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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 101 (rot) / 39 (schwarz) [heute: New York, The Morgan Library, MS M. 832]
PHYSIOLOGUS
Olim: I 1    Pergament   10 Bl.   286×203   Niederösterreich (?), 2. Hälfte 12. Jh.
 Volldigitalisat
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 25)

Schrift:
Schriftraum: Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 32   
Schriftart: Karolingische Minuskel
Ausstattung: Illuminiert   Figürlicher Buchschmuck   Federzeichnung(en)   
31 Zeichnungen, teilweise in Textaussparungen, Raum für weitere Zeichnungen wurde ausgespart. Illustrationen beginnend mit dem Löwen bis zum Vogel Phönix, im Anschluß daran das Labyrinth vom Typ Otfried (Lechner in Kat. Göttweig 1983, 571 f., wobei die dortige Angabe, dass 27 Illustrationen enthalten sind, wohl mit der Kapitelanzahl von 27 verwechselt wurde).

Einband:
Auf Fotos aus den 1930er Jahren, die in Göttweig vor dem Verkauf der Handschrift aufgenommen wurden und die sich heute in der Bibliotheksverwaltung des Stiftes befinden, sind die Kanten eines einfachen Einbandes zu erkennen - die Faszikel lagen zu diesem Zeitpunkt in Göttweig in einem Pappeinband des 19. Jahrhunderts vor, wie es auch bei anderen Handschriften zu beobachten ist. Dieser Einband wurde wohl nach dem Erwerb durch die Morgan Library ausgetauscht, auf Bildern des Digitalisats ist ein moderner roter Pappeinband des 20. Jahrhunderts zu erkennen.


Die Handschrift wurde 1938 verkauft und gelangte über H. P. Kraus in die Pierpont Morgan Library, wo sie seit 1950 aufbewahrt wird. Abbildungen von 2r und 3r-10v einsehbar unter The Pierpont Morgan Library, MS M.832, eine Beschreibung der Handschrift ist auch hier einsehbar, wobei die Angaben zum Physiologus teilweise fehlerhaft sind bzw. nicht mehr den aktuellen Forschungen entsprechen. [Stand: 12.09.2017]. Vinzenz Werl betitelt die Handschrift 1843 als: Alphabeta varia. Io. Chrysosomi dicta de naturis animalium. Diese Titelformulierung findet sich auf dem Einband von Codex 49 (rot), was vermuten läßt, dass die Texte ursprünglich zusammengebunden waren, aber 1843 schon getrennt vorlagen.
Aufgrund jüngster Forschungen darf davon ausgegangen werden, dass der Textverbund aus Cod. 49 und 101 im 15. Jahrhundert als Vorlage für die Abschriften in Cod. 263 gedient hat (Lichtenwagner 2021).

Angaben nach Gregor M. Lechner: Göttweiger Physiologus, in: 900 Jahre Stift Göttweig, 1083-1983. Ein Donaustift als Repräsentant benediktinischer Kultur. Jubliläumsausstellung, Stift Göttweig 29. April bis 26. Oktober 1983 im Kaiser- und Fürstentrakt mit Prälatur. Göttweig 1983, 571-573.

"Kat. Göttweig 1983", "Lichtenwagner 2021", "Heider 1850b", "Sbordone 1949", "Henkel 1976", "VL"
alle Initien
(1r-v) Hrabanus Maurus OSB De inventione linguarum, Excerpta.
   1
1r Primo omnium litterae [Hebraicae] linguae a Moyse inventae sunt, et ab Esdra post illorum captivitatem et reversionem eorum renovatae sunt: quarum elementa figurarum subtus, ut invenire quivimus, adnotata habemus, earumque summa viginti duarum constat litterarum
... — ... quorum significatur suptus.
(2r-10v) Physiologus, Dicta-Version (Ed.: Heider 1850b; Lit.: Sbordone 1949 (die vorliegende Handschrift bildet nach Sbordone die Gruppe a innerhalb der Überlieferung der Dicta-Version); Henkel 1976, v.a. 29-32; VL 7, 620-634 [Christian Schröder].).
   1
2r Tit.: (Rot) Incipiunt dicta Iohannis Crysostomi de natura bestiarum
Igitur Iacob benedicens filium suum ... — ... idem veteris et novi testamenti.
(10v) Zeichnung eines Labyrinths.