fragment, sodass dieses schon dort makuliert worden sein muss.
Weißes Pergament über Pappdeckel mit Goldpressung.
Bl. 1r Göttweiger Besitzvermerk Anfang 13. Jh.: Liber sancte Marie [radiert:] Gotwich. Das Fragment steht zwar nur auf einem ehemaligen Einbandfragment und bezieht sich nicht zwingend auf diese Handschrift, der auf Bl. 14r, 95r notierte gotische Buchstabe z zeigt aber, dass die Handschrift jedenfalls im 15. Jahrhundert in Göttweig war (vgl. derartige Einträge in zahlreichen Handschriften Göttweiger Provenienz). Von Göttweig dürfte die Handschrift über Johannes Alexander Brassicanus in den Bestand der ÖNB gewandert sein (vgl. Notiz Bl. Iv; vgl. hierzu auch Simader, Bücher aus der mittelalterlichen Universität Wien und ihrem Umfeld). Aufgrund der Beschreibung Blotius' (vgl. Menhardt, Blotius, 50) muss sie jedenfalls schon im Jahr 1576 in der Bibliothek gewesen sein. Bl. 2r unten Besitzeintrag Ex augustissima bibliotheca caesarea Vindobonensi.
Nikolaus Czifra 01.04.2014, letzte Änderung 23.02.2016
Calendarium-Fragment (18.7.-20.9.).1. Hälfte 12. Jh.
(1r)
Besitzvermerk.
(1v)
Johannes Alexander Brassicanus: Vorerklärungen.Hier wird erläutert, wieso in dieser Hss. einige Stellen radiert sind.
2
1v
Episcopio suo s. amiciss. mi Nicolae, quod in librorum fere [?] omnium huius codicis exordiis pleroque rasa vides ... — ... tu fac valeas et expectationi de te concepte satisfacias.
1v
Darunter von der Hand M. Denis': Immerito monachum carpsit et Nic. episcopium decepit W. Lazius, non enim Eucherii, sed Ruperti Tuitiensis sunt hi commentarii. M. Denis.
(2r-176v)
Rupertus Tuitiensis OSB: De sancta trinitate et operibus eius, liber 27-33 (Ed.: CCCM 23, 1455-1822). (14r) In Isaiam I. (36v) In Isaiam II. (65r) In Hieremiam. (95v) In Ezechiel I. (121v) In Ezechiel II. (142v) In Danielem. (160v) In evangelistas. - Text wahrscheinlich von dem früheren Lambacher Codex Brüssel, Bibliothek der Bollandisten, Cod. 318 abhängig (vgl. CCCM 21, XLIII und XLVII).
1
2r
Tit.:Incipiunt capitula in Esayam. Omnis anima, quae Christum diligit, Isaiae prophetae aurem libenter apponit tantoque subiectior appropinquat pedibus illius ... — ... optimam partem elegit, quae non auferetur ab ea.