Paginiert. – Lagen: (V-3)/(II+3)13/14 + (IV-3)23/24 + IV39/40 + 2.(IV-1)67/68 + IV83/84 + (IV-1)97/98 + 4.IV162 + (IV-2)173/174 + 2.(IV-1)201/202 + (IV+1)/(V-2)219/220 + 4.IV283/284 + (IV-2)295/296 + 3.IV343/344 + 2.(IV-1)371/372 + (IV-4)379/380 + (IV-2)391/392 + 7.IV503/504 + (II-1)509/510 + 4.IV573/574. – Reklamanten (in Cod. 415/212 nicht erhalten). – Zahlreiche Blätter wurden herausgeschnitten, zweifellos aufgrund ihres Buchschmucks. Daher fehlt u. a. der Anfang etlicher Messen; zu den fehlenden Initialen siehe "Ausstattung". – Lage 1 wurde nachträglich zur restlichen Handschrift hinzugebunden. – In Lage 2 (15-24) fehlen ein Blatt zu Beginn und zwei Blätter zwischen 18/19. – In den Lagen 4 und 5 (41-68) fehlt je ein Blatt zwischen 52/53 (ein Stück des herausgerissenen Blattes erhalten) und 68/69. – In Lage 7 (85-98) fehlt ein Blatt zwischen 96/97. – In Lage 12 (163-174) fehlen zwei Blätter zwischen 174/175. – In den Lagen 13 und 14 (175-202) fehlt je ein Blatt zwischen 186/187 und nach 202. – Bei Lage 15 (203-220) ist nicht ganz klar, ob einem Quaternio ein Blatt (das letzte, 219/220) hinzugefügt oder aus einem Quinio ein Blatt (das erste) entfernt wurde. In letzterem Fall, dem wahrscheinlicheren, wäre auf der Versoseite des mutmaßlich verlorenen ersten Blattes von Lage 15 das Kanonbild gemalt gewesen; seine Rectoseite wäre unbeschrieben geblieben, ebenso wie die Versoseite des nach 201/202 auf jeden Fall fehlenden Blattes, des ehemals letzten Blattes von Lage 14, auf dessen Rectoseite das Ende der Praefatio quotidiana und das Sanctus standen. Auch in Cod. 415/212 müssen vor dem eucharistischen Hochgebet ehemals zwei leere Blätter aufeinander getroffen sein. (Im anderen Fall, wenn 219/220 einem Quaternio hinzugefügt wurde, hätte sich die Kreuzigungsdarstellung auf der Versoseite des ehemals letzten, auf der Rectoseite mit dem Ende der Präfationen und dem Sanctus beschrieben Blattes von Lage 14 befunden.) – In Lage 20 (285-296), aus der zwei Blätter fehlen (zwischen 288/289 und 294/ 295), stehen die übriggebliebenen Fälze, auf denen noch Reste von Deckfarbendekor zu sehen sind, nicht an der Stelle aus dem Buchblock heraus, an der jeweils Textverlust festzustellen ist, sondern wurden offenbar umgebogen, so dass sie jeweils auf der gegenüberliegenden Seite der Lage sichtbar werden. – In den Lagen 24-25 fehlt je ein Blatt vor 345 und zwischen 360/361. – In Lage 26 fehlen vier Blätter zwischen 376/377. – In Lage 27 fehlen zwei Blätter nach 392. – Nach 510 wurde ein vermutlich leeres Blatt entfernt. – Der untere Rand von 167/168 und ein Teil des äußeren Randes von 243/244 weggeschnitten.
Buchmaler: Meister des Friedrichsbreviers Siehe bei Cod. 415/212.
Buchmaler: Meister des Engelbrecht-Graduales Siehe bei Cod. 415/212.
Rote Strichelung von Majuskeln, rote Überschriften, (573) die Widmung in Rot geschrieben. Rote und schwarze Cadeluren als Zeilenfüller. Einzeilige rote und blaue Lombarden (anders als in Cod. 415/212 ohne Fleuronnéedekor), im Kanon rote und blaue Kreuze (anders geformt als in Cod. 415/212). – Zu Hauptmessen 16 historisierte Deckfarbeninitialen mit Rankenschmuck. Zu den kleineren Initialen siehe bei Cod. 415/212. –
Im notierten Präfationsteil rote Überschriften und Notenzeilen, die VD-Ligaturen und Initialen nicht ausgeführt. – (243) ein Teil des Randschmucks auf dem rechten Rand weggeschnitten; ob sich auch auf dem weggeschnittenen unteren Rand von 167 Buchschmuck befand, ist unklar. – Aufgrund des Blattverlusts fehlen zum einen zwischen 202/203 aller Wahrscheinlichkeit nach das Kanonbild, zum anderen offenbar zehn historisierte Deckfarbeninitialen (siehe "Bildprogramm"), darüber hinaus einige weitere, vielleicht teilweise historisierte Initialen zu Messanfängen (z. B. vor 173: 21. Sonntag nach Pfingsten; vor 377: Hieronymus; nach 392: vermutlich Crispin sowie jedenfalls Vigil von Simon und Judas), schließlich etliche weitere kleinere Deckfarben- und Fleuronnéeinitialen. – Mit der Deckfarbenausstattung wurden der Meister des Engelbrecht-Graduales und der Meister des Friedrichsbreviers betraut, die jeweils auch das Fleuronnée in den von ihnen illuminierten Lagen ausführten. Jeder der beiden Illuminatoren erhielt eine gewisse Anzahl von Lagen zur Ausschmückung.
Bildprogramm: MdEG = Meister des Engelbrecht-Graduales
MdFB = Meister des Friedrichsbreviers
[Vor 15 = Ostern (Resurrexi et adhuc tecum sum). Fehlt (vermutl. MdEG).]
45 = De corpore Christi: Mannaregen (MdEG). – Symmetrischer Bildaufbau. Im unteren Teil des Binnenfeldes flankieren Moses und Aaron, die sich leicht zur Bildmitte hindrehen und hinter denen je ein hoher Hügel aufragt, eine Gruppe von in kleinerem Maßstab wiedergegebenen Israeliten, die das vom Himmel herabfallende Manna teils mit ausgestreckten Armen, teils in ihrem Schoß auffangen; im Vordergrund sammelt es ein auf dem Boden kauernder Mann in einem kleinen Korb ein. Die hinteren drei Figuren ergänzen die beiden seitlichen Protagonisten zu einem bildparallelen Figurenstreifen, die niedrigeren Hügel, von denen die Israeliten hinterfangen werden, suggerieren jedoch eine Tiefenentwicklung der Landschaft im mittleren Teil des Bildfeldes. Über der Gruppe erscheinen, als Büsten über Wolkenbändern, der das Manna aussendende Gottvater und zwei sich zu ihm hin wendende Engel.
48 = Dominica prima post festum Trinitatis: Der reiche Prasser und der arme Lazarus (MdEG). – Das Gewölbe des Innenraums ist oben durch einen waagrechten Balken mit Zinnen überschnitten und wird von drei Säulen getragen, von denen die mittlere fast bis an den unteren Bildrand reicht, während die beiden seitlichen an der Hinterwand des Raumes stehen. Links und rechts von je einer Art Konsole begrenzt, ist diese durch zwei Fenster und, unten am rechten Bildrand, durch eine halb offene Tür durchbrochen. Zwischen linken Bildrand und Mittelsäule ist ein mit goldenem (zum Teil in Aufsicht wiedergegebenem) Geschirr gedeckter Tisch eingepasst, dessen rechter Fuß sich vor den Sockel der Mittelsäule schiebt. Hinter der Tafel nimmt ein vornehm gekleidetes Ehepaar ein Mahl ein. Der Tod des Prassers ist vorweggenommen, seine Seele entweicht durch das linke Fenster und wird vom Teufel in Empfang genommen. Sich mit der Linken an der Mittelsäule festhaltend blickt seine Frau auf den rechts im Vordergrund in verkleinertem Maßstab dargestellten und schräg auf dem Steinboden liegenden toten Lazarus hinunter, an dessen Geschwüren drei im Vordergrund und zwischen Tisch und Säule angeordnete Hunde lecken und nach dessen Seele ein im rechten Fenster sichtbar werdender Engel greift; zwischen den beiden vorderen Hunden liegt eine Tasche.
[Vor 53 = Christi Himmelfahrt (Viri Galilei). Fehlt (vermutl. MdFB).]
[Nach 68 = Pfingsten (Spiritus Domini ). Fehlt (vermutl. MdFB).]
203 = Te-igitur-Initiale: Geißelung Christi (MdFB). – Christus ist mit den Händen an dem als Geißelsäule dienenden, auf einem runden Sockel aufruhenden Buchstabenschaft angebunden. Hinter diesem stehend neigt er sich leicht zur Seite, so dass der Großteil seiner die ganze Höhe des Binnenfeldes einnehmenden, hageren und blutüberströmten Gestalt links des Schaftes sichtbar wird. Links hinter ihm holt ein Scherge mit Stirnbinde, deren geschwungene Enden ebenso wie die flatternden Zipfel seines gezaddelten Rocks (in mi-parti) seine starken Körperbewegung unterstreichen, mit einem Reisigbündel aus; vor ihm liegt ein Bündel aus Zweigen bereit. Zwei weitere Schergen sind übereinander in der rechten Bildhälfte angeordnet. Während der obere, dem Christus durch seine Körperbewegung auszuweichen scheint, eine Geißel schwingt, wobei er sich zu dem Gegeißelten hindreht, so dass auch die Zipfel seines gezaddelten Gewandes zur Seite schwingen, schnürt der untere, mit einem Bein auf dem Boden kniend, ein Reisigbündel zusammen, das er mit dem Fuß niederhält. Bis zur Mitte des Initialfeldes ist eine schwarze Bodenfläche hochgezogen, von der sich die leuchtend orangen Schuhe der hinteren beiden Schergen deutlich abheben; durch ihre Anordnung unterstreichen sie die ausladenden Körperbewegungen der Figuren und suggerieren zugleich ein gewisses Maß an Raumtiefe. In der oberen Bildhälfte ein dunkelblauer, mit dichtem Goldfiligran verzierter Himmel. – Auf dem rechten unteren Seitenrand ist das Wappen Stephan Heuners über dem Rankenausläufer aus Goldfiligran angebracht.
221 = De annunciacione Marie (Beginn des Sanktorale): Verkündigung Mariä (MdFB). – Mit einem Buch im Schoß frontal auf einer Bank sitzend empfängt Maria den auf einem s-förmig geschwungenen Band erscheinenden Gruß des Engels, der rechts neben ihr kniet, mit vor der Brust erhobener Hand und zur Seite gerichtetem Blick; über ihrem Haupt schwebt die Taube des Heiligen Geistes. Die Szene ist ganz an den vorderen Bildrand gerückt, der Umraum der Figuren auf die waagrechte Sitzbank Mariens und das hinter ihr gespannte Ehrentuch reduziert. Blauer Grund mit weißem Filigran.
233 = De sancto Petro ordinis predicatorum: Der hl. Petrus Martyr als leicht nach links gewendet Dreiviertelfigur vor goldenem Grund; in der Rechten hält er ein Buch, in der Linken eine Märtyrerpalme, sein Haupt wird durch ein Messer gespaltet und in seiner Brust steckt ein Schwert (MdFB). – Die ersten Buchstaben des Anschlusstexts hier ausnahmsweise Fleuronnéelombarden, die rechts der Initiale senkrecht angeordnet sind.
252 = In translatione sancti Dominici confessoris: Der hl. Dominikus und einige Ordensbrüder werden beim gemeinsamen Mahl von zwei Engeln mit Brot bewirtet (MdFB). – Die Darstellung ist in ein kreisförmiges Feld vor einem viereckigen Goldgrund eingefügt, an den links die I-Initiale anschließt. Die Mitte des Medaillons durchläuft die Platte eines langen Tisches, über die ein weißes Tuch gebreitet ist. An der hinteren Längsseite der ungedeckten Tafel sitzt, links und rechts flankiert von je zwei in etwas kleinerem Maßstab wiedergegebenen und jeweils in einer leichten Schräge nebeneinander angeordneten Mitbrüdern, der hl. Dominikus, der im Begriff ist, eines der zahlreichen Brote zu brechen, das zwei im Vordergrund kniende, im Dreiviertelprofil dargestellte Engel in ihren mit dem Stoff ihrer Mäntel bedeckten Armen bereithalten. Als Hintergrund dient eine symmetrisch gegliederte Wand aus drei bildparallelen und zwei schrägen Feldern, von denen jedes einen der Dominikaner hinterfängt. Die stufenförmige Linie, die durch die oberen Begrenzungen der Wandfelder gebildet wird, trägt ebenso wie die Anordnung der Mönche der kreisrunden Form des Bildfeldes Rechnung.
258 = In die sancto Johannis: Der hl. Johannes der Täufer in der Einöde mit dem Lamm Gottes (MdEG). – Unter seinem Mantel mit einem Fell bekleidet, den Blick nach links gewendet, steht Johannes auf einem wiesenartigen Terrain vor einer fernsichtigen Landschaft mit einem Gewässer, Hügeln und einer Stadt, die sich hinter ihm zwischen zwei Felsen im Mittelgrund öffnet; im linken der beiden Felsen wird der Eingang einer Höhle sichtbar, zu dem ein Weg hinführt. In seiner Linken hält der Täufer ein (zum Betrachter hin) geöffnetes Buch mit der Aufschrift Ecce agnus Dei ecce…, mit der Rechten zeigt er auf das neben ihm kauernde Lamm mit der Kreuzesfahne.
[Vor 289 = Petrus et Paulus. Fehlt (vermutl. MdEG).]
[Vor 295 = Heimsuchung. Fehlt (vermutl. MdEG).]
333 = De invencione sancti Stephani: Der hl. Stephanus, im Dreiviertelprofil dargestellt, mit der Märtyrerpalme in der rechten Hand und Steinen auf dem linken Arm (MdEG). – Der Heilige steht auf dem mit Plattenboden vor einem Gebäude oder einer Brüstung mit Fenstern, die den Vordergrund begrenzt abschließt und deren mittlerer Abschnitt zur Hälfte vom Mittelbalken der Initiale E bedeckt ist. Im Hintergrund weit in die Tiefe reichende Landschaft aus hintereinander gestaffelten runden Hügeln, die nach hinten verbläuenden; auf zwei von ihnen sind Burgen gebaut.
400 = In die omnium sanctorum: Die Schar der Heiligen unter einem Sternenhimmel stehend, im Vordergrund der hl. Petrus und der hl. Dominikus, in der Mitte hinter ihnen der hl. Stephanus (MdEG). – Links hinter Petrus der hl. Wenzel, rechts hinter Dominikus ein hl Bischof. Hinter den genannten Figuren, vor allem in der hinteren Reihe beiderseits des Stephanus, zahlreiche weitere männliche und weibliche Heilige, unter ihnen Kleriker, gekrönte und nicht gekrönte Jungfrauen und eine Dominikanerin im Habit; außerdem links der hl. Jakobus zu erkennen.
403 = In die animarum: Darstellung eines Begräbnisses (MdEG). – Vor einer die ganze Breite des Bildfeldes einnehmende Kirche, die Vorder- und Hintergrund in waagrechter Richtung voneinander trennt, gräbt ein Mann eine Grube in den Erdboden, die den im Vordergrund auf einer Holzbank aufgebahrten, in ein Leichentuch gehüllten Leichnam aufnehmen soll. Die Bank mit dem Leichnam und der Totengräber sind hintereinander angeordnet, die leicht schräg wiedergegeben Bank parallel zur Bildfläche hochgeklappt. Die Landschaft hinter der Kirche, deren Turm bis zum oberen Rand des Bildfeldes reicht, besteht aus runden, hintereinander gestaffelten, verbläuenden Hügeln.
419 = Katherine virginis et martiris: Die hl. Katharina, in der Linken ein aufgeschlagenes Buch, in der Rechten ein senkrecht abwärts gerichtetes Schwert, mit nach rechts gerichtetem Blick auf dem Querbalken der Initiale stehend; im Zwickel zwischen Schaft und Balken des L das leicht perspektivisch dargestellte Folterrad, der restliche Hintergrund mit dichtem Goldfiligran überzogen (MdEG).
424 = In nataliciis apostolorum (Beginn des Commune sanctorum, Epistel- und Evangelienlesungen): Der hl. Paulus, leicht nach links gewendet und mit der Rechten auf das Schwert aufgestützt, auf einem schmalen Plattenboden stehend; der Hintergrund mit Goldfiligran überzogen (MdEG).
453 = De sancta et individua trinitate (Beginn der Missae speciales): Dreifaltigkeit mit thronender Madonna (MdEG). – In der Öffnung einer niederen, kreuzrippengewölbten Kapelle mit polygonalem Grundriss und vorhangbogigem oberen Abschluss thront die Madonna auf einer frontal wiedergegebenen Bank mit an der Vorderseite gebogtem Sockel. Über dem Kirchendach erscheinen, als Dreiviertelfiguren und einander zugewendet, Christus und Gottvater in Gestalt Christi, beide mit dem Reichsapfel in der Linken und die Rechte zu Segensgestus erhoben; zwischen ihnen das goldene Kreuz, das auf dem First des Kapellengiebels sitzt; über die Kreuz schwebt die Taube des Heiligen Geistes.
475 = ... De beata virgine: Thronende Madonna mit dem Stephan Heuner, dem Stifter der Handschrift (MdEG). – In einem im unteren Binnenfeld hinter der Initiale sich erstreckenden, seichten Innenraum mit bildparalleler Rück- und schrägen Seitenwänden, die z. T. durch rundbogige Fenster durchbrochen sind, thront die Madonna unter einem im oberen Binnenfeld sichtbar werdenden Baldachin. Von diesem hängt ein die Madonnenfigur hinterfangender und einrahmender Vorhang herab, der von zwei das obere Binnenfeld einnehmenden Engeln aufgehalten wird. Das Jesuskind auf Marias Schoß blickt zu dem links im Vordergrund kniend betenden Stifter der Handschrift hinunter, der einen schwarzem, mit braunem Pelz verbrämten Mantel trägt und den das links hinter ihm angebrachte Wappen als den Wiener Bürger Stephan Heuner ausweist.
496 = Pro defunctis: Errettung der Seelen aus dem Fegefeuer (MdEG). – Die unteren Bildhälfte wird von einem seitlich durch Felsen begrenzten, ab der Bildmitte in eine nach hinten verbläuende Hügellandschaft mit Stadt übergehendes Terrain eingenommen, das zickzackförmige Risse und viereckige Öffnungen aufweist, aus denen Flammen lodern. Aus den Gruben erheben sich weibliche und männliche Seelenfiguren mit gefalteten Händen oder hochgerissenen Armen; im Vordergrund stecken drei Seelenfiguren, davon die mittlere in Rückenansicht, in bauchigen Gefäßen, ganz rechts öffnet sich ein senkrechter Felsspalt, in dem weitere Seelen im Feuer schmoren sind. In der oberen Bildhälfte, vor blauem Himmel, drei Engel als Büsten in Wolkenkränzen aus nebeneinandergesetzten Punkten, die die Arme nach den Seelen ausstrecken.
511 = In die resurrectionis Domini, Sequentia (Beginn der Sequenzen): Noli me tangere (MdEG). – Auf dem unteren Rand Darstellung einer Eule.
Kunsthistorischer Kommentar:
Arbeitsteilung
[1-14 (Lage 1) = ohne Schmuck]
15-40 (Lagen 2-3) = MdEG
41-84 (Lagen 4-6) = MdFB
85-114 (Lagen 7-8) = MdEG
115-130 (Lage 9) = MdFB
131-146 (Lage 10) = MdEG
147-174 (Lagen 11-12) = MdFB
175-188 (Lage 13) = MdEG
189-252 (Lagen 14-17) = MdFB
253-526 (Lagen 18-35) = MdEG
527-558 (Lagen 36-37) = MdFB
559-574 (Lage 38) = MdEG
Der 1477 entstandene zweite Band des von Stephan Heuner zur Benützung in der Heiliggeist-Kapelle der Dominikanerkirche in Wien gestifteten Missales (siehe bei Cod. 415/212) wurde ebenso wie dessen erster Band in der Neuzeit (vor oder im Zuge seiner Neubindung) eines Teils seines Schmucks beraubt. So sind von ursprünglich vermutlich 26 historisierten Deckfarbeninitialen nur 16 erhalten (siehe "Ausstattung"), auch enthielt das Missale ursprünglich vermutlich ein Kanonbild. – Siehe weiter bei Cod. 415/212.
Katharina Hranitzky (10.5.2023/25.4.2024)
"CMD-A V"
alle Initien
Missale dominicanum: Pars aestivalis.Unvollständig.
Nachtrag
(1-14)
Praefationes, mit Notation.In sabbato sancte pasce et in die et quottidie per octava et in octava, In utroque festo sanctae crucis ...
Grundstock
(15-189)
Temporale.Anfang fehlt (setzt in der Secreta der Messe am Ostersonntag ein); weitere Textverluste.
1
15
[Suscipe quaesumus Domine pre]ces populi tui cum oblationibus hostiarum ut paschalibus initiata mysteriis ...
(187-189)
In dedicatione ecclesiae.Anfang fehlt.
(189)
In die consecrationis ecclesiae.
(190-194)
Letania.
(195-198)
Ordo missae.Confiteor, Aufer a nobis, Suscipe sancta Trinitas, In spiritu humilitatis, Orate fratres et sorores, Gloria und Gloria Marianum, Credo.
(198-202)
Praefationes.
1
202
Expl. ... Dignum et iustum [Ende der Praefatio quotidiana und Sanctus (?) fehlen, vermutlich auch das Kanonbild].
(203-220)
Canon missae.
1
Expl. ... (Datierung, rot) 1477.
(221-424)
Sanctorale.In annuntiatione Mariae bis Vitalis et Agricola; anchließend Catharina de Senis. Textverluste.
1
424
Expl. ... (Von anderem Schreiber?) Deo gratias.
(425-453)
Commune Sanctorum: Epistel- und Evangelienlesungen.
(453-510)
Missae speciales.
(475-478)
De beata Virgine.
(496-510)
Pro defunctis.
(511-572)
Sequentiae.
1
572b
Expl. ... (Rot) AMEN
(573)
Widmung.
1
573
(Datierung, Auftraggeber, Lokalisierung, rot) Anno a Nativitate Domini Millesimo Quadringentesimo Septuagesimo Septimo [1477] Sixto Quarto pontifice maximo. Ac divo Federico tercio Romanorum Imperatore ecclesie gubernacula tenentibus Spectabilis ac circumspectus vir dominus Stephanus Heyner Civis Wiennensis [Stephan Heuner, Bürger von Wien] singulari zelo et devocione motus sibi monasterium beate virginis Marie fratrum ordinis predicatorum [Wien, Dominikanerkonvent] deligens Unum de confratribus eiusdem Monasterii sese devovit. Et in basilica ibidem Capellam Sancti spiritus ante hac vere neglectam rursus opera et impensis propriis Instauravit et ornavit. Ac eidem capelle ingens hoc volumen addicavit Ut idipsum foret religionis et pietatis sue signum atque memoria perpetua. Quo eciam dicti fratres tanto munere donati essent obligati pro dicti Stephani confratris tociusque domus sue salute ad deum altissimum devotas fundere preces. Deo gracias. Amen.