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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 5164
VOKABULARIEN (lateinisch/deutsch)
Olim: Nov. 290    Papier   216 Bl.   215×150   Bayern oder Österreich (Wien ?), 2. Viertel 15. Jh.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 6)

Blattzählung fehlerhaft (bis 215): 199 doppelt gezählt. – Ein charakteristisches Ochsenkopf-Wasserzeichen z. B. auch in Wien, ÖNB, Cod. 3693 (siehe MeSch V, Kat. 29 [Veronika Pirker-Aurenhammer]).
Schrift:
(1r-174r) Schreiber: Georius de Recz (Retz?) – Schriftart: Bastarda
Zum Schreiber vgl. Krämer, Scriptores (hier "Derecz, Georius"). Zu et cetera puntschuech s. Schneider 2014, 143, vgl. auch Wien, ÖNB, Cod. 5103).
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   Figürlicher Buchschmuck   Federzeichnung(en)   
Rubrizierung. Ab 76r verlängerte und verzierte Oberlängen in der obersten Zeile. – Einige ungelenke Tierzeichnungen (VDS und 84v: Hasen; 20r: Einhorn; 67r: Hirsch). – Im Vocabularius ex quo ist jeder neu ansetzende Buchstabe durch eine Fleuronnéeinitiale hervorgehoben, z. B. 81v. Diese sechs- bis 18-zeiligen Initialen sind grob ausgeführt und flüchtig koloriert, wobei die Farben Rot, Grün und Blau in verschiedenen Variationen miteinander kombiniert werden; Schäfte sowohl kopfstempelartig gespalten als auch mit blatt- oder blütenförmigen Aussparungen. In den Binnenfeldern überwiegend Blattformen, die durch farbige Absetzungen und Strichelungen herausgearbeitet und durch Knospenähren ergänzt sein können; teilweise auch gewebe- oder kachelartige Füllungen. Als Besatz zumeist Knospen und Dornen. – (16v) Initiale von sorgfältigerer Hand: rot-blau gespaltener Buchstabenkörper mit ausgesparten Trifolienranken und Lilienausläufer (ins Binnenfeld gerichtet); als Besatz Perlen im Wechsel mit Dornen.

Hs. enthält 2 Fragmente
VDS   Pergament   14. Jh.
Aus derselben Handschrift wie HDS.
Schrift:
HDS   Pergament   14. Jh.
Aus derselben Handschrift wie VDS.

Einband: Wien     1. Hälfte 15. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel        
Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden
Blindstempeleinband, wohl Originaleinband (Holter 1977, 6 [426]: Gruppe A. 7, "Siebenteilige Rosette im Kreis", ca. 1400-1450).


Schreibsprache: bair.-österr. (Grubmüller 1967, 98). – In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts (1471, 1484) diverse Eintragungen über Geldbeträge und den Erhalt von Kleidungsstücken.
Vorbesitzer 1: Wien, Augustiner-Eremiten zu S. Sebastian und Rochus auf der Landstraße, nach 1630
Siehe Rennhofer 1956, 184 ff.
Vorbesitzer 2: Wien, Hofbibliothek, 1814
Siehe Rennhofer 1956, 257 f.
Susanne Rischpler (Forschungsstand 2015, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2022)
"MeSch V", "Krämer, Scriptores", "Schneider 2014", "Holter 1977", "Grubmüller 1967", "Rennhofer 1956", "MeSch VI", "Grubmüller/Schnell/Stahl 1988", "Schmitt 1983"
alle Initien
(VDS) Brevier-Fragment. Zu HDS gehörig.
(1r-174r) Vocabularius ex quo, lat./dt. (Grubmüller 1967, Grubmüller/Schnell/Stahl 1988, Sigle W9). Anfang fehlt (beginnt mit "abnegare").
   1
174r Expl.   ... (Schreiber) Explicit vocabularius per manus Georii de Recz et cetera puntschuech.
(174v-176v) Leer.
(177r-213r) Liber ordinis rerum, lat./dt. (Schmitt 1983, Sigle W2).
(213v-214r) Leer.
(214v-215v) Vocabula secundum materias ordinata, i. e. index cuiusdam vocabularii rerum.
(216r-216v)
(HDS) Brevier-Fragment. Zu VDS gehörig.