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Göttweig, Benediktinerstift, Cod. 427 (rot) / 200 (schwarz)
ZUSAMMENGESETZTE HANDSCHRIFT: EPISTOLAE PAULI. IOHANNES DE GARLANDIA. PAULUS HUNGARUS. CANTICA CANTICORUM MIT DT. ÜBERSETZUNG. PS. BONAVENTURA. HENRICUS DE FRIMARIA. IOHANNES DE ERFORDIA. THEOBALDUS DE SEXANNIA. MÖNCH VON SALZBURG. OTTO DE LÜNEBURG. ADAMUS MAGISTER. RUPERTUS DE WELTZ. KRÄUTERBUCH, DT. REZEPTE, DT. U.A. (lateinisch/deutsch)
Olim: K 5    Papier   296 Bl.   215-225×145-158   1. Hälfte 15. Jh.
Handschrift aus 10 Teilen zusammengesetzt: 1  (1-23) Anfang 15. Jh.; 2  (24-44) um 1410/1415; 3  (45-56) um 1415/1425; 4  (57-68) Gutau (Oberösterreich), 1. Hälfte 15. Jh.; 5  (69-100) 1412; 6  (101-138) 1. Hälfte 15. Jh.; 7  (139-151) um 1400; 8  (152-175) um 1410/1412; 9  (176-230) um 1400/1405; 10  (231-296) um 1402/1406
 Volldigitalisat



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Literatur zur Handschrift (Anzahl: 18)

Zeitnahe Foliierung auf den ersten 23 Blättern, daran anschließend moderne Bleistiftfoliierung. Sämtliche Lagen der Handschrift insbesondere an den Langenanfängen und -enden stärker abgegriffen und verschmutzt, stellenweise Wasserflecken.

Teil 11-23   Papier   Anfang 15. Jh.
Lagen: (V+2)12 + (V+1)23
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). Blatt 23 ist lose. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift:
(1r-23v) Schriftraum: 262-165 × 98    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 14   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Mindestens zwei Hände, die eine im Haupttext, die andere im umfangreichen Kommentar im Außen- und Fußsteg bzw. den Interlinearglossen.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Zweizeilige Fleuronnéeinitiale auf Blatt 1r in Rot und Schwarz mit siebenzeiligem Rankenast. Lombarden in Rot.
Teil 224-44   Papier   um 1410/1415
Lagen: (IX+2)43 [44]
Das Lagenende bildet Blatt 43, das jedoch auf der Versoseite mit 44 foliiert bzw. paginiert ist. Blatt 27 und 28 (Halbblätter) wurden mit in die Lage eingebunden. Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift:
(24r-44) Schriftraum: 180-200 × 115-130    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 34-53   
Schriftart: Bastarda
Mehrere Hände, eine Haupthand mit größeren Duktusschwankungen. Doppelspaltigkeit des Satzspiegels nicht immer beibehalten, insgesamt uneinheitliches Erscheinungsbild.
Teil 345-56   Papier   um 1415/1425
Lagen: VI56
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). Reklamante auf Blatt 56, darauf folgt jedoch nicht die entsprechende Lage. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift:
(45r-56v) Schriftraum: 175-180 × 122-130    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 33-38   
Schriftart: Bastarda
Mindestens drei Hände, eine Haupthand.
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   
Lombarden in Rot.
Teil 457-68   Papier   Gutau (Oberösterreich), 1. Hälfte 15. Jh.
Lagen: VI68
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift: 3 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(57r-65r) Schriftraum: 166 × 93-100    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 30-32   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
(65r) Geschrieben von einem P., Socius divinorum in Gutau (OÖ, unteres Mühlviertes, damals Pfarre des Stiftes St. Florian).
Schrift 2(66r-67r) Schriftraum: 164 × 100    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 39   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Schrift 3(67v-68v) Schriftraum: 165 × 98    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 36   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Ähnlich zu Cod. 456 (Beginn?)
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   
Lombarden in Rot.
Teil 569-100   Papier   1412
Lagen: VI80 + 2. V100
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). Blatt 91 lose.
Schrift: 5 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(69r) Schriftraum: 118 × 78    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 16   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Schrift 2(70r-87r) Schriftraum: 174-200 × 120    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 30-45   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Eine Hand mit größeren Duktusschwankungen.
Schrift 3(88r-90v) Schriftraum: 207-200 × 120-122    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 40-41   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Schrift 4(91r-95v) Schriftraum: 186 × 120    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 45   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Mehrere Hände auf Bl. 95, ansonsten eine Haupthand.
Schrift 5(95v-100v) Schriftraum: 188-190 × 120    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 45-47   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   
Lombarden in Rot.
Teil 6101-138   Papier   1. Hälfte 15. Jh.
Lagen: VII114 + 2. VI138
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). Reklamante auf Blatt 114. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(101r-105v) Schriftraum: 170-184 × 114-120    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 36   
Schriftart: Bastarda
Schrift 2(105v-137v) Schriftraum: 175-182 × 105-120    Spaltenzahl: 1-2    Zeilenzahl: 27-35   
Schriftart: Bastarda
Bis Bl. 114v zweispaltig; zwei Haupthände.
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   
Lombarden in Rot.
Teil 7139-151   Papier   um 1400
Lagen: (VI+1)151
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). Die Lage ist mit einem Papierstreifen mit deutschsprachiger Beschriftung eingefasst. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift:
(139r-151v) Schriftraum: 168-170 × 90    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 32-36   
Schriftart: Bastarda
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   
Lombarden in Rot und Schwarz.
Teil 8152-175   Papier   um 1410/1412
Lagen: 2. VI175
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift:
(152r-174v) Schriftraum: 155-160 × 100    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 25-26   
Schriftart: Bastarda cursiva
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   
Teil 9176-230   Papier   um 1400/1405
Lagen: VI187 + (V+1)198 + VI210 + IV218 + VI230
Pergamentstreifen zur Falzverstärkung (mit lat. Text). Erste Lage mit Papierstreifen (deutschsprachige Beschriftung) verstärkt. Kustoden auf den Blättern 187, 218 und 230 (1, 4, 5). – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift:
(176r-230v) Schriftraum: 155-166 × 65-72    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 11   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Teil 10231-296   Papier   um 1402/1406
Lagen: (VI-2)240 + VI252 + (VI-2)262 + 2. VI286 + (V+2-2)296
Papierstreifen zur Falzverstärkung (deutschsprachig, neues Fragment?). Blatt 231 lose. Reste von zwei Blättern sichtbar ohne Gegenblätter, eventuell zwei Einzelblätter eingebunden und später entfernt. – Datierung nach Wasserzeichenbefund.
Schrift: 6 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(231) Federproben, mehrere Hände.
Schrift 2(232) Schriftraum: 180 × 140    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: bis 32   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Schrift 3(233r-243v) Schriftraum: 183-185 × 112-120    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 42-45   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Schrift 4(245r-247v) Schriftraum: 180-183 × 108-110    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 27-30   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Mehrere Hände.
Schrift 5(248r-283v) Schriftraum: 190-196 × 114    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 38-43   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Eine Haupthand, mindestens zwei weitere Hände.
Schrift 6(284r-296v) Schriftraum: 170-185 × 105-118    Spaltenzahl: 1-2    Zeilenzahl: 31-37   
Schriftart: Schlaufenlose Bastarda
Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   

Hs. enthält 1 Fragment
HDS   Pergament und Papier   15. Jh.
Schrift:
Schriftraum: 210 × mind. 120    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 36   
Schriftart: Bastarda
Mehrere Hände.

Einband: Gotisch     Streicheisenlinien   Lederschnitt        
Lederschnitteinband (Schmidt-Künsemüller 1980, Nr. 95). Am oberen Rand des Vorderdeckels sind noch Spuren eines Pergamenttitelschilds erkennbar. Auf dem Vorder- und Hinterdeckel je fünf runde Beschläge (liegende Buchlagerung), zusätzlich sind Reste von Beschlägen für die heute fehlenden Schließen erkennbar.


Schreibsprache der deutschen Texte: mittelbairisch. Indizien in der Handschrift (Lokalisierunh von Teil 4, HDS) deuten auf Entstehung der Handschrift in Oberösterreich. Der Weg des Codex nach Göttweig ist unbekannt.
Magdalena Lichtenwagner, Juli 2020; Wasserzeichenanalyse Maria Stieglecker, Februar 2021
"Schmidt-Künsemüller 1980", "PL", "Goering 1992", "Walther, Initia", "Bloomfield", "Sharpe", "VL", "Henkel 1988", "Duellius 1723", "Kaeppeli", "Bartelmez 1972", "Schmid 1992", "RB", "Walther, Proverbia", "Bos 1983", "Franz, Messe", "Distelbrink", "Zumkeller", "Hayer 1980", "Thorndike-Kibre", "GW", "Glorieux, RA", "Lorenz 1989", "Hain", "Hain ", "BHM ", "VL ", "Schreckenberg 1994", "Wackernagel, KL II", "Frieß 1864"
alle Initien
(1r-23v) Epistolae Pauli. Mit zahlreichen Interlinear- und Randglossen, Exzerpte, bricht ab in Gal 3,26. Glosse fortgesetzt am unteren Freirand von 24r.
   1
1r Tit.: (Rot) Leccio epistole beati Pauli apostoli ad Romanos: Fratres
Paulus servus Christi Iesu vocatus apostulus segregatus in evangelium Dei ... — ... omnes enim filii Dei estis per fidem ||| [bricht ab].
Teil 2
(24ra-42r) Iohannes de Garlandia Paeniteas cito (PL 207, 1153–1156 [unter dem Namen des Petrus Blesensis]; Ed.: Goering 1992, 116–138. – Walther, Initia, 13564; Bloomfield 3812; Sharpe, 793. Früher meist Iohannes de Garlandia zugeschrieben, vgl. VL IV 619–622 [F. J. Worstbrock]. Lit: Henkel 1988, 268f. u.ö.). Mit Kommentar (endet auf 42r).
   2
24ra Paeniteas cito peccator cum. (Kommentar) Nota circa initium summae paenitentiarum. Vadam ad montem murrae (Ct 4,6). Haec propositio scribitur in Canticis Canticorum quarto capitulo
26r Peniteas cito, peccator, cum sit miserator. Iudex, et sunt haec tibi quinque tenenda ... — ... (41v) ... et consuetudo ruinae. Disce Deum colere nomenque suum retinere.
(25r-25v) leer.
(29r-29v) leer.
(42v) leer.
(43v) Federproben.
Teil 3
(45r-55v) Paulus Hungarus OP Summa de paenitentia (Druck: Duellius 1723, 60–77. — Kaeppeli 3184; Bloomfield 4919).
   1
45r Tit.: (Rot) Item pro confessione et de confessione
Quoniam circa confessiones animarum pericula sunt et difficultates quae emergunt ad honorem sancti Nicolai ac fratrum utilitatem ... — ... Quanto plus admirantur tanto plus laudem Dei cantabunt et sic in saecula saecularum laudabunt te.
(55v-56r) De peccatis.
   1
55v Diligite castimoniae puritatem quia Christus virginitatis est filius. Abstinete vos a carnalibus desideriis (I Petr 2,11). Quemadmodum praesens apostolus suis ut legimus verbis hortatur ... — ... Cum natus esset Iesus in Bethlehem Iudaea etc. Hoc totum contra Iudaeos et malos Christianos.
(56r-56v) Monatsregeln, dt.
   1
56r In dem jenner, id est, in ianuario: Trinchk gutten wein warm und nuecht, las dir nicht zw der ader nym chain getranchk, ys ingwer und ander guet gewurcz ... — ... In dem andern winter hüt dich vor haissem pad wen das plüt chnollat geweis in dem menschen ist und las dir auff der median.
Teil 4
(57r-65r) Cantica canticorum, mit dt. Übersetzung (Lit.: Bartelmez 1972, 165–168; Schmid 1992, 199–208; VL XI (2004), 1364–1366 [Gisela Kornrumpf]. — Vgl. RB 11707).
   1
57r Tit.: (Rot) Capitulum primum
Osculetur me osculo oris sui quia meliora sunt ubera tua ...(Ct 1,1). Er chuess mich mit dem chues seines mundes, wen dein bruest sind pesser den der wein ... — ... Fuge, dilecte mi, mi assimilare capreae, hinnuloque cervorum supra montes aromatum (Ct 8,14). Fleuch mein lieb und pizz geleich, geleich der rechchalben und hirssenchelblein auff den pergen der edelen wuerczen. (Lokalisierung?) Expliciunt cantica canticorum per manus P. tunc temporis socius divinorum in Gutaw [Gutau, Oberösterreich].
(65v) leer.
(66r-67v) Tabula calendarii (Intervalltafeln für 1443 bis 1500). Bl. 66r gestrichen, Neuansatz 67v.
(67v-68v) De peccatis.
   1
67v Ad deletionem peccatorum necessarium est quod homo de peccatis suis contritionem habeat sive dolorem ... — ... clerici vel laici.
(68r) Versus.
   3
68r Tit.: Qualis debeat esse confessor
Confessor dulcis affabilis atque benignus
(Bloomfield 903 und 910; Walther, Proverbia 3067; Walther, Initia 3135)
68r Tit.: Qualis debeat esse confessio
Sit simplex, humilis confessio, pura, fidelis
(Bloomfield 5768; Walther, Initia 18330)
68r Tit.: Hiis octo constat confessio
His verbis octo constat confessio tota
(68v) Katechismustafel in Versen, lat.
   1
68v Tit.: Septem mortalia
Invidus, elatus, iratus, moechus, avarus ... — ... nam Deus est super his medicus quoque vera medela.
(Bloomfield 2810; Walther, Initia 9554)
Teil 5
(69r) Chronikalische Notizen, dt. Von 1365 bis 1400.
   1
69r Anno Domini Mo ccco LXVo [1365] ist gestorben herzog Ruedolf am montag nach Iacobi ... — ... Anno Domini Mo cccco [1400] hat der comet geschin das ist der gross stern.
(69v) Text gestrichen.
(70ra-87vb) Lectura in Evangelium Matthaei.
   1
70ra Tit.: (Invocatio) Sancti spiritus assit nobis gratia que corda nostra sibi faciat habitaculum.
Liber generationis Iesu Christi (Mt 1,1). Iste liber primo dividitur in duas partes. In prima parte auctor ponitur titulum id est liber generationis. In secunda parte ponitur narrationem id est: Abraham genuit Isaac ... — ... quibus loqui non audebant propter timorem.
(88ra-90vb) Confessio generalis (Bloomfield 1894). Am Ende unvollständig.
   1
88ra Ego reus et conscius omnium malorum meorum confiteor domino patri omnipotenti et beatae Mariae virgini et omnibus sanctis ... — ... debito modo sicut docuit pro salute ||| [bricht ab].
(91ra-95vb) Commentarius in parvam logicam Aristotelis (Ed. zu den Suppositiones des Marsilius von Inghen: Bos 1983). Kommentar zu den Suppositiones des Marsilius von Inghen. Auf Bl. 95vb Anfang eines Kommentars zu den Ampliationes des Marsilius.
   2
91ra (Invocatio) Assit in principio sancta Maria meo. Sancti spiritus assit nobis gratia.
Circa notitiam parvorum logicalium sunt aliqua dubia notanda. Primum est utrum notitia parvorum logicalium sit nova logica vel vetus ... — ... et clara in textu etc. – (95v Schlussschrift mit Schreibername und Datierung) Explicit glosa super commentario finita in vigilia Vitalis martiris per quemdam fratrem dictum Paxoyum sub anno domini millesimo CCCCo duodecimo etc. Deo dicamus gratias [27.4.1412].
95vb Circa tractatum de ampliationibus est notandum quod auctor diffinit sic ampliationem
(95v) Ps. BonaventuraTabula de considerandis a missa celebraturis (Druck: Sancti Bonaventurae ... operum Sixti V Pont. Max. D. Ord. iussu editorum supplementum III. Trient 1774, 256-259 [online]. – Franz, Messe 463 Anm. 1; Distelbrink 200 f., Nr. 225).
   1
96v Tit.: Hoc opus frater Bonaventura cardinalis dicitur compilasse ...
Intentionis discussio propter vanam gloriam
(95vb) Oratio ad dominum Iesum Christum.
   1
95vb Tit.: Sequitur oratio bona et utilis
O benigne domine Iesu Christe, respice super me
(96ra-100va) Henricus de Frimaria (Senior) OESA (?) Commonitorium directivum simplicium volentium pure et integraliter confiteri (Zumkeller 295; Bloomfield 1276).
   1
96r Cupiens generaliter a pueritia confiteri diligenter recogitet ... — ... secundum eius omnis se subiecit confessioni. Gratiarum actio. – (Schlussschrift) Explicit confessio bona et nimis utilis pro anima.
(100va) Versus. Parallelüberlieferung in Göttweig: Cod. 154, 147vb.
   1
100va Gustus, odoratus, auditus, visio, tactus, auditus quoque visus
(100vb) leer.
Teil 6
(101ra-105va) Casus reservati.
   1
101ra (Invocatio) Sancti spiritus assit gracia
Ad mandatum reverendissimi in Christo patris ac domini domini Bernardus Pataviensis ecclesiae submittuntur casus in quibus paenitens ad episcopum debet remitti. Sciendum tamen quod paenitentiarum alia publica alia sollemnis alia privata ... — ... et tormenta inferni cogitent. Deo gratias.
(105ra-132v) Nikolaus Frauenlob (?)Weinbuch (105va-107ra), Kräuterbuch (107ra-131r), medizinische Rezepte (ohne spezifische Droge) (131r-132v), dt. Indikationen bzw. Einsatzbereiche stellenweise in Latein (rubriziert). (Lit.: Hayer 1980; VL II, 878 [Wolfram Schmitt], VL 10, 500 [William C. Crossgrove], nur zum Steinbuch, das hier nicht enthalten ist.). Der Hinweis zu Nikolaus Frauenlob wurde im Katalog von Vinzenz Werl gefunden, die Zuschreibung ist jedoch unsicher und müsste noch weiter untersucht werden.
   3
105ra Ich hab gehört wan möst oder wein wasser in ym hat der werff ein piren dar in, swimbt dy piren ob so ist er aan wasser. Nym einen tuchkchen vor oder ein papir ... — ... und hacht dew paydew enmitten in den wein und leit vier tag oder sechs dar in hangen das wort der anzichk etc.
107ra Tit.: (Rot) Wegrech. Wegreich
Plantago hat xiiii tugend (gestrichen: und auff wisen) und wegst auff wisen und auff feichtem und auff waichem ettreich vind man ezz und ist gütt ... — ... auch dy vor geschriben ercznen hilfft den wunden und rainigt sew von dem unflat.
131r Tit.: (Rot) Ob der mensch nicht geslaffen mag
Man schol magen sam zestozzen und mit rosen plüed in wein wol syeden und schol das dan auff ein werich legen sam ain phlaster ... — ... das schol dem menschen vast helffen etc.
(133r-134r) Regimen sanitatis salernitanum (Walther, Initia 1039; Thorndike-Kibre, S. 96. – Lit.: Wolfram Schmitt: Medizinische Lebenskunst. Gesundheitslehre und Gesundheitsregimen im Mittelalter. Berlin 2013; Henkel 1988, 292–294; LMA VII 574 f. [B. D. Haage].).
   1
133r Tit.: Regimen sanitatis.
Anglorum regi scripsit haec schola Salerni / si vis in columen te si vis reddere sanum ... — ... (134r) Fluxum qui patitur ab his incessat moriatur.
(134v) Versus.
   1
134v Rheuma dolor capitis dens vulnera febris / Impletis venter hii septem balnea vitent.
(134v) Versus de caseo.
   1
134v Non argus cingus ... — ... recens ros quoque durus.
(134v-135v) Regimen tempore pestilentiarum.
   1
134v Tit.: Regimen tempore pestilenciarum
Si aliquod apostema erigitur ... — ... et statim mollescet etc.
(135v-136r) Monatsregeln. Nahzeitiger Nachtrag von anderer Hand.
   1
135v Mense februario venam de pollice incide quia tunc febricitatur ... — ... duodecimo mense spicum iudaicum bonum est uti.
(136r) Verworfene Tage, dt. und lat. (Lit.: VL 10, Sp. 318-320 [Christoph Weisser]).
   1
136r In dem sol man drey tag mit allem fleyzz bebaren und behalten fuer ander teg das ist der erst xi kalendis aprilis. Primus dies in kalendis augusti, novissimus dies in kalendis decembris
(136r-136v) Eichenmisteltraktat, dt. (VL II, 392-393 [Gundolf Keil]).
   1
136r Ich Ypocras der hoechste mayster der ye ward in der christenhait ... — ... und welher mensch ist under den sibben jarn den berürt der vallunt sichtumb nymer.
(137r) Virtutes iuniperi.
   1
137r Tit.: Virtutes iuniperi
Legitur in quodam libro medicinae authentico quod grana iuniperi
(137r) Rezept für die Stimme, dt.
   1
137r Item wye man ein guttew stym machen schol. Wyld dw ein guttew stym amchen und haben so scholt tu nemmen seneff und scholt den mullen in ainem moser gar chlain und nym pheffer ... — ... so gesychstw michel wunder von der stymme das ist gar gut.
(137v) Aderlassregeln, dt.
   1
137v Item ist das plwt plut swarcz die weyl ys von der ader get uncz auf die rött oder dichk ... — ... das der mensch mit grosser veychtichayt uberladen ist gar swarleich.
(138r-138v) leer.
Teil 7
(139r-151v) Iohannes des ErfordiaComputus cirometralis minor (Druck: GW 7280. – Thorndike-Kibre, 231.4; Glorieux, RA, 231a. – Lit.: Lorenz 1989, 249–260). Parallelüberlieferung in Melk, Cod. 871 und Cod. 951.
   1
139r Cognitio veritatis de pausis temporum circa motum solis et lunae... ... — ... (151r) ibi invenies signum in quo luna est... (151v) Notandum anno domini 1395o incensio apostolis fuit 19 die Aprilis ... post 51 quarto.
Teil 8
(152r-174v) Theobaldus de Sexannia OP Pharetra fidei contra Iudaeos (Drucke: [Pars I] Hain 8589, 12910–16, 15229–234; [Pars II] Hain 12910–12916; J. Chr. Wolf [Ed.], Bibliotheca Hebraea IV, Hamburg 1733, 556–568. Kritische Edition durch G. Dahan in Vorbereitung [vgl. Kaeppeli]. – BHM 509 [Prolog]; Kaeppeli 3672). Lit.: E. Klibansky, Zur Talmudkenntnis des christlichen Mittelalters. Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 77 (1933) 456–462, hier: 456 f. (zum Verfasser). – VL IX (1993) Sp. 737–741 [K. H. Keller]. – Schreckenberg 1994, 335f.). Parallelüberlieferung in Göttweig: Cod. 238, 150va-159vb.
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152r Tit.: (Rot) Triplex cautela in disputacione contra Iudeos est notanda
In disputatione contra Iudaeos triplex cautela est notanda. Prima est ut inprimis disputationibus studeatis eorum errores reprobare ... — ... duodecim exploratores: El Nazer Mulkama Rathuym etc. Explicit.
(175r-175v) leer.
Teil 9
(176r-230v) Sequentiae cum glossa (Walther, Initia, 7324). Unvollständig.
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176r Sequentiae olim usitatae (18. Jh.)
Grates nunc omnes reddamus domino Deo ... — ... (Letzte Sequenz) Psallat ecclesia mater illibata [bricht ab]
Teil 10
(231r-231v) Federproben.
(232r) Carmen de mulieribus secundum ordinem alphabeticum (Walther, Initia, 1724; Ed.: Mercè Puig Rodríguez-Escalona, Poesía misógina en la edad media latina. Ss. XI-XIII. Barcelona 1995.).
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232r Audite alphabetica cantica sophistica cuius sit amor generis et favor mulieris ... — ... ut cum eo vivamus.
(232r-v) Marienlied, dt. (Druck: Wackernagel, KL II, Nr. 674; Lit.: Gisela Kornrumpf, Ave pulcherrima regina. Zur Ver­breitung und Herkunft der Melodie einer Marien-Cantio im Rostocker Liederbuch, in: Musik in Mecklenburg. Hg. von Karl Heller, Hartmut Möller und Andreas Waczkat 2000, S. 156-172, hier S. 160).
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232r Ave margensterne, schein uns miltichleich. Versus, wir loben dich gerne ... — ... und dein chind gnadichleich hebeleich in dem hymelreich. Amen.
(232v) Mönch von Salzburg Martinskanon, dt. und lat. (Ed.: Christoph März (Hg.), Die weltlichen Lieder des Mönchs von Salzburg. Texte und Melodien (MTU 114), Tübingen 1999, S. 84-87 (Beschreibung), S. 355f., 501-503 (Edition mit Kommentar) und Abb. 17; VL 6, 166-169, hier 167.).
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232v Martine Christi famule fac nos iam gaudere ... — ... und gepraten sy muessen all her ein.
(233ra-243vb) Otto de Lüneburg Ars dictandi (Walther, Initia, 4441; Lit.: VL VII, 226f., Nr. 3 [F. J. Worstbrock]). Blätter 240rb bis 240vb leer.
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233ra Ad investigandum praesentem libellum necessaria erunt plura ... Ubi notandum quod differentia est inter dispendium, compendium, suspendium ... Dictandi normas per metrorum accipe formationes ... — ... pro illam oppositorum eadem est disciplina.
(244r-v) leer.
(245r-246r) Formularium epistolarum (Musterbriefe eines Sohnes an einen Vater).
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245r Tit.: De filio ad patrem
Ad paterni edicti constans beneplacitum se hilarem et parentem ... — ... per nuntium adimplere.
(246r-v) Esdras' Weissagung (Neujahrsprognosen) (Ed. einer anderen Redaktion: G. Eis, Wahrsagetexte des Spätmittelalters [TspMA 1]. Berlin 1956, 66–68).
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246r Tit.: Liber prognosticorum
Primo dominico die Kalendas Ianuarii: Si fuerint dominico die hiems erit calida
(246v) Bauernregel, dt.
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246v Se choren Egidi habern, gersten benedicti
(247r-v) Benedictio carenarum.
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247r Benedictio carrenarum taliter sunt expediendi paenitentes ... — ... hic abscindantur eis crines etc.
(248ra-283va) Adamus magister Summula de Summa Raimundi cum commentario (Drucke: GW 213-216. – Bloomfield 5852 und vgl. 3616 [Kommentar].). Parallelüberlieferung u.a. in Melk: Cod. 531, 307ra-353va.
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248ra Sacra Scriptura omnem scientiam et doctrinam transcendit... (250ra) Summula de summa Raimundi ... — ... vel saltim mulier posset laedi quod post ea efficeretur sterilis.
(283vb) leer.
(284r-296v) Rupertus (Truckner) de WeltzPromulgatio et tenor statutorum synodi Salisburgensis 1419 sub Eberhardo archiepiscopo celebrata (Teilausgabe und Literatur: Frieß 1864, 104–116. Diese ist in Ergänzung zur Teiledition Florian Dalhams Concilia Salisburgensia Provincialia et Dioecesana. Salzburg 1788, 167-187 zu lesen.). Die Synode in Passau 1419 diente dazu, die Beschlüsse der Salzburger Synode 1418 zu verbreiten. Überliefert wird hier nur bis inkl. Kap. XXIX De emunitate ecclesiarum. Parallelüberlieferung Seitenstetten, Cod. 186. Weiters Göttweig, Cod. 248 sowie Seitenstetten, Cod. 122, wobei diese wesentlich kürzer gehalten sind.
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284ra (Invocatio) Assit sancti spiritus assit nobis gratia.
Rupertus de Weltz canonicus et in spiritualibus vicarius generalis ecclesiae nec non cancellarius curiae Pataviensis ... salutem in domino ... Reverendissimus in Christo pater et dominus noster dominus Gregorius episcopus Pataviensis ... — ... et de personis ecclesiasticis attributa iudicandi facultas. Nos hanc consuetudinem, sacro approbante concilio ||| [bricht ab].
(HDS) Aufzeichnungen über Streithändeln unter Personen; genannt sind die oberösterreichischen Orte Eferding und Etzelsdorf, dt. Text gestrichen.