Äußere und innere Doppelblätter der Lagen aus Pergament. – Fehlerhafte Blattzählung 1-471: zusätzlich 26*, 36*, 175*, 247*, 258*, 310*, 382*; Zählung springt von 452 auf 463. Bl. 71* foliertes Papierblatt, das nicht zum Text gehört. Einige Pergamentblätter ebenfalls kleiner und unregelmäßig.
Flüchtige Cadellen (z. B. 13v, 24r-25v, 29rv, 65r, 83r) mit geringfügigem Fleuronnée; mitunter Profilköpfe. Vereinzelt auch Dekor der Unterlängen der letzten Zeile (z. B. 59rv, 70v). – (426r, 431r, 431v) jeweils am Beginn eines Textes bzw. Abschnittes große Cadellen eines anderen Zeichners mit vor allem aus Schattenstrichen gebildeten Blattformen. – Bis zu sechszeilige rote Lombarden (teilweise mit Aussparungen), mitunter mit flüchtigem Dekor (z. B. 13r). – (238r) zum Textbeginn achtzeilige rote Lombarde mit rotem und braunem Binnenfleuronnée. Blasenförmige Kompartimente mit je einer Knospenähre, diese mit großen runden Köpfchen.
Übereinstimmungen mit Wien, ÖNB, Cod. 419.
Kunsthistorischer Kommentar: Deutliche Übereinstimmungen des Fleuronnée von Cod. 2154 und Cod. 419; auch die minimalen roten Dekormotive der Schrift auf 425r fnden sich ähnlich in Cod. 419, dort allerdings flüchtiger. Inbesondere ist auf die drei Cadellen (426r, 431r und 431v) zu verweisen, deren hauptsächlich aus Schattenstrichen aufgebauter Dekor ebenfalls zu Urkunden der Sigismundkanzlei passt; vgl. z. B. den auf den 13.8.1416 datierten, in Canterbury ausgestellten Wappenbrief für die Brüder Schlick im Staatlichen Gebietsarchiv von Zámrsk, siehe monasterium, mit Literatur und Vergleichen (Beschreibung von Andreas Zajic, unter Mitarbeit von Martin Roland) sowie Elbel/Zajic 2013, 73 f., Anm. 48. – Wo der vorliegende Codex entstand, ist aufgrund der Reisetätigkeit der Kanzlei nicht ohne Weiteres festzustellen. Gewisse Indizien sprechen dafür, dass sich im Dekor südwestdeutsche Elemente mit Einflüssen aus Italien vermischen: Das frühe Auftreten von großen rundkopfigen Knospen, die oft diagonal angeordnet sind, könnte auf eine gewisse regionale Tradition verweisen (vgl. Wien, ÖNB, Cod. 12865, siehe MeSch II 2002, Kat. 49, bes. Abb. 266, wo auch der betont dünne Federstrich vergleichbar ist). Für formale Vorbilder in Oberitalien vgl. z. B. Glasgow, University Library, Hunterian MS 374, 1r (1385; hier ähnliche blasenförmige Kompartimente mit rundkopfigen Knospen).
Eine in Material, Schrift (teilweise) und Ausstattung übereinstimmende Handschrift hat sich als Cod. 419 in der ÖNB Wien erhalten. Diese Handschrift entstand 1417 in Konstanz, ihr Dekor wurde von einem ab 1414 nachweisbaren Mitarbeiter der Kanzlei König Sigismunds angefertigt.
Signatur bh 71; vgl. Cod. 419, 1r links oben die analoge Signatur br 60. Friedrich Simader (Wien, ÖNB) konnte entsprechende Signaturen auch in Cod. 763 und Cod. 3969 der ÖNB nachweisen, die 1686 auf der Burg in Buda aufgefunden wurden (vgl. Csapodi 1981).
Zum Inhalt siehe allgemein Schulte GQ II, 69 f.
Martin Roland (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022)