Beschreibung ausdrucken Permalink: https://manuscripta.at/?ID=39919
Melk, Benediktinerstift, Cod. 575 (407, H 19)
DEUTSCHE SAMMELHANDSCHRIFT MIT GEISTLICHEN TEXTEN (deutsch)
Papier   720 S.   295×220   Melk, vor 1455
 Volldigitalisat



 Wasserzeichen:  Metadaten  |  Vorschau Bilder  |  Einzelbilder: fol. 1, 21, 25, 33, 41, 51, 67, 73, 93, 193, 195, 241, 261, 311, 341, 531, 551, 665, 717.
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 20)

alle Initien
(VD-+HD-Spiegel) Brevier-Fragmente. Um 1400; rubriziert.
(VD-Spiegel) Tabula codicis von der Hand des Iohannes Schlitpacher, dt.
(VD-Spiegel) Tabula codicis von der Hand des Lienhard Peuger, dt.
(VD-Spiegel) Bittformel um die Profeß, dt. (Ed. der lat. Version: CCM XII/2, 149, Z. 1-6).
   1
VD-Spiegel Tit.: [ohne Titel]
Erwirdiger vater in got und herr und ir all mein va/eter. Ich pin als ir wisst schier ein iar hye gestanden in der pewerung ... — ... das ir mich lauterleich durch gotes willen aufnempt zu der profession.
(p.1a-2b) Ps. Augustinus Sermo 15 ad fratres in eremo = De fide trinitatis a simplicibus non investiganda et septem donis Spiritus sancti contra septem vitia, dt. (Lat. Text: PL 40, 1259-1262. -- CPL 377).
   1
p. 1a Tit.: [ohne Titel, Text auch im Inhaltsverzeichnis (VD-Spiegel) nicht genannt]
Liebsten prüder es ist geschriben, das wir nit sollen redden höhe dinge und gloriieren als weisen dieser werlde, wann der prophet spricht: Ir sollent nit manigfeltigen redden höhe dinge und gloriiern ... — ... also wirt durch die verstentnis geboren der wille und aus den zwein geet herfuer die gedechtnis etc.
(p.2b-34a) Cordiale de quattuor novissimis (Von den vier letzten Dingen, dt. Bearbeitung des Cordiale des Gerhard von Vliederhoven) (Beginn dieses Traktats auch in Karlsruhe, Cod. St. Blasien 7, 250rb [aus Melk, geschrieben von Iohannes de Schweinfurt]. -- Lat. Text mit gleichem Incipit: Göttweig, Cod. 322 [rot 478], 98r-105v. Vgl. Gerardus de Vliederhoven OT, Cordiale de quattuor novissimis [Bloomfield 3057] Lit.: VL II 1980) 1220 R. Byrn).
   1
p. 2b Tit.: (Rot) Von vier lesten dingen
Sant Bernhart schreibt in ayner seiner predige also: In allen deinen werkchen gedenkch deiner lesten dinge der seint vier: Ayns ist der döit das ander ist das gericht das dritt die helle das vierd die ewige selikeit ... — ... Mein sel hat gedürst zu gote dem lebendigen prünne, wann werde ich kumen und werde herscheynen vor dem antlicz gotes. Wer diss püchlein mit fleiß durchließt oder hört lesen und versteet was in ym geschrieben ist, dem mag es wol ayn große hilff und antreibunge sein zu peßerung seins lebens, ist es das er seinen ynhalt dieck und mit fleiße petracht. (Rot) Explicit.
(p.34b-36b) Gallus von Königssaal OCist Malogranatum, dt. (Exc.) (Lit.: VL II (1980) 1064 (B. D. Haage).
   1
p. 34b Tit.: (Rot) Excerpta malogranata
Das das [oberhalb der Zeile rot korrigiert zu: der] merer tail der menschen trege und saümig seint sich zu bekern zu gote oder ir sünden zu bußen als man siecht das macht liebe diss zeitlichen lebens und lust in den zurgengleichen dingen ... — ... Darumb ist wol gesprochen, ir hoffnunge ist ein scheuczunge der seln, wan das dy sünder für lüst scheczent, das achtent die gerechten für ein pein. Wer mit torheide und plintheit der liephaber dieser werlt wil wißen, der lese das fünffczehende capitel des ersten teils Malogranati.
(p.36b-40b) Ps. Augustinus De vanitate saeculi sermo = Sermo 57 ad fratres in eremo, dt. (Lat. Text: PL 40, 1183-1187).
   1
p. 36b Tit.: (Rot) Ein predige sant Augustini die er getan hat seinen heremiten
Mein brüder als lange ir lebent so dünt also wan ir von hynnen farent und ewer fleisch anhebt in dem grabe freßen werden das ewer seln gczirt sein mit güten wercken und sich frewen in den himeln mit allen heiligen ... — ... Und dan geschicht das wer got me gehörsam gewest ist der wirt da großer lan enphahen und wie vil me er got hie hat lieb gehabt also vil neher wirt er got sehen. Amen. Deo gracias.
(p.41a-46a) Vom Schaden eitler Ehre und Hoffahrt, dt.
   1
p. 41a Tit.: (Rot) Von dem schaden der eitel ere. (Tit. im Inhaltsverzeichnis [VD-Spiegel]) Ein ler von der eytel er
Das der mensch von eym guten werke ym eitel ere suche, das mag gescheen in dreyerlay weise: In ein weiß also, das begirde der eitel ere fürküme die anhebunge desselben werkchs ... — ... das er auch innerleichen gute beraupt werde, das ist der götlichen liebe und der andern tugende. Deo gracias.
(p.46a-48b) Auslegung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, dt.
   1
p. 46a Tit.: [ohne Titel, auch im Inhaltsverzeichnis nicht genannt]
Wir glauben in got den almechtigen vater und in eynen unsern herren Ihesu Cristum den sun gotes und in den heiligen geist. In eynen got, nit in drey göte ... — ... Und also seint sie in der weselichkeit ein ding oder in den personen und in den namen hant sie einen underscheit.
(p.49a-81b) Benedikt von Nursia Regula, dt.
(p.49a-81b ) Johannes von Speyer OSB Regula s. Benedicti, dt. Übersetzung (Lit.: VL I (1978) Sp. 708 (N. R. Wolf), dazu Korrekturnotiz: VL XI (2004) Sp. 237. -- VL IV (1983) Sp. 758 (H. Kraume) (hier nur Melk, Cod. 570 genannt).
   1
p. 49a Tit.: (Rot) Die vorred der regel sancti Benedicti
O sun hor fleissikleich die gepot des maisters und neig daz ör deins herczen und enpfach fröleich die manung des gütigen vaters und volpring sie krechffticleich ... (p.51a) Das vierlay geslecht der munich sein das ist offenwar. Das erst der cenobitten, daz ist das klosterleich, das da rittert under einer regel oder under eim abbt ... — ... volpring mit goczs hilff disse mynst geschriben regel der anhebung, so wirst tu dan darnach mit goczs [fehlt: beschirmung] kumen zü merern höhen der ler und der tugent, von den wir vor gesagt haben. Amen.
(p.82a-b) Vom Zorn, dt.
   1
p. 82a Tit.: (Rot, Invocatio) In nomine patris et filii et spiritus sancti amen
Das pey dem czorn nicht sëld sey, wann er got missvelt, dem teufel gevellt, dem menschen schadt und seinen aygen herren verderbt ... — ... der freund abtritt, der neid chlemt, dy anfechtung zuvellt, dy untugent sich ubt.
(p.82b) Vom Neid, dt.
   1
p. 82b Tit.: (Rot) Von der neyd
Chein wurm schadt dem also ser, als der in dem selben holcz wirt geporen ... — ... wan ye grosser freud der guten, ye grosser trubsal der neydigen.
(p.83a-b) Anselm von Canterbury OSB Oratio 9 (prius LXIV), dt. von Lienhard Peuger (?) (Lat. Text: PL 158, 972-975 [Or. LXIV]; Ed.: Schmitt III, 30-33 [Or. 9]).
   1
p. 83a Tit.: (Rot) Von sant Peter dem czwelffpoten eyn gepett
O du heiliger und dw aller guetigister du getrew herr sant Peter du herter der schäffel gots ... das du auff pinczt und löst was du wilt ... Siech ich gar armer und unwirdiger mensch er umb geben ist mit vil angsten und iamers ich pedarff der hilff deins gu/etigen gwalts ... — ... (83b) und für sey in die salichait des himelreichs das sie sich frew und got danchk sag ymmer und ewichleichen. Amen.
(p.83b-84a) Anselm von Canterbury OSB Oratio 10 (prius LXV), dt. von Lienhard Peuger (?) (Lat. Text: PL 158, 975-983 [Or. LXV]; Ed.: Schmitt III, 33-41 [Or. 10]).
   1
p. 83b Tit.: (Rot) Von sant Pauls dem czwolfpoten ein gepett
O heiliger sand Pauls du pist eyner der grazzen zwelfpoten und den andern allen der leczt nach der zeit und in doch mit arbeit für chamst mit wurchung ... (84a) Zw dir chumbt sicherleich gar ein grazzer su/endter der pey got pesagt ist ... — ... und der richter ist mein strenger pesarger und ich sein offenbarr sündter [PL 158, 976 A = Cod. 1001, 37v,16].
(p.84a-b) Gebet zum Hl. Paulus, Antiphon und Kollekte, dt.
   1
p. 84a Tit.: (Rot) Von sant Paul
O heiliger herr sant Paul, ein grazzer czwelfpot und ein lerer der warheit und gerechtichait, ein durchscheinpars liecht der heiligen mütter der christenhait. Du der der [!] die menig der heidenschaft ... hast pechert... (Rot: Antiffen) Erwirdigs liecht aller christenhait, scheinparer dann die sunn ... hast ingossen ... (p.84b, rot: Collecten) Got der den heiligen czwelfpoten sant Paul etwan ein a/echter deiner glaubigen ... hast pechert ... — ... das wir durch seins verdiens und gepet hilff dich das aller durchsichtigust [!] liecht ewichleichen mugen anschauen. Amen.
(p.85a-90b ) Meßerklärung nach Innozenz III., dt. (Franz, Messe, 701-704, Nr. 6. -- Lit.: VL IV [1983] 393 f. [K. Ruh]).
   1
p. 85a Tit.: (Rot, mut.) Ain predig tu (Tit. im Inhaltsverzeichnis [VD-Spiegel]) Ein ler von der mess
Welicher [Hs.: Belicher] mensch geren wil andechtilichen [!] sein bey der heiligen mess, der betracht und gedenck, was die heyling kleider bedeuten, die der prister anlegt, wenn er wil mess haben und zu dem heyling altar geen ... — ... Das hat er als fur dich geliden, darumb danck ym fleisiglich und hut dich vor sunden. Amen.
(p.90b-93a) Thomas Peuntner Liebhabung Gottes an Feiertagen (Ed.: V. Kilgus, Thomas Peuntner: Die Liebhabung Gottes an Feiertagen [Maschinschriftl. Hausarbeit]. Salzburg 1975, 29-56 Lit.: Schnell 1984, 12 f. Überlieferung -- VL VII 1989) 540 f. Nr. 3 B. Schnell).
   1
p. 90b Tit.: (Rot unterstrichen) Hie ist geschriben wie ein idlicher mensch schol got seinen heren lieb haben uber alle dingk und schol das sunderlich an den feiertagen betrachten [Im Inhaltsverzeichnis (VD-Spiegel) nicht genannt]
In eim warn christenlichen glauben in steter hofnung und in eyner volchumen lieb behalt uns der parmherczig got amen. An allen suntagen und allen grossen hochczeiten tagen und des gleichen als offt ein mensch wil enpfhahen ein sacrament ... — ... und also got lieb haben, so wird dasselb werck got dem herren wolgevellig und genem und den menschen verdinlich des ewigen lebens, sust wer es wenig ze scheczen. Amen. Deo gracias.
(p.93a-b) Rezept für 'Species pauperum', dt.
   1
p. 93a Tit.: Hie ist vermerchkt wie man species pauperum macht
Nym fenical chüm aneys aller ein halbs pfunt ... — ... dar zü lecabicz VIII lat gesniten chlein.
(p.94/I-III) leer.
(p.95a-188b ) Johannes von Speyer OSB Vitaspatrum-Prosa, dt. (Lat. Text: PL 73, 855-988 -- BHL 6527; BHM 570 Lit.: VL IV 759 H. Kraume u. K. Klein [zu 2.d]).
   2
p. 95a Tit.: [ohne Titel] (Tit. im Inhaltsverzeichnis [VD-Spiegel]) Das leben der veter
Etlicher fragt abbt Antonium und sprach: Was sol ich tuen das ich dem herren werd gevallen ... — ... und der pruder erkant das die gericht goczs gerecht seint. Amen. Deo gracias.
p. 95a Tit.: [ohne Titel] (Tit. im Inhaltsverzeichnis [VD-Spiegel]) Das leben der veter
Etlicher fragt abbt Antonium und sprach: Was sol ich tuen das ich dem herren werd gevallen ... — ... und der pruder erkant das die gericht goczs gerecht seint. Amen. Deo gracias.
(p.95a-188b ) Vitas patrum-Prosa = Verba seniorum aus den Vitas patrum, dt., Übersetzung des Johannes von Speyer (Lat. Text: PL 73, 855-988. -- BHL 6527; BHM 570 Lit.: VL IV 759 H. Kraume u. K. Klein [zu 2.d]).
(p.189a-190a) Sprüche, dt. (die ersten beiden aus den 'Vitas patrum').
   1
p. 189a Tit.: [ohne Titel]
Der apt Antonius sprach: Welicher geren siczt und pleibt in der czell der wirt pehútt von dreyerlay anfechtung ... — ... Er hat vil lieber die warheit der frumckhait dan den nam der frwmckait. Deo gracias.
(p.190b) Exempel von St. Bernhard und den vier Mönchen, dt.
   1
p. 190b Tit.: [ohne Titel]
Man liset von sant Bernhar [!] das er vier munich in seinem kloster hab gehabt ... — ... und ist nitt allein mein, sunder ich der sein.
(p.191a-217b) Johannes von Speyer OSB Vom Gebet, dt.
   1
p. 191a Tit.: [ohne Titel] (Tit. im Inhaltsverzeichnis [VD-Spiegel]) Ein ler von dem gepet
Scriptum est: Domus mea domus orationis vocabitur. Luce 19° (Lc 19,46) et habetur originaliter Ysaie LVI° (Is. 56,7). Zu redende von dem gebede neme ich vor mich dise worte, die Christus gesprochen hat, da er auß dem tempel zu Ierusalem warff die darynne verkaufften und kaufften: Mein haus ist ein haus dez gebedes... (p.197b) Si quid petieritis patrem in nomine meo dabit vobis. Iohannes 16° (16,23), id est: Ist eß das ir den vatter ichts bietten werdent in meim namen daz wirt er euch geben. Zu redende von dem gebede die wiel ich in der vordern rede gesaget han das die sieben tagezijde zu den wir muniche von unsers ordens und standes wegen verbunden sein volbracht werden durch das lobe gotes ... — ... so hett der offenbar umb sust gebeden, der da sprach: Got biß genedig mir sünder. Durch dasselb gebedt er doch erwarbe gerecht machnunge. Davon wil ich volleclicher sagen in der nechsten rede.
(p.218a-221a ) Johannes von Speyer OSB Vaterunser-Auslegung, dt. (Bei Adam 1976 nicht nachgewiesen).
   1
p. 218a Tit.: [ohne Titel] (Tit. im Inhaltsverzeichnis [VD-Spiegel]) Vom Pater noster und Ave Maria
Das Pater noster ist ein gebet das unser herre Ihesus Cristus selbs gedichtet und eß sein iungeren gelert hat... Vater unser der du bist in den hiemeln etc. Unser herre Ihesus Cristus ist wesenlich die ewige weishait ... — ... und zulest legen wir darzu und sprechen 'Amen'. Das ist ein wort der wunschünge, durch das wir wunschen daz geschëhe, das wir in den vorigen sieben betten geheischen han. -- (Rot) Explicit.
(p.221a-228a ) Johannes von Speyer OSB Ave Maria-Auslegung, dt.
   1
p. 221a Tit.: (Rot) Außlegung des Ave Maria
Gegrußt seyst du Maria gnaden vol, der here ist mit dir, du bist gesegent under den weiben und gesegent ist die frucht deins leibes Ihesus Cristus. Amen. Etleich heißent diese worte ein gebeet zu der iunckfrawen Marien. Wie daz war sey, des versten ich nit ... — ... Derselb unser herre wirt in da/en nachfolgenden worten genant, so man spricht 'Ihesus Cristus', die ein babst zugelegt hat, als ich auch vor geschriben han.
(p.228a-229b) Vaterunser-Auslegung 'Vater in den wir glauben', dt. (Am Beginn ähnlich der Auslegung 'Vater unser hoch in der beschaffung', jedoch weit ausführlicher: [Daten zu dieser Fassung] Lat. Fassung: Bloomfield 8781. -- Abdruck ähnlicher dt. Fassungen: J. Kehrein, Pater noster und Ave Maria in deutschen Übersetzungen. Frankfurt/Main 1865, 38 f., Nr. XXI; O. Dibelius, Das Vaterunser. Umrisse zu einer Geschichte des Gebetes in der alten und mittleren Kirche. Gießen 1903, 174 f. -- RB 11717; Adam 1976, 151-157). Lit.: Stammler 1960, 829.).
   1
p. 228a Tit.: (Rot) Ain churcze außlegunge des hiemelischen genaden reichen gottleichenn gepett Pater noster aus den auslegung der heyligen lererr
Vater in den wir gelauben 'unser' den wir lieb haben 'der du bist in den hymeln' do hin wir trost haben. Vater unser höch in der beschaffung süzz in der lieb reich in der eribschaft parmherczig in der erledigung ... — ... Amen. Das alles das geschech als wir gepeten haben.
(p.230a-268b und 505a-515b) Apostolisches Glaubensbekenntnis mit Auslegung, dt.
   1
p. 230a Tit.: (Rot) Der aposteln glaube... Außlegung diss glaubens des ersten warumb der vorgeschriben glaube der aposteln gelaube genant sey. (Tit. im Inhaltsverzeichnis [VD-Spiegel]) Ein tractat vom glauben
Ich glauben in got vatter almechtigen schepfer hiemels und erden... Dieser glaube ist genant der aposteln glaube darumb, das yn die aposteln unsers herren Ihesu Cristi gemacht hant ... — ... Und daryn stet die weselich selikait, durch die begirde eins menschen genczlich gesetiget wirt, das alle lußtekait der ganczen werlte nit getun möcht und daz ist, das der prophet zu gote spricht Ps° XVI: Ich werden gesetiget, so dein klarhait erscheinen wirt.
(p.268b-277a) Predigt über den Hl. Johannes den Täufer über Lc 1,15, dt.
   1
p. 268b Tit.: (Rot) Eyn predige von sant Iohansen dem tauffer
Erit magnus coram domino. Luce 1° (Lc 1,15). Er wirt größ werden för dem herrn. Diese wort hatt geredt der engel Gabriel zw Zachariam dem vatter sancti Iohannis des teuffers, da er ym in dem tempel zu Iherusalem sein enpfengniß verkúndet. Nu/e ist zu merckende, da derselb engel Gabriel Marie der mutter unsers heren Ihesu sein enpfengniß verkundet ... — ... wann dü sie straffen machst und sweigest und wir wißen, daz ein gleich pein die werdent leiden, die die sünde dünt und die ir gehellent.
(p.277a-286b) Predigt über Gal. 5,25 über das Mönchtum, dt.
   1
p. 277a Tit.: (Rot) Daß ein münich nit solle sten allein in außerlichen wercken und heltniß seins ordens, sunder er schol sich forderlich dez fleizzen daz er zü neme und wachße in geist. [Titel im Inhaltsverzeichnis] Ein ler wie man sol im geist zw/e nemen
Si spiritu vivimus spiritu et ambulemus. Ad Galatas 5° (Gal. 5,25), id est: Ist es das wir ym geiste leben, so sollen wir auch wandern ym geiste. Als der mensch von zweierlay natu/ern gesament ist, daz ist von leibe und von sel, also seint auch zweierlay leben eins iglichen menschen ... — ... und nachdem als sant Bernhart von solichen schreibt, so treist du unter den kleidern der bekerung ein verkartes hercz, und es mag sein du seist mit allen solichen außerlichen ubeungen [!] und heltnißen der schonheide zu/e rucke gegangen als der krebß und seist in dem stande der geistlichkaite erger worden und nit beßer.
(p.287a-303b) Johannes von Speyer OSB Traktat von den drei wesentlichen Stücken der Vollkommenheit geistlicher Orden (= De tribus essentialibus punctis perfectionis status monastici), dt. (Vgl. Kropff 288, Nr. 8; in VL nicht genannt).
   1
p. 287a Tit.: (Rot) Ein handel von den dreien weselichen stucken des standes der volkumenhait aller geistlichen örden dy mann religiones nennet. Das erst capitel sagt was underscheides sey zwischen volkumenhait dez lebens und zwischhen dem stande der volkumenhäite. [Titel im Inhaltsverzeichnis] Ein tractat von den drein wesenleichen stukchen geistleichs stants [Zusatz in Schlitpachers Verzeichnis in Rot] et habet plures partes.
Es ist zu wißende das ein anders ist volkumenhait des lebens und ein anders der stant der volkumenhait. Volkumenhait des lebens stet zu vorderst und weselich in volkumener liebe gotes und dez nehsten ... — ... und also nach dieser dritten weise ist die ewige keuschait das erst weselich stucke des geistlichen standes, dy willig armut ist das ander und dy regelisch gehorsam ist das dritt.
(p.303b-368a) Johannes von Speyer OSB Traktat über die Armut (= De paupertate), dt. (Vgl. Kropff 288 f., Nr. 9; in VL nicht genannt).
   1
p. 303b Tit.: (Rot) Ein handel von der willigen armut besunder. Das erst capitel ist ein außlegung eins ewangely das da sagt von dem rade der willigen armut
In dem vorigen buchlein han ich von den dreyen weselichen stucken des geistlichen standes in der gemeinde gesagt... Ecce unus accedens ait illi: Magister bone, quid boni faciam ut habeam vitam eternam etc. (Mt 19,16). Das ist: Nym war einer tradt zu Ihesu und sprach zu ym: Guder meister, was guts sol ich tun das ich werd haben daz ewige leben... (p.304a) Das ewangelium hat zwei teil. In dem ersten lert Cristus das von noitdurfft gehört zum ha/eil und das ist geheltnis der gebode gotes ... — ... und hat das hundertfeltig lon enpfangen, so hat er eß darnach widder verlorn, vernym durch seiner sünde willen, durch die er sich des widder beraubt hat.
(p.368a-382b) Johannes von Speyer OSB Traktat über den Besitz im Kloster (= De communitate bonorum monasterii), dt. (Vgl. Kropff 287 Nr. 5; in VL nicht genannt).
   1
p. 368a Tit.: (Rot) Ein handel von der außteilunge der gemeinen fruchte und nucze eins klosters. Das erst capitel sagt warumb ein abbt genant sey ein vatter seins klosters
Wie wol alle fruchte und nucze eins klosters, da von man lebt, allen und iglichen seinen münichen gemein seint, so ist doch ir iglichem nit zimlich, das er von eigner gewalt ym oder ymant anders etwas davon neme oder gebe ... — ... das dy großy derselben gemeinen reichtume eym iglichen slechten bruder des klosters der ir nit gewalt [korrigiert aus: gehalt] hat noch begert zu habende zu volkumenhait der tugende zu kumen gar nichts schadt nach yn verhindert.
(p.382b-449a) Johannes von Speyer OSB 'Handel von der eigenschaft die der willigen armut widdersaczt ist' (= De divisionibus proprietatis monachorum, dt.) (Vgl. Kropff 289 Nr. 10; in VL nicht genannt).
   1
p. 382b Tit.: (Rot) Ein handel von der eigenschafft die der willigen armut widder saczt ist. Das erst capitel sagt von czweierlay eigenschafft der einen iglichen munich allweg schuldig macht der verdampnis aber die ander düt daz nit allweg
In den vordern dreien buchlein han ich gesagt in dem ersten von den dreien weselichen stucken dez geistlichen standes in der gemeinde, in dem andern von der willigen armut in besunderhait, in dem dritten von außteilunge der gemeinen guter einß klosters. Und dieweil eigenschafft ist widder die willig armüt, darumb wil ich nu/e in diesem vierden buchlein sagen von der eigenschafft. Merck hie des ersten als da seint zweierlay armüt, die geistliche menschen angehorent, der ein stet in williger enperunge aller eigen reichtum in besunderhait ... — ... Wer er dan vor seim dodte nit zu reuen kumen uber die sunde seiner eigenschafft und wer darumb in die helle der verdampten kumen, so werete sein pein biß her und hin für ummer ewicleich. Amen.
(p.449a-504b) Johannes von Speyer OSB Tractatus de perpetua continentia et castitate, dt. (= 'Ein handel von der kuscheide') (Vgl. Kropff 287 f. Nr. 7 Lit.: VL IV 1983) 758 H. Kraume).
   1
p. 449a Tit.: (Rot) Ein handel von der cheuschaide die das ander weseleich stuck ist des geistlichen standes. Von cheuscheide mag man nit volleich geleren ane wort die cheusche menschen ungeren lesent oder horent das erst capitel
Vor han ich in dütscher sprach in besunderhait geschriben von der willigen armüt, die das erst wesechlich [!] stuchk [!] ist des standes der volchumenhait geistlicher orden, die man religiones nennet. Nu/e wil ich mit gotes hilff desgleichen auch tün von der ewigen cheuscheide, die das ander weselich stuck ist desselben standes. Darzu gebrestent mir duchsche [!] worte durch die ich von ir bequemlich und chlerlich schribee [!]... (p. 450a, Kap. 2) Des erwsten ist zw wißende das cheuscheit genat [!] ist von chestigunge, wan als sanctus Thomas lert 2a 2e q. CLI articulo primo ... — ... Darumb er auch ein besunder frewde wirt haben uber die seligen die nit iungfrawen seint blieben die doch elich oder wietwenlich cheuscheit gehalten hant. Deo gracias.
(p.505a-515b) Siehe p. 230a.
(p.516) Federproben.
(p.517a-538b) David von Augsburg OFM De exterioris et interioris hominis compositione, lib. I, pars 1, dt. (= Novizentraktat) (Lat. Text: PL 184, 1189-1198 [Liber I unvollst.]; Ed.: David ab Augusta 1899, 3-36).
(p.517a-538b) Johannes von Speyer OSB De exterioris hominis compositione des David von Augsburg, dt. (verkürzte Übersetzung von Buch I) = Novizentraktat.
   2
p. 517a Tit.: (Nachtrag durch Bernhard Pez, 1. Drittel 18. Jh.) Fr. Davidis de Augusta libellus de exterioris hominis compositione. [Titel im Inhaltsverzeichnis] Ein tractat von geistleicher u/ebung
Zum ersten soltu mercken warzu du in deinen orden kumen seyst. Wan durch was pistu dar ein kumen dan durch gotes willen das er ein lon deiner arbeit werd in dem ewigen leben ... — ... wan davon wirst du yn mee lieb haben und wirst ym heimlich werden und in allen tugenden wirst du dester volkumener. Amen. Deo gratias.
p. 517a Tit.: (Nachtrag durch Bernhard Pez, 1. Drittel 18. Jh.) Fr. Davidis de Augusta libellus de exterioris hominis compositione. [Titel im Inhaltsverzeichnis] Ein tractat von geistleicher u/ebung
Zum ersten soltu mercken warzu du in deinen orden kumen seyst. Wan durch was pistu dar ein kumen dan durch gotes willen das er ein lon deiner arbeit werd in dem ewigen leben ... — ... wan davon wirst du yn mee lieb haben und wirst ym heimlich werden und in allen tugenden wirst du dester volkumener. Amen. Deo gratias.
(p.538b) Johannes von Speyer OSB De lectione, dt.
   1
p. 538b Tit.: [ohne Titel, direkt an den vorhergehenden Text angefügt]
Czu dem das ayner nüczleich les gehörnt sieben ding. Das erst ist das er sey eins gütten ördenleichen leben ... — ... als ein ungewaapenter (!) ritter get zu dem streit also ist ein kristen mensch zu allen dingen an des gepett.
(p.539a-708a) Lektionar für das Kloster Melk, dt.
   1
p. 539a Tit.: (Rot) Dye epystel und ewangely dye man list in dem ampt der heyling mezz durch das gancz iar nach römischem sit. Und von erst die epystel und ewangely von der tzeit. Die epistel an dem ersten Suntag ym advent czu den Römern capitulo 13°... (663b rot) Hie hebt sich an das commun der heyling, das ist dy gemein epistel und ewangeli von den heyling und czum ersten am abent eins czwolifpotens dy epistel, dy leczen des püchs der weißhait Ecclesiastici am XLIIII capitel... (681b rot) Nün gennt hernach dy aygen epistelen und ewangeli von den heyligen durch das gancz scheyblig iar und dy hebent sich an an sannd Andres abent. An sand Andres abent dy epistel... (704b rot) Nün gent hernach dy besunderen meß dy man hat in der wochen so nit yerrung ist und am mantag hat man dy meß von den tödten. Dy erst epistel von yn dy leczen der epistel Pauli des czwelifpoten czum Corinthen am ersten epistel [korrigiert aus: capitel] am XV capitel
Prüder yr schult wissen das yeczunt czeit ist das wir auf stenn von dem slaff wenn nün ist nähanter unser hail denn do wier gelaubt haben ... — ... (p. 704a Schlußschrift des Sanktorale) Also enndten sich dy eygen epistelen und ewangeli von heyling durch das gancz iar nach dem syeten des chlasters cze Melkch. (Darauf folgen noch die Perikopen der Wochentagsmessen ..., 708a) Das ewangeli: In der czeit do Ihesus redet zu (rot) als oben. Deo gracias.
(p.709-720) leer.