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Ausstattung: Illuminiert Rubriziert | |
Überschriften in Rot, vereinzelt nicht ausgeführt, zuweilen in schwarzer Tinte (von späterer Hand) ergänzt; Folgeinitialen gelegentlich rubriziert (z. B. f. 63v; f. 57vb rote Durchstreichung zur Hervorhebung; f. 128vb2 schwarze und rote Initialmajuskeln im Wechsel), f. 238rb etwas verzierte schwarze cadellenartige Initialmajuskeln mit etwas Dekor; Nummerierungen in roten oder schwarzen römischen Ziffern zur Kennzeichnung von Kapiteln bzw. Unterabschnitten (z. B. f. 133v, hier nachgetragen); ebenfalls nachgetragene schwarze Paragraphzeichen ff. 129vb-131ra und 218vb-219vb (jew. auf dem Seitenrand); selten Zeilenanschlusszeichen (schwarz); Zeilenschlussfüllsel in Rot (f. 152vb Ranke, f. 153ra flüchtige Wellenlinie). Im Kalender (ff. 2v-3v) drei rote K-Initialen (sieben- bis etwa neunzeilig, mit einfachen Aussparungen, f. 2v mit Blattausläufer), zudem Wochentagsbuchstabe A jeweils in Rot. Drei sieben- bis 13-zeilige figürliche Initialen (ff. 24va, 269ra, 269va) in tintenfarbener bzw. schwarzer und roter Federzeichnung, f. 269va gelblich koloriert (jetzt verblasst). Foll. 269ra und 269va wohl von Hand 2; zu f. 24va s. Stil und Einordnung. f. 24va (Initiale T, Y-förmig angelegt) Severinus, der sich an die Initiale wie an eine Astgabel klammert. f. 269ra (Initiale F) Nonnosus, tonsuriert, mit Buch (?) und zum Redegestus erhobener Linker steht hinter dem Mittelbalken. f. 269va (Initiale S) Quirinus und Balbina. Quirinus als Dreiviertelfigur im unteren Binnenfeld reicht Balbina - diese als Halbfigur im oberen Binnenfeld mit zum Redegestus erhobener rechter Hand - den Märtyrer-Palmzweig. Stil und Einordnung: Überzeugendere Übereinstimmungen lassen sich für die Rankeninitialen aufzeigen. Insbesondere Hand 1 kann man beispielsweise gut mit einer Initiale vergleichen, die in Cod. 125 auf f. 118r begegnet. Dieser Codex mit Werken von Johannes Chrysostomus und Augustinus gehört zu einer Admonter Handschriftengruppe, die bis ca. 1180 in der Nachfolge der um 1160 anzusetzenden und eng mit der Person des Abtes Gottfried verbundenen buchmalerischen Blütezeit geschaffen wurde. Vergleicht man den Admonter Cod. 125, f. 118r, z. B. mit Cod. 25, f. 178vb (Hand 1), so ergeben sich folgende (markantere) Ähnlichkeiten: flüchtig schraffierte Blattappliken (auch auf den Endstellen des Vertikalschafts), annähernd identisch verzierte Spangen (Cod. 125 in Schwarz), Knollenblättchen mit gebogten Rändern (teilweise spitz auslaufend) und daumenartige Rankenenden. Blatttüten finden sich nicht nur im Admonter Cod. 16 (z. B. f. 3a1), einem ebenfalls von einem Admonter Abt, in diesem Fall von Gottfrieds Bruder Irimbert (reg. 1172-1177), stammenden Werk, das wohl um 1175 entstanden ist. Dieses Motiv ist, ebenso wie andere Admonter Rankeninitialen-Charakteristika - allem voran die kleinformigen, weichen, fallweise mit Häkchen versehenen Blattformen (vgl. z. B. die Augustinus-Hs. München, BSB, Clm 15810, f. 2r; Salzburg, Mitte 12. Jh., Klemm 1980, 170, Kat. 281) - in der österreichisch-süddeutschen, allem voran der Salzburger Buchmalerei der Zeit verankert, soll hier aber dennoch Erwähnung finden, weil sich damit ein erster Fingerzeig ergibt, dass die Ausstattung des Admonter MLA nicht nach 1180 entstanden sein dürfte. Die qualitätvolleren Anteile in Cod. 25 und 24 (die Papstfigur in Cod. 24 und die über 100 in beiden Bänden von Hand 1 gezeichneten Rankeninitialen) weisen darauf hin, dass zumindest ein erfahrener Zeichner - wie oben angedeutet, ist eine weitere mögliche Scheidung von Hand 1 durchaus möglich - an der Ausstattung der MLA-Bände beteiligt war. Das Formenvokabular gehört zu der von ca. 1160 bis etwa 1180 währenden Blütezeit der romanischen Admonter Buchmalerei. Danach lässt sich bis 1200 ein Rückgang nicht nur in der Anzahl, sondern auch in der Qualität der Handschriften konstatieren. Doch sollten die nachlässigeren, nicht von Hand 1 stammenden Anteile in Cod. 25 und 24 nicht zum Anlass genommen werden, den Buchschmuck in die Nähe des Jahrhundertendes zu datieren. Vielmehr könnten diese Partien wie auch die Verwendung von fehlerhaftem Pergament dem Bestreben geschuldet sein, die Anfertigung der „Hauskopie“ des MLA (s. Einleitung) möglichst rasch und unaufwändig voranzutreiben. Der Buchschmuck der Admonter MLA-Bände dürfte also, mit der gebotenen Vorsicht, nicht nach 1180/85 und - geht man davon aus, dass Kompilations und Kopiervorgang nicht allzu früh anzusetzen sind (s. Einleitung) - nicht vor 1170 zu datieren sein. Susanne Rischpler 2017 im Rahmen von VISCOM |
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Magnum Legendarium Austriacum (01.01. - 31.03.). | ||
(14r) | Vita Genofevae. | |
(17r) | Vita Clari abb. Viennensis. | |
(21r) | Vita Erhardi ep. Ratisbonensis. | :|
(24r) | Vita Severini presb. (cum Epistola Eugippi). | :|
(37v) | Vita Pauli Thebaei primi eremitae (mit Prolog). | |
(39v) | Vita Mochullei ep. Hibernensis. | |
(46r) | Vita Hilarii Pictavensis. | |
(49v) | Vita Mauri abb. | :|
(63v) | Vita Antonii (interprete Evagrio). | :|
(79r) | Vita Severi ep. Viennensis. | |
(92r) | Vita Vincentii diaconi Caesaraugustani m. | |
(99r) | Vita Praeiecti ep. Avernensis. | |
(100v) | Vita Balthildis reginae. | |
(105r) | Vita Gamulberti (Prolog II). | |
(107r) | Martyrologium (Paula). | :|
(107r) | Passio Thyrsi et Leucii mart. (in Katalog unter Dormitio Paulae (v. Poncelet, p. 43)). | |
(114v-115r) | Epistola ad Simplicianum de Sisinio et soc. mm. (Ed.: Enrico M. Sironi, Dall'Oriente in Occidente: I santi Sisinio, Martirio e Alessandro martiri in Anannia. Sanzeno 1989, 78-91, lateinisch/italienische Synopse. – CPL 212). | :|
(115v) | Vita Colomanni. | |
(128r) | Passio Blasii ep. et mart. | |
(136v) | Vita Mariani fundatoris monasterii Scottorum Ratisbonae. | |
(140r) | Vita Scholasticae (excerpta e Dial. lib. II [Vita s. Benedicti]). | :|
(140v) | Visio quaedam. | |
(153r) | Vita Frihardi inclusi. | :|
(155v) | Vita Humilianae eremitae (BHL 1068??). | :|
(160v) | Vita Waldburgis abb. Heidenheimensis. | :|
(173v) | Vita Lupicini et Romani (mit Prolog). | :|
(175r) | Passio Herculiani. | |
(178v) | Vita Senoch. | :|
(182r) | Vita Humberti. | |
(189v) | Vita Ronani ep. Hibernensis. | |
(190v) | Vita Attalae abbatis Bobbiensis. | :|
(193v) | Vita Gregorii Magni. | :|
(220r-223r) | Vita s. Mathildis reginae matris Ottonis Magni imperatoris (Epitome) (BHL 5685). | :|
(226r) | Vita Abrahae abbatis. | |
(226v) | Vita Patricii. | |
(230v) | Vita Gertrudis. | |
(238r) | Vita Benedicti abbatis. | :|
(244v) | Vita Glodesindis. | :|
(255v) | Visio Baronti monachi. | |
(260r) | Vita Ruperti ep. (Vitae synopsis et Vita). | |
(265r) | Vita Guntramni regis. | :|
(266r) | Vita Eustasii abbatis Luxoviensis. | |
(269v) | Vita Cunegundis imperatricis. | |
(270ra-Nachsatzblatt ra) | Vita Adae et Evae, süddeutsche Redaktion (Ed.: Pettorelli 1998, 41-67). 2 ![]() | |
270ra | Tit.: De eiectione Adam | |
270va | Tit.: (Rot) De eiectione Adam Adam et Eva quando expulsi sunt de paradiso fecerunt sibi tabernaculum et fuerunt septem dies lugentes et lamentantes prae magna tristitia. Post septem autem dies coeperunt esurire et quaerebant escam ut manducarent et non inveniebant ... — ... in paradiso annos septem. | |
I n i t i e n 50 ![]() |