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Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (ULBT), Cod. 806
ERLÄUTERUNGEN UND KOMMENTARE ZUR TIROLER LANDESORDNUNG VON 1573. VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE, RECHTSENTSCHEIDUNGEN UND REGIERUNGSDEKRETE (lateinisch/deutsch)
Olim: II 44 A    Papier   II, 593 Bl.   330×205   Tirol, Anfang 18. Jh. (vor 1729)   
Provenienz/Letztbesitzer: Brixen, Kollegiatstift im Kreuzgang
Handschrift aus 6 Teilen zusammengesetzt: 1  (II, 1-210); 2  (211-335); 3  (336-455); 4  (456-497); 5  (498-508); 6  (509-593)
Die folgenden Daten sind Auszüge aus dem gedruckten Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Diese Daten, insbesondere die Bibliographie, werden in manuscripta.at laufend korrigiert und ergänzt. Addenda und Corrigenda zum gedruckten Register finden Sie hier.

Wissenschaftliche Beschreibung: Kat. Innsbruck 9, 33-40 (online).

Teil 1II, 1-210   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 290 × 95    Zeilenzahl: 22   
Schriftart: Kurrentschrift
Teil 2211-335   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 290 × 100    Zeilenzahl: 36   
Schriftart: Kurrentschrift
Teil 3336-455   Papier   
Schrift:
Schriftart: Kurrentschrift
Schriftraum wechselnd, Bl. 336–342 und 344–402 280/290 × 100 zu durchschnittlich 33 Zeilen, Bl. 343 210 × 165 zu 21 Zeilen, Bl. 403–449 290 × 130 zu ca. 28 Zeilen.
Teil 4456-497   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 230/290 × 105    Zeilenzahl: 32-33   
Schriftart: Kurrentschrift
Teil 5498-508   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 300 × 120    Zeilenzahl: 35   
Schriftart: Kurrentschrift
Teil 6509-593   Papier   
Schrift:
Schriftart: Kurrentschrift
Bl. 509 und 511–564: Schriftraum 270/280 × 110/120 zu durchschnittlich 32 Zeilen (Bl. 510r 140 × 170 mit 12 Zeilen), Bl. 565–568: Schriftraum 260/320 × 160/170 zu durchschnittlich 21 bzw. 32 Zeilen.

Einband: Tirol     18. Jh.     Neuzeitlicher Gebrauchseinband     Schmucklos        
Am VDS Signaturen und Exlibris des Vorbesitzers mit Wappen und darüber Zitat aus Cicero: Sic Vivite, ut Frustra Vos Natos non Existimetis, darunter Franciscus Antonius Waldtreich zur Ehrenport, beeder Rechten Doctor.


Vorbesitzer: Faber, wohl der Kapitelnotar Dr. jur. utriusque Jakob Karl Faber aus Buchenstein, 1681 Student in Salzburg, 1684 Priester, 1687 Chorherr Beatae Mariae Virginis im Kreuzgang zu Brixen, 1693 resigniert, gest. als Benefiziat in Brixen 22.1.1712 (Sinnacher IV 107. Bei S. Messner, Die Weihematrikel des Bistums Brixen 1641–1685. Diss. Innsbruck 1972, 389, Nr. 1043 irrtümlich 1717 als Todesjahr angegeben. Vgl. J. Resch, Monumenta veteris ecclesiae Brixinensis. Brixen 1765, 35, Nr. 32, mit Wiedergabe der Grabinschrift, die nur das Jahr 1712 enthält, ohne das genauere Datum 22.1.). Franz Anton Waldtreich zur Ehrenport (1737–1802), Konsistorial-Sekretär, 1783 Kanoniker im Kreuzgang zu Brixen (Sinnacher IV 116, wo er Franz Augustin genannt wird). Weitere Handschriften aus dem Besitz Fabers Innsbruck, ULBT, Cod. 830, 861, 862, 863, 865, 870, 873, 908. Wohl anlässlich der 1808 durch die bayerische Verwaltung erfolgten Aufhebung des Kapitels (Sinnacher IV 118) in die ULBT gelangt.
Helmut Gritsch

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"Kat. Innsbruck 9"
alle Initien
(1r-205v) Erläuterungen der Tirolischen Landesordnung von 1573, besonders hinsichtlich des Privatrechtes, mit Zitaten aus ausgewählten Kapiteln, Verordnungen, Erklärungen, Beispielen, Randbemerkungen und Hinweisen auf einschlägige Literatur.
   1
1r Tit.: Tyrolische Landt Ordnung.
(11r) Eingeklebtes kleinformatiges Konzept eines Schreibens des oberösterreichischen Regiments von 1731 April 27 an den Pfleger zu Imst.
(11v) Kurze Notizen über Brixner Bürger von 1607 November 3, 1608 Februar 5 sowie vom Jahre 1591 (eingebrachte Klagen und Mitteilungen von Personen, die als Gerhab eingesetzt waren).
(21r) Eingeklebtes kleinformatiges Doppelblatt mit dreiseitigem Brief des Johann Jakob Holger (Holzer?) von 1736 Dezember 10 an seinen Patron betreffend eine Siglmässige Verschreibung und hypothecca tali privata von 20 Jahren.
(211r-329v) Richtlinien für die Vorgangsweise in Zivilprozessen aufgrund der Tiroler Landesordnung (vgl. dazu ULBT, Cod. 928 und 986).
   30
215r Tit.: Forma. Nach dem wegen einer liquidierten Schuldts Anforderung und was dabey berierth.
217v Tit.: Schätz Recht und Stangen Urtl.
223r Tit.: Von Schuldts Zue- oder Absatz.
227r Tit.: Von Cedierung der Gietter und Concurs Handlungen.
229v Tit.: Priorität Urtl. 1mo loco setzt man die Gerichts Kossten. 2do die Steyrn und Grundt Zins. 3tio den Lid Lohn. 4to Funeral Kossten.
234v Tit.: Von Vieh Pfändungen.
235r Tit.: Der Weiber oder Wittwen Freyheiten.
245v Tit.: Von Schankhungen.
253v Tit.: Von Testamenten.
257r Tit.: Österreichischer Stüfft Brief.
273r Tit.: Von Erwitterung des Testaments.
274v Tit.: Von der Morgengab.
276r Tit.: Von Erbschafften und Erben in absteigender Linie.
277r Eingeklebtes Blatt von anderer Hand, enthaltend Spezialfälle (z. B. Erbrecht illegitimer Kinder).
281v Tit.: Von Erben in der Zwerch Linie. Als Brieder und Schwestern.
282r Tit.: Von Erclerung der Erbfahl und wie es mit einem Unthailbaren Guett solle gehalten werden.
286v Tit.: Wie es in Erbschafften mit denen die in das Closter gethann, gehalten werden soll.
288v Tit.: Von Weiblichen Entrichtungen.
295r Tit.: Von Einfärenden Gesöllen.
295v Tit.: Von Gerhaben, und Anweissern, auch deren Raittungen.
296r Tit.: Von Curatell Raittungen.
296v Tit.: Ausgaben.
297r Tit.: Übergaben.
299r Tit.: Raittungs Erleitterung.
300r Tit.: Von Kirchprobsten, auch Verwalthung der Khirchen, Spittal, und Bruederschafft Gietter.
303r Mandatum von 1708 Dezember 10. Anweisungen, dass in Spitälern Frauen und Männer zu separieren sind, keine frembde Bettler, Pilgramb oder anderes Gesindl ohne vorzulögen habende authentische Testimonien angenomben oder eingelassen, die Rechnungen der Kirchen und Spitäler entsprechend den Vorschriften von 1605 mit Sorgfalt abgelegt werden etc.
305r Schreiben an den Bischof von Brixen: Was mit denen, die in Gewalt ihrer Eltern oder Gerhabschafft oder der Anweisung stehen, ohne derselben Willen gehandlt wird, hat nit chrafft.
313r Tit.: Von Grundt Giettern und derselben Zerthailungen.
316r Tit.: Der Ab- und Aufzug.
320v Tit.: Von Einstönden.
(330r-332v) Alphabetisches Titelverzeichnis aus der Tiroler Landesordnung von A (De arbitris) bis Z (Zins-Gieter).
   1
330r Tit.: Series Titulorum.
(336r-449v) Johann Christoph FröhlichKommentare zur Tiroler Landesordnung, darunter auch schwebende, bei den nächsten Landtagen zu klärende Fragen.
   1
336r Tit.: Ad Proemium. Mit Vorwissen, und Rath der Tyrolischen Landschaft.
(337r-346v) De Homagio Praestando. Erbhuldigung aller vier Stände.
(343r-v) Eingeklebtes kleines Blatt mit Belegen, dass für die Gültigkeit richterlicher Entscheidungen die Kenntnis der zugrundeliegenden Sachlage notwendig ist.
(347r-423v) Kriminal- und Zivilverfahren.
(424r-428v) Abtretung von Gütern der Schuldner und Exekution nach Pfändungen.
(434r-449v) Schenkungen unter Lebenden, Testament- und Erbschaftsangelegenheiten wie Erbrecht ehelicher Kinder beim Vorhandensein illegitimer Nachkommen, Unterschiede zwischen väterlichen und mütterlichen Gütern.
(456r-497v) Johann Matthias PichlerEntwurf zu einer Verbesserung der Tiroler Landesordnung. In deutscher Sprache mit Ausnahme einiger Randbemerkungen mit Zitaten in lateinischer Sprache.
   14
456r Tit.: Unvorgreifflicher Entwurff, Wie Etwelche Ditl der Tyrolischen Landts Ordnung theils etwas weitleiffiger auszufihren, theils auch zu Emendieren Sein möchten.
458r Tit.: Yber dem 8. Tit. 2. Puech. Der Richter Sitz und Sigl gelt betröffend.
460v Tit.: Yber den 10. Tit. 2. P.
461r Tit.: Auf dem 17. Tit. 2. P.
461r Tit.: Yber dem 24. T. 2. P. Von der Zeugen Aydt und bestöttigung.
461v Tit.: Auf dem 42. Tit. 2. P.
464r Tit.: Yber den 57. ... bis 61. Tit. 2. P.
465r Tit.: Ad Tit. 63. 2. P.
469r Tit.: Yber den Ersten Titl. Driten Buechs.
470r Tit.: Auf den 2. T. 3. P.
471r Tit.: Auf den 3ten tit. 3. P.
483r Tit.: Auf dem 54. Tit.
483v Tit.: Auf den 56. Titl.
493r Tit.: Auf den 39. oder letzten Tit. 5. Puech.
(498r-502v) 25 Vorschläge, die Tiroler Landesordnung abzuändern. Aus Buch 2 die Tit. 1, 10, 17, 42, 48, 53, 57–61, 63; aus Buch 3 die Tit. 1, 3, 9, 16, 19, 22, 34, 35, 36, 38, 46f. 54, 56; aus Buch 5 die Tit. 4, 5, 7, 8, 14.
   3
498r Tit.: Unvergreiffliche Erinnerung. Was Exempli gratia bey der vorhabenden Conferenz an unterschidlichen orthen der Tyrolischen Landtsordnung mehrers Erleitert, verpössert, oder wol gar geändert werden mochte.
502r Ad Lib. 8: Es wer ser nützlich und notwendig, einen gewissen modum formandi inquisitionis et processus criminalis vorzuschreiben. Sodan wieder für gewisse Verprechen die Straff nit mehr in yebens, was an der Stath statuiert werden möchte. Ad Majorem Dei Gloriam.
502v NB. Zu Uebung des Fingerzeigs ist ein Special gwalt vonnöthen.
(505r-508v) Wiederholung der 25 Vorschläge, die Tiroler Landesordnung abzuändern. Von anderer Hand, bisweilen leicht abweichend.
   3
505r Tit.: Unvergleichliche Erinnerung. Was E. g. bey vorhabende Conferenz an unterschidlichen orthen der Tyrolischen Landtsordnung, mehrers Erleitert, verpössert, oder wol gar geändert werden möchte.
508r Ad Lib. 8. Es were ser Nuz und Nottwendig, ein gewisen modum formandi inquisitions et processus criminals vorzuschreiben. Sodan wieder für gewisse Verbrechen die aufgesötzte straff nit mehr in yeben, was an der Statt statuiert werden möchte. Et haec salvo aliorum Judicio.
508v Unvergreüffliche Erinnerung was E. g. bey der vorhabenden Conference an unterschidlichen orthen der Tyrolischen Landtsordnung mehrers Erleütert verpössert, oder gar geendert werden möchte.
(509r-568v) Originalberichte der Regierung mit Dekreten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts und einem Urteil betreffend eine Kindesweglegung in Klausen.
   2
509r Tit.: Synopsis Pragmatica. Oder Kurze Annotation der Ober Österreichischen Regiments befelchen.
509v Tit.: Assylum der Soldaten betreffend. Von hochlöblicher OÖ. Regierung per similia in Deutsch an alle Obrigkeiten erlassen den 13. Juli 1725.
(510r) Vermerk: An Kirchtagen gilt: das Recht zu kaufen und zu verkaufen, keinen neuen Rumor und alte Feindschaft anzufangen bei hoher Strafe, die Krämer müssen des rechte Maß und Gewicht anwenden bei sonstigem Verlust ihrer Waren, kein verbotenes Gewehr zu tragen.
(511r) Beschlüsse von 1703 und 1794, die Güter derjenigen, die in Diensten des bayerischen Militärs gestanden, zu konfiszieren ohne Unterschied, ob es sich um Allodial- oder Lehens-güter österreichischer oder bayerischer Untertanen handelt (Avocatorialis confiscation, von der auch Güter öffentlich Bediensteter sowie bestimmte Kirchengüter nicht ausgenommen waren), Fragen des Kostenersatzes von Truppendurchzügen an die Viertel und die Wirte, Bezahlung der Lehens quarta, des vierten Teils des Jahresertrags von Lehensgütern.
(515r) Vorschrift, dass die Prozessakten mit Klage, Exekution, Replik, Duplik, Beschwerdeschrift und dgl. den verpflichteten Oberösterreichischen Regimentsadvokaten, die anderen memorialia aber den Oberösterreichischen Regiments Solicitatoribus zu übersenden sind, um eine Überschneidung der Kompetenzen zu vermeiden.
(517r) Neue Tiroler Land-Zuzugsordnung und Instruktion Leopolds I. von 1704 Juni 6 und andere Mandate dieses Kaisers sowie seiner Vorgänger, z. B. bezüglich Osterbeichte oder Bettlerordnung (Bl. 521r) bzw. Wein-Ungeld oder Festsetzung harter Gefängnisstrafen bei Inzucht 1580 (Bl. 521v).
(522v) Abschrift der Erzfirstlichen gnädigisten Resolution von 1630 Jänner 8, dass zahlungsunfähigen Schuldnern (darunter auch Kleinkindern) nicht mehr als ein Viertel der zu schätzenden Güter exekutiert werden kann.
(525r) Schreiben der Oberösterreichischen Regierung an den Richter Heinrich Haller in Passeier von 1720 Jänner 12 mit Beilage des Mahnschreibens vom gleichen Tag an den Benediktinerpriester Bonifazius Hattl (Bl. 525v), der bei jüngst aufgenombenen Kirchen Raittungen bey St. Martin sich unterstanden hatte, die neu eingetrettenen Kirchprobst und Brudermeister in die Pflicht zu nehmen.
(526r) Verordnung von 1715 Jänner 30, dass auch die Güter die Geistlichkeit nach Lands-brauchigen Werth, wie selber durch unparteyische Aestimatores werde gesetzt werden (Bl. 526v) zu zulassen schuldig und gehalten sein sollen.
(527r) Forts. von Bl. 524v, Dekret Erzherzog Ferdinand Karls von 1647 November 22. Verbot Kaiser Ferdinands II. und der Erzherzogin Claudia als Mitvormund von 1633 Juli 5 wegen Fehlens des Rot- und Schwarz wilprets auch Föder wilt ausgangen, so die Unterthanen auf erblich eines jedweiligen Landesfürsten zu schiessen für ein brivilegium anziechen. Erlass Erzherzog Leopolds V. von 1626 Juli 4 zur Beseitigung der Unterschiede in der Besteuerung der Güter durch die verschiedenen Maße an Star Land, Vierling, Jauch, Tag- oder Mannmahd etc. und weitere Dekrete.
(533r) Sanctio pragmatica von 1706 März 8, wonach die Untertanen keine im Eigentum oder als Pfandschaften besitzende Güter ohne ausdrückliche Zustimmung der Obrigkeit an Fremde veräußern dürfen.
(533r) Pragmatica Tempus interponendi Appellationis betreffendt von 1706 Jänner 12, um Missbräuche durch überlange Prozesse abzustellen. Weitere Mandate Kaiser Josephs I., z. B. von 1711 September 19, dass hausierende buecher trager und Kramer außer der Jahr Märkht nit zugedulden sub poena Confiscationis ihrer buecher und Calender (Bl. 538r) sowie das Verbot von 1711 Februar 19, Enzian, Kranenbith, und andere dergleichen Prant Wein ohne concession nit zu Prennen (Bl. 538v).
(539r) Mandat von 1711 August 18 an die Obrigkeit, dass Sye die Unzucht Ernstlich, schleinig und offenbar abstraffen.
(539v) Rescriptum von 1710 November 17 betreffend Prozessangelegenheiten.
(541v) Mandate Kaiser Karls VI., z. B. von 1713 September 9, das alle andere Privilegia, Recht, oder Gerechtighkeiten, Concessiones, Exemptiones, Gnaden, Mauth und andere personal oder Real Freyheiten, welche denen Stifft und Gottsheisern, es seyen nun auch Universitetten, Corpora oder Collegia, Stött, Maerkht, Dörffer, … Mühlen, Gemeinden, … Zünffte oder auf andere Particular Personen Verliehen worden, auf deren zeitliches ableiben von sich selbst erlöschen und aufhören.
(542v) Erlass Karl Philipps, Pfalzgrafen bei Rhein und Gubernators von Tirol, von 1712 Mai 24 wegen Legitimation und Primogenitur-Verpflichtung, Tag und Stunde der Geburt in ein eigenes Buch einzutragen, um die Erbfolge nach dem natürlichen Alter sicher zu stellen (Fidei Kommiss und Majorat).
(543v) Lehen Mandat von 1712 Jänner 2 für den Adel in elf Punkten.
(546r) Rechtsbefehl der Oberösterreichischen Regierung von 1712 März 12 wegen der sog. Particular-Unkosten bei Prozessverfahren.
(548r) Bericht des Pflegers über die Kosten.
(551r) Nach Klagen über die öffentlichen Notare folgte ein kaiserliches Reskript von 1712 November 15, deren Praktiken in Zukunft regelmäßig zu beobachten.
(551v) Vorschriften für Auslandsreisen von 1715 November 12, in Druck gegeben 1715 Dezember 23.
(553v) Erlass von 1716 April 2 betreffend Privilegien der Handwerkszünfte.
(559r) General-Pragmatica Kaiser Leopolds I. von 1679 November 27 aus Prag an die Untertanen jeglichen Standes, insbesondere an die Besitzer von liegenden Gründen und Gütern, seien es Häuser, Weingärten, Wiesen, Äcker, Almrechte, Waldungen, Gilten aus Jagd und Fischerei.
(564v) Ergänzung durch die Pragmatica von 1715 Jänner 30.
   1
564v Schlussschrift:Pragmatica de retractu bonorum ad manus mortuas alienatorum de anno 1679. Utraque haec praesertim ultima pragmatica contra immunitatem ecclesiasticam convertit.
(565r) Anweisung der Innsbrucker Regierung von 1735 März 1 an die Advokaten und Prokuratoren, in Appellationssachen keine Gravatorialschrift einzureichen, die mehr als zwei bis drei Blatt lang ist.
(566r) Verordnung der Oberösterreichischen Regierung zu Innsbruck von 1713 März 21 über die Ausfertigung der Tutel- oder Curatelbriefe der Gerhaben und Anweiser für die ihnen anvertrauten unmündigen Kinder und Witwen.
   1
567v Schlussschrift:Rescriptum Von 21. Martij 1713, dass die Gerhaben und Curatores Vor dem foro ihrer Pupillen zu handlen schuldig absque Privilegio fori et revocandi damno.
(568r-v) Species facti. Kindesweglegung durch die Witwe Maria Ingram, deren am 2. Februar 1732 geborenes Kind elf Tage später in Brixen unter den Gewölben gefunden wurde. Deshalb vom Brixner Rat ins Gefängnis gelegt, für drei Jahre vom Hochstift relegiert, zu zwei Jahren Buße verwiesen samt Zahlung der Atzung und Unkosten und des testamentarischen Vermögens ihres 1728 verstorbenen Mannes Johann Ferdinand Ingram für verlustig erklärt.