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Teil 1 | VDS-XI Papier Wien, Mitte 15. Jh. |
Lagen: VIXI. VDS und XI bilden ein Doppelblatt. | |
Vorgebundene Lage mit Tabula. | |
Schrift: | |
(1r-3r) Schriftraum: Spaltenzahl: 1 Zeilenzahl: ca. 47/50 | |
Schriftart: Bastarda | |
Ausstattung: Rubriziert | |
Teil 2 | 1-303 Papier Wien, Mitte 15. Jh. |
Lagen: 8.VI96 + VII110 + 5.VI171 + (V-1)182 + 10.VI303. | |
Schrift: | |
(1r-303v) Schriftraum: 200/215 × 140/145 Spaltenzahl: 2 Zeilenzahl: ca. 40 (35/41) | |
Schriftart: Bastarda Bis 31r (sowie auf 42r) Begrenzungen des Schriftspiegels durch Tintenlinien, danach Zeilengerüst aus Blindlinien (auf den Versoseiten gezogen). Die roten Überschriften von anderer Hand als jener des Textschreibers, möglicherweise vom Schreiber von Teil 3. | |
Ausstattung: Illuminiert Rubriziert Fleuronnéeinitiale(n) | |
(Rubrizierung mit Ausnahme der Überschriften und Lombarden nicht durchgehend; nur 350v nicht ausgeführt.) Rote Überschriften (vorgeschrieben), von anderer Hand als der des Schreibers; rote Strichelung von Majuskeln, Satzstrichel. – Zu den Festtagen drei- bis sechszeilige rote und blaue Lombarden; sorgfältig, wahrscheinlich von der Hand des Florators. – (1r) Fleuronnéeinitiale, siebenzeilig, durch getreppte bzw. bogen- und frucht- oder knospenförmige feine Linien rot/blau gespalten. Das Ornament rot. Das Binnenfeld in vier Quadrate unterteilt, diese wiederum durch Diagonalen in je vier Dreiecke unterteilt. In den Dreiecken kleine Knospenbüschel und winzige Zwischenperlen. Die Engmaschigkeit, die streng symmetrische Anordnung des Binnenornaments und die Trennung der geometrischen Kompartimente durch mehrere (hier drei) parallele Linien sind charakteristisch für den hier tätigen Florator. Die Serifen werden von zunächst parallel zueinander verlaufenden Fadenfortsätzen begleitet, die alsbald in U-förmigen Häkchen ausschwingen; in jeder Fadenschlinge sitzt ein kleiner Kreis. Besatz von Initiale und Fadenfortsätzen durch kurze Reihen punktförmig gekernter Perlen, die an jedem Ende in eine Fadenschlinge mit kleinem Kreis bzw. in ein S-fömiges Häkchen übergehen. – Von demselben Florator stammt die Initiale 304r. Er florierte außerdem eine ganze Reihe von Handschriften, die in den 1450er (und frühen 1460er) Jahren hauptsächlich im Wiener Universitätsmilieu entstanden. Die Gruppe hat Pfändtner 2011, 34 f. zusammengestellt, ein weiterer Band wurde dem Florator 2019 von Regina Cermann zugeschrieben – siehe bei Wien, Schottenstift, Cod. 11. Dem Konvolut können hier drei weitere Handschriften hinzugefügt werden, die aus dem Frauenkloster St. Jakob auf der Hülben, dem sie von Universitätsangehörigen geschenkt worden waren, in die Dominikanerbibliothek gelangten: Der vorliegende Cod. 168/137a sowie Cod. 123/90 und Cod. 170/139 (erster Florator). | |
Teil 3 | 304-HDS Papier Wien, Mitte 15. Jh. |
Lagen: 7.VI387 + V397 + VIHDS. Die Lagen des dritten Teils auch getrennt vom zweiten Teil in Rot gezählt. | |
Schrift: | |
(304r-397r) Schriftraum: 190/210 × 140/145 Spaltenzahl: 2 Zeilenzahl: ca. 36/40 | |
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda Begrenzungen des Schriftspiegels durch rote, ab 328r durch braune Linien; Blindlinierung innerhalb der Spalten (?). Von dieser Hand möglicherweise die roten Überschriften in Teil 2. | |
Ausstattung: Illuminiert Rubriziert Fleuronnéeinitiale(n) | |
Rote Überschriften (vorgeschrieben), Seitentitel und Randnotizen; rote Strichelung von Majuskeln, Satzstrichel, Paragraphzeichen. – Rote und blaue Lombarden, zu den Kapiteln zwei- bis dreizeilig, zu den Traktaten, drei- bis vierzeilig, 304vb fünfzeilig; sorgfältig, wahrscheinlich von der Hand des Florators. – (304r) Fleuronnéeinitiale, fünfzeilig. Blauer Buchstabenkörper, rotes Ornament. Dieses besteht aus Ähren punktförmig gekernter Knospen im Kompartimenten, die schriftsseitig durch kreisbogenfömige, randseitig durch geschwungene Doppellinien konturiert sind; hier zudem zentrales Fadenbüschel. Besatz von Begleitlinien und Fadenfortsätzen durch kurze Reihen punktförmig gekernter Perlen mit Dornen. Die Fadenfortsätze schwingen in U-förmigen Häkchen aus, die z. T. kleine Kreise einschließen. – Die Initiale ist derselben Hand zuzuschreiben wie diejenige auf 1r (Teil 2; siehe weiter dort). |
Einband: Wien Mitte 15. Jh. Gotisch Streicheisenlinien Blindstempel |
Werkstatt: St. Jakob auf der Hülben? |
Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden |
Braunes Leder über Holzdeckeln, abgerieben, Wasserflecken. – (VD, HD) Streifenrahmen und diagonales Kreuz im Mittelfeld durch je zwei relativ weit auseinander liegende Linien begrenzt. In den Streifen von Rahmen und zentralem Kreuz fortlaufendes Muster aus rautenförmig angeordneten Stäbchen und kleinen Kreisen mit zentralem Punkt. In den Dreiecksfeldern des Mittelfeldes je eine Rosette, mit drei Blattkränzen, fünfblättrig, im Kreis, ungerahmt sowie Dreier- und Vierergruppen kleiner Kreise. Entlang der Rückenkanten neben den Bünden jeweils Kreuzblume, außerdem kleine Kreise. – Spuren von je vier Buckeln und einem größeren Mittelbeschlag sowie von zwei Hakenschließen. – Auf dem VD oben Titelschild (15. Jh.), ähnliches Schild auf dem VD von Wien, Dominikanerkonvent, Cod. 172/141, ebenfalls aus St. Jakob. – Falzverstärkungen aus Pergamenthandschrift (12. Jh.), auf vorderem Ansatzfalz keine Schrift, nur Teil von roter Initiale sichtbar, hinterer Ansatzfalz aus einem jüngeren Codex (14./15. Jh.). |
Der zweite Band, auf den am Ende der Handschrift verwiesen wird, nicht identifiziert bzw. verloren. – Wann der Codex in die Bibliothek des Wiener Dominikanerklosters gelangte, ist ungewiss. Kein mittelalterlicher Besitzvermerk der Dominikaner, keine Schilder, die auf den Purkhawser-Katalog von 1513, Cod. 232/260, verweisen würden. Möglicherweise erst nach der Auflösung von St. Jakob auf der Hülben 1784 in die Dominikanerbibliothek aufgenommen. Vorbesitzer 1: Iacobus/Jacobus de Wuldersdorff/Wulderstorff (Wullersdorf/NÖ) ![]() ![]() (IVr) Vermerk von 1467 über die (schon früher erfolgte) Schenkung an das Augustiner-Chorfrauenkloster St. Jakob auf der Hülben in Wien durch Magister Jacobus de Wuldersdorff (Wullersdorf), †28.9.1466, u. a. Rektor der Universität und 1461 Kanoniker von St. Stephan (siehe AFTh, Bd. 2, 652, 650 plus – Geschichte der Universität Wien und das RAG). Jacobus wird im Vermerk als unser peichtvater bezeichnet. Die Art der Nutzung des Buchs sei also sein will. – (VDS) Inhaltsangabe Von der heyligen. / M. Thomas de Haselpach Wintertayl. uber dye Epistel. Von sand Andre tag. untz zu sand magdalen tag, vermutlich noch aus der Zeit vor der Schenkung an St. Jakob. Alle vier erhaltenen Ebendorfer-Bände, die Jacobus dem Nonnenkloster St. Jacob überließ, zeigen Inhaltsvermerke dieses Typs (Cod. 168/137a, Cod. 170/139, Cod. 171/140, Cod. 172/141). Das gilt auch für Cod. 148/118 mit Sermones des Petrus Lombardus, der jedoch bei einer Restaurierung einen falschen Einband erhielt, so dass sich die Einträge auf dem VDS (Thomas Ebendorfer, Sermones de evangeliis de tempore, Pars hiemalis, Schenkung durch Wolfgang de Egenwurgk/Egenburg an St. Jakob, 1469) auf eine andere, bislang nicht identifizierte (vermutlich verlorene) Handschrift bezieht. Vorbesitzer 2: Wien, St. Jakob auf der Hülben, Augustiner-Chorfrauenstift ![]() ![]() (IVr) Schenkungsvermerk: Anno Domini mo iiiic lxvii jar hat uns hincz sand Jacob zu wienn das puech geschafft der hochgelert herr unser peichtvater maister Jacob von Wulderstarff seliger darumb wann wir aynn prediger hieten der selber nicht predigpuecher hiet das man yms leich das er uns daraus predig und das man sew herwider fader und sew albeg pey dem kloster pehalt und nymer verchawff das ist also sein will. – Besitzvermerke: (VDS) Das puech gehort hincz sand Jacob zu Wienn; (211r, HDS) Das puech gehört in das frawnchloster hincz sand Jacob zu Wienn. – Die vier Einträge stammen von derselben Hand. Vgl. Wien, Dominikanerkonvent, Cod. 170/139, Cod. 171/140, Cod. 172/141. Von derselben Hand auch der Vermerk über die Schenkung durch Wolfgang de Egenburg in Cod. 123/90. |
(VDS) | Inhaltsangaben, 15. Jh. und neuzeitlich (auf eingeklebtem Zettel). Besitzvermerk St. Jakob auf der Hülben. |
(Ir-IIIr) | Tabula. 1 ![]() |
Ir-IIIr | Tit.: Tabula sermonum hic contentorum. De epistulis in festis sanctorum. |
(IIIv) | Leer. |
(IVr) | Vermerk über die Schenkung an St. Jakob auf der Hülben. |
(IVv-XIv) | Leer. |
(1r-303v) | Sermones de epistolis de sanctis (Perchtoldsdorfer Pfarrpredigten): Pars hiemalis et pars aestivalis, bis Maria Magdalena (Lhotsky, Ebendorfer, 75, Nr. 39, I, ohne diese Handschrift). 2 ![]() | :
1r | Tit.: (Rot) Incipiunt collationes M. Thome de haselpach. De epistulis in festis sanctorum per circulum anni et primo prologus eiusdem. Laudate dominum in sanctis eius sic monet propheta regius spiritu sancto afflatus ... — ... (303vb) ut ipsum cum beata ista peccatrice collaudare mereamur in saecula saeculorum. Amen. |
303vb | (Rot durchgestrichen) In lectulo meo per noctem quaesivi quem diligit anima mea ... Can. 3o. Multi in peccatibus dormientibus tardant ab eiusdem resurgere ... — ... non finit intrare in perditionem (?) ... [bricht mit dem Seitenende ab]. – (Verweis, rot) Require in secundo volumine. |
(304r-397r) | Manipulus curatorum (Druckausgaben: GW, Guido de Monte Rochen). 2 ![]() | :
304r | In illo libello sunt tres particulae et prima particula continet in se septem tractatus |
304v | Tit.: Incipit prologus in libro qui dicitur manipulus curatorum Quoniam sciendum quod dicit propheta Malachias ... — ... (397r) aut in advertentie ascribens caritative corrigat et pro me peccatore ad dominum preces fundat. Amen. |
(397v-408v) | Leer. |