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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 13693
PETRUS BERCHORIUS PICTAVIENSIS OSB
Olim: Suppl. 2627    Papier   471 Bl.   290/295×210/215   Gelderland (Appeltern?), 1442
Literatur zur Handschrift: CMD-A II 152 f., Abb. 503 (online).
(1-442) mittelalterliche Foliierung in römischen Ziffern. Bl. 470 Pergament. Bl. I und I* zum Einband gehörig.
Schrift:
(1r-442r) Schriftraum: Spaltenzahl: 2   
Schreiber: Rutgerus Walrami – Schriftart: Bastarda
(442r) Kolophon, 1442
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Einfacher Dekor   
(1r, 69r, 275v, 297v) zwei- bis fünfzeilige Lombarden, teilweise mit Schaftaussparungen und Fadenausläufern. (1r) sechszeilige rote Initiale, deren linker Schaft als Fisch ausgebildet ist; im rechten Schaft und im Querbalken Aussparungen: Blätter bzw. gegenständige Knollen an Stielen, Punkte sowie eine Sternblüte. In dem von derselben Hand geschriebenen und inhaltlich zugehörigen Band 4 des Dictionarium Morale, Wien, ÖNB, Cod. 13694, kein nennenswerter Buchschmuck (1r eine flüchtige rote Lombarde mit Schaftaussparungen). – Ähnliche, jedoch sorgfältiger ausgeführte Aussparungsmotive z. B. in Wien, ÖNB, Cod. 1052 aus der Reichsabtei St. Maximin in Trier (z. B. 33v).

Einband: 1867     Neuzeitlicher Gebrauchseinband     Schmucklos        
Pergament über Pappdeckeln, Rücken und Ecken mit braunem Leder überzogen.


(442r) Kolophon: Der Codex wurde 1442 von Rutgerus, Sohn des Walramus von Apelteren (Diözese Köln, vermutlich Appeltern im Gelderland) und Pfarrer daselbst, geschrieben. Zu Walramus siehe den Obiitvermerk Bl. 87v im Obituarium der Sint Maartenskerk in Zaltbommel im Gelderland. – Wien, ÖNB, Cod. 13694 ist Band 4 des Dictionarium (N–O) und wurde laut Kolophon (172v) im Jahr 1449 ebenfalls von Rutgerus geschrieben; wie Cod. 13693 stammt er aus der Kartause Roermond. Beide Bände kamen schließlich 1869 durch Tausch aus dem k. k. Geheimen Hausarchiv der Habsburger (gegründet 1749) in die Hofbibliothek. Es ist anzunehmen, dass sich Cod. 13693 zusammen mit Cod. 13694 (und evtl. noch weiteren Bänden) in der Chambre héraldique in Brüssel befanden, siehe das Exlibris in Cod. 13694, IIv.
Vorbesitzer 1: Roermond, Kartause (?) , 15. Jh.
Der zugehörige Cod. 13694 mit Bibliothekseintrag der Kartause Roermond und Schenkungsvermerk von frater Thomas de Dryell, dem späteren Prior der Kartause. In Cod. 13963 keine entsprechenden Vermerke.
Vorbesitzer 2: Brüssel, Chambre héraldique (?)
Im zugehörigen Cod. 13694 ein Exlibris der Chambre héraldique eingeklebt.
Vorbesitzer 3: Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, bis 1869
Susanne Rischpler (Forschungsstand 2013, MeSch VI, Kurzbeschreibung; Redaktion Katharina Hranitzky 2021/2022, mit Ergänzungen)
"CMD-A II", "MeSch VI"
alle Initien
(1r-442r) Petrus Berchorius Pictaviensis OSB Dictionarium morale Bibliorum, Pars I: A-C (Pars IV: Wien, ÖNB, Cod. 13694 [N-O]).
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442r Expl.   ... (Schreibername, Lokalisierung, Datierung) Scriptus est presens liber per me Rutgerum filium Walrami de Apelteren [Appeltern?] presbiterum pastorem ecclesie parochialis de Apelteren Coloniensis dyocesis ffinitus et completus sub anno a nativitate domini Millesimo quadringentesimo quadragesimo secundo die vicesima mensis aprilis [20.4.1442].
(442v-443v) Stichwortverzeichnis (A-C).
(444r-467r)
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444r Abicere debemus mundanam dignitatem ...
(467r-469r) Sprichwörter.
(469v) Leer.
(470r-470v) Sermo vel tractatus de cantu spirituali: Fragmentum.