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Melk, Benediktinerstift, Cod. 1865 (586, L 5)
NIKOLAUS VON DINKELSBÜHL-REDAKTOR (deutsch)
Papier   I, 230 Bl.   300×220   Melk, Mitte 15. Jh.
Abbildungen von VorderdeckelVorderdeckel-SpiegelIrIv35v36r36v37r37v156v158r171r171v189r190r195r198v199v206r212r219vHinterdeckel
Literatur zur Handschrift (Anzahl: 43)

alle Initien
(VD-Spiegel) Titel, dt.
(Irab) Tabula codicis von der Hand des Lienhard Peuger, dt.
(Iva-227vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Jahrespredigten, dt.
(Iva-5vb) Nikolaus von Dinkelsbühl De vitiis et virtutibus sermo 2 = Tractatus octo VI, dt. (= hier, Predigt am 1. Adventsonntag) (Madre 192, Nr. 2).
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Iva Tit.: (Rot) Dy predig am ersten suntag im adventt war umb uns got der herr peschaffen hab... (3v Zwischentitel rot) Von dankchpa/erichait
Die predig sagt war umb uns got peschaffen hab und wie wir gevallen seinn und wie wir wider pracht seinn und was hie da von gesagt wirt das schreibt der maister Sententiarum im andern puech in diversis distinctionibus und sanctus Thomas und Bonaventur und sanctus Augenstinus super Genesim und ander lerer. Des ersten sol man wissen wie und war umb uns got peschaffen hab wann got der herr wolt das ein creatur von seiner milten güetichait tailhaftig wurd seiner er und sa/elichait ... — ... Und dar umb süllen wir dankchna/em sein awff das uns dy gab und dy gueten ding dy uns got der herr geben hat nutz wern da mit wir verdienn das ewig leben. Das verleich uns unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist ewiger got ist. Amen.
(5vb-9rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 1. Adventsonntag (Madre 130, Nr. 1 = 134, Nr. 1).
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5vb Tit.: (Rot) Dy ander predig nach dem ewangeli des ersten suntags im advent
Das hewtig ewangeli schreibt Matheus XXI und spricht zw dewtsch also: Da sich Ihesus na/ehent zw Ierusalem und cham zw dem darff Betfage das am ölperg leit (Mt 21,9)... Das hewtig ewangeli list man auch am palmtag dar umb wil ich da von hewt nichts sagen dann von dem lesten wart das da spricht: Gesegent sey der da chümbt in dem namen des herren ... — ... und uns yeczund zw dem advent also peraitten mit rew peicht und puezz und mit andern gueten werchen das wir verdienn das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(9rb-13va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 2. Adventsonntag (Madre 134, Nr. 2).
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9rb Tit.: (Rot) Am andern suntag im advent
Das hewtig ewangeli schreibt sand Lucas XXI vnd spricht zw dewtsch also: Zw ainn tzeiten sprach Ihesus zw seinn iungern: Es wern tzaihen an der sunn und an dem mann und an den stern (Lc 21,25)... (9va) Nahent vor dem ewangeli ertzellt der herr Ihesus Christus ettleiche tzaihen dy zw dem jungsten tag gehörn ... — ... und das wir hie also leben das wir mit den erwelten sa/eligen menschen in dem segen gots zw dem ewigen leben gerüefft wern. Das verleich uns got der vater der sun und der heilig geist. Amen.
(13va-16va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 3. Adventsonntag (Madre 134, Nr. 3).
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13vb Tit.: (Rot) Am dritten suntag im advent
Das hewtig ewangeli schreibt sand Matheus XI°. und spricht zw dewtsch also: Zw den tzeiten da sand Iohanns der tawffer hört in den panten (Mt 11,2-3)... (14ra) Herodes Antipas sas mit seins prueder weib an der unee und da in sand Iohanns der tawffer dar umb strafft da lies er in vahen ... — ... und in der lieb in uns wanung hab mit allen tugenten dy im an uns gevallen und da mit in ein sa/eligs endt chömen. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(16va-20va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 4. Adventsonntag (Madre 134, Nr. 4).
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16va Tit.: (Rot) Am vierden suntag in dem advent
Das hewtig ewangeli schreibt sand Johanns am ersten capitel und spricht zw dewtsch also: Zw den tzeiten santen dy iuden von Ierusalem priester und leviten zw Iohanni (Io 1,19)... (16vb) Des ersten sol man merkchen war umb dy juden zw Johanni gesant haben und fragen lassen wer er wa/er seit er tawffet ... — ... und dar umb ist es uns nutz und guet das wir nicht wissen dy tzeit unsers ents awff das wir albeg in vorchten sein und von sünten lassen und gu/ete werch tuen. Des helff uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(20va-23vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Weihnachtsabend (Madre 135, Nr. 5).
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20va Tit.: (Rot) Dy predig am weinacht abent
Das hewtig ewangeli schreibt Matheus am ersten capitel und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit da Maria dy mueter Ihesu dem Iosepp verma/ehelt was (Mt 1,18)... (20vb) Des ersten sol man merkchen: Da Maria dy junchfraw dem Iosepp verma/ehelt wart da was er noch ein rainer degen das als vil gesprochen ist als ein junchfraw ... — ... das allain got tuen mag und das der selb sun den dy junchfraw pert hat uns auch hail mach von allen unsern sünten. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(23vb-26vb) Konrad Ülin von Rottenburg Weihnachtspredigt (Lit.: VL V (1985) Sp. 258 (Th. Hohmann).
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23vb Tit.: (Rot) Dy predig hat gemacht maister Chunrat von Ratenburg von der zw/e chumfft unsers herren
Hie möcht ettwer fragen war umb der herr Christus nicht als pald sey mensch warn nach dem val Adam und Eve und ob es nicht wa/er tzimleicher gwesen das Ihesus der hailant wa/er parn warn am anvang menschleichs gesla/echts ... — ... und das uns der selb himlisch artz [!] der her in dy welt chömen ist und als heint parn ist von Marie der aller rainisten junchfrawn also hail und gesunt mach von allen unsern prechen das wir von im nymer geschaiden wern des helff uns der selb unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist ain warer got ist ewichleichen. Amen.
(26vb-31ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Christtag (Madre 135, Nr. 6).
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26vb Tit.: (Rot) Dy predig am weinachtag vom ewangeli der christmezz
Das hewtig ewangeli das man list von der ersten mezz das schreibt sand Lucas II° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit gie ein pet aws von dem chaiser Augusto (Lc 2,1)... (27ra) Des ersten da der engel Gabriel Marie der junchfrawn chund tet das sy einn sun enphahen wurd Christum den herren ... — ... liecht und derlewchter das fleisch und das wart der guet und der warhaft der frid und der fridleich. Den uns verleich das new geparn chind unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist ewiger got ist. Amen.
(31ra-33rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Christtag (= Predigt zum 1. Adventsonntag, quaestio 7 und 9) (Madre 131 f., quaestio 7 und 9).
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31ra Tit.: (Rot) Ein andre predig von der obgenanten hachtzeit Christi
Hie ist des ersten ein frag seit der herr durch unsern willen wolt mensch wern war umb er es dann in der mazz tan hab das er enphangen wolt wern von einer weipleichen persan... (31vb) Nw ist dy ander frag seit im der herr möcht gemacht und peschaffen haben ein volchömne menschait ... — ... und dar umb hat er es nicht alls wellen verderben lassen und ist chömen und hat das erledigt und hat da für gantz genueg tan unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist ewichleichen gesegenter got ist. Amen.
(33rb-35ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zur Tagmesse am Christtag (Madre 135, Nr. 7).
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33rb Tit.: (Rot) Dy predig von der tagmezz am christag
Das ewangeli schreibt Lucas 2° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit reten dy hertter mit ein ander gee wir gein Betlahem (Lc 2,15)... Nach dem ewangeli das man zw der christ mezz gelesen hat get als pald das ewangeli von dem spricht Beda: Dy hertter warn von Betlahem ein meil. Auch spricht Grecus: Da dy hertter dy ding gehört und gesehen heten da vieln [!] sy in grasse vorcht und wunder nemen ... — ... umb all dy guettat dy er uns tan hat in der santung seins ainparn suns hail ze machen als menschleichs gesla/echt von allen sünten, und das daz an uns allen geschech das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(35ra-vb, 37vb-38vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 1. Sonntag nach Weihnachten (Ein Sermo mit diesem Incipit ist bei Madre nicht angezeigt).
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35ra Tit.: (Rot) Am nachsten suntag nach dem christag
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt sand Lucas 2° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit wundert sich Iosepp und Maria dy mueter Ihesu über dy ding dy man von im sagt (Lc 2,33)... (35rb) Das ewangeli ist geschehen viertzig tag nachdem und der herr Ihesus parn wart da vater und mueter das chind gein Ierusalem truegen und es dem herren stelten nach dem pot Moisy ... (37vb) Nw chümb ich wider zw dem text des ewangeli: Und der Symon segent das chind und sprach zw Mariam seiner mueter ... — ... (38vb) und geben warn chunst weishait lieb und all tugent und gab des heiligen geists so gar volchömenleichen das sy dar inn nicht mer mocht zw/e nemen. Dy selb gnad helff uns das wir von got nymer geschaiden wern. Amen.
(35vb-37vb) Nikolaus-von-Dinkelsbühl-Redaktor Lobpredigt über die Wiener Universität, dt. (Lit.: VL VI (1987) Sp. 1061 (Th. Hohmann).
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35vb Tit.: (Rot) Von der schuel zw Wienn
Und also sind ir noch hewt vil dy andern ainfaltigen menschen wider raten das sy ander glert lewt nicht süllen fragen umb dy ding dy in nat ze wissen sind ... — ... wann wer soleich glert geistleich und erber mann versma/echt oder hazzt der tuet das got des untertan und diener sy sind und füerer und anweiser seins volkchs in warhafter christenleicher ler in predigen in frag und antwurt geben.
(37vb-38vb (Fortsetzung von 35ra-vb)) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 1. Sonntag nach Weihnachten (Ein Sermo mit diesem Incipit ist bei Madre nicht angezeigt).
(38vb-42rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Neujahrstag (Madre 136, Nr. 8 und 9).
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38vb Tit.: (Rot) Dy predig am newn jar
Das ewangeli schreibt sand Lucas II° und spricht zw dewtsch also: Nach dem als achttag vergangen warn (Lc 2,21)... Das ewangeli das man hewt list get als pald nach dem obgenannten ewangeli und spricht: Da dy achttag volpracht warn das man das chind solt pesneiden. Da sol man merkchen das ein yets chind das von man und weiben parn wirt... (40ra Capitulumzeichen) Nw chumb ich wider zw dem text des ewangeli das da spricht: Da dy tzeit cham das man das chind pesneiden solt (Lc 2,21)... Hie sol man merkchen das unser herr vil namen in der geschrifft hat und sunder in Ysaiam ... — ... und mit dem wartt ward er gesunt und gie der von seinn chindleichen tagen nye gangen was. Der selb unser herr Ihesus Christus mach uns hail an sel und an leib der mit dem vater und mit dem heiligen geist lebt und herscht got ewichleichen. Amen.
(42rb-47vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Dreikönigstag (Madre 136, Nr. 10).
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42rb Tit.: (Rot) Am prehentag als dy drey chünig Ihesu Christo das oppher prachten
Das hewtig ewangeli schreibt Matheus II° und spricht zw dewtsch also: Da Ihesus parn wart in Betlahem Jude zw den tzeiten Herodes des chünigs (Mt 2,1-2)... (42va) Am anvang spricht das ewangeli: Da Iesus parn wart in Bethlahem Jude zw den tzeiten des chünigs Herodes. Mit den warten pedewt es das dy weissagung des patriarchen Iacobs nw volpracht was als schriben stet Genesi XLVIIII° ... — ... und das wir got dem herren unser tzeitleich guet in armen menschen also opphern und unsre geistleiche guete werch das wir da mit verdienn das ewig leben. Das würch in uns der new geparn chünig unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist ain alma/echtiger und warer got ist. Amen.
(47vb-50va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanie (Ein Sermo mit diesem Incipit ist bei Madre nicht angezeigt).
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47vb Tit.: (Rot) Das ewangeli und dy predig am ersten suntag nach dem prehentag
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt sand Lucas am II° und spricht zw dewtsch also: Da Ihesus tzweliff iar alt was da gie Josepp sein vater und Maria sein mueter awff gein Ierusalem (Lc 2,42)... (48ra) Von ersten sol man wissen das dy juden in der alten ee drey hachtzeit heten dy in got durch Moisen poten het als schriben stet Exodi XXIII°. Dy erst was zw den ostern ... — ... und das wir auch in tugenten zw gots lob also awff nemen da mit wir ein guet ebenpild seinn unsern nachsten und uns selber nutz zw dem ewigen leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(50va-54vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zur Oktav des Dreikönigstages (Madre 136 f., Nr. 11 [?]).
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50va Tit.: (Rot) Am achtten tag der heiligen [oberhalb der Zeile ergänzt: drey] chünig
Der hachtzeitleich tag den man am prehen tag pegangen hat der ist mit drein dingen geert warn. Von erst mit dem das an dem selben tag dy drey chünig Christo das oppher pracht haben... (51r) Zw den [oberhalb der Zeile ergänzt: tzeiten] da sand Iohanns pey dem Iordan tawfft (Mt 3,13)... (51va Von der tawff) Nw sol man nw horn von der tawff da mit wir getawfft wern da von ist gar nat ze wissen wann es geschehen da mit vil sünt wann man da mit nicht recht umb get ... — ... Ob dann eim menschen von unfleis [am Rand ergänzt: ettwas] wider füer der gee zw glerten lewten und sag den sein sach und tue nach der rat als ich vor gesprochen han. Got geb das wir also tawfft sein das wir zw got chömen. Amen.
(55ra-59vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 2. Sonntag nach Epiphanie (Madre 137, Nr. 12 [?]).
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55ra Tit.: (Rot) Am andern suntag nach dem prehen tag
Das hewtig ewangeli schreibt sand Iohanns II° und spricht zw dewtsch also: Es warn hachtzeit in Chana Galilee (Io 2,1)... (55rb) Da Ihesus ains und dreissig iar und dreitzehen tag alt was da geschach das hewtig tzaihen. Von dem ewangeli spricht Beda: Der herr Ihesus hat wazzer zw wein gemacht. Dar umb spricht der ewangelist: Es was ein hachtzeit in Chana Galilea ... — ... sunder man sol sich zw der pewa/erten geschrifft halten dy uns den rechten weg weist. Und das wir dem selben weg also nach volgen das wir chömen zw dem ewigen leben das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(59vb-63ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 3. Sonntag nach Epiphanie (Madre 137, Nr. 13).
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59vb Tit.: (Rot) Am dritten suntag nach dem prehentag
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt Matheus VIII° und spricht zw dewtsch also: Da Ihesus ab vom ölperg gie da voligt im nach ein grasse menig (Mt 8,1)... (60ra) Zw ainn tzeiten was vil volkchs zw Ihesu chömen. Da gie er awff einn perg und tet vor seinn jungern ein schöne lange predig von der geschriben stet Mathey V° am VI° und am VII° capitel ... — ... und zw der selben stund ward sein diener oder das chind gesunt. Und das wir nach dem ebenpild also glauben und würchen das wir von sünten gesunt wern und chömen zw dem ewigen leben das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(63ra-64rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 4. Sonntag nach Epiphanie (Madre 137, Nr. 14).
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63ra Tit.: (Rot) Am vierden suntag nach dem prehen tag
Das hewtig ewangeli schreibt sand Matheus VIII° und spricht zw dewtsch also: Jesus gie in ein scheffel und sein junger mit im (Mt 8,23)... Nach dem und unser lieber herr Ihesus Christus newleich het angehebt zw predigen und seinn jungern nw ein lange und schöne predig tan het und auch nw ettleiche tzaihen tan het ... — ... und verchert das ungewiter unserer anvechtung in einn stillen muet und in ein peruets hertz und geit uns chrafft und sig wider schedleiche ding sy zw über winten. Und das es an uns volpracht wert das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(64rb-66va, 66vb-69vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zu Lichtmeß (Vgl. Madre 215, Nr. 1).
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64rb Tit.: (Rot) Von unser frawn am liechtmezz tag
Das hewtig ewangeli schreibt sand Lucas 2° und spricht zw dewtsch also: Und nach dem das dy tag erfüllt warn der rainigung Marie nach dem gesetz Moisy (Lc 2,22)... (64va) Als schriben stet Levitici XII° und Exodi XIII° wie got durch Moisen in der alten ee het drew pot geben von den perunden weiben und von den chinden dy parn wurden. Und dy selben drew pot hat als hewt dy junchfraw Maria pehalten ... — ... und sunder das er als hewt durch unsern willen ist in den tempel geopphern [!] warn. Dar umb wir in loben und ern süllen all unser lebtag da mit wir verdienn das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(66va-b) Johannes Fluk (Fluck) von Pfullendorf Predigt zu Lichtmeß, deutsch (Exc.).
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66va Tit.: [Capitulumzeichen, kein Titel]
Hie spricht maister Hanns Flukch: Wellen wir das chind Ihesum mit Mariam und mit Iosepp inn tempel opphern. Das ist well wir das unser herren unser oppher gena/em sey ... — ... und giengen halt mit uns Moises und Aron und all tzwelifpoten und martrer und all heiligen mit einander.
(69vb-71rb) Meister Eckhart OP (?) Predigt zu Lichtmeß = PF Pr. 105 (Ed.: Pfeiffer 1857, 340-343). Lit.: Löser 1999.3, 188.).
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69vb Tit.: (Rot) Ein andere predig von der hachtzeit der lichtmezz Maister Ekcharts von Paris
Stand awff Ierusalem und wirt erlewcht (Is 60,1). Dy wart wern zw/e gleihent der hachtzeit unser frawn als sy irn sun unsern herren Ihesum Christum in den tempel hat geopphert und gehörn eim yeden menschen zw/e der sich in den ebenpilden unser frawn pegert ze u/eben wann das selb ist dy grözzt er dy man ir ertzaigen mag. Pey den ersten warten sol man dreyerlay awfsten von unserer frawn merkchen ... — ... und sich dem geb der sich im geben hat da mit der geber und dy gab der würcher und das werch ainig sey unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist alma/echtiger got ist. Amen.
(71rb-76va) Konrad Ülin von Rottenburg Predigt am 5. Sonntag nach Epiphanie über Mt 11,25-29 (Lit.: VL V [1985] 258 [Th. Hohmann]).
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71rb Tit.: (Rot) Am fünften suntag nach dem prehen tag... Dy awslegung Maister Chunrats von Ratenburg
Das hewtig ewangeli das man vom suntag list das schreibt sand Matheus XI° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit sprach Ihesus: Ich vergich dir vater himels und der erden wann dw hast dy ding verpargen vor den weisen und chluegen (Mt 11,25-29)... Hie sol man wissen das zw nachst vor dem ewangeli in dem selben capitel schriben stet wie sand Iohanns der tawffer ist chömen und was in der wüest mit eim strengen und herten leben und as noch trankch nicht mit andern lewten ... — ... und seiner güetigen parmhertzichait hat erledigt von dem charcher der ewigen verdambnus und hat in so vil untzeleicher frewden in dem ewigen leben peraitt. Und das wir des selben lans auch tailha/eftig werden das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(76va-80ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 5. Sonntag nach Epiphanie (Nicht bei Madre).
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76va Tit.: (Rot) Ein andere predig von dem obgenannten ewangeli Mathey XI°
Pey dem tail des ewangeli das da spricht: Vater du hast dy ding verpargen vor den weisen und chluegen und hast sy geoffenbart den chlainn ist nw ze merkchen wann nach dem als schriben stet Iacobi 3°: Der welt weishait ist vor got ein tarhait und dar umb ist dy weltleich weishait dreyerlay. Dy erst ist ein irdische weishait ... — ... seit wissenleich ist das daz ewig leben nw/er mit gueten werchen mues verdient wern dy weil der mensch in der inkossen lieb stet und dy an dy lieb erfunden wern die wern verdambt. Da vor uns pehüet got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(80ra-82vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 6. Sonntag nach Epiphanie (Madre 137, Nr. 15 [hier für den 5. Sonntag nach Epiphanie]).
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80ra Tit.: (Rot) Am sechsten suntag nach dem prehen tag
Das hewtig ewangeli schreibt Matheus XIII° und spricht zw dewtsch also: Zw ainn tzeiten sagt Ihesus seinn iungern ein gleichnuzz und sprach: Das himelreich ist gleich eim menschen der einn gueten sam hat gesa/et in seinn akcher (Mt 13,24)... (80rb) Dy gleichnuss dy der herr Ihesus Christus gesagt hat dy da geschehen ist oder wol geschehen möcht sein dy selb pedewt den stant der heiligen christenhait ... — ... und das wir den pösen sam des tewfels anweigung überwinten und dem willen gots und seiner vermanung volgen in ein guet entt. Des helff uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(81va-b (Exc.)) Meister Eckhart OP Predigt DW IV,1 Nr. 95 = 'Paradisus animae intelligentis' Nr. 46 (Ed.: Strauch 1919; Eckhart, DW IV,1 2003, 234-245).
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81va Tit.: [ohne Titel, am Rand ein Notavermerk]
Aber wer in widerwa/ertichait mit ungeduld funden wirt den ist das ubel von der pein nicht an chömen sunder das ubel der ungedult wirt in der pein offenbar ... — ... chümbt er aber in das fewer so wirt sein chuppher offenbar und das ist vom fewer nicht geschehen sunder von seiner unlawtrichait (81vb Zeile 1).
(82vb-85vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Sonntag Septuagesima (Madre 137, Nr. 16).
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82vb Tit.: (Rot) Am suntag als man das alleluia nyder legt
Das hewtig ewangeli schreibt Matheus XX° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit sprach Ihesus zw seinn iungern: Das himelreich ist gleich aim hawswirt der früe aws get arbaiter ze gewinnen in seinn weingarten (Mt. 20,1)... (83ra) Dy gleichnus dy unser herr Ihesus Christus in dem hewtigen ewangeli hat geret dy hat tzwo awslegung. Dy erst ist das man pey dem reich der himel oder pey dem weingarten sol versten dy gemain aller glaubigen ... — ... und das wir hie in dem weingarten christenleichs lebens also arbaiten das wir den ewigen lan pesitzen. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(85vb-87va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Sonntag Sexagesima (Madre 137 f., Nr. 17).
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85vb Tit.: (Rot) Am suntag den man nennt sexagesima nach dem nyder legen des alleluia
Das hewtig ewangeli schreibt sand Lucas VIII° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit da vil grasser menig zw samm chamen und sich von den steten zw Ihesu sambten da sagt er in dy gleichnus und sprach: Er gie aws der da sa/et seinn sam (Lc 8,4-5)... (86ra) Pey dem sa/eer der aws ist gangen ze sa/en seinn sam sol man versten unsern herren Ihesum Christum der aws ist gangen vom vater und chömen in dy welt und hat an sich genomen menschleiche natur ... — ... und das wir got unsre guete werch in dem sam seiner gnaden also ta/egleich sa/enn in dem akcher des lebens das wir verdienn das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(87va-88vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Sonntag Quinquagesima (Madre 138, Nr. 18).
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87va Tit.: (Rot) Am suntag vor dem vaschangtag den man nennt Quinquagesima
Das hewtig ewangeli schreibt Lucas 18° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit nam Ihesus sein tzweliff iunger und sprach zw in: Nembt war wir genn awff gein Ierusalem (Lc 18,31-33)... Hie möcht ettwer fragen war umb der herr Ihesus das ding seinn jungern vor hin gesagt hab ee es geschach. Uber das spricht Gregorius in einer omelein: Der herr Ihesus hat das ding seinn jungern dar umb vor hin gesagt das sy dester mynner an im geergert wurden ... — ... Dar umb wer ein sel hab der hab sich zw got und leb die und all ander tzeit in vorchten gots so stet er sicher und mag chömen zw dem ewigen leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(88vb-91va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt I am 1. Fastensonntag (Madre 138, Nr. 19).
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89ra Tit.: (Rot) Dy predig am ersten suntag in der vasten
Das ewangeli das man von dem hewtigen tag list das schreibt Matheus IIII° und spricht zw dewtsch also: Jesus ward gefüert vom geist in dy wüest das in der tewfel anweigt (Mt 4,1)... Da der herr Ihesus dreissig iar und dreitzehen tag alt was da ward er von Iohani im Iordan tawfft und nach der tawff ward er von dem geist in dy wüest gefüert. Das ist er gie vom insprechen des heiligen geists in dy wüest ... — ... Aber Theophilo ist versechleich dy engel haben im mit dem dient das sy in gelobt und geert haben das er den sig wider des tewfels anweigung mit seiner diemuetichait über wunten het.
(91va-92va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt II am 1. Fastensonntag (Madre 138 f., Nr. 20).
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91va Tit.: (Rot) Von des tewfels anweigung
Nach dem was nw vom ewangeli ist gesagt sol man nw hörn von des tewfels anweigung der uns menschen tawsentveltichleichen anweigt und sunder mit sibenlay anweigung mit den er uns gar nahent chümbt ... — ... so wirt sein hertz also verchert, das er armen lewten lieber nymbt dann er geit und in sölhen dingen und der gleich hat der tewfel albeg gesigt.
(92va-95va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt III am 1. Fastensonntag (Madre 139, Nr. 21).
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92va Tit.: (Rot) Wie man der anweigung widersten süll
Wir haben drey swa/er veint das ist der tewfel das fleisch und dy welt. Den allen wider stenn wir gar leicht wann wir aws den achtzehen stükchlein ains [am Rand eingefügt: nach dem andern] pedenkchen dy her nach geschriben stenn als sy dy lerer schreiben ... — ... und das nyessen sölher ding ist churtz und das gericht das man dar umb nymbt ist streng und also hat der tewfel den herren Ihesum mit drein anweigung an gevachten als vor gesagt ist.
(95va-97ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt IV am 1. Fastensonntag (Madre 139, Nr. 22).
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95va Tit.: (Rot) Was anweigung sey
Anweigung ist ain pewegung des muets mit eim pösen gedankchen oder mit einer pösen pegier da mit der geist genaigt wirt oder genaigt möcht wern zw einer sünt und dy anweigung ist nicht albeg sünt sunder sy ist ein naigung zw sünten ... — ... und das got dy und ander tugent in uns würch und sterkch das wir verdienn das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(97ra-98vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 2. Fastensonntag (Madre 140, Nr. 23).
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97ra Tit.: (Rot) Am andern suntag in der vasten Reminiscere
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt Matheus XV und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit gieng Ihesus in dy gegent da dy tzwo stet Tirus und Sidon inn lagen (Mt 15,21-22)... Das ewangeli spricht am anvang: Ihesus gie in dy gegent. Das ist er gie aws der gegent Gerasenorum in der er gwesen was und cham in dy gegent Tirus und Sidonis ... — ... Also macht got all dy gesunt dy in ir entt pestenn in andacht des gepets und gueter werch. Und das daz an uns volpracht wert, das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(98vb-101va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 3. Fastensonntag (Madre 140, Nr. 26).
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98vb Tit.: (Rot) Am dritten suntag in der vasten Oculi
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt sanctus Lucas XI° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit traib Ihesus einn tewfel aws eim menschen der was ein stumb (Lc 11,14)... (99rb) Hie ist des ersten ze merkchen als Beda spricht das der herr Ihesus als an dem hewtigen tag drew taihen [!] mit ein ander hat tan an dem pesezzen menschen ... — ... und das wir auch das wart gots also hörn und unser leben dar nach richten das wir sa/elig wern das verleich uns Ihesus Christus unser herr der mit got dem vater und mit dem heiligen geist ewiger und gewaltiger got ist. Amen.
(101va-103va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Sonntag Laetare (Madre 141, Nr. 28).
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101va Tit.: (Rot) Am suntag zw mitter vasten Letare
Das hewtig ewangeli schreibt sand Iohanns VI° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit gie Ihesus und fuer über das mer Tiberiadis in Galilee (Io 6,1)... (101vb) Da unser herr Ihesus Christus hört das Herodes Iohannem den tawffer gevangen het und tött durch der grechtichait willen als schriben stet Mathey XIIII° und Marci VI° und da er einn chrankchen menschen het gesunt gemacht ... — ... und das uns der herr Ihesus auch speis hie in gnaden und dort in ewiger sa/elichait da wir in mit dem vater und mit dem heiligen geist ewichleichen loben und ern. Amen.
(103va-106vb) Ps. Meister Eckhart OP 'Schwester Katrei' = Pfeiffer, Traktat VI (Ed.: Pfeiffer 1857, 448-475; Schweitzer 1981, 304-455).
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103va Tit.: (Rot) Ein andre predig von suntag Letare ein maister von Paris
Man list im ewangeli Iohanis VI° das der herr Ihesus Christus mit fümff praten und mit tzwain vischen fümff tawsent man hat gespeist. Pey dem ersten prat süllen wir versten das wir in got ewichleichen gwesen seinn ... — ... welhe sel in got chümbt dy hat weder stat noch tzeit noch chain namhafft ding das man zw warten pringen mag (= PF 474,36), wann ein yeder geist pechumert chain stat und das uns der herr Ihesus Christus speis mit den fümff praten seiner heiligen fümff wunten und mit den tzwain vischen seiner götleichen und menschleichen natur das wir von im nymer geschaiden wern. Amen.
(106vb-113ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zu Mariä Verkündigung (Madre 217, Nr. 1).
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106vb Tit.: (Rot) Das ewangeli in der vasten von unser frawn als ir der engel hat den grues pracht
Das ewangeli das man hewt list von der hachtzeit Marie der ewigen junchfrawn das schreibt sand Lucas am ersten capitel und spricht zw dewtsch also: Der engel Gabriel wart gesant von got in dy stat Nazaret (Lc 1,26)... (107ra) Da got der herr von seiner güet und lawtern parmhertzichait menschleich gesla/echt peschaffen wolt das der mensch seiner er tailha/eftig wurd da peschueff er in unschuldigen und volchömen ... — ... und ewigs lob und dankchpa/erchait aller guettat er und tzier glori und tugent chrafft und sig und götleichs reich ymmer und ewichleichen. Das verleich uns Ihesus Christus der sun gots der als hewt in dem leichnam der junchfrawn Marie enphangen ist warn der mit dem vater und mit dem heiligen geist gesegenter got ist ewichleichen. Amen.
(113ra-115rb) Meister Eckhart OP (?) Predigt über das Ave Maria = PF. Pr. 106 (Ed.: Pfeiffer 1857, 343-347).
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113ra Tit.: (Rot) Ein andre predig von dem englischen grues Maister Ekcharts von Paris
Zw dem ersten mal sind hie ze merkchen dy wart dy geschriben stennt Luce primo: In der tzeit ward gesant der engel Gabriel von got zw Mariam der junchfrawn etc. (Lc 1,26). Von der potschafft verchündung hat got durch Jeremiam den weissagen gesprochen: Nembt war dy tag sind chömen das ich den sam Davits wil erchükchen und dy frucht sol weis sein ... — ... das ist als durch ir [am Rand eingefügt: hennt] und aws irm junchfrawleichen leichnam geflozzen in dem Ave das sy als hewt enphangen hat, das ist Ihesum Christum unsern herren der mit got dem vater und mit dem heiligen geist herscht und lebt ewichleichen. Amen.
(115rb-118rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Passionssonntag Iudica (Madre 141, Nr. 29).
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115rb Tit.: (Rot) Dy predig am suntag nach mitterr vasten Judica
Das hewtig ewangeli schreibt sand Iohanns VIII° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit sprach Ihesus zw der menig der juden: Wer ist unter euch der mich umb dy sünt müg straffen (Io 8,46)... (115vb) Da unser herr Ihesus Christus dy juden vor offt gestrafft het das sy nicht glauben wolten als vor in dem nachsten ewangeli schriben stet da west er wol das sy in gedachten und haimleich mit ein ander reten ... — ... Dy dritt sach was als sand Pauls spricht: Gebt stat dem tzarn. Und das wir dem tzarn unserer veint mit gedult stat geben nach dem ebenpild Ihesu Christi das wir da mit verdienn got ze sehen. Amen.
(118va-120vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Palmsonntag (Madre 141, Nr. 31).
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118va Tit.: (Rot) Am palm tag
Das hewtig ewangeli schreibt Matheus XXI° und spricht zw dewtsch also: Da Ihesus sich gein Ierusalem na/echnat [!] und cham zwm darff Betfage (Mt 21,1). Als gestern cham Ihesus gein Bethania zw seiner wirtin Martham und as da ein abent ezzen das man im peraitt het ... — ... Dar umb süllen wir nicht nach volgen den fürsten der priester dy Christo Ihesu mit ern nicht enkegen chamen an dem hewtigen tag sunder alle den dy im in rechter warhait gevoligt haben und noch volgen da mit wir verdienn das ewig leben. Das verleich uns got der vater der sun und der heilig geist. Amen.
(120rb-vb) Ps. Meister Eckhart OP'Eine gute Klosterlehre' (Ed.: Spamer 1912. -- Lit.: VL III [1981] Sp. 330 f. [G. Steer]).
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120rb Tit.: [ohne Titel, durch rotes Caputzeichen vom vorhergehenden Text abgehoben]
Da von maister Ekchart von Paris spricht: Wer ichts pehalt von dem das im enpholhen ist wider des enphelher willen der wirt dem gleich der ettwas aws untrew diepleich pehalt ... — ... Ich sprich mer sy solten ir selbs als arm sein das sy hin für mit willen nymmer geda/echten das sy wolten das sy das pehalten hieten das sy den armen geben hieten.
(121ra-124va) Meister Eckhart OP (?) Predigt am Palmsonntag = PF. Pr. 107 (Ed.: Pfeiffer 1857, 347-354).
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121ra Tit.: (Rot) Ein andre predig vom palmtag Maister Ekcharts von Paris
Der herr Ihesus spricht im ewangeli Mathey XXI° die wart dy vor lang im weissagen Tzacharias sind geret warn: Sag der tachter von Syon dein chünig chümbt dir semfter sitzund awff eim esel (Mt 21,5). Dy wart gehörn wol zw einer unterschaid in dem chund wern der sel chrefft ... — ... und das wir den chünig der sel also enphahen und sein also phlegen das er und sein gnad von uns entleich nymer geschaiden werd. Amen.
(124va-125vb) Meister Eckhart OP Predigt DW I Nr. 1 = Pfeiffer Pr. 6 (Ed.: Pfeiffer 1857, 33-38; Eckhart, DW I, 3-20 Nr. 1).
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124va Tit.: (Rot) Ein andere predig maister Ekcharts eodem [!]
Darnach spricht das ewangeli Mathey XXI: Da der herr Ihesus gein Ierusalem cham da gie er in den tempel und traib dar aws verchawffer und chawffer (Mt 21,12) ... Dy predig sagt auch von dem ynnern menschen ... — ... Aller erst so ist dann der awzzer mensch untz an seinn tod in sta/etem frid altzeit in dem dienst des alma/echtigen gots.
(125vb-126va) Meister Eckhart OP (?) Predigt Sievers Nr. 22 (Ed.: E. Sievers, Predigten von Meister Eckhart. ZfdA 15 [1872], 373-439, hier: 422-425).
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125vb Tit.: [ohne Titel, vom vorhergehenden Text durch ein rotes Caputzeichen getrennt]
Nw sol man für pas aber von den warten merkchen dy der herr Ihesus sprach: Mein haws ist ein haws des gepets. Dar umb sol man wissen das ein yede geweichte chirchen ein haws des gepets haist ... — ... wann wer in rechter lieb anda/echtichleichen pett der lat den zw im dem das gepet zw/e gehört.
(126va-127ra) Meister Gerhard OPKölner Klosterpredigten Nr. 26 (Druck nach Melk, Cod. 1865: Löser 2009, 260 f.). Lit.: VL V 1985) Sp. 49-54 V. Honemann, D. Ladisch-Grube); Löser 1999.3, 194 f.).
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126va Tit.: [ohne Titel, direkt an den vorhergehenden Text anschließend]
Das ist got des tempel dy sel ist dy im puech der lieb spricht: Ertzaig dich mir den mein sel lieb hat, wann den mein sel lieb hat der ist ein gnadenreichs leben und ein edle speis meiner sel ... — ... und uns den rechten weg zw dem ewigen leben gelernt hat in von dem tempel seins götleichen ansehens nicht wirt aws treiben. Das verleich uns der selb unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist alma/echtiger und ewiger got ist. Amen.
(127ra-139ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Eucharistiepredigten (Madre 245-249).
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127ra Tit.: (Rot) Dy erst predig am antlastag von gotzleichnam
Da unser herr Ihesus Christus von der gegenwürtigen welt gen wolt da lies er seinn glaubigen zw letz dy heilichait des alters. Das was sein heiliger leichnam. Und als der maister schreibt und dy lerer gemainchleich quarto Sententiarum diversis distinctionibus so sind im sacrament vil ding: Des ersten dy ding dy man pegreiffen mag mit leipleichen synnen ... — ... wann gnad und sterkch der tugent wirt im sacrament enphangen und das wir uns also peraiten zw enphahen gotzleichnam das es im ein lob sey und uns nutz. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
129vb Tit.: (Rot) Dy ander predig von gotzleichnam
Sich sol nyembt wundern das daz prat in den leichnam Christi verwandelt wirt und der wein in sein pluet wann es stet schriben Gen. XIX° das des Lott weib in ein saltzsewl verwandelt wart und der dürr stab den Moises in der hant trueg in einn slangen als schriben stet Exodi IIII° ... — ... Also sol man es auch hie versten von der haimleichait des sacraments unter dem er uns hie verpargen ist. Got geb das wir hie also glauben, hoffen und lieb haben und uns also peraitten zw der heiligen speis der sel das es got ein lob sey und uns nutz zw dem ewigen leben. Amen.
131rb Tit.: (Rot) Dy dritt predig von gotzleichnam
Der herr Ihesus Christus spricht Iohannis VI°: Ich pin das prat des lebens (Io 6,41). Hie sol man wissen das dy samnung der glaubigen dy aws vil persan gemacht ist mit der lieb zw samm punten sind dy haissen der pedewt leichnam Christi der hawbt er ist und got sein hawbt ... — ... (134rb) da der herr Ihesus mit dem tod von hinn schaiden wolt awff das mit seim tod all figur der alten ee ein entt hieten und das dy sacrament der newn ee und sunder das sacrament des alters solt awff gesetzt wern.
135rb Tit.: (Rot) Hie sol man ettleiche ding merkchen dy der herr Ihesus am antlas tag seins abent ezzen tan hat
Und das wir dester pas zw der istori des leidens unsers herren Ihesu Christi chömen mügen so sol man wissen das er wol erchannt hat das wir chrankch und tödleich menschen mer tzogen und geu/ebt wurden zw gueten dingen mit gueten ebenpilden ... — ... und dar umb süllen alle chinder der christenhait lernen wann sy ettwas widerwa/ertigs anvellt das sy es in des lieb leiden der durch unsern willen geliten hat. Das verleich uns der alma/echtig got der driveltig in den persan ist und ainig im wesen. Amen.
(134rb-135rb) Meister Eckhart OP (?) Vom Sakrament = Liber Positionum Nr. 149-154 (Ed.: Pfeiffer 1857, 678,24-680,32). Lit.: Löser 1999.3, 154-156.).
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134rb Tit.: [Rotes Capitulumzeichen, am Rand:] Nota extra sermone M. Nicolai.
Hie sol man ettleich frag hörn vom sacrament als dy maister von Paris schreiben und sprechen: Wann wir uns zw der speis gotzleichnams wol peraiten so enphahen wir den der uns dy speis der sel an im selber peraitt hat ... — ... wann das sterben der menschait Christi was dy schidung der sel vom leichnam in dy vor hell in der tzeit sy im leichnam nicht was untz an dy urstend seins chlarten leichnams den er mit der sel veraint. Dar umb wer das lemtig prat das von himel chömen ist enphahen wil der tue also seinn fleizz das es im sey ein sicher in gang in das ewig leben unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist lebt und herscht got ewichleichen. Amen.
(137vb-138vb) Meister Eckhart OP Predigt DW IV,2 Nr. 108 = Pfeiffer Pr. 108 (Ed.: Pfeiffer 1857, 354-357; J. Quint, Die Überlieferung der deutschen Predigten Meister Eckharts. Textkritisch untersucht. Bonn 1932, 913-915; Eckhart, DW IV,2 2003, 731-747).
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137vb Tit.: (Rot) Ein andre churtze predig vom abent essen maister Ekcharts von Paris
Nach dem abent essen und der herr Ihesus Christus das sacrament seins leichnams und seins pluets hat gestifft und awff gesetzt stuend er awff und wuesch den jungern ir füezz ... — ... Die dritt rainchait ist an den füssen das ist das der mensch tiemuetig sey wann unser fraw hat sich mer irr diemuetichait gerüembt dann chainer andern tugent dy sy gehabt hat.
(138vb-139ra (Exc.: aus der 4. und 6. Harfe)) Johannes Nider OP Die 24 goldenen Harfen, dt. (Exc.).
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138vb Tit.: [ohne Titel, direkt an den vorhergehenden Text anschließend, ohne Capitulumzeichen]
Ein yede geschikchte sel wolt albeg gern vasten wachen und chainn lust des leibs haben ... — ... das er uns das wasser der rew geb mit dem wir gewaschen wern von allen unsern sünten und das ewig leben verdienn. Amen.
(139ra-146va) Nikolaus von Dinkelsbühl Karfreitagspredigt I = Passionspredigt V (Madre 142 f., Nr. 36).
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139ra Tit.: (Rot) Dy erst predig am charfreitag
Da nw unser lieber herr Ihesus Christus aws an den ölperg gangen was als vor gesagt ist dy weil volpracht Judas den chawff den er vor mit den juden het an gehebt das er Ihesum verriet und verchawfft um dreissig silbrein phenning ... — ... (146rb) wann mit dem hat er uns dy der tewfel gesell ewichleich solten gwesen [146va] sein verdient das wir der engel gesell möchten wern.
(146va-149ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Karfreitagspredigt = Passionspredigt VII (Madre 143, Nr. 38).
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146va Tit.: Nota [rotes Caputzeichen]
Nw süllen dy anda/echtigen menschen hie mit fleizz merkchen dy siben wart dy der herr Ihesus Christus am chrewtz geret hat. Das erst das er sprach: Vater vergib in wann sy wissen nicht was sy tuen ... — ... Erlewcht dy vinstern unserer tödleichait awff das wir sehen wern das leben der sa/elichait. Da dw lebst und herscht got ewichleichen. Amen.
(149ra-152vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Karfreitagspredigt II = Passionspredigt II (Madre 142, Nr. 33).
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149ra Tit.: (Rot) Ein andre predig von dem leiden Ihesu Christi
Da sol man merkchen wie uns der herr Ihesus Christus erlöst hab und wie das sey zw/e gangen und in welher mazz es geschehen sey. Des ersten dar umb das menschleich gesla/echt wider got manigveltichleichen gesünt het ... — ... das wir in verdienn zw sehen im ewigen leben. Das verleich uns der selb unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist ain ware gothait ist. Amen.
(152vb-156rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Karfreitagspredigt III = Passionspredigt III (Madre 142, Nr. 34).
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153ra Tit.: (Rot) Dy dritt predig von unsers herren leiden
Hie möcht ettwer fragen ob das leiden und dy marter unsers herren Ihesu Christi das grösst leiden des gegenwürtigen lebens gwesen sey: Über das sol man wissen das an Ihesu Christo ist gwesen warhafter und enphindleicher smertzen seins leichnams ... — ... und das in seinn unschuldigen tod werd wider pracht mein verlarne tzeit und gib mir nach dem armen leben das ewig leben. Das verleich uns allen got der vater der mit dem sun und mit dem heiligen geist ain ware gothait ist. Amen.
(156va-162rb) Bernhard von Clairvaux OCist Predigt von unser Frauen Mitleiden, dt.
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156va Tit.: (Rot) Ein predig von unserr frawn mitleiden aws der ler sand Pernharts und nit maister Niclas
Nach dem leiden Ihesu Christi ist pilleich ze sagen von dem mitleiden seiner lieben mueter dy vol in seim leiden mit smertzen gewesen ist, von dem all ewangelisten geswigen haben dan sand Iohanns ... — ... oder sy helff uns zw eim sa/eligen entt. Das verleich uns ir lieber sun unser herr Ihesus Christus der mit dem vater und mit dem heiligen geist lebt und herscht got ewichleichen. Amen.
(162rb-164vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Osterpredigt I (Madre 144, Nr. 39).
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162rb Tit.: (Rot) Dy erst predig vom ostertag
Das ewangeli das man hewt vom heiligen ostertag list das schreibt Marcus XVI° und spricht zw dewtsch also: Maria Magdalena und Maria Iacobi und Salome chawfften salben (Mc 16,1)... Da Maria Magdalena und Maria des mynnern sand Iacobs mueter und Maria Salome dy ein tachter was Salome und ein mueter des merern sand Jacobs und sand Johanns des ewangelisten. Da nw dy selben drew weib chawfft heten was zw der salben gehört ... — ... Also sol nyembt nach seim aigen synn guete werch würchen sunder nach der ler der heiligen geschrifft und nach den gepoten der christenhait oder im machts der mensch sünst unnutz.
(164vb-166vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Osterpredigt III (Vgl. Madre 144, Nr. 41).
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164vb Tit.: [ohne Titel, rotes Caputzeichen]
Hie sol man merkchen als sand Pernhart von im selber spricht: Got der herr hat sunder siben parmhertzichait mit mir tan der ich im ewichleich nymmer verdankchen mag ... — ... und das wir uns in der urstend unsers herren Ihesu Christi hewt und altzeit also in andacht und in geistleichen werchen also frewen das sy uns werd ein ingang in das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(166vb-169rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Osterpredigt II (Madre 144, Nr. 40 ?).
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166vb Tit.: (Rot) Dy ander predig von der urstend Ihesu Christi unsers herren
Hie mag man des ersten fragen war umb der herr Ihesus Christus als pald am dritten tag ersten wolt und im grab nicht pleiben wolt untz awff dy gemainn urstend aller menschen. Uber das antwurt sanctus Thomas in 3a parte Summe und spricht ... — ... Dar umb ist gar nat wann eim menschen sölhe ding in gesicht oder in stym für chömen das er zw got fliech und pitt in das er im helff und seinn willen erchennen geb das er nicht petrogen werd. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(169rb-171rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Osterpredigt III, Schluß (Madre 144, Nr. 41 Schluß).
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169rb Tit.: (Rot) Dy dritt predig sagt von der gemain urstend
Von der gemainn urstend spricht sand Gregorius in einer omelein [!]: Es sind ettleich menschen den swa/er ist ze glauben das wir ersten wern wann so sy sehen dy leichnam im grab faweln und zw erden wern so tzweifeln sy ... — ... vor der uns got pehüett und geb uns ze glauben und ze würchen das wir verdienn dy ewig sa/elichait. Das verleich uns der herr Ihesus Christus der mit gwalt vom tod erstanden ist der mit dem vater und mit dem heiligen geist ain ware gothait ist. Amen.
(171rb-176rb) Iohannes Milič von Kremsier Predigt über Maria Magdalena nach Ps. Origenes.
(171rb-176rb) Ps. OrigenesHomilia von Maria Magdalena (über Ioh. 20,11), Fassung des Iohannes Milič, dt. von Lienhard Peuger (CPG 1523. -- Lit.: VL XI [2004] Sp. 1090-1095 [F. Löser], hier: 1094 Nr. 3.).
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171rb Tit.: (Rot) Dy predig ist genomen aws der ler Origenis wie Maria Magdalena den herren Ihesum Christum am ersten tag gesuecht hat ... (171va) Maister Milicius von der awslegung Origenis
Dy vorred spricht: Maria stuend pey dem grab und waint Iohanis XX° (Io 20,11). Das ist wider dy langen slaffer dy predig und den dienst gots versawmen wann das ewangeli geit zw erchennen das Maria Magdalena früe zwm grab cham da es noch tunkchel was und suecht irn maister... (171va) Maria stuend awsbendig pey dem grab und waint. Uber das spricht Origenis: Mein allerliebst prüeder seit ich reden sol zw den arn ewer lieb ... — ... sunder dw wirst in auch andern chund tuen und wirst sprechen: Ich han Ihesum meinn herren gesehen. Der selb unser herr Ihesus Christus erschein uns an unsern lesten tzeiten zw eim ingang des ewigen lebens der mit dem vater und mit dem heiligen geist ewiger got ist. Amen.
(176rb-178ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 1. Sonntag nach Ostern (Madre 144, Nr. 42).
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176rb Tit.: (Rot) Dy predig am ersten suntag nach ostern
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt sand Iohanns XX° und spricht zw dewtsch also: Da es abent wart nach der veyer am ersten tag und das dy tür peslozzen warn (Io 20,19)... (176va) Da unser lieber herr Ihesus Christus am ersten tag nach der juden veyer das was ain ostertag sich nw mit seim erscheinn ertzaig [!] het und an dem selben tag da es nw abent was ... — ... und dar umb ist uns nat das wir den glauben mit gueten werchen pesta/etten und haben dar zw/e dy hoffnung und dy lieb da mit wir verdienn das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(178ra-179va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 2. Sonntag nach Ostern (Bei Madre nicht nachgewiesen).
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178ra Tit.: (Rot) Am andern suntag nach ostern
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt Iohannes X° und spricht zw dewtsch also: Jesus sprach zw seinn jungern: Ich pin ein gueter hertter (Io 10,11)... Das ewangeli spricht am anvang: Ich pin ein gueter hertter. Ein gueter hertter geit sein sel für sein scha/effel. Und ist als ob er gesprochen hiet des hertter und dy scha/effel sind wan der den wolff chömen siecht ... — ... und das got unsern geistleichen obristen und vorgeern sölhe ler und weishait geb das sy mit uns und wir mit in das ewig leben verdienn. Das verleich uns der alma/echtig got der vater der sun und der heilig geist. Amen.
(179va-181va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 3. Sonntag nach Ostern (Madre 144 f., Nr. 43).
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179va Tit.: (Rot) Am dritten suntag nach ostern Jubilate deo
Das ewangeli das man von dem hewtigen suntag list das schreibt Iohannes XVI° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit sprach Ihesus zw seinn jungern: Ein chlains und ir wert mich yetzund nicht sehen (Io 16,16)... (179vb) Da unser herr Ihesus Christus am lesten abent ezzen mit seinn jungern nw gas het das osterlamp nach gewanhait der alter [!] ee und het seinn jungern nw ir füezz gewaschen ... — ... und uns seins willen also fleizzen hie in der churtzen tzeit das wir in chümftichleichen im ewigen leben sehen mügen. Das verleich uns der vater der sun und got der heilig geist. Amen.
(181va-184va) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 4. Sonntag nach Ostern (Madre 145, Nr. 45).
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181va Tit.: (Rot) Am vierden suntag nach ostern Cantate
Das ewangeli das man hewt list das schreibt sand Iohanns XVI° und spricht in dewtsch also: Zw der tzeit sprach Ihesus zw seinn jungern: Ich gen zw dem der mich gesant hat (Io 16,5)... (181vb) Am lesten abent ezzen als der herr Ihesus Christus seinn jungern ir füezz gewaschen het und nw het awff gesetzt das sacrament seins heiligen leichnams und seins tewern pluets ... — ... Das ist dy hie wainn und trawern haben durch gots willen dy wern von im mit eim chümftigen grassen lan tröst im ewigen leben. Dar zw/e helff uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(184va-189rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 5. Sonntag nach Ostern (Madre 145, Nr. 47).
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184va Tit.: (Rot) Am fünften suntag nach ostern Rogacionum
Das hewtig ewangeli schreibt sand Iohanns XVI und spricht zw dewtsch also: In der tzeit sprach Ihesus zw seinn jungern: Wa/erleich wa/erleich wes ir den vater in meim namen pitt das geit er euch (Io 16,23)... (184vb) Und dar umb das daz ewangeli von petten sagt so wil [!] ettwas da von sagen wann es spricht sanctus Thomas im vierden puech sententiarum distinctio XVa das wir mit unsern gueten werchen umb got nicht verdienn mügen des wir zw sel und leib pedürffen ... — ... Dy dritt frewd ist volchömen dy all heiligen im himel haben dy mit chaim leiden noch widerwa/ertichait gemengt ist. Und das wir hie got also pitten das wir zw den selben himlischen frewden chömen das verleich uns der von dem all erwelt ewichleich frewd im himel haben. Amen.
(189rb-190ra) Meister Eckhart OP Predigt vom Beten = PF. Pr. 109 (Ed.: Pfeiffer 1857, 357-359,22 Lit.: Löser 1999.3, 197-201 zur Echtheitsfrage).
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189rb Tit.: (Rot) Ein andere predig vom petten Maister Ekcharts von Paris
Der herr Ihesus Christus hueb awff seine awgen in den himel und sprach: Vater dy tzeit ist chömen mach chlar deinn sun das auch dich dein sun chlar mach, Johannis 17 (Io 17,1). Das pitten tet der herr Ihesus offenleich ... — ... Aber ein rechter geister [!] mensch erchennt sich selber pas dann ander dar umb das er sich mit den tzeitleichen dingen nicht pechumert.
(190ra-192ra (Exc.: 9. Harfe)) Johannes Nider OP Die 24 goldenen Harfen, dt. (Exc.).
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190ra Tit.: [ohne Titel, nur durch ein Caputzeichen vom vorhergehenden Text getrennt]
Hie ist ze wissen das sand Jeronimus von eim heiligen vater schreibt der Isaak hies der selb sprach: Ein wesenleichs rains gepet ist nicht anders dann ein pegern himlischer ding im muet der ein pild der heiligen drivaltichait in der sel ist ... — ... oder man erwerib da mit dy gnad gots und vergebung der sünten und das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(192ra-195ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zu Christi Himmelfahrt (Madre 145, Nr. 48).
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192ra Tit.: (Rot) Dy predig am awffertag
Das hewtig ewangeli schreibt Marcus XVI und spricht zw dewtsch also: Da dy aindleff iunger zw tischs sazzen da erschain in Ihesus (Mc 16,14)... (192rb) Unser herr Ihesus Christus plaib nach seiner urstend viertzig tag hie awff erden das was von ostern untz awff den hewtigen tag seiner awffart dar umb das er sein urstend pewa/ert und offenbar macht ... — ... So wellen dann dy dritten oder sy seinn dy tzeit sta/etleich unsichtig pey Christo gwesen wo er hin gevarn ist und sind dar nach als hewt mit im gein himel gevarn und das wir zw dem selben unserm erlöser chömen und in loben und ern mit dem vater und mit dem heiligen geist ewichleichen. Amen.
(195ra-196rb) Meister Eckhart OP (?) Predigt zu Christi Himmelfahrt = PF. Pr. 76,2 Anfang (Ed.: Pfeiffer 1857, 243-245,20 Lit.: Löser 1999.3, 201-203 zur Echtheitsfrage).
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195rb Tit.: (Rot) Ein andere predig M. Ekcharts von Paris
Ich gen zw dem der mich gesant hat. Iohannis XVI° (Io 16,5). Dy wart haben dreyerlay synn. Zwm ersten mal hat Christus zw seim vater gangen in seiner menschait ... — ... und ich in persanleicher weishait und der heilig geist in persanleicher güetichait wann wer got hat der hat sy all drey in aim wesen irer natur.
(196rb-197ra) Meister Eckhart OP (?) Predigt zu Christi Himmelfahrt = PF. Pr. 75 (Ed.: Pfeiffer 1857, 235-238).
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196rb Tit.: [ohne Titel, durch Caputzeichen von vorhergehendem Text getrennt]
Der herr sprach auch zw seinn iungern: Es füegt euch das ich von euch gen wann dy weil ich pey euch pin so mag der heilig geist zw euch nicht chömen. Mit den warten tröst sy der herr am antlas tag ... — ... Dar umb süllen wir unser leben in sölher arnung haben das wir nach der tzeit [am Rand eingefügt: zw] Christo unserm herren chömen mügen.
(197ra-198rb) Meister Eckhart OP Predigt 'Expedit vobis ut ego vadam' = PF. Pr. 76,1 (Ed.: Pfeiffer 1857, 238-241). Lit.: Löser 1999.3, 75-77.).
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197ra Tit.: [ohne Titel, durch Caputzeichen von vorhergehendem Text getrennt]
Wann da dy iunger verstuenden das der herr von in gen wolt da sprach er: Es wundert euch das ich von euch gee wann gen ich von euch nicht so mügt ir den heiligen geist nicht enphahen ... — ... das got nicht ist und sol chain rue haben untz das sy den unpeschaffen got pegreiff. Des helff uns unser herr Ihesus Christus der als hewt ist awff gestigen zw der rechten hannt des vaters mit dem und mit dem heiligen geist er ain ware gothait ist. Amen.
(198rb-vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Sonntag nach Christi Himmelfahrt (Madre 145, Nr. 49).
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198rb Tit.: (Rot) Am suntag nach dem awffertag
Das hewtig ewangeli schreibt sand Iohanns XV° und spricht zw dewtsch also: Wann der tröster chümbt den ich euch vom vater senten wirt den geist der warhait (Io 15,26)... Da unser lieber herr Ihesus Christus nach dem lesten abent ezzen seinn iungern sagt das er von in wurd schaiden und wurd nicht mer sichtiger pey in wanung haben, da sagt er in auch wie sy dy welt vasst wurd in has und a/echtung haben ... — ... Dar umb seit ir guet tzewgen das ir es selber als mit ewern awgen gesehen habt und gehört mit ewern orn und gehandelt mit ewern henten.
(198vb-199rb) Predigt am Sonntag nach Christi Himmelfahrt über Gal. 5,16, dt. (Lit.: Löser 1999.3, 203 Anm. 351.).
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198vb Tit.: (Am Rand rot) Extra sermone M. Nicolai
Sand Pauls spricht: Wandert im geist (Gal. 5,16). Über das spricht ein awsleger: Der mensch wandert im geist der dem liecht der gnaden voligt und chain unarnleich ding in seinn muet chömen la/et ... — ... Dar umb ist got der sel aller der pesst gegenwurff zw irr ynnichait des geists wann so der geist gots in der sel peslozzen ist so ist das leben der ewichait in ir würchund. Des helff uns got. Amen.
(199va-204rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Pfingstpredigt (Madre 146, Nr. 50-52 und Anm. 24).
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199va Tit.: (Rot) Dy predig am phingstag
Das hewtig ewangeli schreibt sand Iohannes XIIII° und spricht zw dewtsch also: Zw der tzeit sprach Ihesus zw seinn iungern: Wer mich lieb hat der pehalt meine wart und mein vater wirt in lieb haben (Io 14,23)... Da unser herr Ihesus Christus nach seim lesten abent ezzen sein iungern ein lange scho/ene predig tan het ... — ... und das ewig leben dar zw/e sy nicht chömen mügen da für in geben wirt dy ewig verdambnus. Da vor uns der heilig geist pehüett der mit dem vater und mit dem sun ain ware gothait ist. Amen.
(204rb-205ra) Meister Eckhart OP (?) Pfingstpredigt = PF. Pr. 110 (Ed.: Pfeiffer 1857, 364,1-365,34 Lit.: Löser 1999.3, 204, 206-210 unter anderem auch zur Echtheitsfrage).
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204rb Tit.: (Rot) Ein andere predig vom heiligen geist Maister Ekcharts von Paris
Got der vater santt den heiligen geist seins suns. Von den warten sprechen dy lerer das got seinen heiligen geist dreyerlay menschen sent. Dy ersten sind dy anhebunden menschen ... — ... und awff das sy ein erchantnus haben das sy chinder von gnaden des himlischen vater seinn so enphahen sy alle ding lieb und laid von got in gleichem muet.
(205ra-206ra (Exc.: 15. Harfe)) Johannes Nider OP Die 24 goldenen Harfen, dt. (Exc.).
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205ra Tit.: [ohne Titel, durch ein rotes Caputzeichen vom vorhergehenden Text abgehoben]
Von den gaben des heiligen geists spricht Nestro der heilig vater das sy auch ettwann den todsüntern geben wern ... — ... und umb das erschain im der herr Christus und sprach: Nymb war ich pin altzeit pey dir und mit allen den dy mit gedult leiden.
(206ra-207ra (Exc.)) Friedrich der Karmeliter Buch von der himmlischen (heimlichen) Gottheit (Lit.: VL II (1981) 948-950 (G. Kornrumpf).
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206ra Tit.: [ohne Titel, durch ein rotes Caputzeichen vom vorhergehenden Text abgehoben]
Hie ist fürpas ze wissen das maister Ffridreich des ardens der weissen prüeder schreibt von sibenlay wazzer dy aws got fliezzen und haissen dy siben gab des heiligen geists mit den wir gots sün wern. Dy erst gab ist dy vorcht und flewst awff dem wazzer der diemuetichait ... — ... und verwandelt das chind des fluegs in ein chind des segens das der heilig geist ein würcher ein erlewchter und ein rainiger ist der mit dem vater und mit dem sun herscht got ewichleichen. Amen.
(207ra-210ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am Dreifaltigkeitssonntag (Madre 146 f., Nr. 53).
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207ra Tit.: (Rot) Am tag der heiligen drivaltichait
Dy heiligen va/eter haben dy grassen hachtzeit dy man über iar peget dar umb awff gesetzt das man an den selben ta/egen mit singen und lesen und mit predigen und mit anderm gots dienst pegen sol dy grassen werch dy got mit uns gewaricht hat ... — ... und flewcht in grasser lieb zw im und ert und lobt in als seinn got und herren und als seinn scheppher und liebhaber der im das ewig leben ze geben hat. Das verleich uns allen dy heilig drivaltichait dy gantz götleich natur der vater der sun und der heilig geist. Amen.
(210ra-211vb) Meister Eckhart OP (?) Der inslac, Exc. = Pfeiffer, Traktat II 'Von der edelkeit der sele' (Ed.: Pfeiffer 1857, 382,28-394,4). Lit.: Löser 1999.3, 156-158, 214.).
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210ra Tit.: (Rot) Ein andre predig von dem hewtigen tag Maister Ekcharts von Paris
Von den dingen sol man des ersten wissen dy der grassen alma/echtichait der heiligen drivaltichait gots zw/e gehört. Des ersten wan man vom vater ret oder vom sun oder vom heiligen geist so ret man von den persan ... — ... dy dw durch unsern willen an dich genomen hast pistu mynner dann der vater nicht mit einer smachait sunder mit deinn grazzen ern.
(211vb-212ra) Ps. Meister Eckhart OP Zur Sündelosigkeit Christi (Lit.: Löser 1999.3, 211 f.).
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211vb Tit.: [ohne Titel, durch ein Caputzeichen vom vorhergehenden Text abgehoben]
Wann wie wol der herr Ihesus Christus chain sünt nye tan het dannoch erchannt sein heilige sel das sein raine menschait als das von gnaden gots het was sy was ... — ... und aws dem geit dy menschait Christi got all ir er von dem sis hat.
(212ra-213ra (Kap. 32 ohne Anfangsteil)) Ps. Augustinus Soliloquium = Buch der Liebkosung, dt. von Johannes von Neumarkt, Redaktion des Lienhard Peuger (?) (Lat. Text: PL 40, 863-898. Ed. des dt. Textes: Klapper 1930, 7-188 [gemeinsam mit dem lateinischen Text] Lit.: VL I 1978) 535 K. Ruh); VL IV 1983) 687 f. W. Höver).
(212ra-213ra (Exc.; Kap. 32)) Johannes von Neumarkt Buch der Liebkosung = Ps. Augustinus, Soliloquium, dt., Redaktion des Lienhard Peuger (?) (Ed.: Klapper 1930, 7-188 [gemeinsam mit dem lateinischen Text] Lit.: VL I 1978) 535 K. Ruh); VL IV 1983) 687 f. W. Höver).
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212ra Tit.: [ohne Titel, durch ein Caputzeichen vom vorhergehenden Text abgehoben]
Dar nach spricht sand Augenstin im puech seiner liebchosung: Herr ich han dich erchannt einn scheppher hymels und [am Rand ergänzt: der] erden und aller sichtiger und unsichtiger ding ... — ... Ffrewd dy mich erfrewt und guet unter dem mein tugent stet. Herr in dir erfrewt sich als mein gepain und spricht: Herr wer ist dir gleich.
212ra Tit.: [ohne Titel, durch ein Caputzeichen vom vorhergehenden Text abgehoben]
Dar nach spricht sand Augenstin im puech seiner liebchosung: Herr ich han dich erchannt einn scheppher hymels und [am Rand ergänzt: der] erden und aller sichtiger und unsichtiger ding ... — ... Ffrewd dy mich erfrewt und guet unter dem mein tugent stet. Herr in dir erfrewt sich als mein gepain und spricht: Herr wer ist dir gleich.
(213ra-b) Ps. Meister Eckhart OP Frage über Io 1,11 (Lit.: Löser 1999.3, 211.).
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213ra Tit.: [ohne Titel, durch ein Caputzeichen vom vorhergehenden Text abgehoben]
Dar umb ward das wart Christus zw fleisch in der rainn natur Marie und was vernemleich in irer vernüftigen sel und hat in irer menschait gelewcht als ein liecht in ainer latern da chain wint in mag das liecht zw leschen wann über dy wart dy Iohanis primo schriben stent: Er cham in sein aigen (Io 1,11) ist ein frag ... — ... und dann chümbt got in sein aigen so er sich zw der sel füegt und ir vil gueter ding offenbart der driveltig ist in den persan und ainig im wesen götleicher natur und gesegent ewichleichen. Amen.
(213rb-216rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt am 2. Sonntag nach Pfingsten (Madre 147, Nr. 54).
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213rb Tit.: (Rot) Am andern suntag nach phingsten
Das hewtig ewangeli schreibt sand Lucas XVI° und spricht also: Jesus sprach zw seinn iungern: Es was ein reicher mensch der was pechlait mit purper und mit wisso und sas ta/egleich reichleich zw tischs (Lc 16,9)... (213va) Zw ainn tzeiten ret der herr Ihesus mit den iuden wie sy hintz armen lewten solten parmhertzig sein aber sy heten es für ein gespött als noch hewt vil tuen ... — ... und in ainer warn götleichen lieb da mit er über haben werd der hell leiden und chömen müg zw dem ewigen leben. Das verleich uns allen got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(216rb-218vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zum 3. Sonntag nach Pfingsten (Madre 147, Nr. 55).
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216rb Tit.: (Rot) Am dritten suntag nach phingsten
Das ewangeli das man hewt list das schreibt Lucas XIIII° und spricht zw dewtsch also: Zw ainn tzeiten sagt Ihesus seinn iungern ein gleichnüzz und sprach: Ein mensch macht ein grazz abent ezzen und lued vil dar zw/e und santt aws seinn chnecht nach den dy geladen warn zw der tzeit des essens (Lc 14,16)... (216va) Zw einn tzeiten het ein fürst der iuden Ihesum zw haws peten und da er as da sprach er zw dem der in geladen het: Wann dw ein wirtschafft wild haben so rüeff da zw dy plinten und dy lamen ... — ... dy sünst nicht cha/emen dy weil es in nach irm willen gieng und das wir zw dem sa/eligen abent ezzen des ewigen lebens chömen des helff uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(218vb-219va, 219vb-221rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zum 4. Sonntag nach Pfingsten (Madre 147, Nr. 57).
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218vb Tit.: (Rot) Am vierden suntag nach phingsten
Das hewtig ewangeli schreibt sand Lucas XV° und spricht zw dewtsch also: Es na/ehenten dy offenn sünter zw Ihesum das sy in hörten (Lc 15,1)... (219ra) Da dy juden sahen das dy offen sünter zw Ihesum giengen und das er mit in ret und sich so frewntleich zw in hielt da heten sy in auch für einn sünter ... — ... da von sich dy engel unser frewen und zw in chömen in das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(219va-b) Ps. Meister Eckhart OP Zur Sündelosigkeit Christi (Lit.: Löser 1999.3, 211 f.).
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219va Tit.: (Capitulumzeichen; Am Rand) Wann Maister Ekchart von Paris spricht
Wie wol unser herr Ihesus Christus chain sünt nye tan het so erchannt doch sein heilige sel volchömenleichen das sein raine menschait als das von gnaden gots het das sy het und was ... — ... und umb das geit dy menschait Christi all ir er der gothait von der sis hat.
(221rb-223rb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zum 5. Sonntag nach Pfingsten (Madre 148, Nr. 58).
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221va Tit.: (Rot) Am .V. suntag nach phingsten
Das hewtig ewangeli schreibt sand Lucas VI° und spricht zw dewtsch also: Jesus sprach zw seinn iungern: Ir süllt parmhertzig sein als ewer himlischer vater parmhertzig ist (Lc 6,36)... Von dem ewangeli wa/er vil gueter ding ze sagen aber ich wil allain von dem sagen das da spricht: Ir süllt nicht richten. Von dem ist eim yeden menschen nat ze wissen das er ander nicht richt ... — ... das er mit seiner hertichait dy sel nicht verlies dy im empholhen sind sunder das er sy pring zw got irm scheppher. Das verleich uns der selb herr der driveltig ist in den persan und ainig im wesen der gothait. Amen.
(223rb-225ra) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zum 6. Sonntag nach Pfingsten (Madre 147 f., Nr. 59).
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223rb Tit.: (Rot) Am sechsten suntag nach phingsten
Das hewtig ewangeli schreibt Lucas V° und spricht zw dewtsch also: Es geschach zw ainn tzeiten das dy menig zw Ihesum drungen ze hörn seine wart (Lc 5,1)... (223va) Vor dem ewangeli stet schriben wie das volkch Ihesum hielt das er nicht von in cha/em und das hewtig ewangeli spricht am anvang das sich das volkch uber in drang seine wart gots ze hörn ... — ... da mit sy verdient haben das ewig leben. Das selb verleich uns auch got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(225ra-227vb) Nikolaus von Dinkelsbühl Predigt zum 7. Sonntag nach Pfingsten (Madre 148, Nr. 60b).
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225ra Tit.: (Rot) Am sibenten suntag nach phingsten
Das hewtig ewangeli schreibt sand Matheus V° und spricht zw dewtsch also: Zw ainn tzeitten sprach der herr Ihesus zw seinn iungern: Ich sag euch es sey denn das ewer grechtichait grösser sey dann der gleichsner (Mt 5,20)... Am anvang des ewangeli spricht der herr Ihesus: Es sey denn das ewer grechtichait grösser sey dann der gleichsner und schreiber anders ir mügt in das himelreich nicht gen. Dar umb sol man hie wizzen das dy grechtichait der glerten in der ee und der gleichsner unvolchömen was ... — ... und dar umb das wir nw also leben das unser grechtichait grösser sey dann der gleichsner und schreiber und got da mit gevallen und verdienn das ewig leben. Das verleich uns got der vater und der sun und der heilig geist. Amen.
(228r-230v, HD-Spiegel) Leer.