Lagen: I(II) (Vorsatzbl., Pap. 20. Jh.) + 11 (Vorsatzbl., Perg.) + IV9 + (IV–3)14 + 61.IV501(502) + (IV+1)510(511) + I(II*) (Nachsatzbl., Pap. 20. Jh.)
	Perg. von unterschiedlicher Stärke und Qualität, tw. unregelmäßig beschnitten, löchrig, Flickspuren. Vorsatzbl. (Perg.) als Bl. 1 gezählt. Gegenbl. zu Bl. 10–12 herausgeschnitten (ohne Textverlust). Zwischen Bl. 114 und 115 ein Blatt (leer) bei der Foliierung nicht berücksichtigt. Bl. 510 eingehängtes Einzelblatt. Lagenreklamanten (großteils beschnitten). Ledersignakel. Urspr. eingelegtes (im Zuge der Restaurierung eingehängtes) Lesezeichen mit Zahlen 1–16 und Schieber.
	Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1	(2v-14r) Schriftraum: 105 × 90    Spaltenzahl: 19 bzw. 13    Zeilenzahl: 33
	Schriftart: Textualis Von Tintenlinien gerahmt und auf Tintenliniierung. Dat. 1494.
Schrift 2	(15v-510v) Schriftraum: 110/115 × 75    Zeilenzahl: 32
	Schriftart: Textualis Von feinen Bleistiftlinien gerahmt und auf Bleistiftliniierung. Zirkelstiche. Wohl von einer Hand mit unterschiedlichem Duktus.
	Ausstattung: Rubriziert   Einfacher Dekor   Deckfarbeninitiale(n)   Ranke(n)/Bordüre(n)   Goldverwendung

Hs. enthält 1 Fragment

Teil	1r-1v   Pergament   Ende 15. Jh.
	Fragment einer Leiheurkunde des Benediktinerklosters Scheyern, betreffend die Erbleihe des Mattheisen Fritzen von Sandpüchl.
	Schrift:
	Schriftraum: 145 × 120
	Schriftart: Humanistica cursiva

Einband: Süddeutscher Raum (Scheyern?)     16. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien   Blindstempel   Golddruck

Einband restauriert

Braunes Schweinsleder über dicken Holzdeckeln. VD: zwei von je zweifachen Streicheisenlinien begrenzte Rahmen, der äußere Rahmen gefüllt mit Flechtwerk („à la byzantine“), der innere schmale Rahmen leer. Das Mittelfeld durch sechs zweifache Streicheisenlinien diagonal unterteilt. In den zentralen Feldern des Rautengitters um den Mittelbeschlag vier Einzelstempel Osterlamm (?) (Nr. 1). An den Schnittpunkten des Rautengitters jeweils Sechspunktblüte frei (Nr. 2). In den einzelnen Feldern Sechspunktblüte frei (Nr. 3). HD stark abgerieben, wohl urspr. zentral um den Mittelbeschlag vier Einzelstempel Rosette im Kreis (Nr. 4). Sechspunktblüte frei (Nr. 2) als Streumuster. Am VD bzw. HD in den Ecken bzw. in der Mitte quadratische ornamentale Beschläge. Zwei Leder-Metall-Schließen (rot gefärbtes Schafsleder). Kanten abgeschrägt. Rücken mit weißem Schweinsleder überzogen. Drei Doppelbünde. Im obersten bzw. untersten Feld Blinddruck: jeweils zweifache Rautenkette von doppelten Streicheisenlinien gesäumt. Signaturschildchen des British Museum (s. bei G). In den beiden mittleren Feldern Titelschildchen (rotbraunes Leder) des British Museum mit Golddruck Breviarium cum Psalterio bzw. Mus. Brit. Jure emptionis. 18,307. Kapitale mit Spagat umstochen. Als Spiegel des VD bzw. HD weißes Schweinsleder, am VD mit Signaturen (s. bei G). Restaurierung durch das British Museum 1950, vgl. Hinweis Bl. II*r.

Bl. 2r Besitzvermerk 16. Jh. Fr. Beatus Teicher, professus (Rasur, jedoch nachgetragen in Bleistift in Monte Sancti Georgii) 1598. Bl. 2r Fiechter Signatur 2. H. 18. Jh. I. 14. Bl. IIr Kaufvermerk British Museum Purchased of M. Asher. 8th Oct. 1850. Signaturen des British Museum bzw. der British Library: am Spiegel des VD 748A, gestrichen: 436B, 278.a, 468.K., am Rücken im obersten Feld 748, im untersten a (Papierschildchen). Im St. Georgenberger Katalog um 1650, S. 145, Nr. 71 „Breviarium Ord: S. Ben: M. S. in pergameno in 8. m“ sowie im St. Georgenberg-Fiechter Handschriftenverzeichnis 1809, wohl Bl. 4r, o. Nr. als „Libellus continens cursum B. V. psalmos poenit. officium defunct. et alia similia,12. memb. Signatus pulcherrimis picturis et auratis litteris, saec. 16“ entsprechend. Vorbesitzer: St. Georgenberg-Fiecht, I. 14

(1r-1v)	Fragment einer Leihurkunde des Benediktinerklosters Scheyern, betreffend die Erbleihe des Mattheisen Fritzen von Sandpüchl.    2
1r	Leer
1v	]ch der ganntz convent des wirdigen Gotzhaus Scheirn bekhennen [...] mit wolbedachtem muett und guettem willen unnsers Gotzhaus aigens [...] das yetzo innhat Chonrad Sandpühler auf sein ainigen leib und lebtag ... — ... auf sein aigne Zerung [...] alle widerred und aufzüg durch sich selbs todes ain be-stellen an sein stat (?) [
(2r)	Besitzvermerk.
(2r)	Thomas a Kempis : Zitat aus: De imitatione Christi. L. I: Admonitiones ad Vitam spiritualem utiles. C. 17: De monastica vita 1.    1
2r	Oportet te stultum fieri propter Christum si vis religiosum ducere vitam.
(2v-14r)	Kalendar. Wohl Benediktinerkloster Scheyern, 1494–1513.
(14v-15r)	Leer.
(15v)	Pater Noster.
(15v)	Ave Maria.
(15v)	Ymnus per totum annum .
(16r-94r)	Psalterium feriatum monasticum. Mit Hymnen, Antiphonen etc.
(94v-98v)	Cantica.
(99r-111v)	Hymnen.
(111v-114v)	Tabula Parisiensis.
(114Ir-114Iv)	Leer.
(115r-227v)	Proprium de tempore, pars hiemalis. (1. Adventsonntag bis Ostern). An die Sonntage anschließend Texte für die Werktage.
(227v-313v)	Proprium de tempore, pars aestivalis. (Ostern bis Advent). An die Sonntage anschließend Texte für die Werktage.
(314r-431v)	Proporium de sanctis.
(432r-494v)	Commune sanctorum.
(495r-499r)	Officium BMV. (nach der Liturgie von Subiaco-Melk).
(499r-499v)	Suffragia.
(500r-500v)	Acessus Altaris.
(500v)	Recessus de altari.
(500v-501v)	Benedictiones.
(502r-505r)	Totenofficium. Mit Orationes (nach der Liturgie von Subiaco-Melk).
(505r)	Septem psalmi paenitentiales. Jeweils mit Textbeginn und Antiphon.
(505r-507v)	Litanei. Mit anschließenden Orationes.
(507v-508r)	Te Deum.
(508v-510v)	Liturgische Anweisungen. Zur Hierarchie der Feste.
(508v-510v)	Liturgische Anweisungen. Zur Hierarchie der Feste.