Pergament unregelmäßig beschnitten, löchrig, teilweise genäht. Wurmfraß. Gegenbl. zu Bl. I bzw. II* als Spiegel am VD bzw. HD. Gegenbl. zu Bl. 42 herausgeschnitten (ohne Textverlust). Am Lagenende Kustoden in schwarzen römischen Zahlen.
Schrift:
Schriftraum: 180 × 115 Zeilenzahl: 34
Schriftart: Karolingische Minuskel – Marginalien Von Blindlinien gerahmt und auf Blindliniierung. Zirkelstiche. Vereinzelt Nachträge am Blattrand, teilweise beschnitten, radiert.
Ausstattung: Rubriziert
Einband: St. Georgenberg Ende 15. Jh. Gotisch Streicheisenlinien Blindstempel
Braunes Rindsleder über dicken Holzdeckeln mit Blinddruck. VD und HD gleich: zwei von je dreifachen Streicheisenlinien gebildete Rahmen. Das Mittelfeld durch dreifache Streicheisenlinien in sechs gleich große rechteckige Felder unterteilt. Am VD darin jeweils eine Rosette mit einem Blattkranz, sechsblättrig, Blätter rundoval, frei (Nr. 1), am HD in den obersten zwei Feldern Palmette frei (Nr. 2), in den mittleren auf dem Kopf stehender Rautenstempel mit Doppeladler ohne Attribute (Nr. 3) und in den untersten Herzblattpalmette (Nr. 4). Im äußeren Feld Rautenkette mit Eichelzweig (Nr. 5, Schwenke Eichelzweig 31a). Bl. 1r abgelöste Signatur- bzw. Titelschildchen (s. bei G). Jeweils fünf einfache runde Beschläge. Leder-Metall-Schließe. Kanten gerade. Rücken: drei Doppelbünde. In den beiden mittleren Feldern Titelschildchen (rotbraunes Leder) des British Museum mit Golddruck Bedae liber de aedificatione templi bzw. Mus. Brit. jure emptionis 18,329. Im obersten und untersten Feld Signaturschildchen (s. bei G). Kapitale mit Spagat umstochen. Bl. 2 bzw. 44 ursprünglich als Spiegel am VD bzw. HD (Klebespuren), jetzt losgelöst. Spiegel Papierblätter 20. Jh., am VD mit Signaturen (s. bei G).
Aufgrund der Übereinstimmung der Stempel mit einer Vielzahl von Handschriften- und Inkunabeleinbänden der Fiechter Bibliothek (bzw. der British Library in London) Bindung wohl durch einen vorübergehend in Tirol (St. Georgenberg) wirkenden (Augsburger?) Buchbinder (bei Kyriss bzw. Schwenke für die Augsburger Werkstätten nicht nachweisbar). Vgl. u. a. Fiecht, Bibl., Hs. 169, 1–4 / Ms. 232–235, Ms. 34, Ms. 25; London, BL, Add. 18.371. Vgl. Schwenke 100; W. Neuhauser, Berichtigung zu Schwenke–Schunke „Zu Georgenberg” (Bd. 2, S. 100), Einbandforschung 9 (2001) 28–29.
Bl. 44v Besitzvermerk mit Bücherfluch des Klosters St. Georgenberg 13. Jh. Iste liber sancti describitur esse Geori Intal se dampnat at hunc quisquis habet nisi reddat. Bl. 2v–3r bzw. Bl. 3v–4r am oberen Blattrand radierter Vermerk Hic codex est sancti [...] Intal. Bl. 1r St. Georgenberger Titelschildchen (Pap.) 15. Jh. Liber secundus Bede de edificacione templi bzw. Inhaltsverzeichnis (Pap.) 15. Jh. 12 Item Beda de edificacione templi et tabernaculi, nachträglich DD. Bl. 1r abgelöstes barockes St. Georgenberger Signaturschildchen (Perg.) [...] XIII (in Rot). Bl. 2r radierter Besitzvermerk des Klosters St. Georgenberg 17. Jh. Montis s. Georii 1652, unten Fiechter Signatur 2. H. 18. Jh. III, 137. Bl. 1r Kaufvermerk British Museum Purchased of Mess. Asher 8th October 1850. Signaturen des British Museum bzw. der British Library: am Rücken im obersten Feld 749, im untersten Feld b (Papierschildchen) sowie am Spiegel des VD, Spiegel $749B, darunter gestrichen 440F, 170a, 468l. In der St. Georgenberger Bücherliste 14. Jh. möglicherweise „Liber decretorum”, im St. Georgenberger Katalog um 1650, S. 22, Nr. 17 „Bedae Venerabilis de Aedificatione Templi liber 2 MS. in 4: M:“ sowie im St. Georgenberg-Fiechter Handschriftenverzeichnis 1809, Bl. 1v, Nr. 26 „Bedae de aedificatione templi et tabernaculi, 4. memb., saec. 12” entsprechend. Vorbesitzer: St. Georgenberg-Fiecht, III, 137
Vorläufige Beschreibung: Claudia Schretter-Picker, Die mittelalterlichen Handschriften der Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht in der British Library in London. Ein Beitrag zur Bibliotheksgeschichte des Klosters. Ungedruckte Dissertation. Innsbruck 2014. Eingabe: Felix Mairhofer 01/2025