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Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (ULBT), Cod. 979
THEOLOGISCHE SAMMELHANDSCHRIFT, U.A. VON HEINRICH HALLER (deutsch)
Olim: II 1 B    Papier   I, 205, I* Bl.    300 × 205   Schnals, 15. Jh. (nach 1463)   
Provenienz/Letztbesitzer: Schuler, Johann
Die folgenden Daten sind Auszüge aus dem gedruckten Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Diese Daten, insbesondere die Bibliographie, werden in manuscripta.at laufend korrigiert und ergänzt. Addenda und Corrigenda zum gedruckten Register finden Sie hier.

 Volldigitalisat
 Wasserzeichen:  Metadaten  |  Vorschau Bilder  |  Einzelbilder: fol. 35, 36, 87, 133.
Wissenschaftliche Beschreibung: Kat. Innsbruck 10, 130-133 (online) - Kurze handschriftliche Beschreibung der Hs. durch Dr. Hans Moser aus dem Jahre 1930, enthalten in der „Dokumentationsschachtel“ des alten Zettelkataloges der Hss. der ULBT Innsbruck (mit kurzem Bericht in den Sitzungsberichten der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Kl. 1931), hinterlegt auch im Handschriftenarchiv der Preußischen Akademie der Wissenschaften, jedoch nicht digitalisiert (s. http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA).
Zwischen Bl. 13 und 14 ein nachträglich foliiertes Blatt (13a).
Schrift:
Schriftraum: 215 × 145    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 36   
Schriftart: Bastarda
Kommentare von Graf Karl Mohr auf Bl. 1r, 7r, 32v, 34v, 35r, 50r, 76r und 91v.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   

Einband: Tirol     19. Jh.     Neuzeitlicher Gebrauchseinband     Schmucklos        


Die Hs. enthält Abschriften von Übersetzungen des Kartäusermönchs Heinrich Haller, daher der Rückschluss auf Schnals als Entstehungsort. Wohl in Annenberger Besitz und dann in die Bibliothek Karl Mohrs gekommen, dieser als Besitzer erschließbar aufgrund eines Schriftvergleiches der Notizen auf Bl. 1r, 7r, 32v, 34v, 35r, 50r, 76r und 91v mit einem Besitzvermerk des Grafen in ULBT, Cod. 1086. Aus der Bibliothek (Legat) des Innsbrucker Universitätsprofessors Dr. Johann Schuler, um 1860–1865 der ULBT übergeben, s. Catalog der Dr. Schuler’schen Bibliothek (handschriftlicher Katalog an der ULBT) S. 397, Nr. 2661. Vgl. Leithe 1874 262, Hittmair 1910 122.
Vorbesitzer 1: Annenberg, Herren von
Vorbesitzer 2: Mohr, Karl, Graf (1738-1809)
Vorbesitzer 3: Schuler, Johann

Addendum: Datierung: Bl. 103rb Schlussschrift 1463; Bl. 102vb 1473. Wasserzeichenbefund nach 1473 (Stand: 19.02.2021)

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"Kat. Innsbruck 10", "Leithe 1874", "Hittmair 1910", "Neuhauser, Schnals", "Neuhauser, Padua", "Bauer 1999"
alle Initien
Sammelhandschrift. Die Texte 2–9 sind Abschriften von Übersetzungen Heinrich Hallers. Kommentare von Graf Karl Mohr auf Bl. 1r, 7r, 32v, 34v, 35r, 50r, 76r und 91v.
(1ra-4vb) Heinrich Haller Vorwort (Ed.: N. F. Palmer, „Visio Tnugdali“. The German and Dutch Translations and their circulation in the later Middle Ages [Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 76]. München, Zürich 1982, 140–145).
(5ra-32vb) Visio Tnugdali, dt. (Ed. in Auszügen [Bl. 5ra–5va, Z. 19 und Bl. 16rb, Z. 9–18rb, Z. 4] N. F. Palmer, „Visio Tnugdali“. The German and Dutch Translations and their circulation in the later Middle Ages [Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 76]. München, Zürich 1982, 146–153). Übersetzung von Heinrich Haller.
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5ra Tit.:Hye hebt sich an dye lautter und haylwertig lere von den selen dye da werden gehalten in den weyczen und in den hellen und von den hymlichen (!) frewden und von den frewden des irdischen paradeiß.
Die innsell hybernia dye leyt czu hindrist an dem mer Occeano ... — ... durch des verdienens willen seines köstlichen pluetz. Der mit dem vater und mit dem heyligen geyst lebt und reichsent ewiger got an alles endt der ewigkhait Amen. Da hat dye hystori ain end von dem ritter Tangdalo.
(32vb-49va) Tractatus de purgatorio Sancti Patricii, dt. Übersetzung von Heinrich Haller. Die lateinische Vorlage von Hallers Originalübersetzung war laut Neuhauser, Schnals 97f. und Neuhauser, Padua 93 Padua, UB, Ms. 1517, 84v–103r.
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32vb Vorwort. Tit.: Ain kurcze vored von der weyczen des heyligen Patricii und von der manigvaltigen pein der selen und von den freyden des irdischen paradeyß.
Man list von dem heyligen Patricio da der prediget das wort gottes in hybernia ... — ... So spert dann der prior dye tür zu und yederman get dann an sein stat.
34va Text. Tit.: Dye gegen bürtig hystory und sach von dem vorgenanten ritter dy hat geschriben ain andechtiger geystlicher vater von gepetz wegen aines wirdigen prelaten czu den czeyten als dy sach geschehen ist der alle sach grüntlich erfaren hat Als her nach geschriben stet dy hystori von dem vorgenanten ritter.
Sich hat gefüegt pey unsern czeyten und czu den czeyten künig Steffan in Engelant ... — ... Und hueb an czu pessern und püessen umb dye sünd seines pösen willen und fürsacz den er gehabt het. Da hat dy hystori ain end von der weyczen dez heyligen Patrici.
(49va-81vb) Navigatio Sancti Brendani, dt (Ed.: K. A. Zaenker, Sankt Brandans Meerfahrt. Ein lateinischer Text und seine drei deutschen Übertragungen aus dem 15. Jahrhundert [Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik 191]. Stuttgart 1987, 7–151). Übersetzung von Heinrich Haller.
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49va Vorwort. Tit.: Eyn churcze vorred von der wandrung und pillgramschaft des heyligen Wrenndani.
Dye nachgeschriben hystory und sach dye ist sagen von der wandrung und pilgramschaft des heyligen wrendani ... — ... czu ainem nucz der andechtigen menschen und das dye wunderwerch gottes geoffenward werden.
(81vb-90va) Ps.-OrigenesHomilia in feria quinta post pascha secundum Iohannem cap. XX, dt. Übersetzung von Heinrich Haller. (Ed.: Bauer 1999. - Parallelüberlieferung: Innsbruck, TLMF, FB 1065, Bl. 142v [= S. 384].).
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81vb Tit.: Hye hebt sich an das ewangely sand johans ewangelisten. In der czeyt da stuend Maria aussen pey dem grab und wainet. Und dye weil sy waint da naigt sy sich und sach in das grab etc. Das ist dye Omelia Origenis uber das ewangely.
Ir prüeder wir haben gehört das Maria Magdalena gestanden ist aussen pey dem grab ... — ... Ich han gesehen den herren und dye ding dye hat er mir gesagt. Das ist das endt.
(90va-97va) Legende von Erzbischof Udo von Magdeburg, dt. (Ed. in Auszügen: A. Schönbach, Studien zur Erzählungsliteratur des Mittelalters 3: Die Legende von Erzbischof Udo von Magdeburg. Sitzungsberichte Wien 144 [1901] Abh. II 69–74). Übersetzung von Heinrich Haller.
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90va Tit.: Ein ebenpild und wunder von dem verdampten erczpischof Udo.
Nach christi gepurd newn hundert jar und in dem fünfczigisten jar czu den czeyten des kaysers Otto ... — ... und das sy erschrikchenn ab dem vorchtsamen gericht gottes und ab der graussamen rach und straff der ewigen götlichen mechtikchait.
(97va-98vb) Briefe des Lentulus und des Pilatus, dt. Übersetzung von Heinrich Haller.
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97va Vorwort. Tit.: Das sind czwo Epistel oder brief dye da geschkcht (!) sind worden gen Rom dem künig Claudio und ainem Römischen Senator aus dem jüdischen land Als denn her nach geschriben stet in dysem gegenbürtigen puech also.
Ein Römer genant Leutulus (!) Als der was in dem land Juda Ayn amptman an stat der römer ... — ... ainem römischen senator dye epistel oder den prieff als den her nach geschriben stet.
97va Tit.: Brief des Lentulus.
Es ist gesehen worden czw den czeyten und lebt noch ein mensch grosser tugent ... — ... und ist der aller schönist under den sünen der menschen.
98ra Brief des Pilatus. Tit.:Nu ist nach volgen der prief Poncy Pylaty den er geschikcht hat dem künig Claudio nach dem als ich funden hab in dem lesen des leydens der seligen czwelfpoten sand peter und sand paul und hebt sich also an.
Poncius pylatus ist grüessen Claudium. Sich hat churczlichen vergangen das ich han selbs pewert ... — ... so han ich Pylatus das geschriben daz nyemand annder sol gedenkchen oder gelauben sey den lugenhaftigen juden.
98va Schlussschrift.Dye obgeschriben czwo epistel oder prief dye sten geschriben czu rom in der librey zu sand johans in latron in dem puech das man nennt dy predig des heyligen pabst Leonis. Dar inn auch dye epystel sten des heyligen Cypriani und dye epistel des heyligen Bernhardi seiner petrachtung und annder ding mer.
(98vb-101ra) Narratio inchoationis ordinis Carthusiensis, dt (Parallelüberlieferung: Padua, UB, Ms. 1508). Übersetzung von Heinrich Haller.
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98vb Tit.: Hye hebt sich an wye Charthuser orden erfunden ist worden von dem ursprung und wye er den namen entphangen hat von dem ersten kloster Cartus.
Nach christi gepurd tausent und czway und achczig jar da dye hoch schuel czu paris vast aufnam ... — ... Von dem selben anfang und ursprung. Und das ist geschehen nach der gepurd unsers herren Ihesu Christi Tausent jar und in dem vier und achczigisten jar.
(101ra-103rb) Rigor ordinis Carthusiensis, dt. Übersetzung von Heinrich Haller.
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101ra Tit.: Von der pewerung und bestettung des heyligen Chartuser ordens Und von der bestettung seiner observancz der aufseczung regel und statut.
Es sind ettlich menschen Ir sind auch vil dye zweyfelen sein an dem heyligen Chartuser orden ... — ... und das ewig leben. Czu demselben ewigen leben heff (!) uns unser herr Ihesus Christus der da lebt und reychsent mit got dem vater und mit got dem heyligen geyst. Von ewikchayt czw ewigkchayt. Amen.
103rb Schlussschrift.Das puech das ist verbandelt worden von latein czw tewsch von ainem brueder Chartuser ordens in dem chloster auf aller heyligenn perg in schnalß Nach christi gepurd Tausent vierhundert und in dem dreuundsechczigisten jar pittet got für in.
(103va-107ra) Nicolaus de Wyle Siebte Translatio, Leonardo Bruni (?) oder Pietro Marcello (?), Die athenischen Räte (Ed.: A. von Keller [Hrsg.], Translationen von Niclas von Wyle [Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart 57]. Stuttgart 1861, 145–151).
(107ra-109va) Nicolaus de Wyle Achte Translatio, Ps.-Bernhard von Clairvaux, Epistola de cura domestica ad Raimundum militem (Ed.: Keller a. O. 152–156. C. D. M. Cossar, The German Translations of the Pseudo-Bernhardine Epistola de cura rei familiaris [Göppinger Arbeiten zur Germanistik 16]. Göppingen 1975, 188–194).
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107ra Tit.: Translacio de latino in wulgare Yconomice sancti Bernhardi ad Reimundum.
(109va-113vb) Nicolaus de Wyle Dritte Translatio, Enea Silvio Piccolomini, De remedio amoris (Ed. Keller a. O. 95–102).
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109va Tit.: Hye nach volget ein kostliche hystori Enee Silvi des poeten egemacht in der kayserlichen kanzley der darnach pabst pius genannt ward. De Remedio amoris.
(113vb-118va) Über die Tugenden.
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113vb All tugent kamen ains mals in ains czusammen das sy aus in selbs aine czw ainer künigin über sich erwelten ... — ... da gab sy yen den segen und urlaubt sy und gepot in hin czu gen in den weg dez frids.
(118vb-204ra) Thomas a Kempis CRSA De imitatione Christi, dt. Nicht übereinstimmend mit der Übersetzung von Heinrich Haller (vgl. E. Bauer, Heinrich Hallers Übersetzung der Imitatio Christi [Analecta Cartusiana 88]. Salzburg 1982).
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118vb Register. Tit.: Hye hebt sich an das Register des püechel De Imitatione Christi das ist von der nach volgung Christi und von der versmechung dye eytelkait der welt.
120vb Text. Tit.: Hye hebt sich an das püechel De Imitacione Christi das ist von der nachvolgung Christi und von der versmachung dy eytelkayt der welt. Das erst capitel.
Wer nach mir get der wandert nicht inn der vinster. In dysen worten vermantt uns Christus das wir seinem leben und syten nachvolgen ... — ... so weren sy nicht unaussprechenlich und wunderlich gehayssen. Amen.
204ra Schlussschrift. Hye hat das vierd tail des puechleins ain end von der nachvolgung Christi. Got sey gelobt.