Eine Handschrift mit Hugos De archa Noe erwähnt im Heiligenkreuzer Bücherkatalog von 1134/1147 (Cod. 205, Iv-IIr) unter den alii libri auf IIr: Hugo de archa Noe (Gottlieb, 21, Z. 21). — Die vorliegende Handschrift weiters erwähnt im Katalog aus der Zeit zwischen 1363 und 1374 in St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 775, p. 107a-112b auf p. 111b: Idem de archa Noe (Gottlieb 32, Z. 21) und im Heiligenkreuzer Katalog von 1381 auf 4vb unter den Werken Hugos: De archa Noe li. V. Tractatus de significationibus rerum. Tractatus monachi de barbarismo (Gottlieb 55, Z. 18-20) und unter den Libri gramaticales auf 9va: Tractatum Alberti monachi require in magna biblia, in volumine Hugonis de archa Noe (Gottlieb 73, Z. 28-29).

Pergament unterschiedlicher Dicke, Qualität und Bearbeitungsweise. Haar- und Fleischseiten teilweise deutlich, teilweise kaum unterscheidbar. Öfters Löcher und zum Teil noch vernähte Risse. Lagen: 7.IV⁵⁶ + (IV + [I+1]^62-64)⁶⁷ + 7.IV¹²³. Einzelblatt 164, die Blätter 62-64 zwischen Bl. 61 und 65 in den Quaternio (Lagenmitte bei Doppelblatt 60/61) eingebunden. Lagenzählung II^us (8v)-XIIII^us (115v) teilweise beschnitten. — Schriftspiegel 185/190×110, 25 Zeilen; Schriftspiegelbreite 130 auf 62r-64v und 100r ff. Zarte, teilweise kaum mehr sichtbare Stiftlinierung (?): Die vertikalen Begrenzungslinien bis zu den Seitenrändern gezogen, die Zeilenlinien in der Regel zwischen den vertikalen Begrenzungslinien gezogen, manchmal die erste, zweite, drittletzte und letzte Zeilenlinie in den Freirand hinaus bis zum Seitenrand gezogen. Einstichlöcher für Zeilenlinierung in der Regel erhalten. Minuskel von einer Hand. Vorschreibungen für die rubrizierten Titel nahe den Seitenrändern. Teilweise umfangreichere Korrekturen von anderer Hand, z. B. 15r, 48v, 53v. Zahlreiche Marginalglossen von einer Hand des 15. Jh. Zur Schrift siehe auch unter www.scriptoria.at. — Rote Überschriften, Rubrikator = Schreiber. Ein- bis fünfzeilige rote Initialmajuskeln, teilweise mit angesetztem Blatt an den Schaftenden und Blattfüllung im Binnengrund. Auf 1v, 193r, 48v, 67r und 103v zu Beginn der Bücher sechs- bis 13zeilige rot konturierte Blattrankeninitialen (dazu vgl. Fingernagel 1985, 143-144). Auf dem VD mit sechs Messingplättchen befestigtes teilweise beschädigtes Pergamenttitelschildchen des 15. Jh. mit Inhaltsverzeichnis in Textualis. — Beschädigter schmuckloser roter Ledereinband über Holzdeckeln. Die Einbanddeckel mit zahlreichen Merkmalen von Wurmfraß, vom HD links oben ca. 110×50 fehlend. Das rote Deckelleder stark beschädigt bzw. teilweise fehlend. Der Rücken mit einem Teil eines weißen barocken Bibliothekseinbandes mit Blindlinien, Blinddruck und -pressung überzogen. Kapital beim Kopf fehlend, beim Schwanz mit Leder umflochten. Die je fünf Deckelbeschläge entfernt, auf dem HD das Messingplättchen zur Fixierung der Lederschließe erhalten. Die Deckelspiegel mit Teilen von Doppelblättern eines Breviers mit Psalterium der Mitte bis 2. Hälfte des 13. Jh. überklebt

Zur Parallelüberlieferung der Texte auf 1v-103r in Handschriften des 12. Jh. im bairisch-österreichischen Raum vgl. Stammberger 2007, 245-250.

Alois Haidinger, Franz Lackner 2012-05-16; letzte Änderung 2014-10-22.