Schrift: 3 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1	(1r-129v) Schriftart: Bastarda
Schrift 2	(130r-158v) Schriftart: Schlaufenlose Bastarda Kleinformatige, kalligraphische Bastarda.
Schrift 3	(159r-188v) Schriftart: Schlaufenlose Bastarda Die Schlussschrift 188v in Textualis.
	Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   Figürlicher Buchschmuck
	Bei Schreiber 1: Cadellen, tintenschwarz, z. T. besetzt mit schnell gezeichneten Profilgesichtern.

Hs. enthält 4 Fragmente

VDS	VDS   Papier   15. Jh.
	Zu HDS gehörig.
VS	Iv-Ir   Pergament   Österreich, Anfang 14. Jh.
	Lagen: 1 Blatt aus der makulierten Handschrift. Verkehrt in den Codex eingebunden.
	Maße: 300x225 (inkl. Falz).
	Schrift:
	(Iv-Ir) Schriftart: Textualis – Quadratnotation (Iv) 5 Zeilen und Notenzeilen. – (Ir) 2 Spalten, 15 Zeilen.
	Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)
	In den notierten Teilen rote Notenlinien. Zu den Versen des Pater noster, dem Anfang des Embolismus, den Heiligennamen und zur Zeile 'Da propitius' einzeilige, abwechselnd rote und blaue Lombarden. – (Ir) zu Per [omnia saecula saeculorum] vierzeilige, rot-blau gespaltene Fleuronnéeinitiale, mit rot-blau gespaltenem Buchstabenkörper und rotem und blauem Knospenfleuronnée. Die Spaltung des Buchstabenkörpers kopfstempelförmig, bogen- und dreibergförmig (bzw. in der Form eines dreiteiligen Blattes); aus dem dreiteiligen Motiv zusätzlich ein waagrechter Strich ausgespart. – Das Binnenfeld durch drei parallele, S-förmig geschwungene, eine Art breiten Rankenstiel bildende Linien in zwei tropfenförmige Hälften aufgeteilt. Die Ranke rollt sich in den beiden Binnenfeldhälften zu Medaillons ein; in den größeren Medaillons Knospenbüschel, in den kleineren stilisierte vierteilige Blüten. Außerdem entwachsen der Ranke spitz zulaufende Knospen, die paarweise zusammengenommen sind. – In den Ecken des Außengrunds Knospenpaare mit Zwischenperlen. Als Besatz des Buchstabens und den von diesem ausgehenden, an ihrem Ende auseinanderstrebenden Fadenfortsätzen Perlenreihen mit kleinen Zwischenperlen, die von knospenwiegenartigen Motiven mit kleiner Besatzperle unterbrochen werden. Zu Betonung der oberen Serife mehrere, z. T. eingerollte Knospen und Medaillon mit vierteiliger Blüte; deren Binnenzeichnung besteht aus einem Kreuz mit kleinen Endkreisen. An der unteren äußeren Serife wiederum mehrere Knospen und ein dreiteiliges Blatt, ebenfalls mit kreuzförmiger Binnengliederung. Weitere Besatzmotive der Fadenfortsätze sind schmale vollfarbige, sägeblattartige Elemente und waagrecht abstehende, enge Fibrillen. Knospen und Perlen sind mit kreisförmigen Kernen in der Gegenfarbe versehen; bei den größeren Knospen der Kern gestielt. – Bei der auf dem Fragment erhaltenen Initiale fehlen Palmettenformen zur Gänze. Als charakteristische Motive sind die vierteiligen Rosetten bzw. die durch ein Kreuz mit kleinen Kreisen geteilten Elemente zu nennen. Erwähnenswert ist schließlich, dass die sich medaillonförmig einrollende dreifache Linie hier das vorherrschende Element des Binnenornaments darstellt.
NS	I*   Pergament   Italien oder Frankreich, 13. Jh.
	Maße: Ca. 290x203/215 (rechter Rand eingeschlagen). Verkehrt eingebunden. Vermutlich ursprünglicher HDS: Klebespuren auf I*v.
	Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1	(I*r-I*v) Schriftart: Textualis (I*v) Text nur fragmentarisch erhalten (Abrieb).
Schrift 2	(I*r-I*v, Seitenränder) Schriftart: Bastarda
	Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   Fleuronnéeinitiale(n)
	Rote und blaue Lombarden, zu den Kapiteln herausgerückt und mit minimalem Dekor in den Gegenfarbe: (I*r) Begleitlinien, (I*v) u. a. eine Zwickelpalmette.
HDS	HDS   Papier   15. Jh.
	Zu VDS gehörig.

Einband: Wien     nach 1453     Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel

Werkstatt: Wien Dominikanerkloster (EBDB w002390)

Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden

(1r) Besitzvermerk und Kaufvermerk: 1453 für die Wiener Dominikaner in Köln um 6 rheinische Gulden angekauft, offenbar von jenem Frater Pantaleon, der als "filius nativus" von Wien zwischen ca. 1450 und 1453 in Köln studierte und 1457 als Prior von Budapest starb (Frank 1968, 225; einen ähnlichen, aus dem Jahr 1450 stammenden Eintrag enthält Cod. 38/39). – Darunter 1455 datierter Vermerk. – (91r, 188v) weitere Besitzvermerke des Wiener Dominikanerkonvents (15. Jh.). – Cod. 212/178 ist mit dem Band zu identifizieren, der unter der Signatur "L 20" im Purkawser-Katalog (Cod. 262/230) von 1513 verzeichnet ist (MBKÖ I, 363; Hötzel 2015, 94).

(VDS)	Textfragment. Zu HDS gehörig.
(Iv-Ir)	Missale, Fragment. Ordo missae: Ende des Pater Noster, Embolismus (unvollständig); Pater noster und Per (omnia saecula saeculorum) mit Notation.    1
Iv	[... panem nostrum cotidia]num da nobis hodie (letzteres Wort über der Zeile ergänzt) et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris. Et ne nos inducas in temptationem, sed libera nos a malo. ... — ... (Ir) Libera nos quaesumus ab omnibus malis praeteritis praesentibus et futuris intercedente pro nobis beata et gloriosa dei genitrice semperque virgine Maria et sanctis apostolis tuis Petro et Paulo atque Andrea cum omnibus sanctis. Da propitius pacem in diebus nostris, ut ope misericordiae tuae adiuti et a peccato simus semper liberi, et ab omni perturbatione securi. Per eundem dominum nostrum Ihesum Christum filium tuum qui tecum vivit et regnat in unitate spiritus sancti deus. Per [omnia saecula saeculorum ...].
(1r-188v)	Raimundus de Sebunda : Liber naturae sive creaturarum.    1
1r	Incipit liber naturae sive creaturarum compositus a ven. viro magistro Raimundo Sabundae in artibus et medicina doctore ac in sacra pagina egregio professore. Ad laudem et gloriam altissimae et gloriosissimae trinitatis ... — ... (188v) aeternae gloriae qui est benedictus in saecula. – (Schlussschrift) Et sic est finis libri creaturarum seu nature sive de homine propter quem alie creature facte sunt.
(1r)	Besitzvermerk und Kaufvermerk mit Datierung.    1
1r	Iste liber est conventus Wiennensis ordinis fratrum predicatorum comparatus in Colonia pro 6 florinis renensis de patromonio fratris Panthaleonis anno domini m. cccc. liii [1453].
(1r)	Eintrag mit Datierung.    1
1r	Benedicta sit nunc et in aevum illa felix sollicitudo procurationis et in primum cedat superne retributionis. ... — ... (Datierung) Anno 55 in vigilia sancti Mathei (?) [1455].
(189r)	Leer.
(189v)	Notizen.
(I*r-I*v)	Gregorius IX. papa : Decretalium liber II, Fragment. Tit. XIII, Cap. XV (Anfang fehlt); Tit. XIV, Cap. V, VI, VII (Beginn), Fragmente. Text steht auf dem Kopf.    2
I*ra	[Quum ad sedem apostolicam accessissent olim A. venerabilis fratris nostri Cumani episcopo in] praesentia venerabilis fratris nostri Papiensis episcopi qui ex delegatione nostra de causa cognoverat praesentassent ... — ... (I*rb) exigente cassantes.
I*rb	Tit.: (Rot) De dolo et contumatia Finem litibus cupientes ... arbitrium discreti (I*va) iudicis puniatur ... — ... (I*vb) Idem Armachano et Casselle[nsi archiepiscopo ... ecclesiae fuisse] elect[um ...].
(I*r-I*v)	Textzeilen, deutsch.    2
I*r	Got ist das maist das der mensch gedenck mag und das pest und das wirdigist und das edlst do man erdencken mag, got ist das aller pest das gesein mag und pesser den das aller pest das do ist.
I*v	Got ist was [?] das pest gesein mag und pesser den das pest das do ist den das do nicht [?] ist, got ist mer den man erdencken mag.
(HDS)	Textfragment. Zu VDS gehörig.