Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (ULBT), Cod. 1086
GOTFREDUS VITERBIENSIS
Papier262 Bl.305 × 215Tirol, 2. Viertel 15. Jh. Provenienz/Letztbesitzer: Ficker, Julius von
Die folgenden Daten sind Auszüge aus dem gedruckten Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Diese Daten, insbesondere die Bibliographie, werden in manuscripta.at laufend korrigiert und ergänzt. Addenda und Corrigenda zum gedruckten Register finden Sie hier.
Papier leicht fleckig, tw. Insektenfraß. Bl. 1 lose. Lagen: (VI–1)11 + 12.VI155 + 10.V255 + (VI–5)262. Bl. 7 mit Gegenblatt (Bl. 4) im Falz zusammengeklebt . Gegenblatt zu Bl. 8 herausgeschnitten. Letzte fünf Blätter der letzten erhaltenen Lage (Gegenblatt zu Bl. 256–260) herausgeschnitten, anschließend eine gesamte Lage herausgeschnitten, wohl jew. mit Textverlust (vgl. Hinweis im Inhaltsverzeichnis auf Bl. 12va auf ein Register im Anhang, das allerdings fehlt). Oben mittig Zählung der einzelnen Abschnitte in roten arabischen Ziffern (1–244), übereinstimmend mit der Zählung in der Inhaltsübersicht (Bl. 1ra–12va), hier nur bis 228. Rechts oben neuzeitliche Foliierung in Bleistift, Bl. 156 als 176 gezählt. In den Lagenmitten Papierfälze. Lagenreklamanten.
Rote Überschriften, Auszeichnungsstriche, Paragraphenzeichen. Ein- bis vierzeilige Lombarden, vereinzelt mit derben Fleuronée-Füllungen. Repräsentanten.
Hs. enthält 1 Fragment
VDS, HDS
Papier Entstehungsort unbestimmt
Fragmente eines Kalendars. Perg., VDS um 180° gedreht).
Enthält in fünf Spalten die Goldene Zahl in römischen Ziffern (in Rot), die Tagesbuchstaben (A jew. in Rot), das Datum nach dem römischen Kalender (in Rot, zweispaltig) und die Festbezeichnung (stark beschnitten), am HDS verblasst.
Rot gefärbtes Schafsleder mit Blindlinien über Holz.
Leder stark abgenutzt (Kratzer, Risse, Löcher) und braun verfärbt, Holz in den Ecken tw. freiliegend. VD fast gänzlich losgelöst. VD und HD gleich: von dreifachen Streicheisenlinien gerahmtes und mehrfach diagonal unterteiltes Mittelfeld. Am VD blau umrahmtes Signaturenschild der ULBT 1086. Reste von je fünf Buckelbeschlägen, am VD drei, am HD vier erhalten, Reste zweier Schließen. Kanten abgeschrägt und gerade. Rücken: vier Doppelbünde. Kapitale mit naturfarbenem Spagat umstochen, urspr. mit Leder umschlagen, heute tw. freiliegend. VDS und HDS hellbraunes Leinen, eingeschlagenes Leder mehrfach in Dreiecksform eingeschnitten, am inneren Rand jeweils Pergamentfragment (am VDS 60 mm breit, auf dem Kopf stehend, am HDS 60/70 mm breit). Am VDS eingeklebtes postumes Exlibris Julius von Ficker mit Schenkungsvermerk Letztwillige Widmung Julius v. Ficker 10/VII † 1902. Darunter Einlaufvermerk der ULBT.
Laut Eintrag auf Bl. 1r 1800 im Besitz des Grafen Karl Mohr in Dornsberg/Tarantsberg. Vgl. den Eintrag in Wien, ÖNB, Cod. 12449 (s. Palmer 62). Unsicher, ob zuvor im Besitz der Annenberger Bibliothek. Aufgrund des Fehlens der für Annenberger Hs. üblichen Signatur bzw. eines Besitzvermerks eher nicht wahrscheinlich (vgl. Neuhauser, Schnals 102). Nach Auflösung der Bibliothek Mohrs im 19. Jh. im Besitz des Innsbrucker Historikers Julius von Ficker (vgl. Exlibris am VDS), aus dessen umfangreichem Legat die Hs. an die ULBT gelangte und mit Signatur 1086 versehen wurde (vgl. Neuhauser, Schnals 102). Am VDS Einlaufvermerk der ULBT 1905 Bibl. Ficker (gb.) 30/1/1905. Zu den umfangreichen, seit 1894 der ULBT übergebenen Schenkungen Fickers s. Hittmair 140. Von G. H. Pertz für die Edition des Liber Pantheon in den MGH (damals noch in Privatbesitz Fickers und daher ohne Anführung der ULBT-Signatur) benützt und mit Sigle D6 im textkritischen Apparat berücksichtigt (Ed. 18).
Zur Annenberger Bibliothek bzw. der des Grafen von Mohr s. Schadelbauer, Annenberger Bücherei 197–206; F. Fürbeth, Die spätmittelalterliche Adelsbibliothek des Anton von Annenberg: Ihr Signatursystem als Rekonstruktionshilfe, in: R. Schlusemann, J. M. M. Hermanns, M. Hoogvliet (Hrsg.), Sources for the history of medieval books and libraries. Groningen 2000, 61–78; C. Lackner, Bücher für den Adel. Anton von Annenberg, ein Tiroler Adeliger des 15. Jahrhunderts und seine Bibliothek. Tiroler Heimat 69 (2005) 106–119; Neuhauser, Schnals 94–103.
Vorbesitzer 1: Mohr, Carl Graf, um 1800 Vorbesitzer 2: Ficker, Julius von (mit Exlibris), bis 1902
Tractat hic liber Pantheon Godefridi Viterbiensis de novo et veteri testamento et de omnibus aetatibus filiorum et de omnibus mundi regis regibus et gestis eorum, de omnibus romanis pontificibus et imperatoribus. Tu amice lector vel inspector saltem parce et venerare. Si legere nomina potes. D: Tarantsperg 23. Mai 1800. Carolus Comes Mohr.
(1ra-262vb)
Godefridus Viterbensis: Liber Pantheon.
4
1ra
Incipit liber Pantheon Godefridi Viterbiensis de mundi principio de universo veteri et novo testamento de omnibus aetatibus
1ra
Incipit prooemium ad dominum papam. Explicit prologus incipiunt capitula primae particulae a prima rerum visibilium
12va
Summo et universali papae domino et patri suo reverendissimo Godefridus Viterbiensis sacerdos indignus