Die Ausstattung (Deckfarbeninitialen und -ranken sowie Fleuronnéedekor) von derselben Hand / denselben Händen wie Wien, UB, Inkunabel III 261009/3 (GW M50558, gedruckt in Straßburg, nicht nach 1478, laut Eintrag auf dem VDS in Auftrag gegeben und mit Wappen des Probstes Leonhard I. Hutter von Suben, 1474-1493); siehe Hranitzky–Schuller-Juckes–Rischpler 2018, 246 f. (bei Kat. 76), Fig. 105. – Stilistisch verwandt, jedoch nicht identisch das Fleuronnée in einer umfangreichen Gruppe von Inkunabeln und Handschriften aus der ZEit um 1470-1490, zu der z. B. Linz, OÖLB, Hs.-271 gehört; s. dort.
Im Kalender nachgetragene Obiit-Vermerke für 1479: (4v) Johannes Maroltinger de Wolfegk miles, "zweifellos identisch mit Hanns Maroltinger zu Wolfsegk(h) bzw. Wolfseck, Ritter, der u. a. in vier zwischen 1460 und 1470 ausgestellten Urkunden des Bayerischen Hauptstaatsarchivs in München als Siegler bzw. Zeuge erscheint und zuerst als Pfleger zu Neuburg am Inn, später als Pfleger zu Hilgartsberg an der Donau bezeichnet wird" (Hranitzky–Schuller-Juckes–Rischpler 2018, 246 f., bei Kat. 76: Linz, OÖLB, Hs.-271; s. z. B. München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kloster Aldersbach, Urkunde 997); der Herkunftsort Maroltingers ist höchstwahrscheinlich Wolfsegg am Hausruck (Oberösterreich). – Ferner bittet König Friedrich III. seinen Pfleger in Neuburg am Inn, Hans Maroltinger, in einer bereits 1450 in Wiener Neustadt ausgestellten Urkunde, Wein nach Wien bringen zu lassen (Wien, Stadt- und Landesarchiv, Nr. 3381). – (5r) Passauer Fürstbischof Ulrich von Nussdorf († 2.9.1479). Vorbesitzer: Mondsee, Benediktinerkloster St. Michael (748-1791), 17. Jh. Spätestens seit dem 17. Jahrhundert in Mondsee aufbewahrt: mit weißem Papier überklebter Einbandrücken mit für Mondsee typischem Signaturschild.
Katharina Hranitzky (23.8.2022)
"GW", "Hranitzky–Schuller-Juckes–Rischpler 2018"
alle Initien
Breviarium cum calendario in usum monasterii dioecesis Pataviensis.