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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 30 (rot) / 2 (schwarz)
PSALTERIUM
Olim: F 3    Pergament   247 Bl.   350×260   St. Gallen (?) oder Regensburg (?), 2. Hälfte 9. Jh.
 Volldigitalisat




 VIVARIUM — images (HMML)
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 42)

Lagen: III6 + IV14 + (V-5)19 + 3.IV43 + (III+2)51 + (III+1)58 + 14.IV170 + I172 + 2.IV188 + I190 + 6.IV238 + (V-1)247
Durchgehende Foliierung des 19. Jh.s aus der Zeit vor der letzten Restaurierung. Nach Blatt 58v fehlt der Text von Ps 30,10-34,26, es fehlen mehrere Blätter. Nach Blatt 171v fehlt der Text von Ps 105,26-107,14, Teile des fehlenden Textes sind auf Blatt 189 und 190 überliefert (s.u.). Die Verluste stammen aus der Zeit vor der Foliierung. Die Zusammenstellung der Textteile folgt - beispielsweise abweichend zu St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 27 - der jüngeren St. Galler Tradition, in der die Litanei und die Orationes den Psalmen vorangestellt sind. Dies kann jedoch auf eine Umstellung der Lagen nach einer Restaurierung zurückgehen, bei der die Litaneien und die Orationes möglicherweise vor den Psalmenteil gebunden wurden.
Schrift:
Schriftraum: 280 × 200    Spaltenzahl: 3   
Schriftart: Karolingische Minuskel
Zwei Hände: Hand 1 (9. Jh.): 1va-19rb, 20ra-247vc; Hand 2 (Anf. 13. Jh.): Nachtrag 19va-19vc. Durchgehend dreispaltig, in den Litaneien sind die Spalten gleich breit gehalten, im Psalmenteil umfaßt die Mittelspalte 80 mm zu 29 Zeilen, die flankierenden Spalten 50 mm zu 46 Zeilen. Psalmtexte in großer, meist schwarzer, Kommentare in kleinerer karolingischer Minuskel. Die Anfangsbuchstaben der Verse sind in Mennigrot ausgeführt mit Schattierungen in Gold und Silber, ebenso die in den Kommentarleisten ausgerückten Majuskeln. Psalmentituli in Rustica, Psalmenerklärungen in karolingischer Minuskel, siehe Von Euw 2008 (358 Nr. 61). Gebrauchspuren: Die Handschrift zeigt Nutzungspuren wie etwa Flecken (Wachs), Griffelkreuze und auch Tintenkreuze als Markierungszeichen. Vereinzelt wurden Zählungen angebracht. Bl. 238v u. 239: Es wurde je ein Pergamentstreifen entlang der äußeren Spalte entfernt und neu angesetzt (kein Textverlust).
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Flechtbandinitiale(n)   Goldverwendung   
Die Blätter 1v-4r enthalten zwei umfangreiche Litaneien, die doppelseitig in als Dreierbögen angelegte Arkaden geschrieben wurden (Zu den Litaneien: Krüger 2007 mit Edition). 20v-233r: Psalterium glossatum einschließlich Ps 151. Auszeichnung von Ps 1, 51 und 101 durch Doppelzierseiten, die Dekadenpsalmen (11, 21, 31 usw.) und Ps 77 (Mitte des Psalters) sowie Ps 118 durch größere Initialen. Zur detailierten Beschreibung des Buchschmucks siehe Von Euw 2008 (Nr. 61). Häufig Griffelzeichnungen mit einfachen Motiven, u.a.: 44r ... 192r, 194r, 219r, 225r, 233r, 235r, 236r. Bleistiftzeichnung eines Vogels bzw. eines Engels (12. Jh.): 233v, 244r.

Einband: Renaissance     Streicheisenlinien   Rolle        
Einband restauriert
Dunkelbrauner Einband des 16. Jh. Streicheisenlinien, Rollenstempel, zwei Schließen (erneuert), Schnitt rot eingefärbt. Der Einband wurde in jüngerer Zeit restauriert, der Buchrücken dabei vollständig erneuert.


Der Psalter wurde wohl im Umfeld des St. Gallener Abtes Grimald (†872) geschrieben, Ende des 16. Jahrhunderts war er im Besitz des Juristen Karl König (Besitzeintrag auf Blatt 1r: Carolus Künig siehe R. Cermann in Breith 2021b, 105-107 und 113-118.). In den Zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurde er wohl durch Abt Gottfried Bessel für die Göttweiger Bibliothek angekauft: In Band I des 1732 gedruckten Chronicon Gottwicense ist auf den Seiten 42-46 eine Beschreibung des Psalters angeführt. Hier heißt es "... conspectum nitidissimi Psalmorum libri in Bibliotheca nostra Gottwicensi nunc extantis [...] A principio Codicis binae extant Litaniae columnatim ... ;" (S. 42f.). Zur Zeit der Drucklegung des Chronicons gehörte der Psalter wohl schon - möglicherweise erst seit kurzer Zeit - zur Göttweiger Bibliothek. Im Katalog von 1738 ist der Psalter auf Blatt 90v unter der olim-Signatur F3 ohne weitere Hinweise auf eine Provenienz angeführt. Im Katalog von 1756 ist der Psalter unter der Olim-Sigantur F3 auf den Seiten 56r und 56v beschrieben (Breith 2021b).

Herkunft: Merton 1911 konstatiert als erster aufgrund des Initialschmucks die Zugehörigkeit des Göttweiger Psalters zum Skriptorium in St. Gallen. Hierzu äußert bereits Landsberger 1912 Einwände und führt die Möglichkeit einer Lokalisierung in Richtung Reichenau oder Weißenburg an, ohne dies jedoch begründen zu können. Holter 1963 verweist auf Ähnlichkeiten zur Buchkunst St. Gallens, äußert aber die Überlegung, ob der Psalter nicht auch an eine 'Parallelschule' (S. 179) zugewiesen werden könnte, und ob in diesem Zuge die noch wenig bearbeiteten Schulen der Reichenau, Konstanz oder auch Augsburgs in den Blick genommen werden sollten. Auch Bischoff 1980, 44, verweist auf die von Merton vorgenommene Zuschreibung des Psalters nach St. Gallen unter das Abbatiat von Grimald (841-872) und dessen Infragestellung durch Holter 1963. Laut Bischoff 1980 könnten der Göttweiger Psalter, wie auch die Schwesterhandschrift (s.u.) unter Abt Grimald, der u.a. als Kanzler am Hof Ludwigs des Deutschen tätig war, nach Regensburg gekommen sein. Klemm 2004, S. 12 und 172 referiert die gängige Forschungsmeinung einer Entstehung in St. Gallen und führt Holters Einwand an, ein anderer Entstehungsort sei möglich. Klemm sieht im Göttweiger Codex des weiteren einen "unmittelbaren Vorläufer zu Clm 7355" ('Eberhard-Psalter', Provenienz Bayern, 1. Viertel 11. Jh. [Digitalisat online]). Crivello 2001 geht von einer Entstehung in Regensburg durch in St. Gallen geschulte Schreiber und Künstler zur Zeit Grimalds aus.
Verwandte Handschriften: Bischoff 1980 verweist zudem auf Clm 29315/3 als Schwesterhandschrift zu Göttweig und vermutet für beide Codices einen Ursprung in St. Gallen. Die Schwesterhandschrift ist nur fragmentarisch erhalten: Ein Doppelblatt stammt ursprünglich aus der Kreisbibliothek Amberg und liegt heute als Clm 29315/3 in der Bayerischen Staatsbibliothek München. Es entspricht in Einrichtung, Text und Ausstattung exakt den Seiten 1v (Litanei: IN CHRISTI NOMINE Kyrie eleison... Sancte Stephane ora pro nobis) und 4r (Litanei ITEM LAETANIA ALIO MODO Sancte Pauline ... libera me . defende me) des Göttweiger Psalters (Lit.: Bischoff 1980, 44 und 252; Bischoff 1981, 190; Bierbrauer 1987, 15, Mütherich 1987, 23, Bierbrauer 1990, 104 Nr. 207). Aus derselben Handschrift stammen ein beschnittenes Doppelblatt und vier beschnittene Einzelblätter, die heute in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg unter der Signatur IV.2.1 [olim Cim 3] aufbewahrt werden (Beschreibung und Literatur: Liturgie im Bistum Regensburg von den Anfängen bis zur Gegenwart [Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg, Kataloge und Schriften Bd. 3], hrsg. von Paul Mai 1989, 138f., Nr. 36 mit Abb. 29).
Ein weiteres Fragment wurde in Prag, Nationalgalerie, Inv. Nr. K 7314 entdeckt (Crivello 2001 und Crivello 2006, Von Euw 2008, 261). Es stammt aus einem Nachlaß und enthält die Hälfte eines Blattes einer dreispaltig angelegten Litanei, die unter Arkaden angeführt ist (Crivello 2001, 58). Als Handschriften eines ähnlichen Typs werden in der Forschung mitunter St. Gallen, Cod. 27 und Vercelli, Kapitelbibliothek, Ms. CXLIX/149 angeführt (Gibson 1994, Crivello 2001 und Crivello 2006). Crivello 2001 geht jedoch als erster auf die unterschiedliche künstlerische Ausstattung der Schwesterhandschriften ein und will beispielsweise im Initialschmuck des Göttweiger Psalters u.a. frankosächsische Einflüsse aufspüren. Die Vermittlung zwischen St. Galler Tradition und westfränkischen Motiven könnte seiner Meinung nach in einem Skriptorium in Regensburg zur Grimald-Zeit stattgefunden haben (Crivello 2001, 62).
Krüger 2007 stellt die Datierung in die Zeit des Abbatias Grimalds erstmals in Frage. Ihre Untersuchung der Göttweiger Litaneien (Krüger Nr. 29a/29b) wie auch der ihrer Schwesterhandschrift, der Münchner Fragmente (Krüger Nr. 30a/30b) stellt diese stärker unter den Einfluss der Salzburger Diözese. Während sich vor allem in der zweiten Litanei (Fol. 3va-4rc) Heilige fänden, die nur in St. Gallen verehrt würden (etwa Pafnutius und Equitus, beide 4ra, Krüger 2007, 196), fänden sich in der ersten Litanei (Fol. 1ra-3vc) große Parallelen zu der im Salzburger Raum entstandenen Litanei des Libellus sacrarum precum (Krüger 2007, Nr. 14, Hinweis S. 200f.), wobei die Heiligenlisten angepasst worden seien. Zudem möchte Krüger vor allem aufgrund einer Fürbitte an dominum illum imperatorem et exercitum Francorum (Fol. 4rb), die sich möglicherweise auf Ludwig den Deutschen oder aber auch auf seinen Vater, Ludwig den Frommen, beziehen könnte (Krüger 2007, 196f.), die Entstehung des Göttweiger Psalters wie auch der Schwesterhandschrift eher dem Einfluss Abt Bernwigs zuschreiben, der als Vorgänger Grimalds in den Jahren 837 bis 840/41 Abt von St. Gallen war. Die Anlage des Psalters mit zwei Litaneien "erweckt so den Eindruck, als habe man einst beabsichtigt, Litaneien von weitergehender 'Geltung' zu erstellen." (Krüger 2007, 200). Eine Verbindung zum Libellus sacrarum precum zieht auch Waldhoff 2003, 95, im Vergleich der Gebetstexte.

Astrid Breith, Februar 2018 - mit wertvollen Hinweisen von Rudolf Gamper (St. Gallen), Bernhard Zeller (Wien) und Cinzia Griffoni (Wien)
"Von Euw 2008", "Krüger 2007", "Breith 2021b", "Merton 1911", "Landsberger 1912", "Holter 1963", "Bischoff 1980", "Klemm 2004", "Crivello 2001", "Bischoff 1981", "Bierbrauer 1987", "Mütherich 1987", "Bierbrauer 1990", "Crivello 2006", "Gibson 1994", "Waldhoff 2003", "RB", "PL", "BHM"
alle Initien
(1r) Nota. (Nachtrag 16. Jh.).
   1
1r V. D. S. S. P. Carolus Künig. In te Domine speravi non confundar in aeternum (Ps 30,2). - Mihi autem adhaerere Deo bonum est (Ps 72,28).
(1va-4vc) Litaniae (Zu den Litaneien: Krüger 2007 mit Edition). Unter anderem mit Erwähnung des in St. Gallen verehrten Gallus (2va) sowie der in Salzburg verehrten Erentrudis (2vb). Bei dem auf Blatt 2rc angeführten Audomar [Otmar] handelt es sich wohl um den irisch-fränkischen Heiligen Audomar von Thérouanne. Die Fürbitte für dominum illum imperatorem et exercitum francorum (4rb) ist möglicherweise auf Ludwig den Deutschen zu beziehen, der zwar nie Kaiser war, aber in St. Galler Urkunden ehrenhalber manchmal so bezeichnet wird (Krüger 2007, S. 196).
   2
1va Tit.: IN CHRISTI NOMINE INCIPIT LAETANIA
Kyrie eleison ... — ... Kyrie eleison
(Ed.: Krüger 2007, 689-696, Litanei 29a)
3va Tit.: ITEM LAETANIA ALIO MODO
Christe audi nos ... — ... Kyrie eleison. Explicit Laetania.
(Ed.: Krüger 2007, 697-700, Litanei 29b)
(4rc-14va) Orationes. Zur Verbreitung bestimmter, zum Teil auch im Göttweiger Codex vorhandener Gebete siehe Waldhoff 2003, S. 76 Anm. 150, S. 94-98, S. 167 Anm. 119, S. 174 Anm. 146, S. 213f. Anm. 302, S. 240f. Anm. 377, S. 270 Anm. 4, S. 275 Anm. 16, S. 278 Anm. 27, S. 282, S. 288 Anm. 14.
   30
4rc Tit.: Incipit oratio quidam sapientis
Per horum omnium sanctorum tuorum martyrum et confessorum et beatarum virginum merita ... trinitas clementissima exaudi me
4vb Tit.: Oratio cottidiana
Deus in adiutorium meum intende, domine ad adiuvandum me festina
(Waldhoff 2003, S. 95)
4vc Tit.: Item alia oratio
Christe parce et miserere mei non secundum merita mea
5ra Tit.: Confessio peccatorum
Miserator et misericors deus, qui et barbaros vis salvare
(Waldhoff 2003, S. 165-167, Anm. 119; S. 174 Anm. 146)
5rc Tit.: Item confessio peccatorum
Deus inaestimabilis misericordiae, Deus immensae pietatis
6rc Tit.: Oratio sancti Ambrosii ante missam
Ante conspectum divinae maiestatis tuae reus assisto, qui invocare
6va Tit.: Item oratio ante altare
Deus propitius esto mihi peccatori quia tu es immortalis
6vb Tit.: Oratio ad eucharistiam accipiendam
Domine Iesu Christe fili Dei vivi qui ex voluntate patris ... libera me
6vb Tit.: Item oratio eiusdem
Ignosce domine quod dum rogare compellor
6vc Tit.: Confessio inter missarum sollemnia recitanda
Suscipe confessionem meam unica spes salutis meae
7ra Tit.: Item oratio
Domine Iesu Christe fili Dei vivi per quem facta sunt omnia
7rb Tit.: Oratio ad patrem
Domine deus pater omnipotens qui consubstantialem et coaeternum tibi ... genuisti ... te adoro
(Waldhoff 2003, S. 240f. Anm. 377; Waldhoff bezieht sich auf die "Gebete zu den göttlichen Personen, der Trinität, Maria und anderen Heiligen", hier Sp. 7rb-vc)
7rb Tit.: Oratio ad personam filii
Domine Iesu Christe filii Dei vivi qui es verus et omnipotens Deus splendor et imago patris ... te adoro
7rc Tit.: Oratio ad personam spiritus sancti
Domine sancte spiritus Deus omnipotens qui coaequalis et coaeternus et consubstantialis patri ... te adoro
7va Tit.: Oratio ad sanctam et individuam trinitatem
Domine Deus omnipotens aeterne ineffabilis sine fine ... te solum adoro
7va Tit.: Oratio ad sanctum Petrum
Sanctissime Petre pastor et nutritor meus qui potestatem habes ligandi ... solve quaeso omnes nexus
7vb Tit.: Oratio ad sanctum Paulum
Beatissime Paule vas electionis quem dominus Christus de caelis vocare dignatus est, obsecro te
7vb Tit.: Oratio ad sanctum Benedictum
Obsecro te beatissime Benedicte dilecte Dei intercede pro servo tuo illo abbate et omni sancta hac tua congregatione [7vb]
7vc Tit.: Oratio confitentis peccata
Succurre mihi domine deus meus antequam moriar... confitebor tibi...
8rb Tit.: Oratio confitentis
Domine deus meus omnipotens. Ego humiliter te adoro ...
9ra Oratio de remissione peccatorum ... — ... Veniam peto domine pro cogitationibus meis et verbis et factis. Exaudi me miserator...
9va Tit.: Oratio de remissione
Domine Iesu Christe qui in hunc mundum propter peccatores de sinu patris advenisti ... Exaudi me, domine...
10rb Tit.: Item oratio
Mane cum surrexero intende in me, domine ...
10vb Tit.: Oratio sancta
Pater et filius et spiritus sanctus illa sancta trinitas ... Adiuva me, domine ...
10vc Tit.: Qui psalmi in variis necessitatibus dicendi sint
Si vis pro peccatis tuis paenitentiam agere ...
(Waldhoff 2003, S. 270. Anm. 4; S. 275 Anm. 16)
11ra Si vis orare permitte mentem tuam in virtute psalmorum (Waldhoff 2003, S. 213f. Anm. 302; S. 275 Anm. 16; S. 282; laut Waldhoff in anderen Handschriften mit Parallelüberlieferung unter der Überschrift Orationes speciales faciendas und anderem Incipit angeführt (Si vis mentem tuam spirituali gaudio et laetitia illuminare), in Göttweig ohne Überschrift in die Gebetsreihe integriert)
11va Tit.: Oratio sancta quicumque hanc orationem in die cantaverit [Rasur] nec malus homo nec diabolus numquam in nulla causa nocere poterit nec ad animam nec ad corpus et si de hac vita migraverit infernus numquam ipsam animam accipit
Domine exaudi orationem meam quia iam cognosco tempus meum prope est...
12rc Tit.: Item oratio cuiusdam sapientis
Domine deus omnipotens, qui es trinus et unus, qui es semper in omnibus... Commenda animam meam...
13rc Tit.: Oratio sancti Gregorii pape
Dominator domine deus, qui es trinitas una... Commendo animam meam...
14rb Tit.: Confessio peccatorum
Miserator et misericors patiens et multum misericors magne et terribilis deus, tibi confiteor delicta mea ...
(14va-18vc) Psalterium. Praefationes.
   4
14va Tit.: Origo prophetiae David Regis Psalmorum Numero centum L
David filius Iesse cum esset in regno suo quattuor elegit qui psalmos facerent ... — ... quia David dictus est Christus.
(RB 414)
15rb Tit.: Quid sit psalterium vel psalmi quare dicantur
Psalterium est ut Hieronimus ait in modum deltae litterae formati ligni sonorosa concavitas ... — ... docto policae modulationes musicas exprimentes.
(RB 424)
15va Tit.: De libro sancti Isidori
Liber Psalmorum quamquam uno concludatur volumine ... — ... quia spiritus eos praeordinavit ut voluit
(RB 5193; PL 83, 163-164)
15vc Psalterium inquirendum est in cuius lingua dicitur. Psalterium grecum est ... — ... hoc est psalterium de capite inciperetur. (RB 426)
(17ra) Damasus I. papa Epistola ad Hieronymum ut 'Graecorum psallentiam' sibi mittat (Ep. supp. 46) (BHM 346; RB 384).
   1
17ra Tit.: Epistola Damasi papae ad Hieronimum presbyterum
Damasus episcopus fratri et conpresbytero Hieronymo in Christo salutem. Dum multa corpora librorum in meo arbitrio adlata fuissent ... — ... per Bonifacium presbyterum Hierosolymam.
(17rc) Ps. HieronymusAd Damasum (Ep. supp. 47) (BHM 347; RB 398).
   1
17rc Tit.: Item Hieronimi ad Damasum
Beatissimo papae Damaso sedis apostolicae urbis Romae Hieronimus supplex. Legi litteras apostolatus vestri, ut secundum simplicitatem Septuagesimae interpretum canentes ... — ... quod graece dicitur prologus, latine praefatio.
(17va) Ps. HieronymusSermo de Psalterio (BHM 424; RB 407).
   1
17va Tit.: Item alia epistola unde supra
Nunc autem exposuimus originem omnium psalmorum ... — ... qui sic habet omnis spiritus laudet dominum.
(18rb) Ps. HieronymusVersus Damasi et Hieronymi (BHM 801; RB 419).
   1
14v Tit.: Item unde supra Damasi et Hieromimi
Psallere qui docuit dulci modulamine sanctis ... — ... ipse triumphos.
(18va) Hieronymus Ep. 157 (PL 29, 121-124. - BHM 157; RB 430).
   1
18va Tit.: Praefatio Hieronimi
Psalterium Romae dudum positus emendaram et iuxta Septuaginta interpretes licet cursim, magna illud ex parte correxeram ... — ... de turbulento magis rivulo quam de purissimo fonte potare.
(18vc) Ps. AugustinusPrologus De virtute psalmorum (RB 369).
   1
18vc Tit.: Sanctus Augustinus dixit
Canticum psalmorum animas decorat invitat angelos in adiutorium ... — ... in caelo mirificabit.
(19va) Oratio (RB 2227,6, dort Edmundus Rich [+ 1240] zugeschrieben). Nachtrag (Ende 12./Anfang 13. Jh., laut Von Euw 2008, 358 einer Schreiberhand aus dem Umkreis des Klosters St. Blasien zuzuschreiben).
   1
19va O intemerata et in aeternum benedicta, singularis atque incomparabilis virgo Dei genitrix Maria, virgo perpetua, gratissimum Dei templum, sancti Spiritus sacrarium, ianua regni caelorum, per quam post Deum vivit totus orbis terrarum. Inclina aures tuae pietatis ... pia auxiliatrix. (19va, Z 17) Iohannes beatissime, Christi familiaris amice, qui ab eodem virgo es electus atque inter ceteros magis dilectus ... — ... virtutibus sacris exornet quaeris.
(20ra-c) leer.
(20va-c) Initialzierseite.
   1
20va-c In Christi nomine incipit psalterium de translatione Septuagesima interpretum emundatum sancto Hieronimo presbytero in novo
(21ra-233vb) Psalterium (Psalmi 1-151). Die Psalmen 1-150 sind in größerer Schrift in Spalte b angeführt und werden in zwei flankierenden, fortlaufenden Spalten glossiert. Die Glossierung ist ident mit St. Gallen. Cod. 27. Psalm 151 (232v) ist ohne Glosse. Nach Blatt 58v fehlt der Text von Ps 30,10-34,26, es fehlen mehrere Blätter. Nach Blatt 171v fehlt der Text von Ps 105,26-107,14, Teile des fehlenden Textes sind auf Blatt 189 und 190 überliefert (s.u.). Dieses Doppelblatt muss nach der Neubindung falsch eingebunden worden sein. Die Verluste stammen aus der Zeit vor der Foliierung.
(21r) Ps 1; (21v) 2; (22v) 3, (23v) 4; (24r) 5; (25r) 6; (26r) 7; (27v) 8; (28r) Ps 9; (31v) Ps 10; (32r) Ps 11; (33r) Ps 12; (33v) 13; (35r) Ps 14; (35v) Ps 15; (36v) 16; (38r) 17; (42r) 18; (43v) 19; (44r) 20; (45v) 21; (48v) 22; (49r) 23; (50r) 24; (52r) 25; (53r) 26; (54v) 27; (55v) 28; (56v) 29; (58r) 30; (59r) 35; (60r) 36; (63v) 37; (65v) 38; (67r) 39; (69r) 40; (70v) 41; (72v) 42; (73r) 43; (75v) 44; (77r) 45; (78r) 46; (79r) 47; (80r) 48; (82r) 49; (83v) 50; (85v) 51; (87r) 52; (88r) 53; (88v) 54; (90v) 55; (92r) 56; (93r) 57; (94r) 58; (96r) 59; (97r) 60; (97v) 61; (99r) 62; (100r) 63; (101r) 64; (102v) 65; (104r) 66; (104v) 67; (107v) 68; (111r) 69; (111v) 70; (114r) 71; (116r) 72; (118r) 73; (120r) 74; (121r) 75; (122r) 76; (123v) 77; (129r) 78; (130v) 79; (132r) 89; (133v) 81; (134v) 82; (136r) 83; (137r) 84; (138v) 85; (139v) 86; (140r) 87; (142r) 88; (145v) 89; (147r) 90; (148v) 91; (150r) 92; (151r) 93; (152v) 94; (153v) 95; (155r) 96; (156r) 97; (156v) 98; (157v) 99; (158v) 100; (159v) 101; (162v) 102; (164r) 103; (166v) 104; (169v) 105; (171r) 108; (174v) 109; (175r) 110; (176r) 111; (177r) 112; (177v) 113; (179v) 114; (180r) 115; (181r) 116 und 117; (183r) 118; (201v) 119; (202r) 120; (203r) 121; (203v) 122; (204r) 123; (205r) 124; (205v) 125; (206r) 126; (207r) 127; (207v) 128; (208v) 129; (209r) 130; (209v) 131; (211v) 132; (212r) 133 und 134; (214r) 135; (215r) 136; (216r) 137; (217) 138; (219r) 139; (220v) 140; (221v) 141; (222v) 142; (224r) 143; (225v) 144; (227v) 145; (228r) 146; (229r) 147; (229v) 148; (231r) 149; (231v) 150; (232v) 151.
   3
21ra (Mittelspalte) Beatus vir, qui non abiit in consilio impiorum (Ps 1,1) ... — ... Ego autem evaginato ab eo ipsius gladio amputavi caput ei et abstuli opprobrium a filiis Israhel (Ps 151).
21ra Glosa (Spalte a): Iste psalmus ideo non habet titulum quia capiti nostro domino salvatori de quo absolute dicturus est nihil debuit praeponi. Sanctam enim eius incarnationis vitam impiorumque ultiones insinuat...
21ra Glosa (Spalte c): Beatus dicitur quasi bene aptus id est christus cui omni desiderata succedunt ...
(233r-247v) Cantica.
   10
233r Tit.: Incipiunt Cantica Canticorum Isaiae prophetae
Confitebor tibi, domine ...
(Cant. Isaiae, Is 12, 1-6, RB 21g)
234r Tit.: Scripturae canticum Ezechiae regis
Ego dixi in dimidio dierum meorum ...
(Cant. Ezechiae, Is 38, 10-20, RB 21g)
235v Tit.: Canticum Annae
Exultavit cor meum
(Cant. Annae, I Reg. 2, 1-10, RB 21g)
236v Tit.: Canticum Moysi prophetae
Cantemus domino gloriosae
(Cant. Moysis I, Ex 15, 1-19, RB 21g)
238r Tit.: Canticum Ambacuc [!] prophetae
Domine audivi auditionem tuam
(Cant. Habacuc, Hab 3, 2-19, RB 21g)
240r Tit.: Canticum Moysi ad filios Israhel
Audite caeli quae loquor ...
(Cant. Moysis II, Deut 32, 1-43, RB 21 g)
244v Tit.: Benedictio trium puerorum
Benedicite omnia opera domini
(Canticum trium puerorum, Dan 3, 57-88, 56; RB 21g)
245v Tit.: Hymnus sancti Ambrosii
Te Deum laudamus ...
246v Tit.: Canticum Zachariae prophetae
Benedictus dominus deus Israhel ...
(Canticum Zachariae, Luc 1, 68-79; RB 21h)
247r Tit.: Canticum sanctae Mariae
Magnificat anima mea ... — ... recordatus misericordiae suae [bricht ab]
(Cant. Mariae Virg., Lc 1, 46-55, RB 21h)