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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 155 (rot) / 163 (schwarz)
ANTONIUS AZARO DE PARMA. BEICHTFORMULAR (lateinisch/deutsch)
Olim: K 22    Papier   129 Bl.   295×220    14. bis 15. Jh.
 Wasserzeichen:  Metadaten  |  Vorschau Bilder  |  Einzelbilder: fol. 7, 13, 28, 96, 29, 75, 76, 97, 121, 128.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 4)

Lagen: VI12 + II16 + VI28 + (X-2)46 + VIII62 + 2.VI86 + VIII102 + (IX-2)118 + (VI-1)129
Blatt 119 und 129 sind lose eingelegt; durchgehende Bleistiftfoliierung des 20. Jh., vereinzelt Kustoden; Wasserzeichen-Befund: Marken A und B Mitte 14. Jh., C und D um 1420, G und H 2. Jahrzehnt 15. Jh., I und J derzeit nicht nachzuweisen. Auf Blatt 129va am unteren Blattrand Nennung eines Schreibers oder Vorbesitzers: Ego frater Iohannes presbyter (1. Hälfte 15. Jh.)
Schrift:
(1-129) Schriftraum: 235 × 160    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 42   
Schriftart: Gotische Kursive
Mehrere Hände im Wechsel: H1 (3. Viertel 14. Jh.): 1ra-5vb, 8ra-12v, 17-74v; 87r-118vb; H2 (2. Hälfte 15. Jh.): 6ra-7ra, 13-16vb, 75r-84va; 119ra-129v, mehrere Marginalhände (u.a. H2); H2 nimmt Ergänzungen vor, wo Teile im Text ausgefallen sind. Die Lage II (13ra-17vb) ist von einer fremden Hand geschrieben und eingefügt, daher ist Predigt 19 zwei Mal vorhanden von je einer anderen Hand. Blattweiser aus beschriebenem Pergament; im Falz Verstärkungen aus Streifen einer Pergamenthandschrift (2. Hälfte 12. Jh.), zweispaltig, (Spaltenbreite: 105 mm); zahlreiche Anmerkungen von verschiedenen zeitnahen Händen, auf den Blättern 91v-93v: Nachtrag einer Predigt De sancta Margaretha auf den Seitenrändern; vereinzelt dt. Glossierungen, z.B. 26vb: mancherlay; auf den Bll. 126v und 127v lat.-dt. Mischtexte, Bl. 89v deutsches Beichtformular.
In der Handschrift sind zwei verschiedene Haupthände am Werk, die zeitlich wohl mindestens 50 Jahre auseinander liegen. Die Analyse der Wasserzeichen hat ergeben, dass wechselweise Papier aus der 2. Hälfte des 14. Jh. wie auch aus dem Zeitraum um 1420 verwendet wurde. Die ersten Blätter der Lagen mit dem älteren Papier sind oft stark abgegriffen und verschmutzt (etwa Bl. 1, 17), auf den Blättern 17-32 sind größere Wasserschäden zu verzeichnen. Zwischen Blatt 12v und 13r gibt es einen Lagenwechsel wie auch einen Wechsel der Schreiberhand, der Lagenanschluss wurde durch ein Verweiszeichen markiert. Die Blätter 13-16 sind von der jüngeren Schreiberhand beschrieben und enden mit Predigt 19, diese Predigt schließt sich auf Blatt 17 von Hand des älteren Schreibers an. Es lässt sich rekonstruieren, dass Teile der Predigtsammlung von der älteren Hand H1 vorlagen und systematisch von der jüngeren Hand H2 ergänzt wurden, wobei diese den Text teilweise auf freistehenden Spalten und Blättern des älteren Papiers festhielt oder auch lagenweise auf jüngerem Papier Nachträge einfügte (13-16, Predigten 16-19, 75-85 eine ausführliche Predigt zur Passio domini). Die Predigtnachträge in margine auf den Blättern 91-93 stammen von einer weiteren Hand, die deutschen Anmerkungen wie auch das Beichtformular auf Blatt 89v sind in die zweite Hälfte des 15. Jh. zu datieren.

Hs. enthält 2 Fragmente
VDSVDS   Pergament   12. Jh.
Pergamentdoppelblatt (295 x 190 mm) auf VDS geklebt, am linken Seitenrand durch einen Papierstreifen (Maße 295 x 940 mm) überklebt. Darauf Notizen von mehreren Händen, u.a. ein lat.-dt. Vokabular.
Schrift:
Schriftraum: Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: mind. 18   
Schriftart: Karolingisch-gotische Übergangsschrift
Ausstattung:
Rote Satzmajuskeln und Initialen, eine Silhouetteninitiale.
HDSHDS   Pergament   Frankreich (?), 2. Hälfte 13. Jh.
Pergamentdoppelblatt auf hinteren Spiegel geklebt, Maße des Doppelblattes: 300 x 200-205 mm.
Schrift:
Schriftraum: 200 × 160    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 39   
Maße Einzelseite: 200 x 160 mm, Maße Spalte: 150 x 40 mm.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Zweifarbige Fleuronnéeinitiale mit Rankenast und Fleuronnéestab; rote Überschriften, Paragraphzeichen abwechselnd in Rot und Blau; Anmerkungen von späterer Hand, Ergänzungen des Kommentars.

Einband: Gotisch     Schmucklos        
Schmuckloser Ledereinband durch zahlreiche Einritzungen beschädigt; ehemals eine Schließe. Vier Beschläge pro Deckel, auf VD entfernt; VD: Pergamenttitelschild mit Beschriftung Sermones de tempore Anthonii pro secunda mensa, die auf dem Einbandleder ergänzt wird.


Auf Blatt 129va am unteren Blattrand Nennung eines Vorbesitzers oder Schreibers: Ego frater Iohannes presbyter (1. Hälfte 15. Jh.). Der Eintrag im Barockkatalog von 1738 ist der erste gesicherte Nachweis im Bestand der Göttweiger Bibliothek.
Astrid Breith, 2016
"Kaeppeli", "Schneyer", "GW", "Walther, Initia"
alle Initien
(VDS) Breviarium (Fragment).
(1ra- 126rb) Antonius Azaro de Parma Sermones quadragesimales (Kaeppeli 264; Schneyer I, 290-313, mit Nennung dieser Handschrift; GW 2248, siehe Damstadt, ULB, Inc IV 491). (1vb) 9ra; (5r) 3, (6v) 4 (mit abweichendem Explicit); (9ra) 6 (mit abweichendem Explicit); (10va) 11; (12va) 16; (14rb) 17; (16ra) 19; (17rb) 19; (20ra) 20; (22ra) 21 (mit Abweichungen); (23va) 22 (mit Abweichungen); (26rb) 24; (29rb) 29; (31ra) 37; (32vb) 44; (35va) 52; (38rb) 60; (43vb) 76; (45rb) 315; (46va) 319; (48ra) 198; (48vb) 199; (49vb) 200; (50va) 201; (51vb) 202; (53ra) 295; (56vb) 300; (58va) 72; (66vb) 73; (68ra) 74; (69va) 91 (mit abweichendem Explicit); (72rb) 94 (bei Schneyer fehlerhaft: 44); (73rb) 205; (83va) 305; (87ra) 301; (90va) 206; (91ra) 207; (92va) 208; (94ra) 209; (95vb) 210; (97ra) 211; (99ra) 212; (100vb) 213; (102vb) 214; (104va) 215; (106ra) 216; (108ra) 217 (mit Abweichungen); (110vb) 218; (113rb) 219; (115va) 220; (117va) 221; (119va) 222; (120rb) 223; (121rb) 224; (122va) 225; (123rb) 226; (124ra) 227; (125rb-126rb) 228.
   3
1ra (Prologus) Quadragesima incipit a dominica qua cantatur Invocavit ... — ... ut digni valeamus commedere agnum vitae etc.
1vb Tit.: Dominica in adventu domini
Cum appropinquasset Iesus Hierosolymis (Mt 21,1). Tempus quod hodie incipit et durat usque ad nativitatem domini
(Schneyer I, 290, Predigt 1)
75ra Tit.: Sermo de passione domini
Iustus perit et nemo est, qui recogitet in corde suo et cetera (Is. 57,1). Hodie peragit sancta ecclesia diem passionis...
(Ebenfalls überliefert in Melk, StB, Cod. 1839, 21v, sowie Innsbruck, ULBT, Cod. 443, 108a)
(7rb-7vb) leer.
(43r) Cisioianus (Walther, Initia 2808, vereinzelt mit Ergänzungen).
   1
43r Cisio ianus epi vendicat oc feli mar an ... — ... Tho Da Sil. Arguit insipiens remundus insipientes
Darunter vier
(43r) Versus (Walther, Initia 1752).
   1
43r Augurio decies audito lumine clangor ... mundus agit sedes Yschyrus Yphyrus affert.
(84vb-86vb) leer.
(88vb) Quibus non est licitum communicare. 88v in margine: Bezeichnungen für Sünder (dt., 15. Jh.) Wuchrär ffurchaufaer chezar velschar christleichs chund ....
   1
88vb Tit.: Nota quibus non est licitum communicare
Sunt itaque excludendi: primo adulteri pernitii fornicatores fornicationes vocentes in domibus suis ... — ... manifesti peccatores falsi Christiani nescientes symbolum etc.
(89v-90r) Beichtformular (dt.). In margine notiert (15. Jh.).
   1
89v Item wuchar für chauft mit zal mit mas Item ... Item valsch gericht Item ... Item daz ich manig sund verswigen durch vorch
(126va) Notae.
   1
126va Augustinus in libro meditationum ...
(126va-127rb) leer.
(127va) Notae (lat./dt.).
   1
127va Nota fatum a for farum ... fatum das ist mir beschirt oder beschaffen. Paranymphus id est internuntius inter sponsum et sponsam
(127vb-128rb) leer.
(128va) Notae de verbo dei.
   1
128va Nota: Nos habemus tres nocivas (?) quas fugere debemus
(128va/b) leer.
(129ra) Excerpta patrum.
   1
129ra Augustinus: Qui amat homines
(129rb) leer.
(129va-b) Verzeichnis biblischer sowie philosophischer Bücher, teilweise mit deutscher Übersetzung.
   1
129va Tit.: Nota libros bibliae novi testamenti
Matheus, qui insignis comparatur homini ... Apocalypsis das puech der taugen quod scripsit Iohannes ... — ... Arismetrica habet duos libros. Proportiones habet unum librum.
(HDS) Alexander de Villa Dei Doctrinale, mit alternierendem Kommentar (Fragment). Vers 1362ff.
   1
HDS Lex tamen est talis: quod, quae caruere supinis, non possunt recto per rus fermare futurum (Kommentar: id est talem legem habemus)