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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 2390
ALPHABETE. GUIDONISCHE HAND
Olim: Philol. 139    Pergament   10 Bl.   265/270×195   Bayern/Österreich (?), Mitte 15. Jh. (?)
Provenienz/Letztbesitzer: Wien, Hofbibliothek
Literatur zur Handschrift: Zapke 2012 (online)
Ausstattung: Einfacher Dekor   Fleuronnéeinitiale(n)   Federzeichnung(en)   
[IN BEARBEITUNG] Die Seiten der Handschrift vor allem mit Alphabeten beschrieben (1r-6v). Neben Zierformen der lateinischen Buchstaben (als Longobardorum alphabetum bezeichnet – 1r, 4r) und schreibmeisterlichen Alphabeten (1v–4r; Binnenfelder zweier Majuskeln mit Knospen gefüllt: 2r, 3v) ein griechisches, zwei hebräische und offenbar fantastische Zeichensätze (Alphabetum persarum, caldearum, egyptiorum, tartarorum rutenorum, sowie littere penitexorie). – (7r) eine Guidonische Hand, die nicht rein schematisch ausgeführt, sondern teilweise modelliert ist und eine an das Naturvorbild angelehnte Linienstruktur aufweist; zusätzlich "naturalistisch" wiedergegebener Ärmelansatz. – Die "fremden" Alphabete konnte Bernhard Bischoff einer verderbten Überlieferung zuordnen, die im Reisebericht des John de Mandeville seinen Ursprung hat. Die Guidonische Hand wiederum gehört einer süddeutschen Überlieferung an, die Ch. Berkthold aus musikwissenschaftlicher Sicht untersucht hat.


Vorbesitzer: Wien, Hofbibliothek, 2. Hälfte 16. Jh., 4574 / No. 153
Zwischen 1576 und 1592 in die Wiener Hofbibliothek gelangt: (10v) Nachtrags-Blotius-Signatur 4574 (siehe Menhardt, Blotius, 18). – (1r) Tengnagel-Signatur No. 153.
Martin Roland (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022 [IN BEARBEITUNG])
"Zapke 2012", "Menhardt, Blotius", "MeSch VI"
alle Initien
Alphabetum Persarum, Longobardorum, Chaldaeorum, Graecorum etc.
Scala musica.
(7r) Federzeichnung: "Guidonische Hand".
(7v-10r) Leer.