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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 31 (rot) / 4 (schwarz)
GREGORIUS MAGNUS. PS. AMPHILOCHIUS ICONIENSIS
Olim: G 18    Pergament   I, 213, I* Bl.   315×215   1. Viertel 12. Jh.
 Volldigitalisat



Literatur zur Handschrift (Anzahl: 8)

Lagen: 4.IV32 + (IV-1)39 + 8.IV103 + III109 + (IV+2)119 + V129 + (III+2)137 + 6.IV185 + (IV+1)194 + V204 + (II+1)209 + II213
Der ehemalige vordere Spiegel wurde bei der Restaurierung abgelöst und dient jetzt als Vorsatzblatt (jetzt Bl. I), auf dieses folgt das ehemalige Voratzblatt mit der Zählung 1, Textbeginn auf Blatt 2r. Auf Blatt 207v hat der damalige Bibliothekar Erembert Stiefvater († 1788, Lashofer 1983 1132) eine Notiz auf Codex 109 (rot) vermerkt, in welchem auf die dort enthaltene Vita s. Basilii verwiesen wird.
Schrift:
Schriftraum: 250 × 150    Spaltenzahl: 1   
Schriftart: Karolingische Minuskel
Mehrere Hände: Hand 1) 2r-207v, ident zu Cod. 32, Hand 1 und Cod. 84 Haupthand; Hand 2) 207v-213r; ab dem Beginn der Basilius-Vita auf Blatt 207v ist der Text zweispaltig eingerichtet mit 63 Zeilen pro Seite (Blatt 208r-210r), ab Blatt 210v: 41 Zeilen.
Ausstattung: Rubriziert   Rankeninitiale(n)   
Vereinzelt rote Überschriften und rote 2-3zeilige Initialmajuskeln, Rankeninitialen auf Bl. 2r, 207v;

Hs. enthält 1 Fragment
NSI*   Pergament   Göttweig, Mautern, um 1416/1422
Als Nachsatzblatt ist das Original einer Pergamenturkunde als Fragment eingebunden, sie wurde ursprünglich aus dem hinteren Spiegel abgelöst (Abklatsch) und kann wohl in den Zeitraum zwischen 1416 und 1422 datiert werden (s.u.).
Schrift:
Schriftraum: 250 × 175    Spaltenzahl: 1   

Einband: 15. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel        
Braunes Leder über Holz mit Streicheisenlinien und Blindstempelverzierung, die Göttweiger Rosetten und Sterne (Fingernagel/Simader, Göttweiger Blindstempel, Nr. 1 und Nr. 4) sind u.a. in Blütenform angeordnet; zwei Schließen (erneuert), ehemals 5 Beschläge pro Deckel (alle entfernt), auf dem Rücken Olim-Signatur G 18, die Beschriftung auf dem Vorderdeckel ist unleserlich. Der Band wurde vor wenigen Jahren restauriert, die Spiegelblätter wurden abgelöst und neue Spiegelblätter aufgezogen (der ehemalige VDS heute Bl. I, der ehemalige HDS heute I*).


Das Zeichen g bzw. G auf den Blättern 2r und 102r läßt vermuten, dass die Handschrift im 15. Jahrhundert in Göttweig neu gebunden wurde. Sie ist zudem im Barockkatalog von 1738 unter der Signatur G 18 angeführt.

Die Moralia in Iob Gregors des Großen sind in Göttweig nur unvollständig überliefert. Die Bücher XVII-XXII sind in Cod. 46 erhalten, dessen Einband auch den Vermerk liber secundus auf dem Vorderdeckel trägt. Die Bücher XXVIII-XXXIII liegen in vorliegendem Codex vor und sind auf Blatt 2r in der in der Titelzeile mit ultima pars bezeichnet. Es ist anzunehmen, dass die fehlenden Bücher abhanden gekommen sind.

Astrid Breith, 2016
"Lashofer 1983", "CPL", "BHL"
alle Initien
(Iv) Vers (neumiert).
   1
Iv Donavi tibi // Equitatui meo in curribus Pharaonis assimilavi te amica mea (Cant 1,8)
(1r) Notiz.
   1
1r Qua[_] viri paria sed quidam adiung [_] propter David et Ionathan.
non semper ...
(2r-207v) Gregorius Magnus Moralia in Iob, lib. XXVIII-XXXIII (CPL 1708).
   1
Tit.: In expositione beati Iob. Moralia Gregorii pape ultima pars.
Post funera pignerum (!) post vulnera corporis post verba male suadentis uxoris ... — ... orationis autem atque expositionis virtute collata lector meus in recompensatione me superat si cum per me verba accipit pro me lacrimas reddat. Explicit liber moralium beati iob xxx.v.
(207v-213rb) Ps. Amphilochius Iconiensis Vita Basilii Magni (interprete Euphemio) (BHL 1023). Der Prolog des Buches ist am Ende des Textes angeführt, worauf eine bibliothekarische Notiz von Erimbert Stiefvater aus dem späten 18. Jahrhundert am Seitenrand von Blatt 207v hinweist. Eine Basilius-Vita ist auch in Cod. 109 auf den Blättern 133v-154v überliefert. Stiefvater hat dort auf Blatt 133v einen Verweis auf den vorliegenden Codex gesetzt.
   2
Tit.: Incipit vita beati Basilii archiepiscopi [rot]
Basilius itaque solus, ut sic dicam, in terra aequalem et decentem ostendit vitam ... — ... cum ceteris dormit. Requievit autem angelicam vitam in terra agens magnus Basilius mense ianuario die prima quinto anno imperio Valentis et Valentiani memoriam suae vitae derelinquens ecclesiae quae est secundum operationem sancti spiritus conscripta cum eo in caelesti libro in gloriam et laudem domini nostri Iesu Christi cui cum patre et gloria simul et sancto ac vivifico spiritu nunc et semper et in saec-ula saeculorum Amen.
213ra (Prolog)
Dilectissimi, non erat indecorum filios fideles ... — ... Sed ad propositum reverentiam ex nativitate eius usque ad finem virtutes ipsius enarrantes.
(213v) Leer.
(I*r) Leer.
(I*v) Fragment einer Urkunde (aus dem Zeitraum 1416-1422) (Vgl. Jodok Stülz, Geschichte des Klosters des heiligen Geist-Ordens zu Pulgarn. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum 5 [1841], 60-110 [online]). Das Stift Göttweig kauft die Vikarsstelle und andere Rechte an der Pfarrkirche in Mautern von Bruder Karlein dem Grueber, Prior zu Pulgarn um jährlich 44 Pfund Wiener Pfennige. Karl Gruber ist laut Jodok Stülz belegt als 6. Vorsteher des Stiftes ab 1416 (wohl bis 1422), siehe Stülz S. 95.