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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 4586
IORDANUS SAXO DE QUEDLINBURG OESA
Olim: Rec. 3595; Salisb. 205    Papier   II, 426 Bl.   290/295×215/220   Salzburg (?), um 1430/1440 (WZ)   
Provenienz/Letztbesitzer: Salzburg, Dombibliothek
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 3)

Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   Figürlicher Buchschmuck   
Ein- bis sechszeilige Lombarden. Kopfstempelförmig grün/weinrot, rot/blau oder grün/blau gespaltene Initialen mit Fleuronnéedekor (3r grün ausgemaltes Initialfeld), aufwändiger z. B. 27v, 77r, 96r, 129r, 146v, 171r, 215v, 295r, 338v, 355v, 368r, des Weiteren zum ersten Sermo und bei besonderen Festen größere Initialen: 1r, 84r (Ostern), 84v (Ostermontag), 180v (Pfingsten), 204v (Dreifaltigkeit). Das von dilettantischer Hand gezeichnete Ornament besteht im Wesentlichen aus langen, z. T. auch "einseitwendigen" Knospenähren und/oder aus nebeneinandergesetzten Trifolien in dreieckigen Kompartimenten, mit denen die Initialfelder "teppichartig" gefüllt und z. T. auch die Buchstabenkörper verziert sind (1r). Daneben auf den Schäften und Bögen auch Blätter angedeutet. Bei den Initialen 1r und 84r Verwendung von Gelb (für Gold). Hier außerdem senkrechte, einseitig mit Perlen und Zwischenperlen besetzte Fadenfortsätze, die in z. T. s-förmigen Häkchen mit Fibrillen enden. 84r als Besatzmotiv des oberen Fortsatzstrangs Gesicht eines bärtigen Mannes, daneben kurze Trifolienreihe; hier zusätzlich eine gewellte Herzblattranke, die in Fadenfortsätze des beschriebenen Typs übergeht.

Einband: 15. Jh.     Schmucklos        
Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden


(VDS, HDS) mit einer (oben und vor allem unten beschnittenen) Papsturkunde (28.4.1424) beklebt: Martin V. an den Abt von St. Peter in Salzburg (Johannes III. Nottenhauser, 1420-1428) und Propst der Diözese Freising in Angelegenheit des Leonardus Herder, Priester der Freisinger Diözese. – (Ir) Eintrag Leonardus Johannes Wolfgangus (15. Jh.); ein entsprechender Eintrag in Wien, ÖNB, Cod. 1686, Cod. 1687, Cod. 1909 und Cod. 4207 (siehe Simader, Salisburgenses).
Vorbesitzer 1: Salzburg, Dombibliothek
Das Titelschild oben auf dem Einbandrücken (4. Viertel 16. Jh.) weist den Codex als Teil der Domkapitelbibliothek aus (Simader, Salisburgenses).
Vorbesitzer 2: Wien, Hofbibliothek, 1806
Martin Roland (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022)
"Simader, Salisburgenses", "MeSch VI"
alle Initien
Iordanus Saxo de Quedlinburg OESA Opus postillarum et sermonum de tempore. Tertia pars (Zumkeller 419-426, ohne diese Handschrift).
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Postquam in prima parte operis est actum de evangeliis pro tempore adventus Christi ... Dicebat Ihesus turbis Iudaeorum et principibus sacerdotum Quis ex vobis arguet ... ... — ... laudate eum in sono tubae.
(VDS, HDS) Martinus V. papa Diploma ad capitulum Salisburgense d. d. IV. Kal. Maii a. septimo pontificatus: Fragmenta.