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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 70 (rot) / 96 (schwarz)
ZUSAMMENGESETZTE HANDSCHRIFT: VOCABULARIUS LUCIANUS. IOHANNES MARCHESINUS
Olim: A 8 (barock)    Papier   171 Bl.   295×215   4. Viertel 14. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Ranna, Paulinerkloster
Handschrift aus 2 Teilen zusammengesetzt: 1  (1-66) 1384; 2  (67-171) Ende 14. Jh.
 Wasserzeichen:  Metadaten zu Teil 1, Teil 2  |  Vorschau Bilder zu Teil 1, Teil 2  |  Einzelbilder: fol. 2, 10, 13, 23, 31, 38, 41, 154, 155, 162, 170.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 10)

Handschrift durchfoliiert. Wasserschaden am oberen Blattrand, beeinträchtigt aber nicht die Lesbarkeit. Lagenfalzen aus einer Pergamenthandschrift mit gotischer Choralnotation. Diese Handschrift wurde längs durchschnitten.
Beigelegt ein Zettel (200×148) aus mittelalterlichem Papier (beschnittenes Glockenwasserzeichen), Abschrift des Prologs zum Vocabularius Lucianus (Inc.: Codex chart. signatus A 8 sic incipit: Cum juxta ... denique auctor suam praefationem sic finit ...) von Erembert Stiefvater (vgl. die Ausführungen zu den Nachträgen in Cod. 962a).

Teil 11-66   Papier   1384
Lagen: 2.VI24 + (VI+3)39 + VI51 + (VII+1)66.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1Schriftraum: 220-225 × 150    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 44-54   
Schriftart: Gotische Kursive – Marginalien
Bl. 1ra-12rb und 22va-b.
Schrift 2Schriftraum: 210-220 × 150-155    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 53-57   
Schreiber: Nicolaus Hofman – Schriftart: Gotische Kursive – Marginalien
Bl. 12va-22va, 22vb-66vb. Bl. 66vb Schreibernennung und Datierung auf 1384. Verstreut Marginalien einer Hand Mitte 15. Jh.
Ausstattung:
Bl. 1ra und b je eine zehnzeilige Lombardinitiale mit einfachem Fleuronnée mit Randleiste.
Teil 267-171   Papier   Ende 14. Jh.
Lagen: 5.VI126 + (VI-1)137 + IX155 + VII169 + I171.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1Schriftraum: 145-155 × 220-235    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 38   
Schriftart: Gotische Kursive
Bl. 67ra-155vb. Schriftraum durch Tintenlinien begrenzt
Schrift 2Schriftraum: 225 × 155    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 45-52   
Schriftart: Gotische Kursive
Bl. 156ra-171rb. Schriftraum durch Tintenlinien begrenzt.
Ausstattung:
Nur der Bereich Bl. 67r-78v rubriziert.

Hs. enthält 2 Fragmente
VDSVDS   Papier   1. Hälfte 16. Jh.
Schrift:
Schriftart: Kurrentschrift
Abschrift deckt gesamte Blattgröße ab.
VDS, HDSVDS, HDS   Pergament   
Jeweils zwei Fragmente aneinandergeklebt. Die gleichen Texte auch auf dem HDS, auf dem VDS aber mit dem Brief überklebt.
1) Graduale-Sakramentar-Lektionar; Sanctorale. quer eingeklebt, beschnitten, mind. 100×145; Schrift-raum mind. 90×120, 1 Spalte, 14 Zeilen. 2. Hälfte 12. Jahrhundert. HDSa Iohannes baptista. HDSb Vitus.
2) Commentarius, nicht identifiziert. quer eingeklebt. 110×160; Schriftraum mind. 140×85, 2 Spalten, 22 Zeilen; 14. Jh.

Einband: 15. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien        
Streicheisenlinien kaum mehr sichtbar. Titelschild (15 Jh.): Vocabularius Luciani. [Pro]logus super bibliam. Darunter in einer Schrift des 3. Viertels 15. Jh. einige Zeilen direkt auf den Einband notiert. Neuzeitliches Rückenschild: Vocabularium Lucia[nus]. Biblia [...]. VD und HD jeweils fünf Beschläge, von denen auf dem VD einer fehlt.


Bl. 1r Besitzeintrag des Klosters Ranna: Iste liber pertinet ad monasterium [ab hier durch Streichung getilgt, noch zu lesen: in Rana]. Die Handschrift ist im Katalog von 1738 als A 8 auf Bl. 32r, 53r und 109r verzeichnet und gelangte also schon vor der Auflösung des Klosters Ranna im Jahr 1786 in den Bestand des Stifts Göttweig.
Nikolaus Czifra, 09.10.2014; Wasserzeichen: Maria Stieglecker, 17.06.2015
"RB", "Zumkeller", "Schnell 1999"
alle Initien
(VDS) Iohann II. Stieger (1459-1467)Brief des Propstes von St. Florian. Datiert 1467, wohl an das Kloster von Ranna. Der Propst und der Konvent von St. Florian beharrt, nachdem er bereits einen commissarius nach St. Michael in der Wachau (untersteht dem Stift St. Florian) geschickt hatte, auf den Anspruch seines Stiftes auf ein Zehent bei Ötzbach.
Teil 1
(1r) Besitzeintrag 15. Jh.
(1ra-66vb) Vocabularius Lucianus, 1. Fassung (RB Nr. 3224; Zumkeller, Nr. 344; Schnell 1999).
   2
1ra Tit.: Cum iuxta sapientis asecionem [recte assertionem] bonorum laborum gloriosus sit fructus, constat mihi...
1ra Abba, sicut dicit glosa ad Galatas IV, hebraicum est et interpretatur pater ... — ... idest zuccus vide in mel. Explicit Lucianus per manus Nicolay de sancto monte in Ort finitur tertia feria ante festum pasche anno domini Mo CCCo LXXXIIIIo et cetera Hofman.
Teil 2
(67ra-171rb) Iohannes MarchesinusMammotrectus, pars I (Drucke s. GW. - RB 4476).
   2
67ra Tit.: Prologus super bibliam.
Impatiens propriae imperitiae ac ruditati compatiens pauperum clericorum, qui ad praedicationis officium...
67rb Frater Ambrosius etc. Frater scilicet in fide perferens [recte: praeferens] idest portans ... — ... idest vere unum latinum et hebraicum. Gratia domini nostri Iesu Christi sit cum omnibus nobis. Amen.