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Melk, Benediktinerstift, Cod. 868 (953, R 32)
DEUTSCHE SAMMELHANDSCHRIFT MIT GEISTLICHEN TEXTEN (deutsch)
Papier   XI, 239 Bl., I*   223×150   Melk, um 1447/1448 (nach Wasserzeichenbefund)   
Abbildungen von VorderdeckelVorderdeckel-SpiegelI/1rI/1vI/2rI/2v1r1v5r5v8v10r14v20r39v224v226r239r239vI*rI*vHinterdeckel-SpiegelHinterdeckel
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Literatur zur Handschrift (Anzahl: 20)

Lagen: 1I/1 + (VI-1)I/2-XI + V10 + 19.VI239.
205 bei Zählung übersprungen.
Wasserzeichen: Maria Stieglecker, März 2021
alle Initien
(VD-Spiegel) Inhaltsverzeichnis der Handschrift, dt.
(I/1r) Missale-Fragment; um 1400, rubriziert (von zwei verschiedenen Schreibern).
(I/1v (Exc.)) Messe: Ordo für Meßdiener, lat./dt.
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I/1v Tit.: [ohne Titel]
Adiutorium nostrum in nomine domini. Qui fecit caelum et terram. Unser helff ist in dem namen der himel und erd gemacht hat ... — ... Als er was am anvangck und nün und alweg und ist ymmer und ewicklich. Amen.
(I/2rv) Ps. Athanasius von Alexandrien Symbolum 'Quicumque', dt. (Redaktion des Johannes von Speyer) (Lat. Fassung: PL 88, 585-586; Ed.: C. H. Turner. JTS 11 [1910] 401-411. -- CPL 167; CPPM II 38, 699).
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I/2r Tit.: [ohne Titel]
Wer do wil heylig sein dem ist vor allen dingen nöt das er halt christen glauben. Wer den nicht gancz unczurbrochen heldt der wirt an czweyfel ewicklich verderben ... — ... Dicz ist der krystenleich glauben. Wer den nicht geträwlich und vestikchleich gelaubt, der wirt nicht mügen hayl gesein. Gloria patri.
(IIrv) leer.
(IIIr-VIIIr) Inhaltsverzeichnis der Handschrift, dt.
(VIIIv-XIr ) Johannes von Speyer OSB Vaterunser-Auslegung, dt. (Bei Adam 1976 nicht nachgewiesen).
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VIIIv Tit.: [ohne Titel]
Das Pater noster ist ein gebett das unser herre Ihesus Cristus selbs gedichtet und [korrigiert aus: hat] sein iungeren gelert hat... Vater unser der du pist in den himelnn etc. Unser herre Ihesus Cristus ist wesenlich die ewige weiheit [!], durch die alle dinge die creaturn seint ... — ... und zulest legen wir darzu und sprechen 'Amen'. Das ist eyn wort der wunschunge, durch das wir wunschen das uns geschee, das wir in den vorigen sieben petten geheischen han.
(XIv) leer.
(1r-10r) Predigt über den Hl. Johannes den Täufer über Lc 1,15, dt.
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1r Tit.: (Rot) Ein predig von sand Iohansen dem teuffer
Erit magnus coram domino. Luce primo (Lc 1,15). Er wirt groiß werden fu/er dem herren. Dise wort hatt gerett der engel Gabriel zu Zacharia dem vatter sancti Iohannis des teuffers, da er ym in dem tempel zu Iherusalem sein enpfengnis verkündet. Nu ist zu merckende, da derselb engel Gabriel Marie der muter unsers heren Ihesu sin enpfengnis verkundet ... — ... wann du sie straffen mahst und sweigest und wir wißen, das ein gleych pin die werdent lyden, die die sunde dúnt und die ir gehellent.
(10r-20r) Predigt über Gal. 5,25 über das Mönchtum, dt.
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10r Tit.: (Rot) Das ein monich nit solle sten allein in ußerlichen wercken und heltnis seins ordens, sunder er sol sich vorderlich des fleyßen das er zu/e neme und wachsse im geiste
Si spiritu vivimus spiritu et ambulemus. Ad Galatas 5° (Gal. 5,25), id est: Ist es das wir im geiste leben, so sollen wir auch wandern im geiste. Als der mensch von zweierley natu/ern gesament ist, das ist von libe und von sel, also sint auch zweierley leben eins iglichen menschen ... — ... und nachdem als sant Bernhart von solichen schreiibt [!], so treist du unter den kleidern der bekerung ein verkartes hercz, und eß mag sein, du seyst mit allen solichen ußerlichen ubeungen [!] und heltnißen der schonheide zu rucke gegangen als der krebß und seyst in dem stande der geistlichkeide erger worden und nit beßer.
(20r-38r) Johannes von Speyer OSB Traktat von den drei wesentlichen Stücken der Vollkommenheit geistlicher Orden (= De tribus essentialibus punctis perfectionis status monastici), dt. (Vgl. Kropff 288, Nr. 8; in VL nicht genannt).
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20r Tit.: (Rot) Ein handel von den dreien weselichen stucken des standes der volkumenheide aller geistlichen orden dy man religiones nennet. Das erst capitel sagt was underscheides sey zuschen volkumenhait des lebens und zuschen dem stande der volkumenheite
Es ist zu wißen das ein anderß ist volkumenhait des lebens und ein anderß der stant der volkumenhait. Volkumenhait des lebens stet zu vorderst und weselich in volkumener libe gots und des nehsten ... — ... und also nach dieser dritten weyse ist die ewig keuscheit daz erst weselich stucke des geistlichen standes, die willig armut ist daz ander und dy regelisch gehorsam ist das dritt.
(38r-120r) Johannes von Speyer OSB Traktat über die Armut (= De paupertate), dt. (Vgl. Kropff 288 f., Nr. 9; in VL nicht genannt).
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38r Tit.: (Rot) Ein handel von der willigen armút besunder. Daz erst capitel ist ein außlegung eins ewangely daz da sagt von dem rade der willigen armút
In dem vorigen buchlein han ich von den dreien weselichen stucken des geistlichen standes in der gemeinde gesagt... Ecce unus accedens ait illi: Magister bone, quid boni faciam ut habeam vitam eternam etc. (Mt 19,16). Das ist: Nyem war einer tradt zu Ihesu und sprach zu ym: Guder meister, was guts sol ich tun, das ich werd haben daz ewige leben... (39r) Das ewangelium hat zwei teil. In dem ersten lert Cristus daz von noitdurfft gehört zum heil und daz ist geheltnis der gebode godes ... — ... und hatt das hundertfeltig lon enpfangen, so hat er eß darnach wider verlorn, vernim durch seiner sunde willen, durch dy er sich des wider beraubt hat.
(120r-138v) Johannes von Speyer OSB Traktat über den Besitz im Kloster (= De communitate bonorum monasterii), dt. (Vgl. Kropff 287 Nr. 5; in VL nicht genannt).
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120r Tit.: (Rot) Ein handel von der ußteilunge der gemeinen fruchte und nücze eins klosters. Das erst capitel sagt warumb ein apte genant sey ein vatter seins klosters
Wie wol alle fruchte und nucze eins klosters, da von man lebt, allen und iglichen seinen munchen gemein seint, so ist doch ir iglichem nit zyemlich, daz er von eygner gewalt ym oder yemant anders etwaz davon neme oder gebe ... — ... daz dy großy derselben gemeinen reichtume eym iglichen slechten bruder des klosters, der ir nit gewalt hat noch begert zu habende, zu volkumenheit der tugende zu kumen gar nichts schadt noch in verhindert.
(138v-217v) Johannes von Speyer OSB 'Handel von der eigenschaft die der willigen armut widdersaczt ist' (= De divisionibus proprietatis monachorum, dt.) (Vgl. Kropff 289 Nr. 10; in VL nicht genannt).
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138v Tit.: (Rot) Ein handel von der eigenschafft die der willigen armut widdersaczt ist. Das erst capitel sagt von zweierley eigenschafft der ein einen iglichen munich allweg schuldig macht der verdampnis aber die ander du/et daz nit allweg
In den vordern dreyen buchlein han ich gesagt in dem ersten von den dreyen weselichen stucken des geistlichen standes in der gemeinde, in dem andern von der willigen armút in besunderhait, in dem dritten von ußteilunge der gemeinen guter einß klosters. Und dyweil eigenschafft ist wider die willig armüt, von der ich hie redden, darumb wil ich nu/e in dysem vierden buchlein sagen von der eigenschafft. Merck hie dez ersten als da seint zweierley armüt, die geistlihe menschen angehorent, der ein stet in williger enperungk aller eigen reichtum in besunderhait ... — ... Wer er dan vor seym tode nit zü reuen kumen uber dy sunde seiner eigenschafft und we/er darumb in dy helle der verdampten kumen, so werete sein pein biß her und hin für ummer eweclich.
(218r-224r ) Johannes von Speyer OSB Ave Maria-Auslegung, dt.
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218r Tit.: [ohne Titel; auch in Inhalsverzeichnis (VD-Spiegel) nicht mehr verzeichnet]
Gerusset [!] seist du Maria gnaden vol, der herre ist mit dir, du pist gesegent under den weyben und gesegent ist die frucht deins leibes Yhesus Cristus. Amen. Etlich heißent diese worte ein gepette zu der iunkfrawn Marie. Wie das war sey, des versten ich nit ... — ... Derselb unser herre mit [!] in den nachfolgenden worten genant, so man spricht 'Ihesus Cristus', die ein babst zugelegt hat, als ich auch vor geschriben han. (Rot) Deo gracias.
(224r) Vaterunser mit Anrufungen, dt.
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224r Tit.: [ohne Titel; Vaterunserbitten jeweils rot, Anrufungen schwarz]
Vater unser. O du aller liebster scheppher. Der du pist in den himeln. O du aller hochster auffschawer. Geheiligt werd dein nam. O du aller wirdigister hailand ... — ... Sunder erloss uns von ubel. O du aller fleissigister pehutter. Amen. Das geschech.
(224r) Ave Maria mit Anrufungen, dt.
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224r Tit.: [ohne Titel; Text rot, Anrufungen schwarz]
Grusset seistu. O du aller rainistew. Maria. O du aller erwelstew. Vol gnaden. O du aller volkumenistew ... — ... Gesegent ist die frucht deins leibs Yhesus Cristus. O du aller nuczistew aller hochwirdigistew aller säligistew mütter gotes iunkfra Maria. Amen. Das ist war. Deo gracias.
(224v-226r ) Die fromme (selige) Müllerin, dt. (Ausg.: I. Traunbauer, Beiträge zum mystisch-aszetischen Schrifttum des deutschen Mittelalters [Ungedruckte Dissertation]. Wien 1955, 154-160 Lit.: VL II 974-977 K. Ruh).
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224v Tit.: [ohne Titel, im Inhaltsverzeichnis nicht angeführt]
Es gingen czwen prister auß prediger orden, dy suchten ein mülneryn, von der wart yn gesagt wie daz sy von gote wol reden kündte. Da quamen sy fur eins armen mülners haus ... — ... das vichtet mich auch an von dem mülner meynem man, der kumpt iczunt mit den eseln. Nü müß ich dy red lassen pleyben, und also gesegente sy dy herren. Got geb uns das ewige leben. Amen. Deo gracias.
(226r) Verse, dt.
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226r Tit.: [ohne Titel]
Dein gemüt mit gepot der syten ler Und nit laß abe ze lerren ser Wen das leben an lerr zu aller frist Recht sam des thodes pild ist.
(226v-227v) leer.
(228r-233v ) Meßerklärung nach Innozenz III., dt. (Franz, Messe, 701-704, Nr. 6 Lit.: VL IV 1983) 393 f. K. Ruh).
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228r Tit.: [ohne Titel; Text im Inhaltsverzeichnis (VD-Spiegel) nicht genannt]
Welcher mensch gerren wil andechtilichen [!] sein bey der heiling mess, der betracht und gedenck, waz dy heyling kleider bedeuten, dy der prister anlegt, wenn er wil meß haben und zu dem heyling altar geen ... — ... Das hat er als fur dich geliden, darumb danck ym fleisiglich und hut dich vor sunden. Amen.
(233v-236v) Thomas Peuntner Liebhabung Gottes an Feiertagen (Ed.: V. Kilgus, Thomas Peuntner: Die Liebhabung Gottes an Feiertagen [Maschinschriftl. Hausarbeit]. Salzburg 1975, 29-56 Lit.: Schnell 1984, 12 f. Überlieferung -- VL VII 1989) 540 f. Nr. 3 B. Schnell).
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233v Tit.: Hie ist geschriben wie ein idlicher mensch schol got seinen herren lieb haben uber alle dinck und schol das sunderlich an den feirtagen betrachten
In eim warn cristenlichen glauben in steter hofnung und in eyner volkumen lieb behalt uns der barmherczig got amen. An allen suntagen und allen grossen [gestrichen: hoch] hochzeitlichen tagen und des gleichen als oft ein mensch wil enphahen ein sacrament, so ist er gepunden ... — ... und also got lieb haben, so wird dasselb werck got dem herren wolgevellig und genem und den menschen verdinlich des ewigen lebens, sust wer es wenig ze scha/eczen. Amen. Das ist wa/er.
(237r-238v, oberer Teil von 239r) leer.
(239rv) Vom Zorn, dt.
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239r Tit.: [ohne Titel; im Inhaltsverzeichnis (VD-Spiegel) nicht genannt]
Das pei dem czorne nicht sëld sey, wann er got missvelt, dem teufel gevellt, dem menschen schadt und seinen eygen herren verderbt ... — ... der freund abtritt, der [gestrichen: der veind zu/e wechst] neid chlemt, die anfechtung zuvellt, dy untugend sich u/ebt.
(239v) Vom Neid, dt.
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239v Tit.: Von dem neyd
Chain wurm schadt dem also ser, als der in dem selben holcz wirt geporen ... — ... wann ye grosser freud der der [!] guten, ye grosser trubsal der neydigen.
(I*) Brevier-Fragmente. Um 1300; rubriziert.
(HD-Spiegel) Verse, dt.
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HD-Spiegel Czehen jar ain chind, 20 jar ein iungling, 30 jar ain man, 40 iar wolgetan, 50 iar salstan, 60 iar babilan, 70 iar alt und greis, 80 iar aus der weis, 90 iar der welt spot, 100 iar pfleg unser got, der 1000 chumpt nicht auf dy czal oder der töd werff sy all ee czetall. Requiescunt in pace. Amen.
(HD-Spiegel) Totengebet, dt.
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HD-Spiegel Tit.: Oracio
Herr Ihesu Christe guttiger vater, ich enphilich dir heut die sel und all gelawbig sel ... — ... und dich ewiger parmhercziger got und guttiger vater das die [bricht ab