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Wien, Schottenstift (Benediktiner), Bibliothek, Cod. 7 (Hübl 7)
PROSDOCIMUS DE COMITIBUS
Olim: 50.a.7.    Papier   258 Bl.   Folio   Österreich (Wien), um 1440
 Wasserzeichen:  Metadaten  |  Vorschau Bilder  |  Einzelbilder: fol. II, 3, 4, 101, 102, 134, 135, 219, 220, HDS.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 7)

Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   Deckfarbeninitiale(n)   Ranke(n)/Bordüre(n)   Wappen   Goldverwendung   
Buchmaler: Südtiroler Wanderminiator alias Meister der Münchener Gutenbergbibel (Servacius Lichtensteyn de Prussia?)
Cod. 7 gehört zusammen mit Wien, Schottenstift, Cod. 9 (um 1440) und Cod. 87 (dat. 1439), Zeitz, Stiftsbibliothek, 2o DHB Ms. chart. 36 (Neuzuschreibung; dat. 1439) und St. Pölten, Diözesanbibliothek, Hs 48 (dat. 1438) zum Frühwerk des Illuminators.

Hs. enthält 3 Fragmente
VDSVDS   Papier   ?
VSI;II   Papier   ?
HDSHDS   Papier   ?


Vorbesitzer: Iohannes Polzmacher (Polczmacher)
(1r) Wappen Polczmachers. – Cod. 7 könnte womöglich 1440 an Jakob Huett alias Rosenzwey ausgeliehen worden sein, vgl. die im HDS von Zeitz, Stiftsbibliothek, 2o DHB Ms. chart. 36 von ihm ausgestellte Quittung über den Erhalt eines Bandes mit dem Kommentar des Prosdocimus de Comitibus zum ersten Teil des zweiten Buchs der Decretalen. Vgl. Stewing 2009, 50 f. Der seinerzeit im Gegenzug als Pfand überlassene Zeitzer Sammelband mit kanonistischen Texten (zu den von Polczmacher später auch testamentarisch festgehaltenen Ausleihbedingungen seiner Bücher s. unter Cod. 2), dessen Mittelteil (23ra-304vb) laut Explicit auf 304vb 1439 in Wien von Jakob Huett beendet wurde (Finitus est liber iste Wienne In vigilia corporis Christi Sub anno domini MoCCCCoXXXIXo per me Jacobum Huett Alias Rosenczwey appellatum), dürfte zusammen mit Wien, Schottenstift, Cod. 87 (dat. 1439) und St. Pölten, Diözesanbibliothek, Hs 48 (dat. 1438) zu den frühesten Arbeiten des Südtiroler Wanderminiators alias Meister der Münchener Gutenbergbibel gehören, dessen Laufbahn somit wahrscheinlich in Wien, nicht in Südtirol ihren Ausgang genommen hat. Huett erwarb 1442 an der Wiener Universität das Lizentiat für Kirchenrecht (vgl. MFJ I, 56 Dominus Jacobus Rosenczwey de Weyssemburga ad licenciam 3 fl.; im 1437 datierten Clm 26779 in München, BSB, nennt er sich Iacobus Rosenzwey alias Huetter cognominatus; vgl. Colophons, Nr. 7963). Zwei weitere Bände von der Hand des Illuminators gelangten vermutlich über den Liegnitzer Kanoniker Sigismund Atcze/Aczo, der von 1433-1449 ebenfalls in Wien Jus studiert hat (vgl. RAG, MFJ I, 45), nach Liegnitz bzw. später Breslau (beides Neuzuschreibungen): Breslau, UB, I F 313, darin auf 41r-56v ein Traktat Polczmachers (vgl. Goehler-Katalog, Bl. 25-29), und M 1177 (vgl. Hilka/Lucke-Katalog, Bl. 935 f.). – (1r) Testatvermerk aus dem 15. Jh. Iste liber est monasterii beate Marie virginis alias Scotorum Wienne quem testatus est nobis egregius decretorum doctor dominus Johannes Polczmacher. Oremus pro eo. – Im Testament Polczmachers dürfte Cod. 7 zusammen mit Cod. 6 als Item lecturam Prosdocimi de Padua super secundo decretalium in duobus voluminibus papireis verzeichnet sein. Vgl. MBKÖ I, 439, Z. 22-24. [Regina Cermann, Januar 2019, Ergänzungen Juni 2023].
"Stewing 2009", "MFJ I", "Colophons", "MBKÖ I"
alle Initien
(1r-258r) Prosdocimus de Comitibus Lectura super secundum librum Decretalium.
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1r Continuatur haec rubrica secundum Goffredum dictum est supra de iudiciorum praeparatoriis, nunc restabat dicere de iudiciis ...