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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 13975/2
EBERHARD WINDECK (BD. 2) (deutsch)
Olim: Suppl. 1667    Papier   230 Bl.   365/370×275/280   Elsass (Hagenau), 1447 (Kolophon, ältere Lesart des Datums 1443)   
Provenienz/Letztbesitzer: München, Guido / Johann Josef Görres
Literatur zur Handschrift: CMD-A II 154, Abb. 428 (online).
Ursprünglich Quaternionen (s. die Reklamanten Cod. 13975/1, 72v, 88v, 96v). Starke Beschädigung durch Wassereinwirkung, insbesondere im unteren Bereich des Buchblocks. Fälze bei der Restaurierung erneuert. Text- und Bildverlust: Es fehlen Bl. 259, 269, 285, 339, 349 (nachmalig Berlin, Paul Graupe, 24./25.5.1935, Nr. 6), 406 und 446 (2021 versteigert bei Genève Enchères, lot 5091); durch leere Blätter ersetzt.
Wasserzeichen: sechs Varianten von Ochsenkopf-Wasserzeichen und je zwei Varianten von Schlüssel- und Kronen-Wasserzeichen, suchbar in WZIS (via Institutionen und Bestände, hier als Datierung 1443 angegeben nach älterer Lesart des Kolophons). Zur Papierverwendung bei Diepold Lauber s. Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 1, 75–79, bes. 77. Zu "Wasserzeichen-Überschneidungen" mit anderen Codices s. Lauber digital, unter Sigmundbuch (Eberhard Windeck).
Die jeweils horizontal durch die Blätter laufenden Faltspuren lassen erkennen, dass die verwendeten Papierbögen auseinandergefaltet und durch Fälze zu Doppelblättern verbunden wurden; dies entsprach den Gepflogenheiten der Werkstatt Diepold Laubers (Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 1, 78 f.).
Schrift:
(231r-460r) Schriftraum: 245/260 × 165/180    Spaltenzahl: 2    Zeilenzahl: 29-35   
Schriftart: Bastarda
Vermutlich mehrere Schreiber, Handwechsel z. B. 243v.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Figürlicher Buchschmuck   Wappen   Federzeichnung(en)   
Buchmaler: Diebold Lauber  
Entstanden in der Werkstatt Diepold Laubers. Die Illustrationen nach Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 1, 131-132 dem "Maler I" der Lauber-Werkstatt zuzuordnen, der etwa zwischen 1440 und 1450 tätig war.
Zur Ausstattung im Detail s. bei Wien, ÖNB, Cod. 13975/1.


Einband: Wien     2000     Neuzeitlicher Gebrauchseinband     Schmucklos        
Neuer Pappband. Der Halbpergamentband des 19. Jahrhunderts in der Einbandsammlung der ÖNB unter der Signatur ES 777 aufbewahrt.


Schreibsprache: elsässisch (Menhardt III, 1355; Wyss 1894, 451, nimmt, von Wien, ÖNB, Cod. 2913 ausgehend und in Unkenntnis der Zuschreibung von Cod. 13975 an die Lauber-Werkstatt in Hagenau, eine Herkunft des Schreibers aus Straßburg an). – (460r) Kolophon, durch Wassereinwirkung beschädigt oder verblasst, die Schrift später nachgezogen. Die Jahreszahl höchstwahrscheinlich nicht als 1443 (CMD-A II, 154), sondern als 1447 zu lesen (so schon Altmann 1891, 87). Auf dem unteren Seitenrand Vermerk Deyt (?) boch hurt zo Hynrych Rollman van Dadenborch zo Kliborch (16./17. Jh.). Eine Familie Rollman(n) von Dadenburg (Dattenburg, Dattenberg, Dadenberg) zu Cleburg ist ab dem späten 14. Jh. bis 1664 im Rheinland nachweisbar. Später im Besitz des Johann Josef Görres (1776-1848) oder/und seines Sohnes Guido Görres (1805-1852) in München. Seit 1858 in der Hofbibliothek.
Ehem. Bl. 349 (zu Beginn von Kapitel CClxxxxviij = Hildegard von Bingen liegt krank im Bett und sieht eine Erscheinung) wurde 1935 in Berlin versteigert: Berlin, Paul Graupe, 24./25.5.1935 (Bestände der Firma J. Halle, München), S. 7, Nr. 6, Taf. 2. – Ehem. Bl. 446 (zu Beginn von Kapitel CCClxvj Von der Erbauung Triers) wurde am 26.4.2021 online versteigert: Genf, Genève Enchères, lot 5091. (Regina Cermann, April 2021)
Vorbesitzer 1: Görres, Josef, Publizist (1776-1848) (?)
In Tabulae VII, 290 "G. Görres", bei Reifferscheid 1887, 529 und Altmann 1891, 87 (und Menhardt III, 1354 f.) "Guido Görres" als Vorbesitzer angegeben, in CMD-A II, 154 dagegen "Josef Görres".
Vorbesitzer 2: Wien, Hofbibliothek, 1858
1858 von der Witwe des Vorbesitzers an die Hofbibliothek in Wien verkauft (CMD-A II, 154).
Seit 2000 ist Cod. 13975 auf 2 Bände aufgeteilt. Bd. 1 (Cod. 13975/1): Bl. 1-230; Bd. 2 (Cod. 13975/2): Bl. 231-460.
Martin Roland (Forschungsstand 2013, MeSch VI; Redaktion Katharina Hranitzky 2021)
"CMD-A II", "WZIS", "Saurma-Jeltsch 2001", "Lauber digital", "Altmann 1893", "RI XI,1", "Hoensch 1996", "RTA 9", "Menhardt III", "Wyss 1894", "Altmann 1891", "Tabulae VII", "Reifferscheid 1887", "MeSch VI"
alle Initien
(231v-460r) Eberhard Windeck Kaiser Sigismunds Buch. Mit Fortsetzung bis zur Krönungsfahrt König Friedrichs (III.) im Juni 1442. Teil 2 (Teil 1: Cod. 13975/1).
   1
460r Expl.   ... (Datierung) Explicit hoc to[tum] in funde da mihi potum Anno Domini MoCCCCoXLVII [1447]. (Lesart unklar, Wortlaut vermutlich wie in Wien, Schottenstift, Cod. 105 [Hübl 94].)
(460v) Leer.