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Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber | |
Schrift 1 | (2r-101r) Schriftart: Bastarda Textanschlüsse in Textualis. |
Schrift 2 | (108r-443r) Schriftart: Bastarda Textanschlüsse in Textualis. Einfache Cadellen. |
Ausstattung: Illuminiert Rubriziert Fleuronnéeinitiale(n) | |
Rubrizierung: Strichelung von Majuskeln, Paragraphzeichen, Unterstreichungen. – Bei Schreiber 2 einfache Cadellen in der obersten Zeile, rot gestrichelt (z. B. 309r, 332v, zu Buch IX und X bei RB, Nr. 3188), gelegentlich mit Knospendekor (z. B. 144v, 176v, 265r – hier Anschlusscadelle, 309v, 317v). – Zwei- bis neunzeilige rote Lombarden (z. B. 25v, 41r, 85r, 135v; 82r mit rot konturiertem Initialfeld und Liniendekor in dessen Ecken; 32r Leerfläche; 123r, 126r, 186r, 428v zu RB, Nr. 3188, Buch V-VII und XI). – (2r, 7r, 8r, 108r) vier Fleuronnéeinitialen (2r, 8r und 108r zu RB, Nr. 3188, Buch I, II und IV, 7r zu Unterabschnitt; 90v und 265r, zu Buch III und VIII, Leerflächen). Die Buchstabenkörper rot (7r), grün (8r) oder rot-grün gespalten (2r, 108r); hier ausgesparte Ranken mit mehrteiligen Blättern (2r) bzw. Halbpalmetten (108r). Rotes und/oder grünes Fleuronnée. Die Initialen stammen von zwei Floratoren. I. (2r, 7r, 8r) von Florator 1. In den Binnenfeldern engmaschiges, verschiedentlich organisiertes Ornament, das v. a. aus Medaillons mit Knospenrädern oder -rosetten, großen Tropfen mit Knospenleisten und anderen Knospenformationen in Rautengittern (8r) besteht. Besatz aus bogenförmigen, perlenbesetzten Elementen; (2r) treiben diese Elemente an beiden Enden je ein kleines Profilblatt, wobei je zwei dieser spitzwinkelig aufeinandertreffenden Blätter zusammen mit einer Perle und einer Fibrille ein weiteres Motiv bilden; (8r) ohne Endblätter. Die Fadenfortsätze enden in U- oder S-Häkchen oder bilden (spiegelsymmetrisch) je eine Zacke aus. II. (108r) von Florator 2. Ähnliche Schaftaussparung wie 2r, jedoch u. a. große Besatzperlen mit Dornen und tropfenförmige, am inneren Rand gestrichelte Zwickelmotive. |
Einband: Salzburg (?) 15. Jh. Gotisch Streicheisenlinien |
Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden |
Vermutlich Originaleinband: blaues (vor allem auf VD und Rücken verfärbtes) Rauleder über Holzdeckeln, Rahmung und diagonales Kreuz aus Streifen, die von doppelten Linien begrenzt sind, Spuren von zwei Hakenschließen und von Kettenbefestigungen unten auf dem VD (zur Verstärkung innen ehem. Fragment einer Pergamenthandschrift, davon ein kleines Stück erhalten) sowie oben auf dem HD. Auf dem VD Titelschild aus Pergament der Salzburger Domkapitelbibliothek (eventuell über Vorgängerschild?). Identisch gestalteter Einband beim Fortsetzungsband Wien, ÖNB, Cod. 3919. |
Die beiden von verschiedenen Schreibern kopierten Teile des Texts in Cod. 3922 als "volumen I" und "volumen II" bezeichnet. Am Ende des Textes wird auf einen dritten Band hingewiesen. Dieser hat sich in Wien, ÖNB, Cod. 3919 erhalten (die Überschrift bezeichnet den folgenden Text als tertium volumen). Der Schluss des Werks fehlt (RB, Nr. 3381, Buch XXII-XXIV) fehlt. Fostyak/Traxler 2021, 27: "Offenkundig folgte diese Ausgabe der Konzeption der dreibändigen Gesamtausgaben [vgl. Wien, ÖNB, Cod. 3900, Cod. 3901, Cod. 3902]; ob der dritte, hier fehlende Band [zu Gen 3,19; vgl. Wien, ÖNB, Cod. 3902] verloren ging oder niemals abgeschrieben wurde, muß offenbleiben." (Vgl. auch MBKÖ IV, 52.) Vorbesitzer 1: Jodocus Gossolt, bis 1435 (1r) Besitz- und Legatsvermerk: Aus dem Besitz des Jodocus Gossolt stammend. – Gossolt († 4.12.1435) studierte in Wien (siehe MUW I 1404 I A 1; AFA I, 524 [Register, mit ausführlichen Angaben]). In der z. T. 1403 geschriebenen Handschrift Wien, ÖNB, Cod. 4911 sind von ihm verfasste universitäre Texte überliefert. 1410 schrieb er als Schulrektor in Langingen München, BSB, Clm 4147 (hier als Iodocus Goszolt, siehe Colophons, Nr. 8311). 1416 wurde er in Padua zum Doctor decretorum promoviert. 1418-1420 bemühte sich der als Priester der Augsburger Diözese bezeichnete Gossolt um Pfarrstellen in der Erzdiözese Salzburg und um ein Augsburger Kanonikat (Repertorium Germanicum 4, 1, Sp. 515, 608; Repertorium Germanicum 4, 2, Sp. 1570, 1581 f.; Repertorium Germanicum 4, 3, Sp. 3649; Jahre 1421-1424). 1423/1424 war er als Gesandter des Salzburger Erzbischofs auf dem Konzil von Pavia-Siena Präsident der deutschen Nation (Brandmüller 2002, 22, 268, 295-298). Gossolt hatte zudem zwischen 1426 und 1430 die Pfarre Altenmarkt inne und war danach Offizial und Generalvikar in Salzburg (nachweisbar 1432-1434, s. den Eintrag 'Gossolt, Jodocus' in RES [Regesta Ecclesiastica Salisburgensia]; s. auch Fostyak/Traxler 2021, 27). Vorbesitzer 2: Salzburg, Dombibliothek, bald nach 1435 (1r) Legatsvermerk: Von den "testamentarii" des Jodocus Gossolt der Kapitelbibliothek Salzburg übergeben. Siehe auch den Nachtrag im Katalog des Johannes Holveld (MBKÖ IV, 52, Nr. 405). Typisches Titelschild auf dem VD. Vorbesitzer 3: Wien, Hofbibliothek, 1806, Rec. 3538 Zuerst in die Recentes-Reihe einsigniert (siehe das Papierschild auf dem VDS), danach in Salisb. 150 umsigniert. |
(1r) | Besitz- und Legatsvermerk. 1 ![]() |
1r | Tit.: (Vorbesitzer) Iste liber fuit Egregii viri Magistri Iudoci Gossolt doctoris decretorum. Et datus est ad liberariam capituli Salczeburgensis per suos testamentarios. |
(1v) | Leer. |
(2r-443r) | Commentarius sive Lectura in Genesim: Prologi, Gen 1-25, Gen 1,25-2,25 (RB, Nr. 3188, Abschnitt I-XI, mit dieser Handschrift; Fostyak/Traxler 2021, 27). Fortsetzung in Wien, ÖNB, Cod. 3919. 2 ![]() | :
265r | Tit.: (Oberer Seitenrand) Secundum volumen M[agistri] H[einrici] de H[assia] |
443r | Tit.: (Unterer Seitenrand) Sequitur tercium volumen m[a]g[ist]ri Heinrici de Hassia secluso volumine prologi. |
(91v) | Leer. 1 ![]() |
91v | Tit.: Hic nullus defectus est. |
(101v-107v) | Leer. |
(443v-456v) | Leer. |