Lagen: II4 + 2.IV20 + III26 + 13.IV130 + III136 + (II-1)139
	Foliierung des 20. Jahrhunderts (Kugelschreiber), ab Blatt 44 fehlerhaft; Kustoden. Vorsatzblätter aus modernem Papier.
	Schrift:
	Schriftraum: 190-210 × 150-160    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 28-32
	Schriftart: Kurrentschrift Geschrieben von einer Hand, die ebenfalls die Dublette angefertigt hat, Göttweig, Stiftsarchiv, Cod. Ser. nov. 229. Variierende Papierqualität und Blattgröße.

Einband: Neuzeitlicher Gebrauchseinband

Pappeinband des 18. Jahrhunderts, auf dem Buchrücken ein Signaturschild mit olim-Signatur N 72 von Hand des Göttweiger Bibliothekars Leonhard Schirmer.

Die Handschrift stammt aus der Kartause Aggsbach (1r: Besitzeintrag Cartusiae Aggspacensis) und muss vor 1756 in die Göttweiger Bibliothek gekommen sein. Unter der Olim-Signatur N 72 ist sie im Katalog von Leonhard Schirmer von 1756 bereits erfasst, von dessen Hand auch das Signaturschild auf dem Buchrücken stammt. Die Titelangabe auf dem Vorsatzblatt Vita B. Dorotheae Dantiscanae cum praefatione wurde von Erembert Stiefvater OSB eingetragen, der von 1765 bis 1782 das Amt des Bibliothekars innehatte. Die Handschrift ist eine Dublette von Göttweig, Stiftsarchiv Cod. Ser. nov. 299, die die Barocksignatur N 73 trägt und neben N 72 in Schirmers Katalog angeführt ist. Die Handschrift ist bei Westphal / Triller 1964, S. 8 mit der Sigle Gö angeführt. Die Autoren vermuten, dass hier eine verkürzte Übertragung einer Kompilation aus Vita latina und Septililium des Iohannes Marienwerder vorliegt, die Anfang des 17. Jahrhunderts in Aggsbach in Handschriften, die aus der Kartause Smichov bei Prag stammten, angefertigt wurde (ebd., Anm. 49). Eine Abschrift aus der von Jakob Karweyse 1492 in Marienburg gedruckten Inkunabel (GW M14326) ist auszuschließen.

(1r-138v)

Johannes Marienwerder OT : Leben der Dorothea von Montau und Septililium, verkürzte Übertragung eines unbekannten Bearbeiters, möglicherweise des Matthias Thanner OCart, Vikar in Aggsbach, mit Praefatio (Vgl. Pez BA VIII, b2v Nr. XX).    1

1r

Tit.: (1r) Vita B. Dorotheae Dantiscanae cum praefatione. (2r, Praefatio) Wie glaubwürdig was die selige Fraw Dorothea von ihrem leben geoffenbart (2r) Das alles, was die Fraw Dorothea von ihrem leben geoffenbart und in disem buoch begriffen, von Gott und nicht von dem lügenhaften und betruglichen geist erkommen ist erstlich zeug von dem Herr Iesus der ir soliche gaben verliehen die von keiner creatur angefochten mögen... (5r) Das Leben der seligen frawen Dorotheae von Dantzig. Das erst buoch von ihren geschichten, bis iro das hertz heraus genommen worden weliches im neünundtreysigsten jar ihres alters beschehen (5r) Die selig fraw Dorothea ward in dem flecken Montau in der größten Insel im Pomersaisches (?) Bistum in Preüssen von ehrlichen und andächtigen eltern geboren ... — ... (138v) Ein gemästestes Kälblin aber ward geschlachtet, wan sie mehr und heller erleuchtet hitziger angezündet und mehr erfreut worden, dan sonst in dem gastmal die sel pflegte zu beschehen.