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Melk, Benediktinerstift, Cod. 1382 (468, H 90)
SAMMELHANDSCHRIFT MIT GEISTLICHEN TEXTEN (deutsch)
Papier   235 Bl.   145×110   Melk, 3. Viertel 15. Jh.
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Literatur zur Handschrift (Anzahl: 19)

"Walther, Proverbia"
alle Initien
(VD-Spiegel) Tabula codicis von der Hand des Wolfgang Frischman von Emersdorf, dt.
(VD- und HD-Spiegel) Abecedarium (Schriftmusterblatt mit Alphabet und Pater noster [Fragment]).
(VD- und HD-Spiegel) Federproben.
(f. 1 und 235) Expositio Bibliae (Fragment. Um 1300; rubriziert).
(2r-67v) Johannes von Speyer OSB Proverbia Salomonis, dt. (Vgl. VL IV (1983) 758 (H. Kraume).
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2r Tit.: (Rot) Hie hebent sich an die gleichniß oder spruch Salomonis
Die sprüch oder gleichnüß Salomonis des sun Davides chunig Israhel. Zu wissen weishait und czucht zu versten wort der wiczcikait [!] und zu enphfahen [!] underweißung der ler und gerechtikait gericht und slichtikait ... — ... Das weib das da forcht got das wirt gelobt. Gebt ir von der frucht yrer hent und loben sey in den porten yre werck. Amen. -- (67v Schlußschrift, Schreiberverse rot) Dicz püchlein ein ende hat. Got uns sein genade sende und dicz ellende durch sein parmung schyre wende. Deo gracias. Amen.
(67v) Schreiberverse, dt.
(68r-73v) Messe: Ordo für Meßdiener, lat./dt.
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68r Tit.: (Rot) Der dinst der meß was der prister spricht darauf ym antwurt der diener. Czum ersten spricht der priester den verß
Introibo ad altare Dei. Das ist: Ich wirt ingeen weren zu dem altar goczs. Und der diener antwurt: Ad Deum qui laetificat iuventem [!] meam. Das ist: Czu got der da erfreut mein iugent ... — ... wann man aber also oder also schol pesließen das ist euch nit nat zewißen. Aber am endt aller peslissung spricht man per omnia saecula saeculorum. Was das sey das vindet ir oben. Pitt got fur mich.
(73v) Verse (Vgl. Walther, Proverbia 26305).
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73v Raro fide pura iunguntur lupus et auca Est praeclara dies post longos gratior umbres Et post triste malum dulcior ipsa salus.
(74r-75v) Leer.
(76r-141r ) Cordiale de quattuor novissimis (Von den vier letzten Dingen, dt. Bearbeitung des Cordiale des Gerhard von Vliederhoven) (Beginn dieses Traktats auch in Karlsruhe, Cod. St. Blasien 7, 250rb [aus Melk, geschrieben von Iohannes de Schweinfurt]. -- Lat. Text mit gleichem Incipit: Göttweig, Cod. 322 [rot 478], 98r-105v. Vgl. Gerardus de Vliederhoven OT, Cordiale de quattuor novissimis [Bloomfield 3057] Lit.: VL II 1980) 1220 R. Byrn).
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76r Tit.: (Rot) Von den vier lesten dingen
Sant Bernhart schreibt in eyner seiner predige also: In allen deinen [korrigiert aus: dingen] wercken gedenck deiner lesten dinge der seint vier: Eyns ist der döt das ander ist das gericht das dritt die helle das vierde die ewige selikeit ... — ... Mein sel hat gedürst zu got dem lebendigen prünne wan werd ich chumen und werd herscheinen vor dem antlicz goczs. Wer diss büchlein mit fleizz dürch ließt oder hört lezzen und verstett was in ym geschriben ist dem mag eß wol ein grozze hilff und antreibung sein zu bezzerung seins lebens ist eß das er seinen inhalt offt und mit fleiß betracht. (Rot) Explicit.
(141v-144r) Gallus von Königssaal OCist Malogranatum, dt. (Exc.) (Lit.: VL II (1980) 1064 (B. D. Haage).
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141v Tit.: (Rot) Excerpta malogranata
Das das merer tail der menschen treg und saumig sint sich zu bechern zu got oder ir sünden zu püzzen als man siecht das macht liebe diss zeitlichen lebens und lüst in den zurgengleichen dingen ... — ... Darumb ist wol gesprochen ir hoffnung ist ein scheuczüng der seln wan das dy sünder für lüst scheczent das achten die gerechten für ein peyn. (Rot) Et cetera.
(144v-146r (Exc.)) Humbert von Romans OP Expositio regulae S. Augustini, dt. (Druck einer anderen Übersetzung: Hain 9030; GW n0325. Ed. der lat. Fassung: Joachim Joseph Berthier, B. Humberti de Romanis Opera de vita regulari I. Rom 1889 [= Nachdruck Turin 1956], 43-633. -- Kaeppeli 2016). Lit.: VL IV 1983) 300 K. Grubmüller). -- VL VII 1989) 846 B. D. Haage, Ch. Stöllinger-Löser), mit weiterer Überlieferung.).
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144v Tit.: [ohne Titel, die ersten vier Wörter in roter Tinte]
Hie ist zu wisen das Humbertus der lerer in seyner außlegüng uber dy regel sancti Augustini spricht das man durch die metten die in der nacht begangen wirt got darumb lobe das unser herr Ihesus Cristus nach seiner menscheit in der nacht geboren sey ... — ... Das wir auch desselben seins leydens und tödes auch also teilhafftig werden das wir erfolgen das ewig leben des helff uns got. Amen.
(146v) Leer.
(147r-156v) Ps. Augustinus De vanitate saeculi sermo = Sermo 57 ad fratres in eremo, dt. (Lat. Text: PL 40, 1183-1187).
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147r Tit.: (Rot) Ein predig sant Augustini dy er getan hat seinen heremiten
In diesem leben so ir seit mein prüder wurcht also das so ir von hynn schaidt und ewr leib hebt an verczert werden in dem grab ewr sel geczirt mit güten werchen frew sich in dem hiemel mit allen heyligen ... — ... Czu dem allein werd gehabt züflücht dem werd chlagt daz zu allen czeitten got werd gelobt der wil [korrigiert aus: vil] fried seynem dyener. Amen. Deo gracias.
(157r-158r) Vom Nutzen des Schweigens, dt.
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157r Tit.: (Rot) Was nucz auß sweigen chumpt
Hie ein lerrer seczt sunderleich czehen schaden die von vil worten chumen. Der erst ist das der vil reddünt mensch sein warhait nicht behalten mag ... — ... Auch spricht Seneca: Du pist nicht vollichleichen selig so dein dy lewt nicht spotten wan das ist ein grazz hail das du bösen leuten mißvelst und wilt du selig sein so lernn das man dich versmech etcetera. Amen.
(158v) Leer.
(159r-201v) Lucidarius, dt. (Ed.: Gottschall--Steer 1994, 1-161). Lit.: Löser 1999.3, 85 f.).
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159r Tit.: [ohne Titel] (Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, VD-Spiegel) Item Lucidarius
Dicz püch ist gehaizzen Lucidarius und ist gehant [!] fest alsus. Das ist ayn erleuchter. An dem püch vindet man manige tawge dinge die in dem püch verporgen sind... (159v) Do fragt der iunger den maister und sprach: Was sullen wir von erst glauben ... — ... an dem suntag muezz die welt ersten mitt leib und mit sell an dem iungsten tag. -- (201v Schlußschrift) Dicz puech hat ein endt wenn das püch ist getaylt in drew tail. Nün sullen wir got pitten und Mariam gotez mütter das sy uns helfen zu dem ewigen leben das wir hier verdyenen und das wir besiczen die ewig frewd und wir chüm nach diesem leben zu dem ewigen leben. Amen.
(202r-203av) Ps. Athanasius von Alexandrien Symbolum 'Quicumque', dt. (Redaktion des Johannes von Speyer) (Lat. Fassung: PL 88, 585-586; Ed.: C. H. Turner. JTS 11 [1910] 401-411. -- CPL 167; CPPM II 38, 699).
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202r Tit.: [ohne Titel]
Der da wil heylig sein dem ist vor allen dingen nöt das er halt christen glauben. Wer den nicht gancz und unczurpröchen helt der wirt ane czweyfel ewigleich verderben ... — ... Diss ist der christenleich glauben wer den nit getrewlich und vestickleich glaubt der mag [korrigiert aus: wirt] nit [korrigiert aus: nicht] hayl werden [korrigiert aus: mügen hayl gesein]. Deo gracias.
(203av) Von der Furchtlosigkeit des Hl. Martin, dt.
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203av Tit.: [ohne Titel] (Kein Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, VD-Spiegel)
Von unerschäkchichait des heyligen hyemel fürsten sant Merten. Da in der schacher fragt ob er ym icht förcht da sprach er: Ich pin all mein tag nie syecherer gewesen ... — ... wenn got ist ayn trewer frewnt für all frewntt. Laus tibi Christe.
(204r) Mariengebet, dt. (Lat. Text mit ähnlicher deutscher Fassung: Klapper IV [1935], 294 f. Nr. 82 Lit.: Schneider, Kat. Augsburg 1988, 382 zu Cod. III.1.8° 3, Nr. 37c).
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204r Tit.: [ohne Titel] (Kein Titel im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, VD-Spiegel)
Gedenkch swesew mütter und fraw des ersamen ste/antens so dw deynem als selligen sun pist pey gestanden hangunden an dem chreucz ... — ... nicht versmech mich guetigew mütter durch seyn willen der durch meyn willen plaser und czerisenner ist gehangen vor dir. Amen.
(204r-207v) Passionsbetrachtung zu den Tagzeiten, dt.
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204r Tit.: [ohne Titel und Absatz an den vorherigen Text anschließen] (Im zeitnahen Inhaltsverzeichnis, VD-Spiegel, nicht erwähnt)
Herr Ihesu Christe der du czu der vesper czeit des tags mit deynen heyligen iungern das abent ezzen mit betrüptem geist volpracht hast und in sagest wie dich ayner aus inn denn [!] tod verratund wer ... — ... pit ich dich herr dw welst mir deynen heylligen anplikch erzaigen und in deynem angesiecht schaff mich herr das das [!] ich erscheyn in deynen ewigen frewden. Amen.
(207v) Gebet zu Gott Vater, dt. (Vgl. Augsburg UB, Cod. I. 3. 8° 4, 8rv).
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207v Tit.: [ohne Titel direkt an den vorhergehenden Text anschließend]
Almechtiger ewiger got der dw perait hast mitt dem mitbürchen des heyligen geist sel und leib der löbsamen magt Maria ... verleich uns die gnad all die yr gedächtnus begent das wir durich yers gepet willen ... — ... verleich uns die gnad all die ir gedächtnus begent das wir durich yers gepet willen erledigt wern von den czue künftigen gebrechen und vor dem gechen und ewigen tod. Amen.
(208r-209r (Anfang fehlt)) Kapiteloffizium zur Prim, dt.
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208r Tit.: [ohne Titel]
] dy werikch unser hent schikch uber uns und das werikch unser hent schikch. Gloria patri etcetera. Wir pitten: Schikchen und heyligen richten und beschirmen gerüch herr got chünig des hymels und der erden heut unser hercz ... — ... die ewig rüb gib in herr und daz ewig liecht leucht in sy rüben [!] im fried. Amen.
(209v-211v) Leer.
(212r-219r) Allerheiligenlitanei, dt.
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212r Tit.: [ohne Titel]
Kyrieleyson Christeleyson Crist hör uns Crist erho/er uns. Vater got von himel erparm dich über uns ... — ... Erho/er uns der allma/echtig gu/etig und parmherczig herr. Amen.
(219v-222av) Leer.
(223r-229r) 'Von zweien sachen die eim münich seinen orden lustleich machent' (Auslegung des Prologs zur Benediktus-Regel [?]), dt.
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223r Tit.: (Rot, am unteren Freirand) Von zweien sachen die eym münich seinen orden lustlich machent
Es spricht sanctus Benedictus in der vorrede der regel: Der weg des heils das ist ein igliches leben nach ayner pewerten regel ist nit anders anzufahende dan mit eym engstlichen anfange ... — ... des das sie wirdig wërn worden smacheit zu leydende durch Cristi willen als davon geschriben ist Actuum 5°.
(229r-233r (mit Auslegung) ) Hieronymus Epistola XXII ad Eustochium de custodia virginitatis, Kap. 1 (Anfang), 6 (zweite Hälfte), 7 und 30 (beide vollständig), dt. (Lat. Text: PL 22, 394-425; CSEL 54, 143-211 Lit.: VL III 1981) 1227, bei Nr. 6 K. Ruh).
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229r Tit.: (Rot) Ein teil der episteln sant Ieronomii [!] zu einer kloister iungfrauwen genant Eustochium
Hor dochter und siehe und neig herzu dein or und vergieß dein volkch und das haus deins vatters und der kunig wirt begern dein czierüng... (232r rot: Ein außlegünge) Sant Ieronimus hat in dem hievor geschriben taile seiner episteln die kloster iunckfrawn Eustochium des ersten gemant das sie gotte ir iunckfrawlich keuscheit die sie ym gelobt hatt unversert und fescteclich [!] halten solt ... — ... Darnach hat er sie auch durch das ander sein exempel gelert das sie die heiligen schriffte und solich bücher die ir zu yrer ler und zuherfolgünge irer ewigen selikeide nu/ecz und furderlich möchten sein gern und mit fleys sölt lesen und die andern bücher solt sie gewerden laßen.
(233r) Passionsgebet, dt.
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233r Gegruest seist du Ihesu Criste vol der genaden die parmherczikait ist mit dir ... — ... und gesegent ist das plu/et deiner wünden. Amen.
(233v) Breviarium caerimoniarum monasterii Mellicensis (vgl. I, 11): Über die Entblößung des Haupts im Winter, dt. (Vgl. den lat. Text bei Angerer 1985, II 30-33).
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233v Tit.: [ohne Titel]
Vermerkcht gancz enplözzung des haupts uber winter. Des ersten zu allen ersten collecten der meß und aller tagzeiten. Item ym ampt der meß zu dem ewanglii wandlung und segen ... — ... so man gancz abdekcht in dem summer so sol man halb abcziehen und auch halten all ander gewonleich halb abdekchen oder halb enplossung uncz auf widder rüffung des abbczs.
(234r) Breviarium caerimoniarum monasterii Mellicensis: Über die Gebete für einen verstorbenen Mitbruder oder einer Mitschwester, dt. (Ed. des lat. Textes: Hisch 1972, 28-32).
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234r Tit.: [ohne Titel]
Für ein geistleich mitprüder oder swester eins chlosters unser pruderschafft spricht ein layprüder hundert Pater noster und hundert Ave Maria ... — ... wer aber die person merkchleich so möcht man sy den geistleichen zugleichen.
(234v) Notizen dat. 1583, dt./lat.