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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 13567
HANS VINTLER. REINBOT VON DURNE (deutsch)
Olim: Suppl. 1168    Papier   II, 215, IIa Bl.   280×195/200   Tirol, um 1424/1426
Provenienz/Letztbesitzer: Theodor Georg von Karajan
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 19)

Durch Wassereinwirkung Blätter stark beschädigt (äußeres Blattdrittel); Blattverluste: ca. 10 Blätter zu Beginn, je ein Blatt nach Bl. 14, 37, 51, 78, 126 und 141. – Ältere Blatt- bzw. Seitenzählungen: Paginierung des 19. Jahrhunderts in Bleistift am Seitenfuß aus der Zeit vor der Neubindung, beginnend auf 1r und endend auf 215v (1, 2, 7, 8, 11, 12, 35, 36, 31, 32, 41, 42, 20, 19, 23, 24, 28, 27, 33, 34, 37, 38, 30, 29, 26, 25, 10, 9, 17, 18, 13, 14, 40, 39, 43, 44, 6, 5, 21, 22, 15, 16, 45, 46 ... 430, 431 [fast ganz mit Papierstreifen überklebt]). Außerdem Bl. 184v-199v Foliierung in arabischen Ziffern mit brauner Tinte (1-16). – Lagen: (I+1)3 + 9.I21 + (I+1)24 + 4.I32 + 638 + III44 + I46 + (VI-1)57 + VII71 + (IV-1)78 + VII92 + V102 + VII116 + (VI-1)127 + V137 + (VII-1)150 + V160 + VII174 + (IV–1)181 + VII195 + (IV+1)204 + (I+1)207 + I209 + III215. Bl. I-II und Ia-IIa mit dem Einband zusammenhängende Vor- und Nachsatzblätter. Die Unionen und Ternionen zu Beginn und am Ende der Handschrift sind auf Neuklebungen und die Neubindung des 19. Jahrhunderts zurückzuführen, ebenso weitere Unregelmäßigkeiten: Bl. 1 ursprünglich vor Bl. 180, Bl. 38 nach Bl. 44. – Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Blume, sehr ähnlich Piccard, Ochsenkopf, Abt. XII, Nr. 382 (1424-1426).
Schrift: 4 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(1rv, 178v-181v) Schriftraum: 205/245 × 130/170    Spaltenzahl: 1 (1r: 2)    Zeilenzahl: 40-46   
Schriftart: Bastarda
Schrift 2(2r-177v) Schriftraum: 175/185 × 100    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 28-35   
Schriftart: Bastarda
Abgesetzte Verse
Schrift 3(184r-215v) Schriftraum: 220/230 × 150/155     Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 42-45   
Schriftart: Bastarda
Schrift 4(17v, 43r, 59r, 94v, 100r, 106r, 109v, 130r; 59r; 65v, 115v) Schriftart: Textualis
Bildkommentare; nachgetragene Kapitelüberschrift; beschriftete Randschemata
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Figürlicher Buchschmuck   Federzeichnung(en)   
Rubrizierung: (1rv, 178v-181v) unrubriziert. (2r-177v) zweizeilige rote Lombarden zu Beginn der einzelnen Textkapitel, rot gestrichelter Versbeginn sowie rote Rubriken. (184r-215v) drei- bis fünfzeilige rote Lombarden, rote Strichelungen und Paragraphzeichen. – Federzeichnungen: (1r) Zur Goldenen Kette St. Bernhards Darstellung des himmlischen Jerusalem (fast dreiviertelseitig, teilweise koloriert). (2r-177v) Zu Hans Vintlers Blumen der Tugend auf 139 Seiten eine oder mehrere Illustrationen (z. T. koloriert). (65v, 115v) Dazu von anderer Hand zwei Randschemata in einfacher hellbrauner Zeichnung mit Beschriftungen: Waage mit Liste von 7 Tugenden und 7 Todsünden; Spinnennetz mit darin verfangenen Fliegen, die radialen Spinnfäden mit den 7 Todsünden bezeichnet (links und unten stark beschnitten). (144r) Zeigehand mit Randanmerkungen (16. Jh., die Tinte verwischt). (183r) Zu Reinbot von Durne Darstellung des hl. Georg zu Pferde als Drachenkämpfer (ganzseitig, nicht koloriert).



Einband: Wien     2. Hälfte 19. Jh.     Golddruck   Halbband        
Werkstatt: Buchbinderei F. Krauss.
Die Ecken der Deckel und der Rücken mit rotem Leder überzogen. Auf dem Rücken in Goldprägung Rankendekor, Doppeladler und der Titel VINDLER. BUCH DER TUGEND. Blätter relativ stark beschnitten.


Schreibsprache: Bairisch-österreichisch (Menhardt III, 1320; KdiH 2 und KdiH digital, Nr. 18.1.4). – Bl. 144r Randanmerkungen bzw. Federproben offenbar zweier Benützer des 16. Jahrhunderts.
Vorbesitzer: Karajan, Theodor von , bis 1853
Die Handschrift gelangte 1853 durch Schenkung an die Hofbibliothek.
Karl-Georg Pfändtner (Forschungsstand 2013, MeSch VI; Redaktion Katharina Hranitzky 2021)
"Piccard", "GW", "ISTC", "Hind 1938-1948", "Lehmann-Brockhaus 1940", "Schramm 1920-1943", "Evola 1945", "Hilgers 1973", "Donati 1974", "Sander 1941", "Zingerle 1874", "Thiel 2019", "Frühmorgen-Voss 1975", "Schweitzer 1993", "Menhardt III", "KdiH 2", "KdiH digital", "MeSch VI", "Schönbach 1907", "Traunbauer 1955", "Schneider 1981", "Müller 1999", "Battisti 1956", "Felip-Jaud 1997", "Knapp 2004", "Palmer 1995", "Vetter 1896", "Kraus 1907", "Williams-Krapp 1989a"
alle Initien
(1r-1v) Goldene Kette St. Bernhards (ed. Schönbach 1907, 12 f., nach Wien, ÖNB, Cod. 1756; siehe auch Traunbauer 1955, Schneider 1981). Bis auf geringfügige Umstellungen, Auslassungen und Zusätze entsprechend der Fassung 2.
(1v) Sprüche der Kirchenväter. Fortsetzung 180r.
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1v Gregorius spricht wer di sund bewaint und nicht lassen wil der chan noch mag nicht peichtig werdn ...
(2r-177v) Hans Vintler Blumen der Tugend (ed. Zingerle 1874, Sigle W; Schweitzer 1993 und Müller 1999, jeweils Sigle W1; zum Text siehe auch Battisti 1956, Felip-Jaud 1997 und Knapp 2004, 501-513). Versverluste: Vv. 1–611 (vor Bl. 1), 1205–1253 (nach Bl. 14), 2258–2297 (nach Bl. 37), 3037–3075 (nach Bl. 51), 4386–4466 (nach Bl. 78), 6898–6931 (nach Bl. 126), 7790–7843 (nach Bl. 141). Bl. 24-37 weisen mehrfach Abschreibfehler auf, so dass sich in diesem Abschnitt folgende Versfolge ergibt: Vv. 1665–1704, 1852–1906, 1705–1851, 1946–2131, 1907–1945, 2132–2257.
(17v, 43r, 59r, 94v, 100r, 106r, 109v, 130r) Bildkommentare: Sprüche der Kirchenväter. Aus 1v, 180r-181v.
(65v) Schema in Waagenform mit 7 Tugenden und 7 Lastern.
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65v Tit.: (Unterer Seitenrand) Die syben tugent wider die syben todsund sulen streyten damit der mensch verdient daz ebig leben.
(115v) Schema in Form eines Spinnennetzes mit 7 Todsünden.
(144r) Randanmerkungen bzw. Federproben.
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144r Tit.: Nota / die swobherin (?) / sand Johans ... / ein unfladt (?) ...
(178r) Leer.
(178v-179v) Tagzeitengedicht (siehe Palmer 1995).
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178v Daz sind di siben zeit von unsers Herren leiden. Metten. Herr, suesser Ihesu Christ, Gotes sun von himmel pist ...
(180r-181v) Sprüche der Kirchenväter. Fortsetzung von 1v.
(182r-182v) Leer.
(183r) Federzeichnung.
(183v) Leer.
(184r-215v) Reinbot von DurneGeorg, unvollständig, Vv. 1-5586 (ed. Vetter 1896 und Kraus 1907 [zum fehlenden Schluss hier S. XXVIII], Hs. hat jeweils Sigle w; siehe auch Williams-Krapp 1989a).