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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 72 (rot) / 100 (schwarz)
NICOLAUS DE LYRA
Olim: S 22 (barock)    Papier   II, 186 Bl.   290×205   4. Viertel 14. Jh.
 Wasserzeichen:  Metadaten  |  Vorschau Bilder  |  Einzelbilder: fol. IX, X, 1, 2, 39, 40, 80, 81, 122, 148, 150, 159, 170, 172, 173.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 3)

Lagen: VIIII, XIV + 10.VI120 + V130 + 2.VI154 + 2.V174.
Ein Vor- und Nachsatzblatt aus Papier von der Restaurierung, freigestellte Spiegel VD und HD aus Pergament. Erste Lage unbeschrieben (Wasserzeichen um 1377), mit römischen Zahlen foliiert (die in der Lagenformel nicht berücksichtigten beiden Vorsatzblätter sind mitgezählt), moderne Bleistiftfoliierung setzt mit dem Textbeginn auf der zweiten Lage ein. Zeitgleiche Kustoden ab dem zweiten bis zur 13. Lage. Danach nur mehr der Vermerk quinternus. Schnitt nachgedunkelt.
Auf dem Vorsatzblatt alte Signaturenschilder und ehemalige Einbandfragmente aus einer Pergamenthandschrift (siehe unten). Aus ebendieser Pergamenthandschrift stammen auch die Pergamentstreifen in den Lagenfalzen. Die Analyse der Wasserzeichen erlaubt eine Datierung des Papiers des Hauptteils um 1374/1377.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1Schriftraum: 220-225 × 155-160    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 44-52   
Schriftart: Gotische Kursive
Bl. 1ra-142vb.
Schrift 2Schriftraum: 220-225 × 155-160    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 56-66   
Schriftart: Gotische Kursive
Bl. 143ra-167vb.
Ausstattung: Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Nur Bl. 1ra-7ra und 78rb-79va rubriziert, ansonsten Initialen nicht ausgeführt. Bl. 1ra achtzeilige ornamental gespaltene rot/blaue Initiale. Grobes Fleuronnée im Binnenfeld nur zum Teil ausgeführt.

Hs. enthält 2 Fragmente
VSI   Papier   1. Hälfte 14. Jh.
Zwei kleinere Schnipsel (60×55 und 90×55), die sich ehemals im Einbandrücken befanden, wurden nach der Restaurierung aufgeklebt. Der kleinere der beiden Schnipsel bietet zu wenig Text für eine Identifizierung.
Schrift:
Schriftart: Textualis
Flüchtige Textualis.
VS, NSII, I*   Papier   2. Hälfte 9. Jh.
Das Vorsatzblatt ist quer eingeheftet, der Schriftraum ist der Breite nach vollständig, in der Länge aber beschnitten. Das Nachsatzblatt ist hingegen längs eingeheftet und sein Schriftraum in der Breite und Länge beschnitten. Es ist jeweils nur die Rectoseite gut lesbar, die Versoseite großteils abgerieben. Nachsatzblatt kopfständig eingeheftet. - Bei Bischoff 1998 nicht verzeichnet. Dank an Richard Corradini (Institut für Mittelalterforschung, ÖAW, Wien) für Hilfe bei der Datierung.
Schrift:
Schriftraum: mind. 265 × 255    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: mind. 32   
Schriftart: Karolingische Minuskel
Blindlinierung.

Einband: 15. Jh.     Gotisch     
Einband restauriert, rotes Leder über Holz. Titelschild des 15. Jh. noch vorhanden. Wie der Einschnitt im Einbandfragment zeigt, handelt es sich um ein ehemaliges Kettenbuch.


Diese Handschrift ist im Katalog von 1738, Cod. 961 (rot), Bl. 110r als S 22 verzeichnet. Sie ist wohl wie auch die anderen Handschriften der S-Reihe erst im 18. Jahrhundert in den Bestand gekommen. Frühere Provenienzhinweise gibt es nicht.
Nikolaus Czifra, 09.01.2015, letzte Änderung 13.04.2016
"Bischoff 1998", "CPL", "RB", "GW"
alle Initien
(Ir-v) Exzerpt aus Gregorius Magnus. Parallelen gibt es zu Homeliae super evangelia (CPL 1711), lib. 2, Homilia 36, par. 1-2, jedoch besteht keine exakte textliche Übereinstimmung.
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VS … reddunt spiritales anime delicie ... — ... et ceperunt […] simul excusa[…] …
(IIr-v) Ieremias. (VSra) Ier 44,9–14; (VSrb) Ier 44,20-25; (VSva) Ier 42,14-43-1; (VSvb) Ier 43,9-44,3.
(IIIr-XIVv) Leer.
(1ra-167vb) Nicolaus de Lyra Postilla super quattuor evangelistas (Drucke: siehe GW. - RB 5896-5898, 5900). (3ra) Matthaeus. (64ra) Marcus. (78rb) Lucas. (111va) Iohannes. - Verglichen mit dem Druck GW M26523.
   1
1r Quattuor facies uni (Ez 1,6). Secundum quod scribit beatus Gregorius super Ezechielem prima parte homilia tertia ... — ... quae sunt nobis incomprehensibilia propter eorum excellentiam respectu intellectus nostri. Amen. Finis adest. Str[?] Amen.
(63vb) Leer.
(168r-174v) Leer.
(I*r-I*v) Ieremias. (NSra) Ier 44,30–46,5. (NSrb) Ier 46,10–46,19. (NSva) Ier 46,26-47,4; (NSvb) Ier 48,5–48,16.