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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 221 (rot) / 197 (schwarz)
ZUSAMMENGESETZTE HANDSCHRIFT MIT THEOLOGISCHEN TEXTEN: MESSTEXTE. EVANGELIA. EPISTOLAE PAULI (lateinisch/deutsch)
Olim: C 13    Papier   243 Bl.   305×215   3. Jahrzehnt 15. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Ranna, Paulinerkloster
Handschrift aus 3 Teilen zusammengesetzt: 1  (1-9) um 1424/1426; 2  (10-115) um 1423/1425; 3  (116-243) um 1423
hebraica.at – Hebräische Fragmente in dieser Handschrift: VDS ; HDS
 Wasserzeichen:  Metadaten zu Teil 1, Teil 2, Teil 3  |  Vorschau Bilder zu Teil 1, Teil 2, Teil 3  |  Einzelbilder: fol. 1, 7, 13, 15, 43, 44, 134, 62, 135, 214, 229.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 4)

Moderne Bleistiftfoliierung.

Teil 11-9   Papier   um 1424/1426
Lagen: (V-1)9
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (hebräisches Fragment). Gegenblatt fehlt zu: 8. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift:
(1r-9v) Schriftraum: 211, 200 (9v) × 135, 133 (9v)    Spaltenzahl: 1, 2    Zeilenzahl: 30-40   
Schriftart: Bastarda – Marginalien
Mehrere Hände. Blatt 1 mit unregelmäßigem Schriftraum. Ab 4v zweispaltig, ab 9v wieder einspaltig.
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Blatt 2r ist aufwändiger gestaltet, zunächst durch die sechszeilige Fleuronnéeinitiale in roter und schwarzer Tinte. Weiters umgeben Fadenausläufer und fleuronnéeartige Verzierungen den gesamten Text, der Blattrand ist in einen roten Rahmen gefasst. Einfacheres, rot-schwarzes Fleuronnée auch auf 6ra. Lombarden in Rot.
Teil 210-115   Papier   um 1423/1425
Lagen: 8.VI105 + (VI-2)115
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (hebräisches Fragment). Stellenweise Reklamanten, teilweise stark beschnitten. Blatt 10 lose. Gegenblätter fehlen zu: 106 und 107. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(10r-110va) Schriftraum: 192-194 × 116    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 28-29   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda – Marginalien – Glossen
Ab 110v zweispaltig. Stellenweise mit ausführlichem Kommentar in den Marginalien. Eine Haupthand, weitere Hände in den Marginalien.
Schrift 2(110v-115va) Schriftraum: 1989 × 116    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 39-41   
Schriftart: Bastarda – Marginalien
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Einfache Fleuronnéeinitialen in roter Tinte, stellenweise auch mit gelber Tinte sowie mit Fadenausläufern. Weiters Lombarden, öfters mit gelber Tinte hinterlegt. Stellenweise stark verlängerte, cadellenartige, gelb ausgefüllte Oberlängen in der ersten Zeile des Blattes.
Teil 3116-243   Papier   um 1423
Lagen: (VI-1)126 + 9.VI234 + (VI-3)243
Zeitgenössische Foliierung von 1-106 auf den Blättern 118-223. Gegenblätter fehlen zu: 126 und 235-237. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(116r-240v) Schriftraum: 196 × 115    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 27-33   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda – Marginalien
Schrift 2(241ra-243vb) Schriftraum: 255 × 140    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 56   
Schriftart: Bastarda – Marginalien
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Einfache, sieben- bis elfzeilige Fleuronnéeinitiale in roter und grüner Tinte auf den Blättern 116ra, 176v stellenweise auch mit gelber Tinte sowie mit Fadenausläufern. Zusätzlich einfachere, kleinere Fleuronnéeinitialen in roter Tinte. Weiters Lombarden, öfters mit gelber bzw. grüner Tinte hinterlegt. Stellenweise stark verlängerte, cadellenartige, gelb aufgefüllte Oberlängen in der ersten Zeile des Blattes.

Hs. enthält 2 Fragmente
VDSVDS + HDS   Pergament   Provence (?), Ende 13. Jh. (?)
Schrift:
Schriftraum: mind. 250 × mind. 170-175    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: mind. 30   
– Marginalien
Sefardische Quadratschrift. Marginalien teilweise in anderer (?) Hand.
HDSHDS + VDS   Pergament   Provence (?), Ende 13. Jh.

Einband: Niederösterreich?     1425-1430     Gotisch     Streicheisenlinien   Schmucklos        
Ursprünglich heller, inzwischen nachgedunkelter Ledereinband über Holz. Reste von zwei Schließen mit Riemenbändern. Vorne und hinten je fünf Buckelbeschläge. Der Einband wurde wohl bald nach der Entstehung der Handschrift angefertigt. Auf dem Einbandrücken im ersten Bund papierenes Titelschildchen mit barocker Signatur "55", darunter direkt auf das Leder geschrieben: "Novum testamentum". Im zweiten Bund Papiertitelschildchen mit Olim-Signatur "C 13", im dritten Bund Signatur und Titelangabe nach dem Katalog von Vinzenz Werl. Auf dem Vorderdeckel, am oberen Rand, sind Spuren eines Titelschildchens und einer Beschriftung erkennbar. Buchschnitt oben und vorne mit Rautenmuster in brauner und grüner Tinte.


Mittelalterliche Besitzvermerke fehlen. Aufgrund des teilweise radierten Besitzvermerks aus dem 17. oder 18. Jh. (Bibliothecae [...] ist auf eine Provenienz außerhalb Göttweigs zu schließen; die Handschrift war wohl frühestens im 18. Jahrhundert in Göttweiger Besitz. Auf Blatt 118r findet sich von einer Hand aus dem 16. Jahrhundert eine lateinische Wehklage über den Tod: Nihil certius morte ac incertius hora mortis ... Et ex utroque intelligimus quantum nobis in hoc exilio lugendum sit.
Magdalena Lichtenwagner auf Basis der Beschreibung Gabór Sarbaks, Hebräisches Fragment nach hebraica.at (Edna Engels / Almut Laufer) / August 2021; Wasserzeichen: Maria Stieglecker / Mai 2020
"RB"
alle Initien
(VDS + HDS) Babylonischer Talmud, Ordnung "Qodashim". Traktat Hullin. Hebräische Fragmente.
Teil 1
(1r-v) Federproben und Gebete zur Hl. Maria, Inhaltsverzeichnis und verschiedene Orationen.
(2r-9v) Canon missae.
   1
2r [Ohne Titel]
Te igitur dementissime pater per Iesum Christum filium suum dominum nostrum supplices te rogamus ac petimus
Teil 2
(10r-110r) Evangelia quattuor cum prologis (RB Mt, Prolog 590 und 589, Mc: 607, Lc: 620; Io: 624). Deutsche Interlinearglossen in Kursive bei Mt 2 und 3, Marginalien teilweise lateinisch.
   1
10r [Ohne Titel]
Matthaeus ex Iudea, sicut in ordine primus ponitur, ita evangelium in Iudaea primus scripsit, cuius nominatio ad Deum ex publicanis actibus fuit, duorum in generatione Christi principia praesumens. ... — ... (Io 21,25) qui scribendi sunt, libros etc. Explicit Iohannes ewangelista.
(110v-115va) Ordo lectionum de tempore et de sanctis. Bl. 113rb leer.
   1
110v [Ohne Titel]
(Rot) Dominicia prima Adventus Domini epistola Romanos XIIIo: Scientes quia hora est iam etc. (Rm 13, 11) ... — ... Iob XLII capitula.
(115vb) leer.
Teil 3
(116r-240v) Epistolae Pauli cum prologis (Prologus Hieronymi in epistolis Pauli apostoli und RB, Prol. 674 und 677 (?), I Cor: 685, II Cor: 700, Gal: 707).
   1
116r [Ohne Titel]
Primum queritur quare post ewangeliam [!] quae supplementum sunt legis ex quibus nobis exempla et praecepta vivendi plenissime digesta sunt voluerit apostolus has epistolas ad singulas ecclesias ... et manentem substantiam. (117r) (Rot) Prologus secundus. Romani ex Iudaeis gentilibus qui crediderunt hi superba contentione volebant ... — ... (Apc 22,20) dicit qui testimonium perhibet istorum. Etiam venio cito amen. Veni domine Iesu. Gratia domini nostri Iesu Christi cum omnibus vobis amen. Explicit liber Apokalipsis.
(241r) leer.
(241va-243vb) Synopsis evangeliorum.
   1
241va [Ohne Titel]
In principio erat verbum... (Io 1,1) ... — ... et mansit in domo Symonis [bricht ab].