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Permalink: https://manuscripta.at/?ID=37191 |
Lagen: V10 + VII24 + VI36 + (IV+1)45 + 2.IV61 + (IV+2)71 + II75. | |
Moderne Bleistiftfoliierung, Reklamanten. Blatt 8 und 9 sind verbunden, bzw. falsch beschrieben worden - ein Hinweis am Seitenrand ker umb mit dem entsprechenden Anschlußwort. Blatt 44 enthält eine Textergänzung von anderer Hand und wurde in die dritte Lage eingeklebt, ebenso wurden Blatt 66 und 70 eingeklebt. Der Text der Benediktsregel (25r-74v) wurde zeitnah korrigiert (Hand 2), wobei mehrfach Worte getilgt und überschrieben, Sätze und Passagen ergänzt wurden, zudem wurden neben den roten Überschriften die Kapitelzahlen der Benediktsregel ergänzt. | |
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber | |
Schrift 1 | (1-74) Schriftraum: 124 × 90 Spaltenzahl: 1 Zeilenzahl: 20-26 |
Schriftart: Textualis Moderne Bleistiftfoliierung, sorgfältig und gleichmäßig geschrieben. | |
Schrift 2 | (Bl. 44r/v, 66r/v, 70r/v) Schriftraum: 165 × 100 Spaltenzahl: 1 Zeilenzahl: 26-30 |
Schriftart: Textualis Schriftraum und Zeilenzahl sind bei den eingeklebten Blättern etwas größer als im restlichen Text. |
VS + NS | Süddeutschland (?) Pergament 3. Viertel 9. Jh. |
Maße: (ca. 280) x 210, (245 x 180), 2 Spalten zu mehr als 34 Zeilen. Laut Bischoff 1998, 295 Nr. 1414, befinden sich als VS und NS zwei Hälften eines Blattes aus dem 9. Jahrhundert, die jeweils um die erste bzw. letzte Lage gebunden wurden. Zur jüngsten Forschung siehe Lukas Dorfbauer, Zur frühen Überlieferung des Paulus Diaconus-Homiliars. Revue Bénédictine 133 (2023) 381-435. |
Einband: |
Die Handschrift besitzt keinen Einband, als äußere Blätter dienen heute die ehemaligen Vor- und Nachsatzblätter bzw. Spiegel, zwei Pergamentfragmente aus dem 9. Jahrhundert. Die Pergamentblätter zeigen Spuren von Rost sowie Wurmfraßkanäle, ein Ledereinband war vermutlich einst vorhanden. Der Rücken liegt offen, darüber ist das Göttweiger Titelschild mit der Werl-Signatur geklebt, der vermutliche Ledereinband muss entsprechend vor 1843 entfernt worden sein. Auf beiden Außenseiten je die Aufschrift der Göttweiger olim-Signatur E 35. |
Laut Schlussschrift auf Blatt 74v wurde die Handschrift von einer Professin Aleydis Nyenhus im Makkabäer-Kloster der Benediktinerinnen in Köln geschrieben. Später muss die Handschrift zur Bibliothek der Benediktinerinnen auf dem Oberwerth in Koblenz gehört haben (siehe auch den Hinweis auf archivalia.org mit weiterführender Literatur). Oberwerth unterstand ab 1143 der Paternität durch das Matthiaskloster in Trier, als dessen Abt Johannes Rode, dessen Regelwerk hier überliefert ist, von 1421–1439 fungierte. Auf welchem Weg die vorliegende Handschrift nach Göttweig gekommen sein könnte, ist noch unklar, sie ist jedoch im Bibliothekskatalog aus dem Jahr 1738, Cod. Göttweig, Cod. 961 (rot) / 877 (schwarz), auf Blatt 48r mit der Barocksignatur E 35 angeführt, und als für Nonnen bestimmte Benediktsregel in deutscher Sprache betitelt: S. Benedicti Regula latinem scripta … item alia Germanice pro Monialibus. Bei dem neben der Überschrift auf Blatt 1r angebrachte Vermerk Nota bene Bibliothecam Asceticam Pezii von einer Hand des 18. Jahrhunderts handelt es sich wohl um einen Verweis auf die Praefatio des ersten Bandes der „Bibliotheca ascetica“ des Bernhard Pez: Bibliotheca ascetica antiquo-nova, Bd. 1, Ratisbonae 1723.
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(VS + NS) | Opus imperfectum in Matthaeum, Fragm. (PLS 4, 840-841). | :
(1r-24v) | Ordinationes pro monialibus, dt. 1 ![]() | :
1r | Tit.: Statuta pro monialibus ordinis s. Benedicti (darüber ergänzt Joannis Abbatis S. Matthiae Trevir. [16. Jh.]). -- (Rot) Wie die susteren zo goide lieb haben und sich selber under eyn Zo dem ersten innigen und ermanen wir uch daz ir Christum uwern brutgem vor alle sachen vur setzen und van uch scheiden was da die reyne kusche lieb die ir geloibt haynt uwerm brutgem beflecken moicht ... — ... (24v) Daz uwer ygklicher der selb uwer brutgem verlijhen welle Jhesus Christus super omnia benedictus. Amen. |
(25r-74v) | Regula, dt. 1 ![]() | :
25r | Tit.: (Rot) Incipit [in Marg: Prologus in] regula sancti Benedicti patris nostri Hore, dochter, dye gebot dynes meysters und neyge daz ore dynes hertzen und entfanck gern dye manunge dynes milden vaders ... — ... (74v) Iestz salt duo komen zuo merin und zu horin dingen der lerunge und duginde da wir vur abe haben gesprochin myt der hulfin godts. Amen. Deo gracias. – (Schlussschrift rot) Explicit regula sancti Benedicti per me Aleydun Nyenhus professa ad Machabeos. (Besitzvermerk schwarz) Disz boich horet uff den wert bouen Couelentz in dat Junffrauwen Cloister. Unsen hertzlichen lieuen geistlichen susteren in Christo Ihesu. |