Lage: (V-2)8. Nach Bl. 8 wurden zwei (wahrscheinlich leere) Blätter entfernt; die Gegenblätter 1 und 2 mittels ihrer gefalzten Ränder um die Lage gelegt, daher deutlich weniger breit. Nach der alten Zählung früher folgende Blattreihenfolge: 1, 2, 4, 5, 6, 7, 3, 8; offenbar bei der Neubindung im 19. Jahrhundert die richtige Reihenfolge wieder hergestellt. – VS (I-III) und NS (II*-IV*) zum Einband gehörig: 3 Doppelblätter, um die Lage aus Pergament gelegt (ebenso die Ansetzfalze); VDS und HDS jeweils ohne Gegenblatt. Zusätzlich I* (kleiner Zettel) an den umgebogenen Falz nach dem letzten Pergamentblatt angeklebt.
(1r) schnelle dilettantische Federzeichnung eines Ritters, Wappenschild mit Kreuzen und Halbmond: 16. Jahrhundert (Wappen mit Datierung 1503). – (1v-8r) Abgesetzte Verse rot gestrichelt. – (2r, 8r) blaue Überschriften. – (2r) vierzeilige, kopfstempelförmig rot-blau gespaltene Fleuronnéeinitiale; im Binnenfeld blaues Ornament aus zwei kreisrunden Blattspiralen und zwei schneckenförmigen Zwickelmotiven; kein Besatz. Vereinfachung der Formensprache der um 1420/1425 zu datierenden Wiener Handschriftengruppe ÖNB, Cod. 5294, Cod. 4170, Cod. 4181, Cod. 4574 (siehe MeSch V, 181 f.: Einleitung Wiener Fleuronnée-Gruppe I). – (1v, 2v, 3r, 4r, 5v, 6v, 7v, 8r) 8 Miniaturen, doppelspaltig, jeweils in der oberen (8r: unteren) Hälfte des Schriftspiegel; (1r) Titelminiatur, ganzseitig. Dreidimensional wirkende rosa Rahmen. Dunkelblauer Grund. Weitere Farben: ein sattes Grün (Terrain, Bäume, Vorhang des Bettes der Königin, Gewand des Marschalls, dieses nur 1v rot); Blau (Gewand von Königin und König, dieser auch Altrosa gekleidet); Grau (Gewand des Köhlers und der Königin während ihres Aufenthalts bei diesem); leuchtendes Orangerot (Gewänder, Dachziegel); Hellbraun und Hellgrau (Pferde, Architektur). – In der Literatur wird allgemein eine Entstehung der Handschrift in Salzburg angenommen, eng verwandte Werke konnten jedoch bisher nicht namhaft gemacht werden (s. Kunsthistorischer Kommentar). Datiert wird das Werk seit Schmidt 1967 um 1420 bzw. um 1420/1425. – Cod. 2675* ist die einzige erhaltene illustrierte Schondoch-Handschrift.
Bildprogramm:
1v = Der verleumderische Marschall macht der Königin von Frankreich einen unsittlichen Antrag, den diese ablehnt. Die beiden Figuren stehen in einem perspektivisch wiedergegebenen Architekturgehäuse; links ein Einblick in das Schlafgemach.
2v = Links die Königin in ihrem Bett schlafend; der Marschall legt einen Zwerg neben sie. Rechts verleumdet der Marschall die Königin beim König, der sich auf der Jagd befindet (beide zu Pferd).
3r = Links hat der König den Zwerg, den der Marschall in das Bett der Königin gelegt hatte, am Fuß gepackt, um ihn gegen die Wand zu schleudern (wodurch er den Unschuldigen tötet). Rechts spricht Herzog Leopold von Österreich (durch den Herzogshut gekennzeichnet), der Schwager des Königs, der dessen Anklage gehört hatte, mit einem wohlmeinenden Ritter; daneben die trauernde Königin. – Das Bild ist kompositorisch an die auf der gegenüberliegenden Seite befindliche Miniatur angeglichen, nämlich in zwei Hälften aufgeteilt, wobei die linke Hälfte vom Bett der Königin eingenommen wird. [Aufgrund des Einschreitens Herzog Leopolds verzichtet der König darauf, seine schwangere Gattin sofort zu töten. Sie wird vorerst nur des Landes zu verwiesen, und der Ritter, mit dem Herzog Leopold gesprochen hatte, wird als ihr Begleiter bestimmt.]
4r = Der Ritter wird vom Marschall überfallen und getötet (beide zu Pferd); der Hund des Ritters versucht vergeblich, diesem zu helfen. Währenddessen ist die (immer noch trauernd dargestellte) Königin in den Wald geflohen und versteckt sich. [Die Königin wird von einem Köhler aufgenommen, in dessen Obhut sie viereinhalb Jahre bleiben wird). Sie gibt ihm Geld, damit er Seide kaufen kann, aus der sie Handarbeiten fertigt. In dieser Zeit bringt die Königin einen Sohn zur Welt.]
5v = Der Hund, der zum Hof zurückgelaufen ist, besiegt den Marschall bei einem Kampf durch einen Biss in den Hals. Außerhalb der sechseckigen, von einem Gatter umgebenen Kampffläche stehen der König und Herzog Leopold. [Der Marschall bekennt seine Schuld und wird auf Geheiß des Königs gerädert. Nun beginnt die Suche nach der Königin. Eine Krämerin erkennt die Stücke, die ihr der Köhler angeboten hatte, als Handarbeiten der Königin und informiert den König.]
6v = Der König und Herzog Leopold (mit Gefolge) sprechen vor dem Verkaufsladen der Krämerin in Paris mit dem Köhler; neben diesem steht die Krämerin (die ein zweites Mal in ihrem Laden dargestellt ist).
7v = Der König, Herzog Leopold und der Köhler kommen zur Hütte der Königin. Der Sohn der Königin, der die Besucher als erster bemerkt, sucht Schutz bei seiner Mutter. Der König kniet sich vor seiner Frau hin (dabei fällt ihm die Krone vom Kopf).
8r = Der König führt die rehabilitierte Königin mit großem Gefolge nach Paris. Das Kind sitzt auf dem Schoß eines Begleiters, der Köhler hinten auf dem Pferd Herzog Leopolds.
Kunsthistorischer Kommentar: Ikonographie
Bildzeugnisse zu diesem Stoff sind selten, ältere Zyklen als jener des Cod. 2675* sind offenbar auch in Frankreich unbekannt. Weingartner 1928 verweist auf Wandmalereien im Gerichtssaal des Palazzo Nero in Coredo am Nonsberg (Trentino). Die wohl nach 1446 aber sicher vor 1469 entstandenen Fresken zeigen Szenen mit deutlichen Parallelen zum Cod. 2675*. Es kommen die Verleumdung durch den Marschall (Weingartner, Abb. 33 – vgl. 2v, rechts), die Tötung des Zwerges (Weingartner, Abb. 34 – vgl. 3r, links), die Tötung des Ritters (Weingartner, Abb. 36 – vgl. 4r), der Verkaufsladen (Weingartner, Abb. 37, 40 – vgl. 6v), der Zweikampf mit dem Hund (Weingartner, Abb. 39 – vgl. 5v) und die Heimkehr (Weingartner, Abb. 41 – vgl. 8r) vor. Unmittelbare Zusammenhänge werden bei der Darstellung der Tötung des Zwerges und bei der Heimkehr deutlich, wo allerdings das Motiv der zwei Figuren auf einem Pferd auf andere Personen bezogen wird.
Weitere Bildzeugnisse weisen kaum ikonographischen Übereinstimmungen auf: Betty Kurth hat ein Fragment eines wohl 1472 datierten Teppichs publiziert (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. Gew. 678, siehe Kurth 1915, 245–248, Abb. 2; Rapp Buri/Stucky-Schürer 1990, Nr. 112, mit Abb.); einzig der ebenfalls schräg gestellte Verkaufsladen kann als Gemeinsamkeit angeführt werden. Als Buchillustrationen sind die 16 Holzschnitte einer Erfurter Inkunabel von 1498 (GW M40883) zu nennen, und zuletzt kann noch auf einen Teppich von 1554 hingewiesen werden (Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Inv.-Nr. 1956.149 ST. 45, s. Cantzler 1990, Nr. 50, Abb. 59-61). Diese Vergleiche bereits in Ott 2002 und Jefferis 2004 angeführt.
Verhältnis von Bild und Text
Auf Bl. 1v werden einander die beiden Hauptkontrahenten der Handlung gegenübergestellt. Durch den Einblick in das Schlafgemach wird der "intime" Charakter des Gesprächs zwischen Königin und Marschall verdeutlicht bzw. auf das Vorhaben des Marschalls hingewiesen. Es folgen jeweils eine bzw. zwei Miniaturen auf jeder aufgeschlagenen Doppelseite. Die beiden Darstellungen auf Bl. 2v-3r sind kompositorisch aneinander angeglichen: Die Handlung ist jeweils auf der linken Seite im Schlafgemach wiedergegeben, während rechts, außerhalb des Gebäudes, Gespräche stattfinden. Durch diese Parallelisierung fanden weitere wichtige Dialoge (König und Königin im Schlafgemach nach der Tötung des Zwerges und König und Herzog Leopold) keine Berücksichtigung im Bild. Auf Bl. 4r wird dem Hund des Ritters eine zentrale Rolle zugewiesen, obwohl er in der entsprechenden Textstelle noch gar nicht erwähnt wird. Dadurch wird die Zugehörigkeit des Hundes zum getöteten Ritter deutlich und die folgende Zweikampfszene auf Bl. 5v für den Betrachter besser verständlich. Der im Text parallell laufende Erzählstrang vom Schicksal der Königin im Wald, der auf Bl. 4r nur angedeutet wird (die Königin versteckt sich abseits des Kampfes im Wald), rückt erst in der Marktszene auf Bl. 6v ins Zentrum. Diese für die Klarheit der Bilderzählung wichtige Entflechtung hat zur Folge, dass Bl. 4v-5r als einziges Seitenpaar keine Illustration aufweist. Mit der letzten Miniatur auf Bl. 8v, die die – im Text in zwei Versen lediglich kurz gestreifte – Episode der glücklichen Heimkehr zeigt, wird durch die Erzählrichtung von rechts nach links und die Stellung des Bildes in der unteren Seitenhälfte ein deutlicher optischer Schlusspunkt der Bilderzählung gesetzt. Die relative Textferne der Darstellung führte vermutlich dazu, dass diese Miniatur als einzige eine (blaue) Bildbeischrift erhielt.
Stilmerkmale
Charakteristisch für die Miniaturen in Cod. 2675* ist in erster Linie die abstufungsreiche, feine, weiche Modellierung der Volumina, die die Plastizität der Figuren und Tiere betont und ihre Anatomie verdeutlicht (man beachte auf 2v und 3r auch die halb entblößte Königin und den Zwerg). Aber auch die dünnen Falten, die der weiche Gewandstoff über Oberkörper und Gliedmaßen bildet, und die senkrechten Faltenröhren der Mäntel werden einzeln modelliert. Die Protagonisten sind des Öfteren als Rückenfiguren bzw. von schräg hinten gezeigt (2v, 3r, 7v, 8r) oder vollführen leichte räumliche Drehungen (1v), und auch die häufig dargestellten Pferde werden aus verschiedenen Blickwinkeln gezeigt (2v, 4r, 7v). Auf diese Weise erschaffen sich Protagonisten und Tiere eine nicht zu schmale Bildbühne, die nach hinten zu durch Mauern oder Baum- bzw. Felsgruppen begrenzt wird; dabei deuten Schatten zwischen diesen Bildelementen eine Fortsetzung des Raumes jenseits der Raumbarrieren an. Raumbeschreibend sind insbesondere die Architekturen, die als "Kastenräume" oder durch Schrägstellung die Tiefe der Bildbühne definieren. Hervorzuheben ist die zentralperspektivische Wiedergabe der Konstruktionen.
Die genannten Stilmerkmale lassen, zusammen mit bestimmten Einzelmotiven wie insbesondere dem Kopf des zur Königin aufschauenden, in Rückenansicht gezeigten Knaben (7v), auf einen Einfluss durch italienische Werke schließen; auch die schmalen Koniferen (2v, 4r, 7v, 8r) scheinen auf italienische oder französische Vorbilder hinzuweisen.
Von Stange, Bd. 10 (1960) wurde die Votivtafel des Johannes Rauchenberger (Freising, Diözesan-Museum, siehe REALonline, Bild-Nr. 000532) als Vergleich zu Cod. 2675* herangezogen, die von Schmidt 1986, 416 allerdings früher datiert wird als der Schondoch, der "bereits die untersetzten Figurentypen des dritten Jahrzehnts zeigt" und daher um 1420/1425 zu datieren sei; der Illuminator der Handschrift könne aber eventuell als ein Schüler des Malers der Rauchenbergischen Tafel gesehen werden. Bereits bei Schmidt 1967, Nr. 106 war darauf hingewiesen worden, dass die Schondoch-Bilder der "für Salzburg ungewöhnlich lockeren Malweise" der Rauchenbergischen Tafel "relativ am nächsten" stünden; eine solche sei auch in der "Berliner Epiphanie" zu beobachten. Tatsächlich ist die Votivtafel des Johannes Rauchenberger jedoch vor allem aufgrund der reichen Drapierungen der Gewänder weniger gut mit dem Schondoch vergleichbar als z. B. das Kastenaltärchen in der Filialkirche Sankt Servatius auf dem Streichen (vgl. z. B. die hl. Elisabeth mit der Königin auf 1v in Cod. 2675*) – die Figuren sind hier allerdings besonders stark gelängt. Gewisse Stilanalogien zeigen des Weiteren die Miniaturen im zweiten Teil des "Jüngeren Titurel", München, BSB, Cgm 8470 (Österreich?), dessen Figuren aber wiederum nicht denselben Grad an Plastizität aufweisen wie jene des Cod. 2675*. Auch die Illustrationen im Speculum humanae salvationis Madrid, Biblioteca Nacional, Ms. B. 19 (Vit. 25-7) (Wien?, um 1425/1430, siehe z. B. Roland–Wiesinger 2015; REALonline, Bild-Nr. 003424) eignen sich nur bedingt für einen Vergleich mit dem Schondoch, mit dem sie zwar die starke plastische Modellierung der Figuren gemeinsam haben, von dem sie sich aber im Übrigen stilistisch deutlich unterscheiden.
Realien
Bemerkenswert sind z. B. die Butzenscheiben (1r, 2v, 3r), die Ringe, die den Bettvorhang halten (2v, 3r) sowie die detaillierte Ausgestaltung des Verkaufsladens (6v); selbst die Dachziegel und die Regenrinne hat der Maler wiedergegeben. Außerdem: (4r) der Sattel ganz genau dargestellt, (8r) Trompete mit anhangendem Lilienbanner (jedoch weniger aussagekräftig). Mit besonderer Sorgfalt wird darüber hinaus die prunkvolle, häufig pelzverbrämte Kleidung beschrieben. Leerärmel sind öfter dargestellt (1v, 6v, 8r; 6v ist das zusätzliche Ärmelloch deutlich zu erkennen – ein sehr ähnliches Kleidungsstück trägt Eliëser im Speculum humanae salvationis Madrid, Biblioteca Nacional, Ms. B. 19 [Vit. 25–7], 9r [REALonline, Bild.-Nr. 003435]; vgl. auch Wien, ÖNB, Cod. 2774, 30r). (2v) trägt der Marschall pelzverbrämte Trichterärmel, (5v) eine ähnliche Ärmelform beim König. (3r, 5v, 7v) Herzog Leopold im Surcot dargestellt, ein ärmelloses Obergewand, dessen Armöffnungen verbrämt sind. Details wie gebogte (z. B. 6v, Figur links) oder anders gestaltete (5v) Säume kurzer Röcke werden genau dargestellt. Besonders zu erwähnen ist die im Damensitz reitende Königin der letzten Miniatur (8r) mit ihren langen Leerärmeln und der gezaddelten Satteldecke. Der rechteckige Querschnitt der Gürtel (Dusing) wird genau wiedergegeben, (6v) bei König (8r) bei der Königin zusätzlich mit anhängenden Schellen. (5v) Schnabelschuhe, die besonders prononciert dargestellt sind. Der Köhler und die Königin während ihres Waldaufenthalts zeigen Kleidung außerhalb des höfischen Kontextes, bemerkenswert die Schuhe und die Gürteltasche des Köhlers (6v, 7v); auch dazu findet sich eine Parallele im Madrider Speculum (Biblioteca nacional, Ms. B. 19 [Vit. 25–7], 18v [REALonline, Bild-Nr. 003453]), doch noch unmittelbarer ist die Ähnlichkeit mit einer Skulptur des Simon von Zyrene vor der Kirche von Bruneck in Südtirol (REALonline, Bild-Nr. 003761). Die Kopfbedeckungen (Schleier, Krone, Herzogshut) sind zumeist Standesabzeichen.
Einband: Wien (Hofbibliothek) 19. Jh. Golddruck Supralibros Schmucklos
Weiß bezogener Pappband der Hofbibliothek. Als Supralibros gold geprägter kleiner Doppeladler mit Bindenschild als Brustschild.
Bairisch-österreichisch (Menhardt I, 87; Strippel 1978, 42). Peter Wiesinger (schriftliche Mitteilung 2012) bestimmt das Schreibverhalten als "mittelbairisch" und sieht keine Möglichkeit einer näheren Lokalisierung innerhalb des geographischen Gebiets zwischen München und Wien. Die sprachliche Einordnung von Schwarzinger 1969 laut Wiesinger nicht zutreffend. – (1r) verschiedene Eintragungen vor allem des 16. und 17. Jahrhunderts: Der vermutlich älteste ist ein 1503 datierter Schild mit den Begleitbuchstaben I und S mit einer an ein Notariatssignet erinnernden Zeichnung; etwa gleichzeitig auch die dilettantische Federzeichnung eines Ritters mit Helmzier. Unter schwer lesbaren Merkversen (?) des 16. Jahrhunderts befinden sich Schriftreste, die Kurt Holter und Hermann Menhardt jeweils als Namen deuten: "Jerig von Presann" (Holter/Oettinger 1938, 100; Holter 1972, 223/617) bzw. "Iorig von Hor[n]stein" (Menhardt I, 87). (8v) weitere Federproben, eine davon 1543 datiert. Vorbesitzer: Wien, Hofbibliothek, Q 4738, Hist. 443 (8v) Blotius-Signatur 4738 (umrahmt), die belegt, dass sich die Lage bereits 1576 in der Hofbibliothek befand. Der entsprechende Eintrag bei Blotius lautet: "Q 4738: Reginae Galliae, Ducissae Bavariae, historia mutila (ut videtur) et imperfecta cum imaginibus, in folio scriptus liber in charta [recte: membrana, s. das Original des Katalogs von Hugo Blotius, ÖNB, Cod. 13525, 154r], iunctis multiis aliis scriptis germanicis et francis. Regis Henrici Galliarum an die Reichs Chuer- und Furssten, auch Stette, sambt derselben Anntwort, in folio in charta" (Menhardt, Blotius, 87). Demzufolge war der jetzige Cod. 2675* ursprünglich mit Schriftstücken des 16. Jahrhunderts zusammengebunden, die später vom älteren Teil getrennt und mit einer Einheit, die Blotius unter der Signatur Q 4762 verzeichnete, vereint wurden. Diesen Zustand dokumentiert bereits der Katalog des Sebastian Tengnagel (ÖNB, Cod. 9531): Hist. 139 (Cod. 9531, 119v) bezeichnet die späteren Teile (heute Cod. 7646), Hist. 443 (Cod. 9531, 140v) den Schondoch. (1r) Tengagel-Signatur No443 Hist. und Titel.
Martin Roland (Forschungsstand 2016, MeSch VI; Redaktion Katharina Hranitzky 2022 mit Ergänzungen)
Vorsignaturen, Titel, Federzeichnung, Bürgerwappen, Christus-Monogramm, Notizen, Namen (siehe Menhardt I, 87).
(1v-8r)
Schondoch: Die Königin von Frankreich (Ed.: Heintz 1908, 2-19, 77–142; Strippel 1978, 211-345; vgl. Arnold 1992; dieselbe Textüberlieferung in Wien, ÖNB, Cod. 2800, 143v-147v [Wien, 1410/1434], und Cod. 10100a, 11v-17v [16. Jahrhundert], des Weiteren in Innsbruck, Jesuitenkolleg, Cod. 40024, 140r-144v [um 1470]).