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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 225 (rot) / 202 (schwarz)
HISTORIENBIBEL (deutsch)
Olim: N 56    Papier   310 Bl.   298×220   um 1465/1470 (Wasserzeichenbefund)   
 Volldigitalisat



 Wasserzeichen:  Metadaten  |  Vorschau Bilder  |  Einzelbilder: fol. 58, 59, 119, 120.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 6)

Lagen: (V+1)11 + 25.VI310.
Pergamentstreifen einer deutschsprachigen Urkunde des 15. Jahrhunderts zur Falzverstärkung, möglicherweise zum Urkundenfragment auf dem Hinterdeckelspiegel gehörend. Zwischen Blatt 5 und 6: zu Wienn am Suntag vor sand Johanns tag gotstauffer nach Cristi gepurd virczehenhundert und in dem [...], zwischen den Blättern 89 und 90: [...] tag nach kristi gepurd vierczehenhundert und in dem fumf und zwanczigistn jare. [1425] und zwischen den Blättern 292 und 293: [...] und ich Elsbeth sein hausfraw ich Mert von Chülb und ich Dorothe sein hausfraw ich Agnes Steffans von Schadwien [...]. Weitere lesbare Teile der Urkunde zwischen folgenden Blättern: 29 und 30, 65 und 66 sowie zwischen 243 und 244. Restliche Pergamentstreifen sind leer. Einzelblatt: 11. Blätter 299 und 310 lose. Auf die Blätter 231 bzw. 232 folgen die Blätter 231a bzw. 232a; bei Zählung übersprungen: 289. Reklamanten auf allen Lagen außer auf Blatt 249v (möglicherweise auch beschnitten). Auf Blatt 1 wurde am oberen Blattrand über der Überschrift ein Querstreifen Papier herausgetrennt, möglicherweise ein ehemaliger Besitzvermerk. Moderne Bleistiftfoliierung.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(1r-309ra) Schriftraum: 220 × 147    Spaltenzahl: 1 und 2    Zeilenzahl: 32-38   
Schriftart: Bastarda
Texteinrichtung zunächst einspaltig, ab Blatt 72r zweispaltig fortgeführt.
Schrift 2(309ra-b, 310r) Mehrere Hände des (späten) 15., 16. und 17. Jahrhunderts.
Ausstattung: Rubriziert   
Lombarden in Rot. Stellenweise Cadellen.

Hs. enthält 2 Fragmente
HDS (1)HDS   Pergament   13. bis 14. Jh.
Schrift:
Schriftraum: > 103-118 × > 27-40    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: mind. 22   
Schriftart: Textualis – Neumen
Ausstattung: Rubriziert   
HDS (2)HDS   Pergament   1. Hälfte 15. Jh.
Schrift:
Schriftraum: > 77 × > 33    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: mind. 12   
Schriftart: Bastarda

Einband: Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel        
Brauner Ledereinband über Holz, Einzelstempel (mindestens 6 vorne und hinten, einer mit Spruchband Maria) auf jedem Deckel Spuren von 5 Metallbeschlägen (alle entfernt). Nur noch Reste von ehemals zwei Schließen erhalten, eine davon mit Beschriftung Osan? (2x). Vor allem auf dem Hinterdeckel starker Abrieb sowie Löcher und Risse im Leder. Leder auf Buchrücken entfernt, im ersten Rückenfeld eine Signatur aus dem 17. oder 18. Jh.: Z.N.6. Darunter: N. 56. Das Titelschild nach dem Katalog von Vinzenz Werl (19. Jh.) befindet sich im unteren Bereich des Rückens. Auf dem Hinterdeckelspiegel Streifen aus mindestens einer Pergamenthandschrift und einer Urkunde. – (VDS) Kupferstich-Exlibris (18. Jh.): Johannes Christophorus Comes ab Oedt Dominus in Gozendorff et Helffenberg, S:C:M. Camerarius et Excelsi Regiminis inferioris Austriae Consiliarius Regens (auch in Gießen UB, Hs 907).


Schreibsprache: Ostmittelbairisch. Nach dem Eintrag auf 309r spätestens ab 1592 im Besitz der Familie Oedt von Götzendorf. (VDS) Kupferstich-Exlibris von Johann Christoph Graf von Oedt (1719–1750). Ein identisches Kupferstich-Exlibris findet sich auch in Gießen, UB, Hs. 907, mit etwas abgewandelter Motivik im Quartformat in Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Hs. R 2 (Böhm 3). Exlibris des gleichen Buchbesitzers im Kleinformat sind unter anderem online einsehbar.
Vorbesitzer: Oedt, Johann Christoph Heinrich von (1675-1750)
Magdalena Lichtenwagner, März 2021; Wasserzeichenbefund: Maria Stieglecker, Jän. 2019
"Kornrumpf, Historienbibeln", "VL"
alle Initien
(1r-261va) Historienbibel IIIa (Kornrumpf, Historienbibeln, 350-374, hier 354 f. (Nr. 53a); VL 4, 67-75 und VL 11, 682 [Christoph Gerhardt]). Enthaltene biblische Bücher: 2v Genesis; 43v Exodus; 64v Leviticus; 73ra Numeri; 86vb Deuteronomium; 91va Josua; 98ra Richter; 109vb Ruth; 111ra I Samuel [hier Titel: I Könige]; 129ra II Samuel [hier Titel: II Könige]; 144va I Könige [hier Titel: III Könige]; 162v II Könige [hier Titel: IV Könige]; 187ra Tobit; 192vb Hiob; 201ra Chronik; 203va Ezechiel; 207rb Daniel [ab 217ra Titel: Susanna]; 218vb Habakuk; 219rb I Esra; 221vb Judith; 224va II Esra [ab 227vb auch: Nehemia]; 219va Esther; 236va I Makkabäer; 250rb II Makkabäer.
   2
1r Tit.: (Rot) Hie hebt sich an die dewsch bybel und sagt von erst von den geschephten gotes. Vorred.
[A]in ygleich fürste hat in seinem palast drey stet. Aine an der man richtet die sach und haysset die schranne ... — ... wie er sy zw seinem muet nütze also tet got.
1va Tit.: (Rot) Hye schreibt Moyses das werich des ersten tags
Got sprach werde liecht do wart das liechtt, das liecht was ein scheynig gewolkchen das nit seinem scheine erlewchte ... — ... (261rb) und traib si von imb do fueren si hincz Augusto dem kayser und klagten das unrecht das in der vater getan het. (261va, Schlussschrift in Rot) Hie hat ein endt dy bibel dar in peslossen sind die fünf puecher Moysi und die puecher Josue, Judicum und Ruth und die vier puecher der kunig Thobie und Iob puecher und andrew puecher der propheten und hystori der rechten und der Romer.
(261va-309ra) Propheten-Auszug (VL 7 867-870, hier 868 [Claudia Brandt]).
   1
261va Tit.: (Rot) Hie hebent sich an die propheten von erst der weissag Ysaias
Got sprach zu mir: Sprich zu meinem volkch, wascht ew und wert gerainigt ... — ... und wil mein volkch phlannczen in ir erblanndt. Glos: unser erblandt ist der schon hymel. Also das si davon nymmer mer werden verstossen. Amen.
(309ra-310) Familienchronikalische Einträge. Nachträge des späten 15., 16. und 17. Jh. Blatt 309v leer.
(310v) leer.
(HDS) Antiphonar-Fragment. Neumiert.
(HDS) Urkundenfragment, dt.