Beschreibung ausdrucken  Permalink: https://manuscripta.at/?ID=40475 
Melk, Benediktinerstift, Cod. 677 (767, O 2)
DEUTSCHE SAMMELHANDSCHRIFT MIT GEISTLICHEN TEXTEN (deutsch)
Papier   211 Bl.   220×150   Melk, um 1420 (1419/1420, 1422)   
Abbildungen von Vorderdeckel1r1v2r27r64v65r85r117v187r188r193v206r206v208vHinterdeckel
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 24)

alle Initien
(VD-Spiegel) leer.
(1r) Inhaltsverzeichnis der Handschrift, dt.
(1r) Vermerk über die Melker Laienbrüder als Adressaten der Handschrift, dt. (siehe Sigle G).
(1r-27r) David von Augsburg OFM De exterioris et interioris hominis compositione, lib. I, pars 1, dt. (= Novizentraktat) (Lat. Text: PL 184, 1189-1198 [Liber I unvollst.]; Ed.: David ab Augusta 1899, 3-36).
(1r-27r ) Johannes von Speyer OSB De exterioris hominis compositione des David von Augsburg, dt. (verkürzte Übersetzung von Buch I) = Novizentraktat.
   1
1v Tit.: (1r) Iesus Maria. (1v) Jesus Maria. [Weiters kein Titel, möglicherweise bezieht sich der Vermerk auf 1r nur auf diesen Text]. (Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis der 1r) Wie sich di laypruder sullen hallten vater Hansens von Speir
Zw wissen chürtzleich die innhaltung des püechleins sind die rubriken der capitel hie nach ein ander gesetzt etc. ... (2r) Das püehel ist gemacht unsern laienprüedern zw einer untterweisung ettleicher nutzer ler. Ir chainer schol glauben das in dem püehel unser regel ler in allen stukchen die in angehören pegriffen sein sunder wer der regel nicht wais der lazz sich unterweisen in den stukchen die im zw/e gehören. Wer aber der ler nicht pedarff der laid sy chainem anderen. Von der geharsam cap. I°. Zw dem ersten scholtu merkchen war umb dw in den arden chömen seist und durch wes willen pistu anders dar in chomen dann durch gots willen ... — ... wan davon wirstu in mer lieb haben und haimleicher sein und wirst in allen tugenten dester volchomner. Amen. Jesus Maria.
(27r-64v ) Johannes Gerson Opusculum tripartitum, dt. von Johannes von Speyer (?) (Lit.: VL II (1980) Sp. 1266-1274 (H. Kraume). -- VL IV (1983) Sp. 757-760 (H. Kraume). Die Übersetzung wird von Kropff 1747, 295, und durch Herbert Kraume (VL II [1980] Sp. 1270, VL IV [1983] Sp. 758 und MTU) Johannes von Speyer zugeschrieben, jedoch ist diese Zuschreibung fraglich und bedarf näherer Untersuchung (so auch Knapp 2004, 254 und 256). In Melk liegen wohl nicht zwei verschiedene Übersetzungen des 'Opusculum tripartitum' vor, wie aus Löser 1999.3, 119 (nach Kraume 1980, 39) hervorgeht. Löser 1992.2, 239 Anm. 27, geht aber wiederum von zwei Melker Übersetzungen aus: 'Peugers Bearbeitung ist nicht zu verwechseln mit einer zweiten Melker Übersetzung durch Johannes von Speyer (diese auch im Peuger-Codex 235, 266va-280rb).').
(27r-64v ) Johannes von Speyer OSB (?) Opusculum tripartitum des Iohannes Gerson, dt.
   1
27r Tit.: (Rot) Das her nach geschriben püehel hat gemacht der erwirdig lerer und maister Hanns Jerson chantzler der schuel zw Paris. Das sagt von den tzehen poten gots und von der peicht und wie man den menschen ermann schol in der tzeit des tods etcetera. (Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, 1r) Zehen pot Maister Hannsens Gerson
Der heiligen christenhait wünscht ir ernstleicher liebhaber nach seim vermügen in abwerffung der sünten und in zw/e nemung vil tugenten. Das nachgeund hailsam püehel das da tailt ist in drey tail das ist von den tzehen poten gots von der peicht und von der ermanung des menschen in der tzeit des tods... (51r Hie voligt der ander tail des puechleins wie sich der mensch sol schikchen zw der peicht) Welher mensch pegert wider auff zw sten von dem [über Rasur: stant] der sünten zw dem stant des hails... (59v In dem dritten tail des puechleins vint man wie man sich gegen chrankchen menschen ertzaigen und sy trösten und ermann schol in der tzeit des töds etcetera) Ist dem also das die warhaften und getrewn frewnt ainn chrankchen menschen mit fleizz versargen wie sy in mügen pehalten in dem leipleichen leben und tzerga/enkchleichen prechen... (61r, Teil 2: Der ander tail hat sechs frag. Die erst frag) Lieber frewnt oder frewntinn wildw sterben und leben in der vestichait christenleichs glaubens... (62r, Teil 3: Der dritt und der lest tail des püechleins lernt wie der siech petten schol etcetera) Zw dem ersten schol der siech zw got petten und also sprechen aws gantzem hertzen... (63r, Teil 4: Das vierd und das lest tail unterweist wie man sich auff das lest halten scho pey der ermanung des chrankchen) Ob der chrankch mensch noch nicht enphangen hat den heiligen leichnam oder das ander sacrament des heiligen öls ... — ... so hat der pabst mit einer offenbarn satzung des Decretals [dazu am Rand die genaue Quellenangabe in Latein] strengleich poten eim ysleichen artzt das er chaim siehen ee die leipleich ertzney raich oder er verman in des ersten ze suehen den geistleichen artzt das ist den peichtiger. Dar umb wa/er wol pilleich das in allen spitaln der armen lewt ... als des gleich in dem haws gots zw Paris ein löbleiche gewanhait gehalten wirt etc. Jesus Maria.
(64v-78r (Teil I)) 'Erkenntnis der Sünde', häufig Heinrich von Langenstein zugeschrieben (Ed.: R. Rudolf, Heinrich von Langenstein, Erchantnuzz der sund [TspMA 22]. Berlin 1969, 51-200. -- Hohmann Nr. 232).
   1
65r Tit.: (Rot) Das her nach geschriben püehel hat gemacht der erwirdig lerer maister Hainreich von Hezzen und haisst erchantnus der sünten und ist nw/er der erst tail. (65r) Jesus Maria (Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, 1r) Der erst tail erkchantnuss der sunten
Unser lieber herr Ihesus Christus der alle dise wellt umbvangen hat mit seiner parmhertzichait der hat den menschen durch das vorichtleich mer chumerleich geschifft und gefüert ... — ... Aber die gueten werch die der mensch in todsünten tan hat wern nymmer lemtig ze nutz zw dem ewigen leben ob er halt mit der peicht dar nach aws den sünten stet sunder sy frumen in fümfflay sachen als vor gemelt ist. Da mit hab das püehel ein endt in dem namen des vaters und des suns und des heiligen gaists. Amen. Die selb gothait helff mir des das all die das püehel lesen sich also pezzern das sy von den ewigen frewden nymmer geschaiden werden. Amen.
(78v-84v) leer.
(85r-187r) Friedrich der Karmeliter Buch von der himmlischen (heimlichen) Gottheit (Lit.: VL II (1981) 948-950 (G. Kornrumpf).
   1
85r Tit.: [ohne Titel] (Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, 1r) Gloz uber das evvangeli Iohannis In principio erat verbum
In principio erat verbum... (Ioh. 1,1). Das ewangelii weschreibt uns sand Johannes der ewangelist und geit uns dar umb zu/e erchennen des wortes chrafft und ewichait das pei got ist gewessen und ist an ende ewichlichen ... — ... dar umb in vil landen und wesunderleich in Frankreich und in [gestrichen: Ege] Engellant fleist sich yeder man das er das ewangelii alletag andechtichleich hor oder weschreiben pey im trag. -- (Schlußschrift) Also hat das pu/ech der himlischen gothait ein end. Deo gracias. Amen.
(187v) leer.
(188r-193r) Meditatio, dt.
   1
188r Tit.: [ohne Titel] (Im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, 1r, nicht genannt)
Von erst schol der mensch sein betrachtung also anheben das er bedenchk den gewalt des vaters die weyshait des suns und die gütichait des heyligen geist wie der vater mit seinem gewalt und almechtichait durch seinen sun in der güt des heyligen geysts alle ding von nichte hat beschaffen ... — ... Hie pit in daz er erlaücht deine geistleichen augen daz ist dein verstentichait und dein begier und daz er rainig dein sel von der ausmekhat [?] tödleicher und lesleicher sunden und dich geistleich erchuchk von dem stinchkunden grab alter und pöser gewanhait der sunden wie nyemand versmächt und nyemand sein hilff versagt die in [! ein zweites 'in' fehlt] iren nöten an rueffen.
(193r-206r) Passionsbetrachtung, dt.
   1
193r Tit.: (Rot) Dar nach ist nün ettwas zemerchken wie man hilff schull betrachten daz wirdig leydeni [!] [gestrichen: h] unsers herrn Jhesu Christi an dem alles unser hail leit do von merchk in der selben betrachtung nicht alles daz sich da [193v] vergangen hat mit warten und mit werichen wil verschreiben sunder ettleich martery wil berüeren aws dem ewangelii und geben ein churcze form des betrachtens und daz übrig wil ich befelichen der andacht und dem fleizz eins ysleichen frumen menschen wann ein vernuftige sel die nympt aus wenigk warten vil synn. Also ein grobe unverstentige sel macht aus vil warten wenig synnes. Nün heb wir die selb betrachtung also an (Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, 1r) Vom leyden Christi
Nach dem und Jhesus Christus unser hayland het volendet den lawff seiner predig und czaychen und nün die czeit was chomen daz er wolt den töd durch den mensch leyden und also wider gen czu seinem hymlischen vater von dann er chomen was do cham er segs tag vor seinem leyden under den ölperg hincz Bethfage in das dörffel ... — ... (205v) und pit sey das sy dir erweriff von irem sun gnad in dem gegenwiretigen leben und ewig glori in dem czu chunftigen und dem sel [206r] pewar an deinem lesten end vor den pösen geisten und dir erwerif nach disem leben das ewig. Amen. -- (206r Schlußschrift und Datierung rot von der Hand, die den folgenden Text schreibt) Die obgeschriben wetrachtung hat geschriben ein priester des nam sey in dem puech der lebundigen und hat die genomen auzz dem puech seines herczen und hat ezz den ainvoltigen geschriben daz sy sich darinn ueben die nicht pessers chunnen ow yemant darinn vindet das ym genad pringet der dankch des got von des gab ezz chomen ist und pitt got fur den der ezz gemacht und selb geschriben hat daz got sein wirdiges leyden und sein chosper verdienen an uns allen nicht lazz werden verloren. Das ist geschriben nach unsers herren Christi gepuerd vierczenhundert iar und dar nach in dem newn czehendem [schwarz von anderer Hand korrigiert zu: XX.] und vollpracht am mittichen post assumpcionis beate Marie virginis [16.8.1419] et cetera.
(206r-208v) Passionstraktat über den Nutzen der Betrachtung der Passion, dt.
   1
206r Tit.: [ohne Titel]
Wye daz war sey daz ezz guet und lonperig ist und dem menschen grozzew gnad pringt der mit andacht das wierdig leyden Christi wetracht so ist ezz doch got lieber und dem menschen lonperiger und nuczer daz er dem leydem [!] Christi mit den werichen nachfolig ... — ... etleich horen daz goczwart durich das leyden Christi etleich ardent alle irew werich in das leyden Christi. Das sind aller gueten menschen weg und uebung mit dem leyden Christi. Nu helff üns got das wir uns also darinn ueben daz wir tailheftig werden seiner frucht in ewichait. Amen.
(209r-211v, HD-Spiegel) leer.