In der Regel sorgfältig bearbeitetes Pergament, kaum Löcher. — Lagen: (III+1)
I,6 +2.IV
22 + II
26 + 8.IV
90 + (IV+2)
100 + 3.IV
124 + I
126. Einzelblätter 6, 92, 99 (?). Bl. 125 und 126 inneres Doppelblatt eines nicht mehr vollständig erhaltenen Quaternios. In der Lage IV
34 auf Grund des Textverlustes offensichtlich das innere Doppelblatt fehlend. Spätere Lagenzählung I (6v), II (14v), V (34v).
Schriftraum 210/215×160/165, 25 Langzeilen. Blindlinierung (die Druckrichtung der Linierung nicht immer genau feststellbar, verschiedentlich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch >><<❘>><<; vgl. z. B. die zweite Lage): Schriftraum von sich nicht überschneidenden Doppellinien gerahmt (die inneren Vertikallinien überschneiden nicht die äußeren Horizontallinien), die Zeilenlinien zwischen den inneren der vertikalen Doppellinien gezogen, die oberste Horizontallinie als erste Zeilenlinie verwendet. Karolingische Minuskel von mehreren, einander abwechselnden Händen. Die Handschrift von Bischoff 1954 mit der Datierung in die erste Hälfte des 9. Jh. zunächst in den süddeutschen Raum lokalisiert; Bischoff 1966 bei gleichbleibender Lokalisierung mit der Datierung an die Wende 9./10. Jh.; zuletzt von Bischoff 1998 mit der Datierung Wende 9./10. Jh. bzw. Anfang 10. Jh. nach Nordfrankreich lokalisiert; die Handschrift vom Herausgeber der Ecloga M. Adriaen 1969 an den Anfang des 9. Jh. datiert und nach Norddeutschland lokalisiert. Korrekturen von zeitgenössischen Händen, auch für die Striche in den Wortfugen bei in scriptura continua geschriebenen Wörtern. Korrekturen von einer süddeutschen Hand des 12. Jh. — Zu den neumierten Marginalien aus dem 11. und 12. Jh. vgl. Snoj, a. O.
Rote Überschriften. Rote Buchstabenfüllung am Satzbeginn. Zumeist abwechselnde rote und schwarze zwischen die vertikalen Doppellinien ausgerückte Initialmajuskel. Ziertitelseite mit zeilenweise rot und schwarz geschriebener Capitalis quadrata.
Schmuckloser, restaurierter Ledereinband des 15. Jh. über Holzdeckeln. Das auf VD und HD erhalten gebliebene Einbandleder über das bei der Restauration aufgezogene neue Leder attachiert. Vom HD auf den VD übergreifender Schließe und je fünf Metallbuckeln auf VD und HD.
Provenienz unbekannt.
(Ir) Liturgische Texte. Süddeutschland, ca. Mitte 12. Jh. Der obere Teil abgerieben und kaum lesbar. Mit adiastematischen Neumen.
(Iv–126v) Lathcen: Ecloga de moralibus Iob quae Gregorius fecit (unvollständig) (CC 145, 1–348. RB 5384; CPL 1716).
(Iv) Ziertitel: IN NOMINE DEI PATRIS ET FILII ET SPIRITUS SANCTI INCIPIT EGLOGA QUAM SCRIPSIT LATHEN FILIUS BEITH DE MORALIBUS IOB QUAE GREGORIUS PAPA FECIT.
(1r) Textbeginn. Auf dem oberen Freirand Titel des 12. Jh.: Incipit liber de excerptis moralium Gregorii pape.
Textverluste nach bzw. vor: (30v) ...in manu iniquitatis suae[ (Ecloga VIII, XXXVII, 61, CC 145, 79, l. 240). (31r) ]quia iudex dicit numquam novi vos... (Ecloga VIII, XLV, 75, CC 145, 82, l. 330). (124v) ...que membra adhereant cognoscamus de quibus sequitur[ (Ecloga XXXII, XV, 27, CC 145, 340, l. 136). (125r) ]sue (!) origine nascendo surgit et quasi... (Ecloga XXXIII, VI, 12, CC 145, 343, l. 46). – Expl. mut.: ...ac si diceret: Leviathan iste beatitudinem[ (Ecloga XXXIII, XXII, 41, CC 145, 348, l. 215).
Franz Lackner − 2008-08-08