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Fiecht-St. Georgenberg, Benediktinerstift, Hs. 17 (Ms. 132)
DECEMBRIUS. PS.-CICERO. VEGETIUS. PETRARCA
Papier   91 Bl.   220 × 150   Süddeutscher Raum, vor 1463 (Nachträge datiert und lokalisiert Enns, 1463)   
Handschrift aus 3 Teilen zusammengesetzt: 1  (1-4) Enns, 1463; 2  (5-84) nach 1463; 3  (85-91) Enns, 1463
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 10)

Papier teilweise fleckig und leicht gewellt (Wasserschaden). Drei Teile: I (1–4), II (5–84), III (85–91). In den Lagenmitten beschriebene Pergamentfälze (Textualis) 13. Jh. Am oberen rechten Rand Foliierung in Bleistift 20. Jh.

Teil 11-4   Papier   Enns, 1463
Lagen: II4
Bl. 1 und 2 am Rand Klebespuren, zumindest Bl. 1 wohl ursprünglich als VDS aufgeklebt.
Schrift:
(1v-3r) Schriftraum: 150/160 × 85/100    Zeilenzahl: wechselnd   
Schriftart: Humanistica
Gleiche Hand wie T. 3, möglicherweise auch wie Inhaltsverzeichnis und Nachträge.
Teil 25-84   Papier   nach 1463
Lagen: 8.V84
Bl. 5 unten ursprünglich Wappen (siehe bei G), ausgeschnitten, Bl. 6 Schnittspuren. Reklamanten, teilweise beschnitten. Bl. 5r–22r am oberen rechten Rand zeitgenössische Foliierung, arabische Zahlen in roter Tinte 1–18.
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(5r–84v) Schriftraum: 150 × 82/85    Zeilenzahl: 24-28   
Schriftart: Bastarda
Zirkelstiche, teilweise beschnitten. Bastarda, datiert Terminus ante quem 1463 (Nachtrag Bl. 53r).
Schrift 2(Nachträge) Schriftart: Humanistica
Inhaltsverzeichnis am VDS, Bl. 1r Vers, Einträge auf Bl. 53r–v, 55v, 61v–62r, 64r–65r, 75v; datiert Bl. 53r In Aniso Haustrie anno 1463° in festo assumpcionis beate virginis Marie (15. August 1463, Enns) möglicherweise von gleicher Hand. Möglicherweise von gleicher Hand wie Texte in T. 1 und 3.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Fleuronnéeinitiale(n)   
Rubrizierung in restlicher Handschrift nicht ausgeführt, teilweise Platz für Initialmajuskeln ausgespart, teilweise Ausführung in schwarzer Tinte (z. B. Bl. 42v, 43v).
Teil 385-91   Papier   Enns, 1463
Lagen: III90 + 191
Schrift:
(85v-89v) Schriftraum: 150/160 × 85/100    Zeilenzahl: 40-42   
Schriftart: Humanistica
Gleiche Hand wie T. 1, möglicherweise auch wie Nachträge.

Hs. enthält 2 Fragmente
E   Pergament   11. Jh.
Vor der ersten Lage Fragment aus einer Pergamenthandschrift (11. Jh.) mit Neumen, urspr. wohl am VDS angeklebt.
Schrift:
Schriftart: Karolingische Minuskel – Neumen
Ausstattung: Rubriziert   
Falz   Pergament   13. Jh.
Pergamentfälze zur Verstärkung der Lagenmitten.
Schrift:
(Pergamentfälze in Lagenmitten) Schriftart: Textualis

Einband: Süddeutscher Raum     15. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel        
Braunes Leder über Holz mit Streicheisenlinien und Blindstempeln. Einband über Resten eines älteren braunen Ledereinbandes wohl noch im 15. Jh. angebracht, im Bereich des Rückens und VD und HD untere Ecken Leder sichtbar. VD: drei von zweifachen Streicheisenlinien gebildete Rahmen, Rahmen 1 gefüllt mit Blindstempeln Blatt mehrteilig, mit gerader Mittelrispe, gefiedert/gezähnt (Nr. 1), Rosette, vierblättrig, Blütenblätter spitz zulaufend (Nr. 2); Rahmen 2 gefüllt mit Rosette in Kreis, sechsblättrig, mit Zwischenblättern (Nr. 3), Rosette, sechsblättrig (Nr. 4); Mittelfeld von zweifachen Streicheisenlinien diagonal unterteilt und mit von zweifachen Streicheisenlinien gebildeter eingeschriebener Raute, in den Feldern Einzelstempel Nr. 1 und Nr. 2. Vier runde Eckbeschläge und ein Mittelbeschlag. Signaturschild Pergament (siehe bei G), darunter Reste eines ehemaligen Titelschildchens. HD: von zweifachen Streicheisenlinien gebildeter Rahmen mit Einzelstempeln Nr. 1 und Nr. 3, Mittelfeld von zweifachen Streicheisenlinien diagonal unterteilt und mit von zweifachen Streicheisenlinien gebildeter eingeschriebener Raute, in den Feldern Einzelstempel Nr. 1 und Nr. 4. Fünf Beschläge wie am VD. Reste einer Leder-Metall-Schließe. Rücken: Reste eines älteren Ledereinbandes sichtbar: drei Doppelbünde. VDS und HDS Papier 15. Jh. Am VDS Inhaltsverzeichnis Libri Petri Candidi / Invectiva Salustii Crispi in Ciceronem / Invectiva responsorialis Marci Ciceronis in Salustium / de nominibus officialium urbis Rome / de nominibus ortu iuris utriusque / translacio Francisci Petrarce in historiam quam quendam Johannes audivit recitare de fide giugali / Comedia Ulfi. Darunter Besitzvermerke und Signatureintragungen (siehe bei G). Am HDS Federprobe. Bl. 1 und 91 ursprüngliche Spiegelblätter, heute gelöst.


Besitzhinweise und Signaturen: Am VDS Kaufvermerk Liber monasterii montis s. Georgii quem dominus Gaspar abbas comparavit anno 1472. Erwerbung durch Abt Kaspar Augsburger (1469–1491), der persönliche Kontakte zu italienischen Humanisten pflegte und vielleicht auch mit Petrus Candidus Decembrius bekannt war (vgl. Gerhard Weiss, Beiträge zur Geschichte der Benediktinerabtei St. Georgenberg im späten Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit [Dissertation]. Innsbruck 1969, hier: 82. Gerhard Weiss, Abt Caspar Augsburger von St. Georgenberg [1469 bis 1491]. Humanist und Diplomat unter Sigmund dem Münzreichen. Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum 50 [1970] 219–238, hier: 228). Bl. 5 unten wohl Besitzwappen Kaspar Augsburgers ausgeschnitten. Bl. 6r und 89v Besitzvermerk 17. Jh. in schwarzer Tinte Ad Bibliothecam Monasterii Montis S. Georgii 1659. VD Signaturschild 17. Jh. mit Signatur (in Rot) P III, Bl. 1r Signaturvermerk 19. Jh. in schwarzer Tinte III,132. VDS Besitz- und Signaturvermerk in blauer Tinte 20. Jh. Bibl. Fiecht, Hs. 132. Bl. 1r Klassifikationsvermerk in Bleistift 20. Jh. DK 04: 091 / HS 17 darunter DK 871-2:091.
Kataloge: Im Katalog Benedikt Herschl (um 1650, St. Georgenberg-Fiecht, Bibl., o. Sign.) eingetragen auf S. 262 als Petri Candidi invectiva Salustii in Ciceronem MS in 4 M. Im St. Georgenberg-Fiechter Handschriftenverzeichnis 1809 von P. Jakob Andexer (St. Georgenberg-Fiecht, Bibl., Hs. 127/Ms. 14 bzw. 14a) nicht verzeichnet. Im Inventar von Bachmann 1939, 97 unter g) Dichtungen als Über Sallust Cicero Petrus candidus, Petrarca etc. 15. Jh., Signatur MS 132 B IV 4 eingetragen. Im Handschriftenkatalog Santer-Kramer, 68–89 verzeichnet. Im Katalog Jeffery–Yates 1985, 205–208, beschrieben unter der HMML-Projektnummer 28,831, Mikroverfilmung 1973.
HS 03.10.25
"Handschriftenkatalog Santer-Kramer", "Jeffery–Yates 1985"
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