Einzelblatt: 25. – Reklamanten. – Datierung nach Wasserzeichenbefund: um 1458/1459. Moderne Bleistiftpaginierung. VDS und HDS sind mit Papier überklebt, auf VDS ein Vermerk aus dem 15. Jahrhundert: Das buoch von der schenen Helena von Krieche.
Schriftart: Bastarda Verse abgesetzt, jeder Vers beginnt mit einer rubrizierten Majuskel. Am Seitenrand eine Bleistiftzählung, die auf eine Edition (Koppitz ?) verweist.
Ausstattung: Rubriziert
Rubrizierung in der jeweils ersten Majuskel eines jeden Verses, Initiallombarden in Rot, Cardellen in Schwarz und Rot, teilweise mit Profilmasken und Fleuronnée-Elementen.
Einband: Schmucklos
Holzdeckel mit rotem Leder überzogen, ehemals 5 Beschläge pro Deckel (alle entfernt), 2 Schließen (Schließenriemen entfernt). Buchrücken mit weißem Pergament verstärkt, Beschriftung: N 1973 // Walffram vel Wolfframi ab Eschenbach // Homerus [erg. MS] In Teutschen Reimmen. Darunter M 16 sowie ein Titelschild nach Werl, mit nur einer roten Signatur 393 und Vermerk XV Wolfr [fehlt].
Die Handschrift ist als Göttweiger Besitz erstmals erwähnt im Katalog von 1738 (Cod. 961 [rot] / 877 [schwarz], 67v) unter der olim-Signatur M 16. Hier wird sie unter dem Autornamen Wolfram von Eschenbach geführt: ab Eschenbach /:Wolfframi:/ Poema germanicum de Helena et Trojano bello, incipit Ecuba vil sorge pflag da si bi herze libe lag. Cod. chart. in folio M. saec. XIV circa finem. Die Autoransetzung mit Wolfram [von Eschenbach] geht auf die Eigennennung des Autors im Werk und im Explicit zurück, wo er sich mit dem Namen mich Wolfframen nennt. Der Weg des Codex nach Göttweig ist unbekannt. Am unteren Freirand von 1r findet sich ein unleserlicher Name, vielleicht eines Vorbesitzers.___
Eine ausführliche Beschreibung findet sich in der Edition von Koppitz 1926, III-XXVIII. Koppitz erwähnt auf S. VI, Gottsched hätte eine Abschrift von dieser Handschrift anfertigen lassen:
"Joh. Christ. Adelung erwähnt unser Werk noch im ‘Magazin für die Deutsche Sprache, Lyz. Breitkopf 1784 II. Band. III. Stück. I. Chronol. Verzeichnis der Schwäbischen Dichter’ S. 14, wo er sagt: ‚„Seine‘‘ — er meint Wolframs — „Arbeit befindet sich handschriftlich in dem Kloster Gottwich, zu St. Gallen, und in der Königl. Bibliothek zu Berlin. Gottsched besaß gleichfalls eine Abschrift davon, welche in den Unterhaltungen B. 8 beschrieben wird‘".
Der Handschrift liegt ein Zettel mit einigen Literaturangaben zur Handschrift bei (Literatur erschienen zwischen 1926 und 1935), datiert vom 23.6.41 und unterzeichnet mit Dr. Plöckinger (wohl Dr. Hans Plöckinger, vgl. Rameder 2021, 204).
Astrid Breith, August 2023 / Wasserzeichen: Maria Stieglecker, Juni 2020
Tit.: (Rot) Dis hie nach geschriben legend ist daz Throyer buech gar ordenlichen gesetzt Ecuba vil sorgen pflag // da si bi hertze libe lag ... — ... Gott der alle ding vermag // Und uns geschueff nacht und tag // Behalte mich Wolfframen // Nach so sprechen Amen.