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Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (ULBT), Cod. 966
SAMMELHANDSCHRIFT (deutsch)
Olim: II 45 B    Papier   I, 198, I* Bl.    335 × 210 (zahlreiche kleinere Faszikel)   Tirol (u. a. Ambras), 17. Jh.und 18. Jh. (u. a. 1626, 1634, 1661, 1665, 1674 und 1786)   
Provenienz/Letztbesitzer: Innsbruck, Bibliothek im Wappenturm
Handschrift aus 11 Teilen zusammengesetzt: 1  (I, 1-65); 2  (66-76); 3  (77-92); 4  (93-111); 5  (112-123); 6  (124-146); 7  (147-148); 8  (149-164); 9  (164I-181); 10  (182-191); 11  (192-197, I*)
Die folgenden Daten sind Auszüge aus dem gedruckten Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Diese Daten, insbesondere die Bibliographie, werden in manuscripta.at laufend korrigiert und ergänzt. Addenda und Corrigenda zum gedruckten Register finden Sie hier.

Wissenschaftliche Beschreibung: Kat. Innsbruck 10, 106-112 (online).
Hs. bestehend aus 11 Faszikeln unterschiedlichen Formats und verschiedener Papierart. Bl. 149, 164–176, 179–182 in der Mitte leicht eingerissen. Auf Bl. 164 folgt ein ungezähltes Blatt. Unterschiedliche, bei Eineder nicht nachweisbare Wasserzeichen, darunter solche mit dem österreichischen Kaiserwappen (T. I, III, IV und V). Am Beginn der einzelnen Faszikel Zählung in Bleistift I–XI.

Teil 1I, 1-65   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 280 × 100    Zeilenzahl: 23-32   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter in der Mitte gefaltet, rechte Hälfte jeweils Haupttext, linke Hälfte für Anmerkungen. Zwei Hände: 1) Bl. 1r-17r, Z. 16, Bl. 24v, Z. 10–63rv; 2) Bl. 17r, Z. 17–24v, Z. 9.
Teil 266-76   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 280 × 100/120    Zeilenzahl: 16-18   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter im Abstand von 45/50 mm vom äußeren und inneren Blattrand sowie mittig senkrecht und waagrecht gefaltet. Überschriften in Fraktur.
Teil 377-92   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 220 × 130    Zeilenzahl: 21-22   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter im Abstand von ca. 55 mm vom äußeren und inneren Blattrand gefaltet. Überschriften in Fraktur.
Teil 493-111   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 230 × 100    Zeilenzahl: 12-16   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter im Abstand von 45 mm vom inneren und 60 mm vom äußeren Blattrand gefaltet. Überschriften in Fraktur.
Teil 5112-123   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 240 × 140    Zeilenzahl: 20-32   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter im Abstand von ca. 60 mm vom äußeren und 50 mm vom inneren Blattrand gefaltet. Überschriften in Fraktur.
Teil 6124-146   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 180 × 100    Zeilenzahl: 6-10   
Schriftart: Kurrentschrift
Kurrentschrift und Fraktur.
Teil 7147-148   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 250 × 180    Zeilenzahl: 25-27   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter in der Mitte senkrecht und waagrecht gefaltet. Links schmale Spalte, von Tintenlinien begrenzt, für fortlaufende Nummerierung der einzelnen Darlehen, rechts zwei, auf Bl. 147r drei schmale Spalten, von Tintenlinien begrenzt, für Summen.
Teil 8149-164   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 210 × 130    Zeilenzahl: 26-28   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter im Abstand von 50 mm vom inneren und 60 mm vom äußeren Blattrand gefaltet.
Teil 9164I-181   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 210/230 × 140/150    Zeilenzahl: 26-29   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter in der Mitte senkrecht und waagrecht gefaltet. Vier Hände: 1) Bl. 165r–166v, 169r–170v, 177r–v; 2) Bl. 167r–168v, 171r–v; 3) Bl. 172r–v, 175r–176v, 179r–180v; 4) Bl. 173r–174v.
Teil 10182-191   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 240 × 140    Zeilenzahl: 28-32   
Schriftart: Kurrentschrift
Anrede in Fraktur, lateinische Begriffe in Antiquakursive.
Teil 11192-197, I*   Papier   
Schrift:
Schriftraum: 290 × 140    Zeilenzahl: 22-26   
Schriftart: Kurrentschrift
Blätter im Abstand von 60 mm vom äußeren und 55 mm vom inneren Blattrand sowie mittig waagrecht gefaltet. Überschriften in Fraktur.

Einband: Innsbruck (?)     19. Jh.     Neuzeitlicher Gebrauchseinband     
Braun-rot-blaues Steinmarmorpapier über Karton. Ecken des VD und Rücken, besonders unten, abgenützt. Rücken: fünf einfache versenkte Bünde, oben Papierschild mit Titelaufschrift Verschiedene die Geschichte Statistik von Tyrol und Amraser Sammlung betreffende Manusrcipte und Inventare. VDS und HDS Papier, am VDS alte Signatur der ULBT II 45 B, darunter neue Signatur 966/10 und Bleistiftvermerk (Vide Grundzettel), HDS leer.


Unsicher, wann und auf welchem Weg die Handschrift an die ULBT Innsbruck gelangte, möglicherweise aus Ambras oder aus der Innsbrucker Hofburg, vgl. Eintrag in der alten Titelkopie der ULBT. Bl. 1r alte Signatur der ULBT 999 (gestrichen), später umsigniert.
Vorbesitzer 1: Schloss Ambras (?)
Vorbesitzer 2: Innsbruck, Wappenturmbibliothek in der Hofburg (?)
Helmut Gritsch

---------------   Addenda/Corrigenda bitte melden!    ---------------

"Kat. Innsbruck 10"
alle Initien
(1r-63r) Inventar der Kleider Erzherzog Leopolds V., dat. 7.1.1634.
   1
1r Tit.: Invendarium über die Palet Khlaider, so Petter Brenner Tapecier aingehendigt werden den 7. Januari Anno 1634.
(2r-48r) Inventar der von Erzherzog Leopold hinterlassenen Kleider, die vom Kammerdiener und Hausmeister zu Ambras, Kaspar Griessauer, verwahrt wurden.
(48r-63r) Inventar der Maskeraden und Kleider (auch der geistlichen und des Kirchenornats aus der Zeit, da Leopold Bischof von Passau und Straßburg war), die von Hans Jakob Dörl, Leibschneider und Garderobenmeister Erzherzog Leopolds V., aufbewahrt und am 7.1.1634 auf Befehl der Erzherzogin Claudia von Kaspar Griessauer aufgezeichnet und dem Tapezierer Peter Brenner übergeben wurden.
(67r-76v) Tafelordnung Erzherzog Leopolds V., dat. Innsbruck, 1.3.1626. Übersicht über die an 19 Tischen der erzherzoglichen Tafel speisenden 199 Personen.
   1
67r Tit.: Tafell Ordnung Angefangen zu Ynsprugg den 1. Marty Anno 1626.
(77r-90r) Beschreibung der von Erzherzog Leopold V. 1623–1629 aus dem Schatzgewölbe entnommenen Gegenstände (Schmuck, Bücher, Gemälde, Uhren), die als Geschenke an befreundete Fürsten (z. B. die Medici in Florenz), Fürsten, Grafen und Geistliche übergeben wurden.
   2
77r Tit.: Verzaichnus, was die Hoch Für(stliche) D(urchlauch)t Erzherzog Leopoldi zu Österreich etc. aus dero Schatzgewelb zu underschitlichen mallen genommen haben Anno 1627, 1628, 1629.
79r Tit.: Verzaichnus Aller dern sachen, Was die Hoch Für(stliche) D(urchlauch)t Erzherzog Leopoldi Zu Österreich etc. mein genedigister Fürst und Herr selbsten, und auf dero genedigisten beuelch, Aus deroselben Schazgwelmb, Zue Underschidlichen mallen genomen, und durch mich Caspar Griessawer, Irer Dt. Camerdiener und Hausmaister Zu Ambras, Als von dem 21. July 1627 bis auf dato den fünften Marty dis 1629. Jahr, Underthenigist gegeben worden Als Volgt.
(93r-105v) Maximilian I.Freydal (Ed.: Q. von Leitner, Freydal. Des Kaisers Maximilian I. Turniere und Mummereien. Wien 1882, Anhänge A–Z). Auszug.
(93r-96r) Namenslisten der vornehmen Frauen, die als Zuschauerinnen bei den Turnieren anwesend waren.
   1
93r Tit.: Hernach volgen der schensten Khinigin, Fürstin, Grefin, Freyin und Edler Junckhfrauen und Frauen Namen, in Germanien vor denen Freidal gerent, gestochen, gekhempfft und gemumbt hat.
(96v-105v) Namensliste der adeligen Teilnehmer, mit denen sich Maximilian in den Ritterspielen (Deutsches Gestech, Anzogen-Rennen, Bundrennen, Geschiftrennen, Schweifrennen, Turnier, Welsches Gestech, Fußkampf) gemessen hat.
(112r-121v) Verzeichnis der Schmuckstücke, die Erzherzogin Claudia nach Wien zur Hochzeit Ferdinands III. und der spanischen Infantin Maria Anna am 26.2.1631 mitgenommen hat.
   1
112r Tit.: Verzaichnuß der Clainodien wie hierin vermelt. Ist somit nach Wienn zu der Hochzeit ge(nommen) 1631.
(113r-118v) Detaillierte Beschreibung von 51 Schmuckstücken mit Angabe der Anzahl der eingearbeiteten Diamanten, Rubine, Perlen etc.
   1
113r Tit.: Verzaichnus, Was die Frl. Durchl. Erzherzogin Claudia zue Österreich etc. Mein gnedigiste Frau, für sye Vnnd der Frl. Durchl. Ihren Herrn Gemahl etc. Von Clainnoden, so ich Caspar Griessauer Cammerdiener Ihro Vnderthenigist hab zue gestellt, Vnnd dieselben daß 1631. Jahr mit Zue der Khinigelichen Hochzeit nach Wien genohmen wie volgt.
(119r-v) Kleider, die der Leibschneider für die Erzherzogin mitgenommen hat.
   1
119r Tit.: Volgt waß der Leibschneider vnd guardarober mit der frl. dhrl. auf die Raiß genohmmen Vnd in ainer Schachtel bei ain Nander eingemacht.
(120r-122r) Sonstige Gegenstände für den persönlichen Gebrauch der Erzherzogin Claudia und (121v) die Brautgeschenke.
   1
120r Tit.: Volgt waß Ich der frl. Durchl. meiner Frauen so sie eß für sy selbsten gebrauchen will wie volgt.
(124r-144v) Inventar der Sachen, die sich 1601 in der Sattelkammer des Hofstallmeisteramtes des Markgrafen Karl von Burgau befanden.
   1
124r Tit.: Inventarj. Was In Ir F(ü)r(stlich) D(urchlaucht) Herrn Hern (!) Carl Margraffen dess heilligen Römischen Reichs zu Burgaw etc. Sattl Camer, an Allerlay sachen in dass Hofstallmaister ambt zue gehörig, so alles In dem Monat Jullj dises Sechzehenhundert ain Jars beschriben unnd Inuentiert worden. Wie volgt.
(125r-144v) Beschreibung der (mit unterschiedlichen Stoffen überzogenen) Sättel, Satteldecken, Eselsdecken, zum Teil mit Gold und Silber gestickt, des Saumzeuges, der Stegreifen, des Kutschen-Geschirrs, der (Prunk-)Schlitten usw.
(147r-148v) 26 Schuldverschreibungen von Darlehen aus den Jahren 1526–1651, die das Kloster Neustift gegen Zusage jährlicher Zinsen den Landesfürsten gewährte, von diesen aber auf die tirolische Landschaft und andere übertragen worden waren.
   1
147r Tit.: Schuld Verschreibungen umb iene Capitalia, so von dem Closter Neustifft laut Registratura Nova Litt. ZZ. No. 54 zu unterschidlichen Zeitn denen Landtsfirsten gegen Versprechen Jährlicher Interesse dargeliehen, von danun aber auf ain Löbl. Tyrolische Landtschafft nebst anderen sein verlegt worden.
(150r-164v) Anton von CrosiniAntwortschreiben auf Erzherzog Ferdinand Karls Schreiben vom 1.12.1661 aus Florenz sowie auf das Schreiben der OÖ. Regierung vom 20.12.1661, dat. 31.12.1661. Anlass des Briefwechsels war die angedrohte Exkommunikation des adeligen Gabriel Prack in Enneberg.
(150r-163v) Text. Der Bischof weist die Einmischung in sein Territorium zurück und begründet sein „Jus territorii“ in Enneberg sowie Buchenstein mit einer historisch-juridischen Erörterung, die auf die ältesten Zeiten zurückgeht.
(165r-176v) Sigmund Alphons von ThunAntwort auf das Schreiben des Erzherzogs Sigismund Franz vom 23.3.1665, betreffend die territoriale Jurisdiktion und die „Jura Ecclesiae“ in den Herrschaften Enneberg und Buchenstein, dat. Brixen, 16.4.1665. In der Abschrift werden die vorgebrachten Argumente für die vermeintliche Territorialobrigkeit des Landesfürsten durch eine historisch-urkundliche Erläuterung über die Rechtsverhältnisse und Zugehörigkeit der genannten Herrschaften zum Hochstift Brixen in Bezug auf die Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit aus gegebenem Anlass (Totschlag) zurückgewiesen.
(177r-v) Sigmund Alphons von ThunBrief an Sibilla Victoria von Schneeberg, Äbtissin von Sonnenburg, dat. Bruneck, 27.7.1666. Bezugnahme auf sein Schreiben vom 14.1.1666 (s. Bl. 179r). Enthält den Hinweis, dass der Äbtissin keine Malefizgerichtsbarkeit in Enneberg, Abtei und Wengen zusteht.
(179r-180r) Sigmund Alphons von ThunBrief an Sibilla Victoria von Schneeberg, Äbtissin von Sonnenburg, dat. 14.1.1666. Enthält den Hinweis, dass die Territorialhoheit und daraus folgend das Malefizrecht über die drei Täler Enneberg, Abtei und Wengen von alters her zur fürstbischöflichen Herrschaft Buchenstein gehören.
(181r-v) Sigmund Alphons von ThunFortsetzung von Bl. 176v.
(183r-191v) Kaiserliche Resolutionen, betreffend die ordentliche Jurisdiktion über die Geistlichkeit in den oberösterreichischen Ländern.
(183r-187v) Leopold I.Schreiben an den Salzburger Erzbischof Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg, worin die Jurisdiktion über die Geistlichkeit unter Bezugnahme auf die entsprechende kaiserliche Resolution vom 12.11.1671 (s. Nr. 12.2) in sechs Punkten erläutert wird, dat. 29.4.1674.
(187v-191v) Abschrift der kaiserlichen Resolution vom 12.11.1671, beglaubigt vom öffentlichen Notar Johann Jakob Lebl am 21.5.1674 in Salzburg.
(192r-197v) Auszüge aus dem Stockurbar des Klosters Neustift bei Brixen 1786. Abgaben des zweigeteilten Matisten-Hofes in Latzfons inklusive der Rückstände von 1769 bis 1786 mit den Namen der Zinspflichtigen und Angaben in altem Brixner Maß. Die Richtigkeit dieses Auszuges wurde am 22.4.1786 in Neustift von Johann Dominicus Lartschneider, Substitut, mit seiner eigenhändigen Unterschrift und aufgedrucktem Petschaft bestätigt. Daran anschließend (196v) summarischer Extrakt, am 24.5.1786 vom Hofrichter Johann Anton Kerschbaumer zu Neustift erstellt und mit seiner eigenhändigen Unterschrift beglaubigt.