![]() |
Permalink: https://manuscripta.at/?ID=40526 |
(VD-Spiegel) | leer. |
(f. I und 363) | Sakramentar-Fragmente; Melk, um 1160-1180; 'Lektionar-Schreiber' (2. Sakramentar), rubriziert (Glaßner-Haidinger 1996, 99). |
(IIr) | Notiz, dt. |
(IIv) | Tabula zum folgenden Text, dt. |
(1r-362v (IIv Tabula)) | Opus postillarum et sermonum de tempore, dt. von Thomas von Baden. | :
(1r-362v (IIv Tabula)) | Sermones super epistolas et evangelia de tempore per totum annum, dt. von Thomas von Baden (Eine dt. Fassung dieser Predigten bisher nicht bekannt. -- Lit. zur lat. Fassung: VL IV [1983] Sp. 1120, Nr. 14 [D. D. Martin]). | :
(1r-362v (IIv Tabula)) | Jahrespredigten nach Jordanus von Quedlinburg OESA und Nikolaus Kempf OCarth, dt. . 58 ![]() | :
1r | Tit.: (Rot) In nomine patris et filii et spiritus sancti. (Darunter sechs Zeilen eines rubrizierten Titels mit schwarzer Tinte übermalt). Am ersten suntag des advent das erst ewangeli nach ro/emischer rubriken. In dem Namen auch der junkfrau Marie. (Am linken Rand rot) Dominica prima in adventu Erunt signa in sole... (Luc. 21,25). Allerliebsten die wart dye ich etcetera. Es weren zayhen an der sunnen an dem man und an den stern... (1v) Allerliebsten in got. Es ist gewesen ein gewanhait in der alten ee var Christi gepu/erd das ettleich móchtig kchwnig haben hachgewirdigt die teg yerer gepwrd und haben grass wirtschafft gemacht ... — ... (6r) denn an czweifel das kyndlein mit seinen genaden und wirt geparen in sólichen menschen die denn durch soleich gepúrd ewige solikait [!] (6v) mugen erwerffen die verleich mir und euch got der vater got der swn got der heylig geist. Amen. |
6v | Tit.: (Rot, durchgestrichen) Allerliebsten in got. Die nach geschriben materii dint auch dem var gemeltten ewangeli und ich hab sy außgezogen auß eym lateinischen puech das gemacht hat den geistleichen ein merkchleicher maister und geistleich man ein kchartuser und ich hab muet ich well yr vil eintragen in dy anderen predig und die peczayhen mit eym A und mit eym E. Das [eingefügt: A] wirt deytten den anfang und das E das end der materii und das ich das mug getwen darumb wirt ich offt etzwas außlasßen der ding die ich ew var gepredigt [eingefügt: hab] die mich mynner nuuz weren pedunkchen fur euch. (Vorhergehende Rubrik mit schwarzer Tinte durchgestrichen, am linken Rand von der Schreiberhand [?] nachgetragen) Die rubriken ist nit zeachten noch dy puechstam A und E.
(Rot) Eyn ander predig und auzlegung des ersten ewangeli ym advent. (Am linken Rand) Sermo 2us de eadem dominica Die leczen des ewangelii am ersten suntag des advent dy underweist uns van der zuekchunfft des richtter und des lesten gerichtt und van den zayhen und ubel die fúrkchómen weren das selbig gerichtt darumb das wir auß fleizsiger merkchung sólicher ubel und erschrikchleichen ding enphahen davan varicht die da ist ein anvang alles guet ... — ... (10r) so sein noch dy zuesteunden ubel durich krieg underdrukchung, ungerechtikchait wuetreichkchait gemayn gueten und póßen das nit sein wirt so das end der welt gar nahent sein wirt. (Am Rand mit Einfügezeichen nachgetragen) Verleich uns got eyn gu/ot end und das ewig leben. Amen. (Nikolaus Kempf: lat. Text = Cod. 953, p. 4-9). |
10r | Tit.: (Rot) Am anderen suntag in dem advent Cum audisset Iohannes in vinculis... (Matth. 11,2). Mathei am .XI. capitel. [Am Rand eingfügt: Allerliebsten die wart etcetera]. Als Iohannes hört in den pantten verste der venkchnuz die werich Cristi... (10v) Allerliebsten in got. Nach dem als der herr Iesus Christus getaufft was warden van sand Iohans da hueb sand Iohans an zestraffen den [gestrichen: He] kchwnig Herodes... (12r A) Furpas ist zemerkchen [gestrichen: pey] in der gemayn pey allen dreyn taellen nach enander das dy werich des antichrist gancz wider dy werich Christi weren sein... (13v, rot: Fuerpas ist zemerkchen das ein tael des ewangeli so gesprochen wirt: Pist dw der der zuekchunftigen ist oder wart wir eins anderen. Die wart mugen gefragt werden van eym yedem menschen geistleichen der sich zwm ersten wil underwinden geistleichs standcz) Darumb ist zemerkchen fúrpas das durich den Iohannes gefangen in den pantten wol verstanden mugen werden all geistleichen die mit der heltnuz der observancz in den klósteren gepunden sein ... — ... (16r) und ir pöz sitten und leben in guet das sy entleich ze wegen pringen die ewig selikchait die verleich mir vnd euch got der vater got der sun got der heilig geist. Amen [= Nikolaus Kempf: lat. Text = Cod. 953, p. 9-13, auch hier unterteilt)] |
16r | Tit.: (Rot) Am dritten swntag des advent. (Am Rand) 3a dominica adventus Miserunt Iudaei ab Hierosolymis sacerdotes etc. (Ioh. 1,19). Iohannis primo. [Am Rand eingefügt: Allerliebsten in got]. Es haben geschikcht [am Rand eingefügt: dy iuden] van Ierusalem zu dem Iohannes priester und leviten... (16v) Allerliebsten. In dem yecz gemeltten ewangeli wirt uns verchundet und zu eim ebenpild fúrgehaltten die grazz diemútikchait Iohannis des tauffer ... — ... (20v) Durich die genad gocz pin ich das ich pin. Vil mer mócht man sagen pey den dingen aber es würd zelang. Verlich uns [gestrichen: got] Christus der herr ware diemútikait durich die wir all unser veint uberwinden und das ewig leben erwerben etc. (21r Text gestrichen) Da ich pey euch pin geweßen da hab ich euch pey dem ewangelii predigt von czweliff staffel der hachfart aber die mügt ir erchennen aus den XII staffel der diemutikait in dem VII capitel der regel darumb hab ich icz da von nit sagen wellen. Phleg eur got. Amen. [Ab 16v Nikolaus Kempf: lat. Text = Cod. 953, p. 13-18] |
21r | Tit.: (Rot) Am vierden suntag des advent. (Am Rand) 4a dominica adventus Anno quinto decimo imperii Tiberii Caesaris (Luc. 3,1). Luce 3°. [Am Rand eingefügt: Allerliebsten die wart die ich zu latein etcetera]. In dem funffzehenden iar des reichs des chayser Tyberii... Allerliebsten in got. Das yecz gemelt ewangeli [am Rand eingefügt: gibt unß ze erchennen] die grassen czwayung der iuden under enander zu den vargemeltten zeitten ... — ... (24v) und also siczt dy geittichait auf der hachfart. Allerliebsten darumb huet wir unß van der geittichait und hachfart [danach sechs Zeilen vom Beginn des nächsten Evangeliums, jedoch gestrichen, danach Explicit fortgesetzt:] das unser ynners reich ungetaylt peleib und wir veraynt werden mit Christo das wir mit ym pesiczen das ewig leben. Das verleich mir und euch etc. [= Nikolaus Kempf, lat. Text: Cod. 953, p. 18-21]. |
25r | Tit.: (Rot) An dem heyligisten weynachttag. (Am Rand) In nativitate Verbum caro factus est... (Ioh. 1,14). Iohannis primo [Am Rand eingefügt: Allerliebsten die wart etcetera]. Das wart ist fleisch gewarden und wirt in uns wanen. Allerliebsten in got. Die wart sein pegriffen in dem hewtigen ewangeli des dritten ampt pey dem end und werden in den warten gemerkcht dreyerlae gepürd unsers lieben herren Iesu Christi. Ayne ist ein ewige... (26r A) Verbum caro etc. (Ioh. 1,14). Das wort izt fleisch warden. Erwirdigen geistleichen allerliebsten in got. Zum ersten ist zemerkchen wie geistleichen oder sittleichen das wart gocz werd fleischleich in uns ... — ... (29v) Aber nichtz ist also sicher und gewiz und perúebt als voligen der anderen gueten rót und layttung. Darumb ist geschriben das da das hael sey da vil rót sein wenn auz den mag das peztt und nuczist auzgewunen weren mit dem man das ebig hael mag zewegen pringen. Das selbig verleich mir und euch etcetera [Ab 26r [Nikolaus Kempf, lat. Text = Cod. 953, p. 22, Z. 8 - p. 25]. (Rot) Nota. Fürpas voligt nach der suntag czwischen der octaff des predig ze suechen ist am endt an dem 345 [recte: 354] plat. |
30r | Tit.: (Rot) Am heyligen tag der pesneydung Christi. (Am Rand) In circumcisione seu octava nativitatis Postquam consummati sunt dies octo etc. (Luc. 2,21). Allerliebsten, die wart etcetera. Nachdem als volpracht warden acht tag... Das sein die wart des heiligen hewtigen ewangeli die kchu/ercz sein nach [gestrichen: dem] den wartten aber sy haltten in yn grazzen sweren geistleichen synn... (32r A) Fúrpaz ist zemerkchen ein sundre geistleiche auzlegung des vargemeltten ewangelii die ze vodrist dint den klasterleytten und in sunder den novicen [gestrichen: und noviczin] |
34r | Tit.: (Rot) An der heyligen drey kchwnigen tag das ist in epyphania domini oder ober erscheynung (Am Rand kein lateinischer Titel) Cum natus esset Iesus in Bethlehem... (Matth. 2,1). Mathei 2°. [Am Rand eingefügt: Allerliebsten etcetera]. Als geparen was Iesus in Bethleem [Bethlehem] Iude [Iudae] zu den zeiten Herodis des chunig... (34v) Erwirdigen geistleichen etc. Die heylig mueter der christenleichen kyrichen hat aufgesaczt die doyg hachwirdig hachzeit wirdikleich und fleizzikleich ze veyrren ... — ... (38v) Eyn yeder auz seym schacz [gestrichen: noch seim] der weizhait noch seym wezen schullen opfferen Christo dem herren die dreyerlae goben: Gold weirach und mierren. Verleich uns allen das rayn chindlein mit seiner mueter das wir die also opfferen das wir etc. |
39r | Tit.: (Rot) Am suntag czwischen der octoff epychanie. (Am Rand) Dominica infra octavam Cum factus esset Iesus annorum duodecim (Luc. 2,42). Luce 2°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Als Iesus wart zweliff iar alt da giengen sy auff gen Ierusalem... Allerliebsten in got ir wizzt das man die chinder menig mal auz nymbt in der chindhait wie sy geschikcht werden weren ym alter ... — ... (42v) der wirt mer lieb gehabt van got. Darumb acht wir das wir van tugentten zu tugentten wagsen und da mit verdienn das ewig leben. Das verleich etc. (vgl. Schneyer 3, 808, Nr. 30). |
43r | Tit.: (Rot) Am ersten swntag noch der octaff des obrern Nuptiae factae sunt... (Ioh. 2,1). Iohannis 2°. Allerliebsten die wart die ich geredt hab etcetera. Es sein hachzeit warden in Chana... Allerliebsten in got. Am anfang des ewangeli habt ir vernumen das di iunger Christi mit Iesu sein geruefft warden zu der hachzeit... (43v [Rot] Alles auz sand Pernhart predig hinnach) Zum ersten mit den segx chruegen der raynigung die sand Bernhart alzo in seiner predig auzlegt ... — ... (46v) Verleich uns allen endtleich durch das pegeren der junkfraun Marie [am Rand eingefügt: got der herr] den gueten wein zur lesten und zu aller zeit das wir da durich verdienn mit dem preitgan eingen an yrrung zu der hachzeit ewiger selichait. Amen. (Rot) Ave Maria. |
46v | Tit.: (42v, Rot) Am andern suntag noch der octaff des öbrern. (42r, Schwarz) Dominica prima post octavam ephiphanie Cum descendisset Iesus de monte... (Matth. 8,1). Matthei 9°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Als Iesus abgieng vam perg da voligttem ym nach vil schar... (47v) Allerliebsten in got in der [oberhalb der Zeile eingefügt: geistleichen] auzlegung des vadrigen ewangeli seit ir underweizt das der herr Iesus offt in den hachzeitten der geistleichen seiner zaichen das erst tuet ... — ... (50v) er izt das end ewikleich das selbig end das er selber izt. Verleich er uns ze rúeffen in ewigen freiden. Amen. |
50v | Tit.: (Rot) Am dritten sonntag noch der octaff des obrerern. (Am Rand) Tertia dominica post octavam epiphanie Ascendente Iesu in naviculam... (Matth. 8,23). Matthei VIII°. Allerliebsten in got die wart die ich geredt hab ze latein etcetera. Als Iesus in ein schiffl staig da voligtten ym noch sein iuger [!, recte: iunger]... Allerliebsten in got. (51r) Ez gepuerd sich underweilen oder halt offt daz dy geistleichen menschen die guet und valkchömen seyn swerer versuechung und geistleichen streit leyden ... — ... (53r) Also das das schiffl deß gemuecz nymer sich furicht noch czweifelt zechömen zu der ewigen selichait. Die verleich etc. [Zusatz am unteren Freirand von der Hand des Schreiber] Die predig mócht man gemeren awz dem puech Iordani dez maister der genügsam uber das ewangeli schreibt van geistleichen auzlegung am dritten plat van dem ewangeli. (53v von anderer Hand) Es ga/et nit ab etcetera. Ave Maria. [Von der Schreiberhand, gestrichen: In illo tempore respondens Ihesus dixit Confiteor tibi pater Mathei XI°. Allerliebsten in got etcetera. Zu der zeit anttwurt Iesus und sprach: Ich pechenn dir vater etcetera. Fúrpaz spricht das ewangeli]. |
53v | Tit.: (Rot) Am vierden suntag noch der octaff des obreren. (Am Rand) Dominica 4a post octavam epiphanie Simile est regnum caelorum homini qui seminavit bonum semen... (Matth. 13,24). Mathei 13°. Allerliebsten in got dye wart die ich geredt hab zu latein [gestrichen: dy lautten ze deyschcz also] die sein geschriben in dem ewangelio Mathei am .13. capitel und lautten zu deytschcz also... (54r) Allerliebsten in got. Als in den werchen der menschen [gestrichen: man vil] wie volkchómichleich man die volpringt so vindet man doch dennoch geprechen ... — ... (59v) alzo das chain agen oder unsauberchait oder mael an yn gefunden wirt die weren gesamet weren in den chasten das izt in dy ewig selikchait. Die selbig etc. [= Schneyer 3, 809 Nr. 40]. |
60r | Tit.: (Rot) Das ewangelii am suntag genant am sybenczkysten vnd dye auzlegung Simile est regnum caelorum patrifamilias... (Matth. 20,1). Mathei 20°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Geleich izt das reich der hymel eym menschen... (60v) Allerliebsten [oberhalb der Zeile eingefügt: in got]. Die geleichnuz des yecz gemeltten ewangeli gibt uns zu erchennen das menig ander und ander zu anderen und anderen zeiten van dem stand der muezzichait ... — ... (65v) Darumb allerliebsten aribaitt wir mit fleizz in dem weingartten das uns der phennig des ewigen leben wert gegeben. Das verleich etcetera [= Schneyer 3, 810 Nr. 42 ?]. |
66r | Tit.: (Rot) Am suntag genant der sechczkyst nam [!, recte: nach ?] dem suntag des sybenczkisten. Dominica LXa. -- (Auf 70v wieder Nikolaus Kempf-Teil eingeschoben, zwischen A und E). Cum turba plurima conveniret... (Luc. 8,4). Luce 13°. Allerliebsten die wart etcetera. Als ein menige schar zusam kam... (66v) Allerliebsten in got. Es izt wissenleich das ein yeder samen der geseet wirt der wirt enphangen nach der schikchung des erdreich in das er gewarffen wirt ... — ... (70v) wenn der peherrt pezeugt Christus selber ym ewangelii piz an das end der wirt haelbertig. (71r) Verleich uns der almöchtig [gestrichen: ze] got ze aller zeit alzo hóren das gocz wart das wir entleich taelhófftig weren des ewigen leben. Das verleich mir und euch etcetera (Danach 4 Zeilen Sermonesbeginn gestrichen) [= Schneyer 3, 810 Nr. 44; Nikolaus Kempf 70v]. |
71r | Tit.: (Rot) Der suntag genant [gestrichen: der] Quinquagesimam nach dem suntag Septuagesima. (Am Rand) Dominica 50a Assumpsit Iesus duodecim discipulos suos... (Luc. 18,31). Luce 4°. Allerliebsten in got etcetera. Iesus nam zu ym sein zweliff iunger in gehaym und sprach zu yn: Nembt war wir geen auf gen Ierusalem... (71v) Allerliebsten in got ir wizzt das [gestrichen: dy] durich dy erchantnuzz varan züchunftiger zuesteunder ubel dy menschen gewarmpt werden das sy leichtter leyden dy selben ubel... (75v A) Nun fúrpas allerliebsten in got schultt ir merkchen ein sundre kúrcze auzlegung dye unz genant geistleichen antrifft: Unser haylant Iesus Christus als er mit seinen iunger auf gieng gen Ierusalem ... — ... (77v) das er czwelif iar gelitten hat grazze [gestrichen: anvach] anvechtung des fleischs und doch erledigt izt warden. [Am Rand eingefügt: Darumb ist geschriben Math. 24] (Matth. 24,13): Der pehörtt piz an das end der wirt haelbertig und enphacht das ewig leben. Das verleich etcetera. -- (Rot) Pitt fuer mich. Ave Maria (vgl. Schneyer 3, 810 Nr. 46; 75v-77v Nikolaus Kempf). |
77v | Tit.: (Rot) Dominica in quadragesima suntag ante 40a Ductus est Iesus in desertum... (Matth. 4,1). Mathei 4°. Allerliebsten in got. Die wart etcetera. Ihesus izt gefuert waren van dem geist in dy wuegxt das er da versuecht würdt van dem tiefel... (78r) Allerliebsten in got. Der heylig czweliffpot sand Paul der vermant uns in der hewtigen epistel ernestleichen und fleisßikleichen das wir mit fleizz petrachtten und pedenchen daz wir all genad und guettat die unczeleich und unaussprechleich sein nit umb suzt van got enphangen haben ... — ... (84v) so speizt dy gewanhait gar suezzikleich das gemuet und so denn die wollustikleich pezessen weren piz an das end so voligt darnach unaussprechleiche ewige freyd. Dy verleich etcetera (Schneyer 3, 810, Nr. 48 [???] und Nicolaus Kempf [81v-84r]). |
84v | Tit.: (Rot) An dem anderen suntag der vasten. (Am Rand) Dominica 2a in 40a. Assumpsit Iesus Petrum et Iohannem et Iacobum... (Matth. 17,1). Mathei 17°. Allerliebsten die wart etcetera. Es nam zu ym Iesus Petrum und Iacobum und Iohannem seinen prueder... (85r) Allerliebsten in got. Als ir hewt achttag vernumen habt das wir durich das ewangelii des selbigen suntag gefurt sein waren mit Christo und nach Christo in dy geistleich wu/egst das izt in ein puezbertig guet leben ... — ... (91v) und eytel lob peraubt würden zu hymel und damit auch (92r) des gesicht der klarhait Christi die uns [oberhalb der Zeile eingefügt: allen] verleich ze sehen nach dem leben got der vater etc. (Schneyer 3, 811 Nr. 51). |
92r | Tit.: (Rot) Am dritten suntag der vasten genant Oculi nach dem Introit Erat Iesus eiiciens daemonium... (Luc. 11,14). Luce XI°. Allerliebsten in got dy wart etcetera. Iesus warff auz einen tiefel und der waz ein stum... (92v) Allerliebsten in got als der haedenisch mayster lert so gehören in sunder czwae ding zue den weisen. Ayns das sy lieb haben dy warhayt und dy albeg reden und nymer mißreden [am Rand ergänzt: oder verlazzen dy warhait]. Das ander das sy dy warhait nach vermu/egen beschiermen ... — ... (98v) Die aber das [oberhalb der Zeile eingefügt: goczwort] haltten und das pehuetten mit volpringung der werich den wirt nachvoligen nach dem als Christus der herr am end dez ewangelii verspricht dy ewig selichait. Dy verleich mir und euch etcetera. (Schneyer 3, 811 Nr. 52; Nicolaus Kempf: A ?, E 96r) |
98v | Tit.: (Rot) Am suntag zu mitten vasten. (Am Rand) Dominica letare. Quarta dominica Abiit Iesus trans mare Galilaeae... (Ioh. 6,1). Iohannis 6to. Allerliebsten in got die wart etcetera. Iesus gieng ab oder fu/er uber das mer Galilee das gehayssen ward Tyberiadis... (99r) Allerliebsten in got. Darumb das die menschleich natur zu aller zeit underligt der zeruttung swechung oder vergenkleichait das sy van natdürfft pedarff leypleicher speiz ... — ... (105r) Verleich uns [gestrichen: go] auch got der herr [gestrichen: auch] also geistleich gespeizzt werden durich dy funff prat das wir fúr und [oberhalb der Zeile eingefügt: fur] in waren tuguntten zu nemen und damit verdienn das ewig leben. Das verleich etcetera (Schneyer 3, 812 Nr. 54; Nikolaus Kempf: A = 100r, E = 103r). |
105v | Tit.: (Rot) Am suntag genant der marter des herren. (Am Rand Schwarz) Dominica Iudica de passione. (Rot) Dominica 5 in XLa Quis ex vobis arguet me de peccato (Ioh. 8,46). Iohannis VIII°. Wer auz euch wirt mich straffen weren van der sund. [Oberhalb der Zeile ergänzt: Allerliebsten etcetera. Fürpaz spricht daz ewangeli... (106r) Allerliebsten in got. Es [gestrichen: pep] gepuerd oder gibt sich offt das die dy man peynigen [gestrichen: oder] marteren oder virtaellen wil czum tad und sy wissen sich unschuldig dye pegeren sich ze entschuldigen ... — ... (112r) da tuet nat das der hertter pey den schaffen peleib und mit yn sterb und genez und sy fúr und fúr underweiz und pesterkch daß er mit sampt seinen schefflein hälbertig werd in dem ewigen leben. Das verleich etcetera (vgl. Schneyer 3, 812 Nr. 56). |
112v | Tit.: (Rot) Am suntag genant der palmtag. Maria hilff. (Am Rand) Dominica palmarum Cum appropinquasset Iesus Hierosolymis... (Matth. 21,1). Mathei 21°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Als Iesus zunehent Ierusalem und chömen was Bethfage zu dem ölperg... Allerliebsten in got. Es ist gewanhait das dy weltleichen móchtigen chunig oder fuersten so sy einen [gestrichen: streit] hertten und grazzen streitt [am Rand: gewiz] var yn haben so peraytten sy sich darczü mit allem fleiz ... — ... (121v) da enden dy englischen menschen das yr das da durich pedeytt werd das unser end wird sein verdien wir das dy gesellschafft der engel. Dy selbig verleich uns got der vater got der etc. (Schneyer 3, 812 Nr. 58). |
126r | Tit.: (Rot) Van dem ewangelii des heyligisten astertag. Pasca Maria Magdalena et Maria Iacobi... (Marc. 16,1). Marci 16°. Allerliebsten etcetera. Maria Magdalene und Maria Iacobi und Salomee dy chaufftten allerlaewolriechunde ding [oberhalb der Zeile eingefügt: oder salben]... Allerliebsten in got. Als das eym yeden versuechtten menschen offenwar izt das vil grózzer freyd izt so ein mensch noch grasser meniger unsicherheit van des hael man nit [oberhalb der Zeile eingefügt: oder wenig] hofft oder einen tael verczweifelt hat ... — ... (133r) So das durich uns geschiecht so wer wir denn in ewiger sólikchait dy glorii Christi des herren van antlicz zu antlicz klerleichen sehen. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 813 Nr. 61). |
133r | Tit.: (Rot) Am achtißten tag der aßtern. Dominica Ia post pasca Cum esset sero die illo... (Ioh. 20,19). Iohannis 20°. Alerliebsten in got dye wart etcetera. Als [oberhalb der Zeile ergänzt: es] eins tags der feyr spet was... (133v) Allerliebsten in got. Unser herr Iesus Christus hat gewanhait mildikleichen und geren wanung haben under seinen gelaubigen als er denn das selbs pezeugt in dem ewangelio Mathei am achtzehentizsten capitel ... — ... (138r) peleiben sy piz an das end treuleich in dem verneuten leben so wirt yn geben das ebig leben zo hymel. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 813, Nr. 63). |
138r | Tit.: (Rot) Am andern suntag noch asteren. (Am Rand) Dominica 2a post pasca Ego sum pastor bonus... (Ioh. 10,11). Iohannis X°. Allerliebsten in got etcetera. Ich pin ein gueter hórtter. Ein gueter hórtter der gibt sein sel fúr seine schaff... Allerliebsten in got. Noch [gestrichen: als] dem als der mensch gewirdigt izt mit czwayn naturen mit eynr leipleichen und mit eynr geistleichen [eingefügt: und] dy geistleich daz ist dy sel izt gepildet noch der geleichnuzz gocz ... — ... (144r) das sy widerpracht werden zü den gueten geharsamen schaffen das auß yn allen ayn herter und ayn hertstal werd [eingefügt: hie] in aynigem gueten leben und dórt in ebigen freyden. Die verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 814 Nr. 66 [?] u. Nikolaus Kempf [A 142r; E 144r]). |
144v | Tit.: (Rot) Am dritten swntag noch asteren Modicum et iam non videbitis me... (Ioh. 16,16). Iohannis XVI°. Allerliebsten in got. Die wart etcetera. Ein klayn ding und ir werd mich yecz nit sehen und aber ein chlain ding und ir werdt mich sehen wenn ich gee zum vater ubi supra... Unser herr Iesus Christus des nachcz als er gefangen scholt werden von den iuden da redt er [eingefügt: var] dy vargemeltten wart des ewangelii zu seinen jungeren und sprach: Ein klayns das izt under dreyn tagen meiner pegrebnuz ... — ... (148v) da wirt ewige fröleichchait und ewige selichait die so sy zewegen pracht wird so wird sy albeg pehaltten. Dy selbig freid und selichait verleich mir und euch got der vater got der sun got der heylig geist. Amen (Schneyer 3, 814 Nr. 68 [?], eher: Conradus de Brundelsheim: Schneyer 1, 728 Nr. 151 [T 31]). |
149r | Tit.: (Rot) Am vierden swntag nach asteren Vado ad eum qui misit me (Ioh. 16,5). Iohannis 16°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Ich gee zu dem der mich gesantt hat... Ein lóbleiche gewanheit izt das so eczwer merkchleicher der vast lieb wirt gehabt sich schaeden wil oder weitten ziehen van den dye yn vast liebhaben so pegint der der do waez das van seinem [korrigiert aus: seinen; gestrichen: liebhaberen] abschayden grazze petruebnuzz zu/esten wirt seinen [eingefügt: waren] liebhaberen sew mit po/esten wartten trósten ... — ... (155r) und wider dy yecz gemeltten drey warhait nit petrogen werden sunder in aller warhait gefunden werden an unserem end und da mit verdienn das ewig leben. Das verleich mir und euch got der vater got der sun got der heylig geist. Amen (Schneyer 3, 814 Nr. 70). |
155v | Tit.: (155r Rot) Am funften swntag noch asteren. (155v) Sequitur dominica 5ta ante ascensionem Amen amen dico vobis si quid petieritis patrem... (Ioh. 16,23). Iohannes 16°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Verwar [eingefügt: verwar] sag ich euch ob yr ettwas piten werd den vater in meinem namen das wirt er euch geben... Gewanhait izt allerliebsten so ettleich merkchleich menschen dye sich wol vermugen pey dem rómischen stuel [am Rand eingefügt: so denn soleich] zu dem [am Rand eingefügt: stuel] ziehen wellen dy selbigen zw gevallen yren frantten und gwnneren ... — ... (162r) und pawn den akcher gocz der dy christenleich chyrichen izt mit auzreyttung des pozen und sein gocz gepaw oder pawleyt in ein fuerrung warer tugent. In den verleich uns got entleich gefunden werden das wir damit verdienn das [gestrichen: p.] ewig leben. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 814 Nr. 72 [T 33]). |
162r | Tit.: (Rot) An dem heyligen auffart tag ein predig Recumbentibus undecim discipulis... (Marc. 16,14). Marci ultimo sive 16. Allerliebsten in got dy wart etcetera. Als dy aynliff iunger azzen da erschain yn Iesus etcetera. ... (162v) Allerliebsten. Gewanhait izt den weltleichen grazzen herren den fuersten oder khwnigen so sy einen weytten langen weg ziehen wellen zwm kchaeser so seczen sy ein als haupptleyt [am Rand ergänzt: amptleyt] und verweser in yeren landen zu beschiermen und regieren in yerem abwesen lantt und leyt ... — ... (168v) das unser leben und gelauben auch pestett werd durich [eingefügt: die] vargemeltten zayhen geistleicher [gestrichen: obriger] auzlegung das wird da durich verdienn das ewig leben. Das verleich mir und etcetera (Schneyer 3, 815 Nr. 75 = T 36). |
169r | Tit.: (Rot) Am suntag nach dem auffarttag Cum venerit paraclitus... (Ioh. 15,26). Iohannes 15°. Allerliebsten in got die wart etcetera. So chómen wírt der tróster den ich [am Rand ergänzt: euch] senden wirt vam vater den geist der warhait der van dem vater auzget etc. ... Gewanhait izt allerliebsten so ein grazzer streit varhanden izt und vil unsicherhait mugen sein in demselben so izt der fúrst da und verchundet dy selbigen grazzen unsicherhait seinen ritteren ... — ... (175r) Darumb allerliebsten verlazz wir der tugent nit wenn an dew hilft nit haben wol angevangen. Núr es volig denn ein guet end durich das ewige freyd gegeben wirt. Dy verleich mir und euch got der vater etcetera (Schneyer 3, 815 Nr. 77 = T 37; Nikolaus Kempf: A 173v; E 0). |
175r | Tit.: (Rot) Ein predig vam ewangeli [gestrichen: v] am phingstag Si quis diligit me sermonem meum servabit (Ioh. 14,23). Iohannis 14°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Wer der izt der mich lieb hat der wirt haltten mein red... (175v) Ein yeder irdischer kchayser so der in seiner glorii aucz raest ze verleichen seinen fuersten und seiner ritterschafft und anderen seinen undertan lehenschafft so leßt er var sein fueren ein pannyer ... — ... (182v) das ich geharsam sey meinem vater und damit ein ebenpild geb den fúr dew ich leyd so vndertónig ich [eingefügt: mach] geren und willikleich dem tad das sy mir in warer geharsam nachvoligen picz an das end und da mit verdienn das ewig leben. Das verleich etcetera (Schneyer 3, 816 Nr. 79 = T 39). |
182v | Tit.: (Rot) Das ewangelii das man an dem tag der heyligen drivaltikchait hat das hat man auch gehabt am suntag noch dem auffart tag und da selbst habt yr ein predig dar uber darumb [gestrichen: ich] lazz ich das da auz. Aber das yr auch dysen tag der heyligen drifeltikait nit an ein predig seyt so hab ich in sunder mit gocz hilff van der heyligen drifaltikait gemacht (schwarz) ein predig. (Am Rand rot) Van der heyligen drifaltigkchait Sine fide impossibile est placere Deo (Hebr. 11,6). Ad Hebreos XI°. Allerliebsten in got diet [!] wart etcetera. An den gelauben izt unmúgleich gevallen got. Auz der ler der [gestrichen: heyligen] lerer [am Rand ohne Einfügezeichen: 3° Sententiarum distinctio 25] hat man daz menig artikel des gelauben durich das gancz iar in der kristenleichen chyrichen so klerleich geoffenwart werden dem christenleichen volkch durich ettleich veyr und kristenleich uebung und sunder heltnuzz. Das nympt der genuegsamkleich sein vernufft praucht die nit wissen mag ... — ... (189r) dy duerffen haben hóher und mer erchantnuzz der heyligen drifeltichait und aynigen gothait als das auzgenumen wirt auz den vargemelltten wartten. Geb uns der almôchtig [am Rand eingefügt: got allen] durich sein gnad nach naturfft gelauben und eren dy heylig drifeltikchait mit tugentten und gúten werichen das wir da mit verdienn das ewig leben. Das verleich mir vnd euch got der vater etcetera (Schneyer 0?, Schneyer, RepSpätMA 0; Thomas von Baden ?). |
189r | Tit.: (Rot) An dem heyligen vranleichnamtag Caro mea vere est cibus... (Ioh. 6,56). Iohannis VI°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Mein fleisch izt warleich ein speiz und mein pluet izt warleich ein trankch. Johannis am sexten... (189v) Nach dem das unser erst elter Adam und Eva durich ubertretung des gepot gocz das sy nit ezzen scholtten der frucht ym paradiz die er yn verpoten het gevallen waren van dem stand der unschuldikait ... — ... (196r) und alzo wirdikleichen [am Rand eingefügt: eren und] enphahen das sacrament [oberhalb der Zeile eingefügt: zu aller zeit] und den antlaz [oberhalb der Zeile eingefügt: also] pesuechen das wir da mit ewige freyd zewegen pringen. Das verleich mir und euch etcetera. (Nach einer Leerzeile nahzeitiger Nachtrag) Der vermeldet antlas ist van den öbristen ze verchunden den undertan am suntag var gocz leichnamtag. Also lauttet dy [ein Wort gestrichen, unleserlich] wull (Schneyer 0?, Schneyer, RepSpätMA 0; Thomas von Baden ?). |
196v | Tit.: (Rot) Der erst suntag noch phingsten. (Am Rand) Dominica Ia post festum penthecostes Estote misericordes... (Luc. 6,36). Luce 6°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Seit parmherczig alz dann ewr hymelischer vater parmherczig izt... (197r) Ez ist naturleich under allen unvernufftigen tieren die ayns geslecht mit enander sein das ayns dem anderen parherczikait [!] tuet. Vil mer schol das geschehen under den menschen ... — ... (202v) Darumb allerliebsten in got du/erff wir [unterhalb der Zeile eingefügt: wol] der genaden gocz [unterhalb der Zeile: das wir] alle ding [unterhalb der Zeile: nuczleich und] haelber(203r)tikleich [gestrichen: ze] volpringen das wir da mit verdienn das ewig leben das alain durich sein parmmherczigkait mir und euch verleich got der vater etcetera (Schneyer 3, 816 Nr. 83 = T 41). |
203r | Tit.: (Rot) Dominica 2a. Am andern suntag nach phingsten Homo quidam fecit cenam magnam... (Luc. 14,16). Luce 14°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Ein mensch macht ein grazz nachtmal... Alz der herr geladen waz van eym fúrsten der Phariseyer und gesuntt het gemacht einen wazzersuchtigen und gelerent het ze tischladen dy arm und nit dy reyhen da sprach aynr auz den dy mit assen: Selig ist der der das prat izt in dem reich gocz ... — ... (209r) van dem hawßwirt [am Rand eingefügt: zu dez hymelischen nachtmal] das wir denn geschikcht sein das mit ym [oberhalb der Zeile: ze] enphahen in ewigen freyden. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 817 Nr. 85 = T 42 [s. Expl.]). |
209r | Tit.: (Rot) Dominica 3a. Der dritt suntag noch phingsten Erant appropinquantes ad Iesum publicani... (Luc. 15,1). Luce 15°. Allerliebsten in got dye wart etcetera. Es waren zúnehend zu Ihesu offenbar und ander sunder das sy yn hörtten... (209v) Pey den weiltleichen [!] streyteren izt das die gewanhait das so ettleich gewizzleich streytten schullen mit yeren veintten so weren sy zum ersten mit allem fleizz van yren haupptleytten vermant das sy mendleich sein hoffnung haben und mit nichtte verzagen ... — ... (215v) Alzo ist es unmugleich ware puezz tun in weltleichen wollusten. Geb uns der almóch(216r)tig got var unserem end ware puezz tun das van der dy heyligen engel gefreytt werden und wir verdienn durich dy genad gocz yn ebigen freyden zúgefuegt weren. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 817 Nr. 87 = T 43). |
216r | Tit.: (Rot) Dominica 4. Am vierden suntag nach phingsten Cum turbae irruerent in Iesum... (Luc. 5,1). Luce 5°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Alz dy schar ein vielen [am Rand ergänzt: oder drungen] zu Iesu das sy hörtten das wart gocz da stuend er zenegst dem see oder steunden mer genant Genezareth. Luce 5°... (216v) Gewanheit izt der [gestrichen: a] leibpleichen arme[n] leyt das wo sy wizzen das [über Rasur: man] leippleiche natdurfft wil auz taelen da samen sy sich und haben einen zw/elauff an dy stat do man umb gocz willen söliche natdurfft wil auz taellen ... — ... (222r) [gestrichen: da pey] [am Rand eingefügt: mer vindet man in den propheten van den vischeren van den auch] spricht Jeronimus [Hieronymus] [gestrichen: da] das seyn dy vischer van den gesprochen wirt in dem ewangelii [am Rand eingefügt: Matth. 4°]: Chömt nach mir so wirt ich euch machen vischer der menschen (Matth. 4,19). Geb uns der almóchtig got die genad das wir durich dy neczz des heyligen goczwart enczikleich gevangen werden und van der venknuzz durich das verdienn der heyligen czweliffpoten durich dy heyligen engel zu ewigen freyden auz dysem iamertal gefürt werden. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 817 Nr. 89 = T 44). |
222r | Tit.: (Rot) Am funfften suntag nach phingsten. Dominica 5a Amen dico vobis quia nisi abundaverit iustitia vestra... (Matth. 5,20). Mathei 5°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Verwar sag ich euch: Nu/er ewr gerechtkchait sey genügsamer denn der geschrifftler (222v) und phariseyer... Sand Gregorii spricht: So gemert weren dy gaben so schullen auch pilleichen wagsen dy ursach der gaben. So [gestrichen: wir ab] denn nach Christi gepuerd [gestrichen: dy] in der newen ee [gestrichen: dy] sunderleich dy gelaubigen vil mer guettat haben enphangen denn die in der alten ee ... — ... (229r) das pey den die muezzen undertan sein so ze vil diemútikait in erpoten wirt [oberhalb der Zeile eingefügt: nit] zeprochen werd der gewalt der regierung. Geb uns der almöchtig got den underweizung des ewangelii allen nachchömen noch vermugen das wir dadurich verdienn das ewig leben. Das verleich etcetera (Schneyer 3, 817 Nr. 91 ???). |
229r | Tit.: (Rot) Am sexten suntag nach phingsten. (Schwarz) Dominica 6 Cum turba multa esset cum Iesu ... (Marc. 8,1). Marci VIII°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Alz ein menige schar was pey Iesu und sy heten nit was sy ezzen... (229v) Gewanthait [!] izt den gütigen [eingefügt: fürsichtigen] und ersamen hawswirtten das so gest zu yn chómen die sy vermayntt vast mued sein warden van dem geen und darczu noch eynn sweren weg zegeen haben ... — ... (235v) Wenn van grazzer suezzichait der wart Christi und van grazz verwunderen wegen der krafft Christi wurden sy alzo aufgehaltten das sy an geschefft nit van ym woltten. Nach dem das geschriben izt Johannis am 6 capitel [Ioh. 6,69]: Zu wem schull wir geen wenn dw hast wart des ewigen leben. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 818 Nr. 93 = T 46). |
235v | Tit.: (Rot) Am sybentten suntag nach phingsten Attendite a falsis prophetis... (Matth. 7,15). Mathei VII°. Allerliebsten in got die wart die ich hab geredt zu latein etcetera. Merkcht [gestrichen: euch] auff van den falschen propheten dy zu euch chömen in scho/effem klaed ynwendig aber seyn sy zukchund wolff... (236r) Ein gemayn sprichwart izt das eyn [gestrichen: va] valscher frant [!] mer schaden pringt denn eyn [gestrichen: eyn] offner veynt. Und seyt dem alzo izt das dy christenleich kyrichen hat ettleich offenwar veint ächter und wuetreich ... — ... (242r) Zu der wer wir vermant in dem puech der Leviten am XX capitel [gestrichen: wer] da wirt gesprochen: Wert geheyligt und seyt heylig wenn ich pyn heylig (Lev. 20,7). Zu der heyligkchait verleich uns allen zu kchömen ewikleich got der vater got der swn got der hey[lig] etcetera (Schneyer 3, 818 Nr. 95 = T 47). |
242r | Tit.: (Rot) Der acht suntag. (Am Rand schwarz) Dominica 8a Homo quidam erat dives qui habebat villicum (Luc. 16,1). Luce XVI°. [Am Rand eingefügt: Allerliebsten die wart etcetera]. Ezz was eyn reicher mensch der hät eynen schaffer oder verweser... Es izt gewanhait [gestrichen: der] [unterhalb der Zeile eingefügt: ettleicher] menschen das sy mit frömdem guet milder seyn [gestrichen: den] denn mit dem aygenn. Darumb so izt (242v) ein gemayn sprichwart das man van frömden leder lang und dikcht ryem sneydet ... — ... (248v) So schull wir pilleichen vaßt fúrsichtig seyn. Eyn yeder am ersten fúr sich selbs das wir noch hie in dem leben var dem tad genad van dem herren erwerffen und da durich zu ewigen freyden kómen. Die verleich etcetera (Schneyer 3, 818 Nr. 97 = T 48). |
249r | Tit.: (Rot) Am .9. suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 9a Cum appropinquasset Iesus Hierosolymis... (Luc. 19,41). Luce 19°. Allerliebsten in got die wart etcetera. So zu/e genehent höt Iesus Ierusalem alz er sach dy stat da waynt er uber sey [!]... Der guetigen frumen hercz aygenschafft izt van herczen mitleyden haben und peklag laczen dy yemrikchait und das ellend oder dy truebsal yrr nagsten ... — ... (255v) der hawßwirt in dem hawz izt got der herr und seyn haußgesynnd seyn allez hymelisch herr und all erweltten. In dem hawz izt unpetruebleiche rue allerwollustiges angesicht und unabnómleiches ewigs unmessiges [gestrichen: und] allez guet das uns verleich allen etcetera (Schneyer 3, 819 Nr. 99 = T 49). |
255v | Tit.: (Rot) Am zehentten suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 10 Dixit Iesus ad quosdam qui in se confidebant... (Luc. 18,9). Luce 18. Allerliebsten in got die wart die ich geredt hab zu latein etcetera. Iesus sprach zu ettleichen die in sich selbst hoffnung höten alz gerecht und versmechtten dy anderen dye gleichnuz als var. Luce 18... (256r) Als var in eynr predig vermeltt izt so izt der veint vil unsichrer der außwendig erscheynt eyn frant [!] und ynwendig izt er eyn grazzer veynt der sel ... — ... (262r) daz wir alzo auch erledigt weren durich ware diemútikchait van allen unseren sunden und geistleichen panden und darnach erhócht weren in ewiger glori und selikchait. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 819 Nr. 101 = T 50). |
262r | Tit.: (Rot) An dem XI suntag nach phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 11a Exiens Iesus de finibus Tyri... (Marc. 7,31). Marci VII°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Alz Iesus auzgieng van den enden Tyri da cham er durich dy stat Sydon zu dem mer Galilee... Allerliebsten wy wol (262v) [gestrichen: da izt] das ist das dye dy van natur genaygt und geschikcht seyn zu milldichait guetikchait und parmherczigkchait [am Rand eingefügt: und halt ungepeten und unpelant die erczaygen] doch so wellen sy [gestrichen: doch] under weylen gepeten werden [oberhalb der Zeile: reichleich] das dy guettat nicht veracht oder versmecht werden ... — ... (267v) die yre guette werich nit offenwaren wollten seyn (268r) van [oberhalb der Zeile eingefügt: gúter ur]sach wegen redund und [oberhalb der Zeile eingefügt: yere gu/et] [gestrichen: dye] verchundund waren. Verleich uns der allmóchtig [eingefügt: got] durich seyn gnad die underschaed nach seym willen ze haben in unseren gueten werichen das wir dadurich verdienn das ewig leben. Das verleich etc. (Rot) Pitt got für mich (Schneyer 3, 819 Nr. 103 [?]). |
268r | Tit.: (Rot) Am XII suntag nach phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 12 Beati oculi qui vident... (Luc. 10,23). Luce X°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Selig seyn dye augen dye sehen dye yr da secht... (268v) Var Christi gepu/erd was nahent die gancz welt undertónigt der abptgotrey auz genumen dy iuden [gestrichen: alayn] nach den zeytten Abrahe Ysaac und Iacob dye doch menig mal verliezzen got und verayntten sych mit den geslechtten ain anpetung aptgotrey ... — ... (275r) der Christus izt eyn warer samaritan das izt ein warer huetter menschleichs geslechtt der uns am end des ewangelii gepewtt das wir des geleichen unseren nagsten so ez nat tuet zehilff kchömen. Van paeder lieb gocz und des nagsten habt yr [eingefügt: alz] var [gestrichen: alz] gemeltt izt mer geho/ert in der predig am phingstag. Tue uns der herr die genad und parmherczikchait das wir yn und den nagsten alzo lieb haben das wir verdiennen das ewig leben. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 819 Nr. 105 = T 52 ???). |
275r | Tit.: (Rot) Am XIII suntag nach phingsten. (Am Rand) Dominica 13a Et factum est dum iret Iesus in Ierusalem... (Luc. 17,11). Luce 17°. Allerliebsten die wart etcetera. Und ez geschach das Iesus gieng geen Ierusalem und gieng durich dy [gestrichen: ge] mitt Samarie und Galilee... (275v) Der maister genant Tulius [Tullius] spricht: So seyn wenig dy yr gemuet zwingen das es ingedóchtig sey enphangerr guettat [am Rand eingefügt: izt ze versten] mit dankchperchait oder widerlegung noch vermugen. Darumb izt eyn gemayn [eingefügt: sprich]wart: Under zehen vindet man nit aynn oder khaum aynn ... — ... (281v) Dy vierden persan seyn in der gemayn all unser guettuer und unser nagsten den wir allen phlichtig sein guecz zetún nach dem das wir guet van yn enphangen haben und nach dem sy natdürfftig sein und wir vermugen yn zehilff chómen. Geb uns der herr warleich dankchper seyn aller guet dye wir van ym enphangen haben das wir damit verdienn [gestrichen: das wir damit verdienn] das ewig leben. Das verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 820 Nr. 108 = T 53). |
282r | Tit.: (Rot) Am XIIII suntag noch phingsten. (Am Rand) Dominica 14 Nemo potest duobus dominis servire (Matth. 6,24). Mathei VI°. Allerliebsten die wart etcetera. Ez mag nympt czwayn herren gedienn [oberhalb der Zeile rot eingefügt: etcetera]... Wy wol das izt [gestrichen: das izt] das menigerlae ursach seyn dye all gelaubigen [gestrichen: pilleichen] (282v) die ewige und hymelische ding van got hoffnung pilleichen encziehen schol van ungearnetter [am Rand korrigiert aus: ungearntter] sundiger und uberfluzziger sarigfeltikcait zeitleicher und vergenkleicher ding ... — ... (288v) und in allen natdúrfften [korrigiert aus: dingen] zu ym zúflucht haben das sy erchennen in allen widerbertikaiten anders tröster nit haben denn yn wenn zu den spricht er in dem 90. Psalm: Mit ym pyn ich in trúbsal ich wirt yn erledigen und glorificieren (Ps. 90,15) izt ze versten in ewiger selikchait. Die verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 820 Nr. 110 = T 54). |
288v | Tit.: (Rot) Am XV suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 15 Ibat Iesus in civitatem quae vocatur Naim (Luc. 7,11). Allerliebsten die wart etcetera. Ez gieng Iesus in eyn stat die da haezt Naym... (289r) Alz der [gestrichen: le] grazz lerer genant Gregorius Missenus [! recte: Nissenus] spricht so hat Christus [am Rand eingefügt: der] herr var seyner marter nit alayn verchundet seyn zúkchunfftige urstend noch dem tad durich seyne wart sunder er hat [gestrichen: hach auch durich seyne werich] die auch ze erchennen wellen geben zuechunfftig werden seyn nach seym [gestrichen: seym] tad ... — ... (294v) Nempt war der herr wirt [am chömen [am Rand korrigiert aus: chumpt] alz das fewr und sein wagen wirt sein als eyn ungewiter das er widerleg in zaren rach etcetera. Pit wir den allmóchtigen got das wir vertragen seyn der lesten hertten pesuechunch und durich dy anderen (295r) verdienn das ewig leben. Daz verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 820 Nr. 112 = T 55 ???). |
295r | Tit.: (Rot) Am XVI suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 16 Cum Iesus intraret in domum cuiusdam principis Pharisaeorum... (Luc. 14,1). Luce 14°. Alerliebsten [!] in got die wart die ich geredt hab etcetera. Alz Iesus eyn gieng in eyn hawz eyns fu/ersten [gestrichen: der fúrsten] der phariseyer eyns sambstag zw ezzen das prat und sy merkchtten eben auf yn... (295v) Der twgenthafftten menschen gewanhait [oberhalb der Zeile eingefügt: ader aygenschafft izt] das sy das fro/emd prat nit an dankperkchait und widerlegung ezzen und darumb so wolt Christus der herr der eyn gaber izt aller tugent [gestrichen: eyn] und eyn [gestrichen:ho] ebenpild allez tugentleichen leben auch erczaygen widerlegung ... — ... (301v) Soleiche vierlae frantschafft [!] hat uns Christus der herr peweizt und wil das wir die auch ym und seinen gelideren warleich peweisen und das wir in der zunómen. So wirt er denn uns [am Rand eingefügt: nach warer diemútikait] erhöhen alz sein frant [!] in ewiger selikchait. Die verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 821 Nr. 114 = T 56). |
301v | Tit.: (Rot) Am XVII suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 17 In illo tempore accesserunt ad Iesum Pharisaei et interrogaverit eum unus ex eis legis doctor temptans eum: Magister quid est mandatum magnum in lege (Matth. 19,3). Mathei 22°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Es nehetten zu Ihesu dy phariseyer und yn frag aynr awz yn ein lerer des gesecz der versuecht yn und sprach: Maister welichs izt das grözzt gepot ym gesecz etcetera ... (302r) Allerliebsten in got. Es gibt sich [am Rand eingefügt: offt] das ettleich menschen pewegt aws ubermuet und neyd die dy yr obrer sein in kchunst und gútem leben versuechen ob sy sew geschemen möchten mit wartten. Darumb ervarschen sy sew in klúgen dingen ... — ... (308r) das sand Gregorii spricht das durich dy lieb dez nagsten gepert wirt dy lieb gocz und durich paed lieb wirt man gefúrt zw dem ewigen leben. Das verleich etcetera (Schneyer 3, 821 Nr. 116 = T 57 ???). |
308v | Tit.: (Rot) Am XVIII suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 18 Ascendens Iesus in naviculam transfretavit... (Matth. 9,1). Mathei 9°. Allerliebsten in got die wart etcetera. Iesus stayg in ein schiffel und fúr uber und cham in sein stat ut supra Mathei 9°... Alerliebsten [!] in got. Es geschiecht laeder offt das menig menschen [gestrichen: d] van zeitleicher wollußt wegen fúrseczen den gesunt und dy wollußt des [eingefügt: leichnam] dem ewigen hael yerer armen sel. Das tún aber nit noch schullen tún dy geistleichen. Sy sein in der welt oder in den klösteren wenn die schullen mer fleizz haben und [eingefügt: zevodrist des] haels yrr sel ... — ... (315r) so sein sy doch offt sichrer vnd verdienn mer denn dy anderen, dye geschen weren gar volkchômen van wegen yrr widersteung den alten gewanhaitten. Van den spricht sand Bernhart, das den hie versagt wirt, das wirt yn noch dem leben vberfluzzikleich geben in ewiger selikait. Die verleich mir vnd euch etcetera (Schneyer 3, 821 Nr. 118 = T 58 ???; Nicolaus Kempf ???). |
315r | Tit.: (Rot) An dem XIX Suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 19 In illo tempore loquebatur Iesus principibus sacerdotum et Pharisaeis in parabolis dicens: Simile est regnum caelorum homini regi qui fecit nuptias filio suo (Matth. 22,2). Mathei 22°. Allerliebsten in got die wart die [oberhalb der Zeile eingefügt: ich] geredt hab etcetera. Der herr Iesus der redt mit den fúrsten der priester und phariseyeren in geleichnuz und sprach: Geleich izt das reich der hymel eym menschen der ein chunig izt und hachzeit gemacht [oberhalb der Zeile eingefügt: hat] seinem swn etcetera... (315v) Allerliebsten in got. Ez underweizt die versuechung daz dy gewaltigen nichcz so vast pewegt zw vngenad alz die undankchperchait und darumb den dye geladen warden zw der hachzeit des swn des kchunig und [gestrichen: v] nit alayn undankchper waren der eren die sew waz angelegt in der ladung sunder auch versuechtten zechómen und darzu etleich awz den poten des chunig noch grazzer schenttung tótten ... — ... (321r) das vil seyn gevadert warden aber wenig erwelt. [Gestrichen: A] Verleich uns aber der almóchtig got ze seyn under den erweltten under den chaynr an höchzeitleich klaed gefunden wirt und da chaynr mer wirt awz geslagen sunder sy freyen sich ewikleich mit yrem preitgan. Amen (Schneyer 3, 821 Nr. 120 = T 59 ???, wohl nur am Anfang vgl. Notiz f. 316r, wo Iordanus erwähnt ist; vielleicht auch Nicolaus Kempf ???). |
321v | Tit.: (Rot) An dem XX Suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 20 Erat quidam regulus cuius filius infirmabatur (Ioh. 4,46). Iohannis 4. Allerliebsten in got die wart etcetera. Ez waz eyn chunigel des swn krankch waz ze Capharnawm etcetera. Iohannis 4°... Allerliebsten in got. Wir sehen [gestrichen: wir sehen] das zw zeytten des gesunt dy leippleichen und geistleichen erczt wenig geacht werden sunder van den gewaltigen den nichcz enpryßt und leben in wollust und freyden. So sy aber fallen in grazz kchran[chait] awz den sy furichten zw/e nehen den tad so haben sy fleizz ze peswechen dy erczt ... — ... (328r) wenn denn alz geschriben izt [am Rand eingefügt: Apokalipsi 21 (Apoc. 7,17)] so wirt got all zeher wischen van den awgen der heyligen und wirt fúrpaz weder klagen nach geschrae nach [gestrichen: sm] smerczen sunder ewiger frid und freyd. Dye verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 822 Nr. 122 = T 60 ???; Nicolaus Kempf ???). |
328r | Tit.: (Rot) An dem XXI Suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 21 Simile est regnum caelorum homini regi qui voluit rationem ponere... (Matth. 18,23). Mathei XVIII°. Allerliebsten in got dye wart die ich hab geredt zw latein etcetera. Geleich izt das reich der hymel eynem menschen der eyn chwnig izt [am Rand eingefügt: gewesen] der da wollen hat rayttung twn mit seynen knechtten etcetera... (328v) Allerliebsten in got yr wizzt das ez eyn naturleich und götleich gesecz ist das eyn yeder schol twn rechtleich [gestrichen: schol twn] seynem nagsten das er ym selbs van ym [gestrichen: selbs] wolt [gestrichen: van ym] und dar czú waz er ym wil rechtleich van seinem nagsten nit geschehen das schol er ym auch rechtleich hynwider nit twen ... — ... (334v) sey wir enczikleich yngedochtig das geschriben izt [am Rand eingefügt: 2a Thimotey 2°] (2. Tim. 2,5) daz nympt gekrónt wirt ze hymel núr der hie ritterleichen streytt wider dy swnd sunderleich wider all tadsund. Dy selbig hymelische kran verleich mir und euch etcetera (Schneyer 3, 822 Nr. 124 = T 61). |
334v | Tit.: (Rot) Am XXII Suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 22 Abeuntes Pharisaei consilium inierunt... (Matth. 22,15). Mathei 22°. Allerliebsten in got die wart die ich gered hab zw latein etcetera. Alz dy phariseyer abgegangen waren da giengen [gestrichen: d] sy ynn rat wie sy Iesum vingen in seynen wartten... Allerliebsten gewanhait oder aygenschaftt yßt der menschen die geleysner seyn [unterhalb der Zeile eingefügt: oder petriegleich] das sy mit getichtten (335r) und scheynigen awzwendigen wartten und geper dy menschen petriegen und laechen daz sy yn auffmerkchen und gelauben und alzo durich lob und smaechhung oder suezze oder taedung und zútutlung dye menschen petriegleich auff yrn [am Rand ergänzt: unrechten] weg pringen ... — ... (341r) so vil in dem nachgevoligt wirt Christo und so vil ungeleicher so vil ym mynner nach gevoligt wird. [Gestrichen: Geb]. Aber [am Rand eingefügt: dem gancz nach chömen] wird zelang. Geb uns der almóchtig got durich sein genad alzo hie unser krefft der sel nach vermugen widerpringen das wir noch dem leben uns mit ym ze hymel ewikleichen freyen. Das verleich etcetera (Schneyer 3, 823 Nr. 129 = T 62). |
341r | Tit.: (Rot) Am XXIII suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 23 Loquente Iesu ad turbas ecce princeps unus accessit... (Matth. 9,18) Mathei 9°. Allerliebsten die wart die ich geredt hab zu latein etcetera. Alz Iesus redt [gestrichen: mit] zw den scharen: Nempt war da nehent ym zw ayn fúrst und pat yn an und sprach... (341v) Alerliebsten [!] in gleicher weiz so ettwaz das gancz voll izt piz auf das [gestrichen: ow] óbrist mit fliezzundem dyng so wirt ez leicht pewegt das ez uberflewßt alzo izt [am Rand eingefügt: gewesen] dem guetigen parmherczigen milden hawzwirt Christo dem herren der voller genaden izt so der diemútigkleichen [am Rand eingefügt: pebegt und] gepeten wirt [gestrichen: der mag sich] so mag er sich nit enthaltten er uberfliezz mit seynen genaden und geb den dy yn andóchtikleichen yn warem vesten gelauben [am Rand eingefügt: anrueffen] wez yn natdúrfft izt und mer ... — ... (347r) Darumb schullen sy yn nit furichtten sunder mer pegeren ze stórben van lieb wegen chunfftigs ewigs leben in dem sy nit alain sehen werden yr liebst die sy hie gehabt haben. Haben sy ot [?] dahin verdient zekómen sunder auch ein ungelleiche schar aller engel und höligen [!] mit den sy denn ewige selikait pesiczen werden. Dy verleich mir und euch got der vater etcetera (Schneyer 3, 823 Nr. 131 = T 63). |
347v | Tit.: (Rot) An dem 24 und lesten suntag noch phingsten. (Am Rand schwarz) Dominica 24 Cum videritis abominationem desolationis... (Matth. 24,15). Mathei 24. Allerliebsten in got die wart die ich hab geredt zw latein dy lautten zu tei/vtschcz alzo: So yr dy unmenschleich pildnuzz der verlazzung van der der Daniel prophet gesagt hat werd sehen steen in der heyligen stat... (348r) Allerliebsten dy naturleichen [gestrichen: weysen] philozophi [gestrichen: d] oder weyßen alz seyn gewesen dy [gestrichen: d] haydenischen maister die sprechen daz dy scheibligen figur [gestrichen: dy] under allen figuren dy volkchómleicheren seyn darumb das in den der anfang albeg zú gefu/egt izt dem end. Darumb izt der hymel auch scheiblig peschaffen van got ... — ... (354r) [Am Rand eingefügt: Geleich] alz der herr sprech noch dem alz Ieronimus spricht daz leichter wer stete und [un]pewegleiche [eingefügt: ding] zeprochen werden denn ettwas meyner wart ennphallen [am Rand eingefügt: oder auzgelazzen weren] das die nit geschehen. Geb uns durich seyn gnad und parmherczikait [am Rand eingefügt: der herr] geschikcht seyn zw dem gericht das wir mit allen engel und hymelischen her pesiczen das ewig leben. Das verleich etcetera. -- (Schreiberspruch rot) Amen. Ze lan peger ich ando/echtigs gepet und was mer nucz ist zu dem ewigen hael (Schneyer 3, 823, Nr.133 = T 64). |
354v | Tit.: (Rot) Dye nach geschriben predig ist auzgelazzen waren [darüber: folio 29] czwischen der octaff des weinachttag fo 29 Erat Ioseph et Maria mater Iesu mirantes... (Luc. 2,33). Luce 2°. Allerliebsten die wart etcetera. Ioseph und Maria dy múter Ihesu waren sich verwunderen der die gesagt wurden van ym daz ist van Ihesu... Der text dez ewangeli allerliebsten ist darumb verchundet waren daz durich den und ander weysung der ewangeli genúgsame zeugnuzz geben wúrd der gepúrd Christi van allem stand der menschen wenn van dem iunkfrauleichen stand gibt maria dy múter und ewig iunkfrau zeugnuzz ... — ... (358v) Alerliebsten in got das durich die genad dez newgeparen chindlein die [am Rand eingefügt: vier] deytung in uns allen geistleich weren volpracht daz wir da durich ewiges hael erwerffen daz verleich mir und euch got der vater etcetera (Schneyer 3, 807 Nr. 24 = T 7 ???). -- (Nach zwei Leerzeilen) Der nachgeschriben tael gehört zu der predig am charfreytag 125 plat (= Nr. 24). |
(121v-125v (fortgesetzt 359r-362v) | Karfreitagspredigt III = Passionspredigt III (Madre 142, Nr. 34). 1 ![]() | :
121v | Tit.: (Rot) An dem heyligen kcharfreytag. (Am Rand Schwarz) 6a feria parasceves O vos omnes qui transitis... (Lam. 1,12). Trenorum quinto. Allerliebsten in got die wart etcetera. O yr all die da genn durich den weg merkcht auf und secht ob sey solicher oder geleicher smerczen alz meyn smerczen ist alz var in dem puech der klag Jeremie am funfften capitel. Seittemal eym yeden menschen der hie in diesem ellend lebt außdermassen haelsam ist offt eyngedóchtig seyn der marter Christi darumb so schull wir dew nit alain zü der zeit mit allem fleizz petrachtten sunder auch alle zeit ... (125v) ... den ubrigen tael der predig vindet mam [!] am lesten sexteren am 359 plat ... — ... (362v) Darumb allerliebsten hab wir hewt dysen tag und alle zeit so stat und weil ist wars mitleyden mit Christo daz wir seynr ewigen glorii mügen entleich taelhefftig weren. Das verleich mir und euch etc. Deo gracias. Amen (= Nicolaus de Dinkelsbühl, Sermones de tempore, Nr. 34 [Madre 142], s. Melk 689, 19v; Cod. 861, 16v-25v [verglichen mit dieser Hs.]; Cod. 1822, 71r; Druck: Hain 11760 = Strassburg 1496). |
(HD-Spiegel) | leer. |