Vorbesitzer: Jesuiten Hall (Bl. 1r Besitzvermerk der Haller Jesuiten 16. Jh. Societatis Iesu Halæ). Haller Signatur am Buchrücken A IV. 21. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes des Einbandes unsicher, ob über Köln nach Tirol wie für andere Hss. aus dem 15. Jh. nachweisbar (s. Sepp, Kölner Einbände 99—100). Die Herkunft des Schreibers wohl aus Gau-Odernheim in Rheinhessen könnte dafür sprechen, dass die Hs. über Köln nach Hall kam.
Lagen: (II—1)^III + 4.VI⁴⁸ + V⁵⁸ + 10.VI^177(178) +III¹⁸³(184) + 3.VI^219(220) + 2^221(222) + VI^233(234) + (III—1)^238(239). Gegenblatt zu Bl. III und zu Bl. 234(235) als Spiegel am VD bzw. HD aufgeklebt. — Regelmäßige Bastarda,, dat. 1437 (30.7.1437), Schreiber: Iohannes de Aschaff (Bl. 236r, Anno millesimo CCCC quater XXX trino septimo / Abdon et Sennes electus Thome Iohannes / de Aschaff rector Odernhemensis ecclesie nota lector / In archipresbiterum magister venera-bilis ipsum / sedis hic proprie constructor edis fuit ipse). — Gotischer Einband: braunes, z. T. beschädigtes und abgerissenes Kalbsleder über Holz mit Blinddruck, Franfurt a. M. (?), 15. Jh. Spuren einer Schließe sowie von je fünf runden Beschlägen. VD und HD gleich: von zweifachen Streicheisenlinien gebildeter Rahmen, horizontal wie vertikal Linien bis an den Rand gezogen, Rahmen gefüllt mit drei Einzelstempeln: abwechselnd Blütenranke in Rechteck (Nr. 1), Löwe oder Drache (?, Nr. 2) in Rechteck, und Hirsch schreitend mit Kopf nach vorn in Rechteck (Nr. 3, möglicherweise EBDB s020678, wie Stempel Nr. 5 aus der Werkstatt „Karmeliterkloster“ mit Lokalisierung Frankfurt a. M.), am Ende der horizontalen Rahmenseite Adler in Kreis (Nr. 4). Mittelfeld diagonal unterteilt, gefüllt mit Stempeln Nr. 1—3 sowie von zwei Einzelstempeln Engel (Nr. 5, EBDB s020683, aus der Werkstatt „Karmeliterkloster“, Frankfurt a. M.) und Vogelpaar gegenüber sitzend (Nr. 6).