Eine Handschrift gleichen Inhalts erwähnt im Heiligenkreuzer Bücherkatalog von 1134/1147 (Cod. 205, Iv-IIr) unter den Werken des Augustinus auf Iv: Item enchiridion eiusdem et Ivo de sacramentis et sermones Ivonis in uno volumine (Gottlieb 1915, 19, Z. 7f.).

Zwei Teile, I: I-47, II: 48-99. Pergament verschiedentlich mit kleineren und größeren (teilweise noch vernähten) Rissen und Löchern. Haar- und Fleischseiten kaum unterscheidbar. Lagen: 12.IV^I,94 + (II+1)⁹⁹. Einzelblatt 99; das Bl. 51/1 bei der ursprünglichen Foliierung mit Bleistift nicht gezählt. Teil I: Schriftspiegel 180/190×110, 26 Zeilen. Blindlinierung: Der Schriftspiegel von einfachen bis zu den Seitenrändern gezogenen Horizontal- und Vertikallinien gerahmt; bei der ersten Lage die Vertikallinien als Doppellinien ausgeführt; die obere Horizontallinie als erste Zeilenlinie verwendet. Die Zeilenlinien zwischen den Vertikallinien gezogen; in der Regel auch die zweite und dritte bzw. die dritt- und vorletzte Zeilenlinie bis zu den Seitenrändern gezogen. — Rote Kapitelzählung im Kapitelverzeichnis, rote Werk- und Kapitelüberschriften. Rote zweizeilige, zu Textbeginn auf 1v vierzeilige Initialmajuskeln, auf 1v mit Blattdekor; von gleicher Hand die Initialmajuskeln in Heiligenkreuz, Cod. 122. — Teil II: Schriftspiegel 160/165×105, 28/30 Zeilen. Teilweise stark verblaßte Stiftlinierung: Der Schriftspiegel von einfachen bis zu den Seitenrändern gezogenen Horizontal- und Vertikallinien gerahmt; die obere Horizontallinie als erste Zeilenlinie verwendet. Die Zeilenlinien zwischen den Vertikallinien gezogen. Einstichlöcher für die Linierung in der Regel erhalten. Rote Überschriften. Rote und ockerfarbene Auszeichnungsstriche bzw. -punkte. Rote zwei- bis dreizeilige Initialmajuskeln, teilweise mit Konturbegleitern und teilweise mit ockerfarbener Füllung im Binnengrund. Die Rubrizierung systematisch nur bis 67r ausgeführt, danach nur noch Initialmajuskeln zu Textbeginn. — Zur Schrift und den Schreibern siehe unter www.scriptoria.at. — Schmuckloser gotischer Einband: Ursprünglich helles, jetzt nahgedunkeltes und beschädigtes Leder über Holzdeckeln. Je fünf Deckelbeschläge auf dem VD und HD sowie die beiden Schließdorne auf dem VD entfernt; auf dem HD noch die Ansätze der beiden Lederschließriemen unter kleinen Messingplättchen erhalten. Der Rücken mit drei Doppelbünden.
Provenienz: Stift Heiligenkreuz. — (Ir) Besitzvermerk Liber est Ioannis Alexandri Brassicani. — Dann vom Wiener Bischof Iohannes Faber an das Collegium apud Sanctum Nicolaum gestiftet, vgl. das entsprechende gedruckte Exlibris mit dem Stiftungsvermerk auf dem VD-Spiegel Actum Vienne in episcopali curia prima die Septembris Anno salutis M.D.XXXX. — Zuletzt Wiener Universitätsbibliothek.

Alois Haidinger 2013-05-19; letzte Änderung 2014-08-22.