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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 236 (rot) / 220 (schwarz)
COLLECTARIUM SECUNDUM CONSUETUDINEM FRATRUM EREMITARUM S. PAULI IN HUNGARIA
Olim: F 4    Pergament   48 Bl.   350×245   Anfang 15. Jh.
Provenienz/Letztbesitzer: Ranna, Paulinerkloster
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 4)

Lagen: IV8 + [I]10 + 2.IV26 + III32 + 2.IV48
Moderne Bleistiftfoliierung. Zwischen Blatt 1 und 4 ist ein Doppelblatt mit Notaten des 16. Jahrhunderts eingeklebt. Kustoden, in jeder Lage Blattsignaturen bis zur Lagenmitte. Spuren von Blattweisern (entfernt).
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(1, 4-48) Schriftraum: 250 × 170    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 30   
Schriftart: Textualis
Schrift 2(2-3) Schriftraum: 325 × 204    Spaltenzahl: 1-2    Zeilenzahl: 38   
Schriftart: Kurrentschrift
Zwischen Blatt 1 und 4 eingeklebtes Doppelblatt aus hellerem Pergament, angelegt sind auf Blatt 2r/v zwei Spalten, Blatt 3 ohne Spalten und Linierung. Die Beschriftung von einer Hand des 16. Jahrhunderts erfolgte über die Spaltengrenzen hinweg einspaltig.
Ausstattung: Rubriziert   
Rote Überschriften, Rubrizierungen, mehrzeilige Lombarden abwechselnd in Rot und Blau.

Hs. enthält 1 Fragment
VDS/HDS   Pergament   12. bis 13. Jh.
Maße Fragmente: 345×245mm.
Schrift:
Schriftraum: noch 320 × 205    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: mind. 32   
Schriftart: Karolingisch-gotische Übergangsschrift – Neumen
Ausstattung: Rubriziert   
Rote Überschriften, Rubrizierungen, mehrzeilige Lombarden abwechselnd in Rot und Blau.

Einband: Schmucklos        
Leder über Holz, das Leder ist großflächig sehr abgegriffen und aufgerauht, auf dem hinteren Deckel Reste von aufgemalten Streicheisenlinien sowie Spuren einer Beschriftung ... Iesu ... e er. Ehemals eine Schließe. Vor- und Nachsatzblatt weisen je 5 Rostspuren ehemaliger Beschläge auf, deren Spuren auf dem Leder nicht sichtbar sind. Auf dem hinteren Deckel ist unter dem glatten Leder die Schließenkerbe im Holz erkennbar, auf dem Vorderdeckel Nägel einer Schließenbefestigung, die man auf dem Hinterdeckel erwarten würde. Die Handschrift wurde im 16. Jahrhundert wohl neu gebunden, wobei auf die Beschläge verzichtet und eine Stempelverzierung auf das Einbandleder aufgemalt wurde. Im Zuge dieser Neubindung wurden die Fragmente auf die Spiegel geklebt, die keine Rostspuren aufweisen. Möglicherweise wurde in diesem Zusammenhang auch das zusätzliche Doppelblatt (2r-3v) in die erste Lage geklebt. Auf dem Buchrücken Papierschildchen mit Barocksignatur F 4.


Die Handschrift stammt aus dem Paulinerkloster Ranna, das Kalendarium führt einige in Ungarn verehrte Heilige an. Interessant ist die Ergänzung des Hl. Leopold colendus [=verehrt] (evtl. vor dessen Heiligsprechung 1485) auf dem zweiten Kalenderblatt des November (10r).
Astrid Breith, 2024
alle Initien
(1r-v) Notizen mit Kapiteln für bestimmte Lesungen (Übungsblatt?).
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1r Tit.: (Rot) De Transfiguratione domini ad vesperas capitulum
(1r, einspaltig) Salvatorem expectamus dominum nostrum Iesum Christum ... (1va, zweispaltig) (Rot) De beata virgine in adventu domini
(2r-v) Cantilena christiana de resurrectione domini.
   3
2r Tit.: Cantilena christiana de resurectione
Christus surexit mala nostra tersit ...
2r Tit.: Cantatur pro communio tempore Pascah
Surrexit Christus pridie alleluia ...
2v Tit.: Datarium quod solet solemniter in vigilia natalis Domini in Ecclesisa decantans
Octavo calendas Ianuarii ... Iesus Christus in Bethlehem Iudae nascitur ... — ... Deo gratias.
(3r-v) Antiphonae Dominicales feria secunda sowie verschiedene Gebete.
(4r-10v) Calendarium. Januar (4r) bis Dezember (9v/10v) mit Hochfesten u.a. für Paulus eremita (10.1.) mit Translatio (14.11.), Agnes mit Octav (21. bzw. 28.1.), Agatha (5.2.), Dorothea (6.2.) Benedictus (21.3.), Rupertus ep. (27.3.) mit Translatio (24.9.), Ladislaus rex et conf. (29.6.) mit Depositio (29.7), Colomannus (13.10.), Emericus dux Slavoniae (5.11.), Elizabeth vidua (19.11.) mit Translatio (1.5.), Translatio Adalberti (6.11.). Dies conceptionis Mariae (8.12.) ist als Hochfest eingetragen (1477 eingeführt). Einige Einträge ausradiert, von späterer Hand ergänzt: Bernhardini conf. (19.5.). Das Blatt mit den Einträgen zu November und Dezember ist doppelt vorhanden (9r/v, 10r/v) mit teilweise abweichenden Einträgen (gestrichen, radiert oder ergänzt): von späterer Hand ergänzt: Leopold I. (15.11.) und Gracian ep. et conf. (Gatianus / Gratianus von Tours 18.12.).
(11ra-27vb) Collectarium de tempore. Mit teilweise ausführlichen Streichungen und Ergänzungen, (12v, 13r, 13v, 15r, 20r, 21r).
   1
11ra Tit.: (Rot) Incipit collectarium secundum rubricam et consuetudinem fratrum heremitarum sancti Pauli primi heremite.
Et primo de adventu domini Capitulum. Fratres. Scientes quia hora est iam nos de sompno surge... (Rm 13,11) ... — ... Dominica XXIV ... Explicit de tempore.
(27vb-48va) Commune sanctorum. Mit teilweise ausführlichen Streichungen und Ergänzungen, (28r - Ergänzung der Hl. Otilia; 29r - Ergänzung Sulpicius; 29v - Ergänzung Valerius; 30r - Erg. Walburga; 30v - Erg. Bernhardinus; 31r - Erg. Bonifatius, Potentiana; 35r - depositio Ladislai durch Zeichen in Marg. hervorgehoben; weitere Ergänzungen siehe 36r, 37v, 38r, 39v, 40r, 41r, 42r - Leopold confessor.
   2
27vb Tit.: (Rot) Incipit de sanctis et primo de vigilia S. Andree apostoli
Benedictio Dominum. Quaesumus opus deus ... — ... per dominum nostrum.
46rb Tit.: (Rot) Secuntur preces ad primam
(48vb-HDS) Orationes.