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Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Cod. 3062
JOHANNES HARTLIEB. ACHILLES THABOR. FEUERWERKBUCH VON 1420 (deutsch)
Papier   VII, 253, I* Bl.   305×210/215   Österreich (Wien), 1437
hebraica.at – Hebräische Fragmente in dieser Handschrift: fol I ; fol I*
 Wasserzeichen:  Metadaten  |  Vorschau Bilder  |  Einzelbilder: fol. VI, 5, 13, 38, 46, 52, 56.
Literatur zur Handschrift: CMD-A IV 181, Abb. 551 (online).
Blattzählung: I-VII, 1-253, I*; das hinzugefügte Doppelblatt 251/252 mitgezählt. – Lagen: (III+1)VII + VI12 + (VI+1)25 + VIII41 + 2.VII69 + VI81 + VII95 + VI107 + VII121 + VI133 + (VI-1)144 + (VI+1)157 + 5.VI217 + VII231 + VI243 + (IV+I+1)I*. Bl. I und I* ehemalige Spiegelblätter (Abklatsch auf VDS und HDS), jetzt VS und NS: hebräische Fragmente (siehe oben); weitere Fragmente im Falz (zwischen IV/V, 18/19, 33/34, 114/115, 211/212, 247/248). Bl. I um die erste, Bl. I* um die letzte Lage gelegt (letztere 1915 neu geheftet, siehe bei Einband), dabei Bl. I an Bl. 1 geklebt. Über kein Gegenblatt verfügen Bl. 25 (um die zweite Lage gelegt; dieser hinzugefügt, um die ersten beiden Texteinheiten abzuschließen), 134 (Falz des Gegenblatts zwischen 144/145) und 145 (Falz des Gegenblatts zwischen 157/158). Bl. 170, 182 und 218 sind an den Falz des jeweiligen Gegenblattes geklebt (181, 193 und 231). Bl. 251/252 ist ein auf 253r geklebtes, kleineres, neuzeitliches Doppelblatt mit Notizen (1909). – Kustoden am Lagenanfang überwiegend erhalten (IIr primus, 1r 2us, [13r], 26r quartus, 42r quintus, 56r sextus, 70r septimus, [82r], 96r nonus, 108r decimus, [122r undecimus beschnitten], [134r duodecimus beschnitten], 145r tredecimus, 158r xiiij, 182r xvj, 194r xvij, 206r xviij, 218r xviiij, 232r xx). Bl. 12v und 24v (!) Reklamanten.
Schrift: 3 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1(1r-25v) Schriftraum: 205 × 140    Spaltenzahl: 1    Zeilenzahl: 35-40   
Schreiber: Johannes Wienner – Schriftart: Bastarda
Johannes Wienner ist nicht näher fassbar. Entgegen Krämer, Scriptores ist seine Hand nicht identisch mit derjenigen des Augsburger Konventualen Johannes Wiener, der seine Arbeit an München, BSB, Clm 4153 laut Kolophon 155r im Jahr 1436 beendet hat. Dass der Zuname als Herkunftsbezeichnung zu deuten ist (Romocki 1895/1896, Bd. 1, 127, Anm. 1 liest "per Johannem, Wienn"; Eberhard König, in: Tenschert 1990, 238 macht daraus "Johannes aus Wien"), wird von Schmitt 1962, 56 f. bezweifelt, der den Schreiber kurzerhand mit dem erst Jahrzehnte später in Augsburg nachweisbaren gleichnamigen Drucker gleichsetzt. 1466 läßt sich ein Johannes Wienner de Wienna in der Matrikel der Universität Wien nachweisen (MUW II, 93; vgl. auch AFA III,1, Nr. 15392). Ab 1475 ist der Drucker, Buchführer und Schreiber Johann Wiener in Augsburg dokumentiert (vgl. Schmitt 1962, 56 f.; Künast 1997, 122; Künast 1997a, 1209). Die Holzschnitte in der von Johann Wiener um 1475/1476 herausgegebenen Vegetius-Ausgabe (GW M49503) stehen jedoch in keinem Zusammenhang mit Cod. 3062, sie stellen vielmehr Kopien nach dem Veroneser Druck 'De re militari' des Roberto Valturio von 1472 dar (GW M49412; vgl. Fürbeth/Leng 2002; anders noch Schmitt 1962, 57).
Schrift 2(29r-240r) Schriftraum: 180/185 × 130/135    Zeilenzahl: 20-25 / 1-13   
Schriftart: Bastarda
Im Bildteil meistens nur kurze und unregelmäßig angeordnete Beitexte (1-13 Zeilen; häufig oberhalb der Darstellungen, aber auch zu Seiten bzw. auf dem gegenüberliegenden Blatt stehend, gelegentlich mittig [z. B. 45r, 50r, 185v], unterhalb [115v] oder quer [68v] zu den Bildern verlaufend, einige Male direkt auf den Gegenständen bzw. sie berührend [z. B. 66v, 67r, 71v, 72r, 72v, 92r, 92v, 111r, 130r, 147r, 221r, 225v, 227r]). Lediglich den Planetengöttern gehen längere Texteinheiten voraus (20-25 Zeilen; 41v, 81v, 107v, 144v, 149v, 181v, 217v). Einige Bilder verfügen über keinen Beitext (27r, 27v, 28r, 96v [unten], 116v [unten], 118r, 119r, 119v, 146r, 209v). – Die Textierung erfolgte erst nach Fertigstellung der Zeichnungen, wie z. B. auf 67r, 68r, 71v, 92r ersichtlich wird, wo die Schrift quer über die Darstellungen verläuft. Dies zeigt sich auch anhand der Planetendarstellungen, die die sieben Kapitel eröffnen und die jeweils auf dem ersten Blatt einer neuen Lage stehen (42r, 82r, 108r, 145r, 170r, 182r, 218r), während der dazugehörige Text auf dem letzten Blatt der jeweils vorausgehenden Lage untergebracht worden ist, von der offenbar mit Bedacht stets mehrere Seiten leer geblieben sind (39v-41r, 74v-81r, 103r-107r, 139r-144r, 166v-169r, 173v-181r, 215v-217r). – Zusätze bzw. Beitexte 41v, 42v sowie 171r, 215r jeweils von anderer Hand; 41v, 42v = Schrift 3.
Schrift 3(41v, 42v Beitexte) Schreiber: Johannes Hartlieb (†1468)  
Von Hartlieb außerdem die Lagenzählungen (IIr, 1r, 26r, 42r, 56r, 70r, 82r, 96r, 108r, 122r, 134r, 145r, 158r, 182r, 194r, 206r, 218r, 232r). Zuschreibung an Hartlieb bereits bei Dworzak 1909, 27 f. Hartlieb ordnete folglich die Lagen für das Buch an und dürfte somit auch für die Gesamtredaktion der Handschrift verantwortlich zu machen sein.
Ausstattung: Illuminiert   Rubriziert   Figürlicher Buchschmuck   Wappen   Federzeichnung(en)   
1) Erste Schreibereinheit (1r-25v): Rote Strichel, Zeilenlinierungen und Umrahmungen von Überschriften, bei Cadellen dürftiger roter Strichel- und Liniendekor. – Die übrigen Teile ('Namenmantik', 'Kriegsbuch') verfügen über insgesamt 229 Bildseiten mit zumeist kolorierten Federzeichnungen. Sie sind aus codicologischen und stilistischen Gründen als Einheit zu betrachten.
2) Johannes Hartlieb, 'Namenmantik' (27r-39r): Rote Strichel, Zeilenschlusslinien, Rubriken und weitere Schrift in Rot bei Tabellen und sechs textbedingten Kreisschemata mit einem Durchmesser von 13,5 bis 14,5 cm (34r-35v, 36v, 38r). Bei Abschnitten ein- bis vierzeilige rote Anfangsbuchstaben, zumeist Lombarden, teilweise silhouettiert und mit flüchtigen Fadenausläufern mit Dreipunktblüten dekoriert (z. B. 36r). Vorangestellt 3 Bildseiten mit kolorierten Federzeichnungen (gerichtliche Zweikämpfe).
3) (Ps.-)Johannes Hartlieb, Kriegstechnisches Bildkompendium ('Kriegsbuch', 41v-240r): Beitexte: Gelegentlich rote Strichel, bei den längeren Texten zu den Planetengöttern ein- bis dreizeilige rote Lombarden, Überschriften; Lombarden 144v mit Trifolienaussparung bzw. Punktblütendekor wie 27r-39r, ab 169v von anderer Hand, mit spiralig eingerollten Enden; spärliche Verzierungen: gekritzelte Zeilenfüller (freistehende Blumenmotive mit Punktblüten, Linien, Punkten, Wellen, z. B.41v, 107v), die kurzen Beitexte rot gerahmt, gelegentlich Strichel, Rubriken, rote Strichel bei Cadellen; ab 150r bilden zunehmend dicht aneinandergesetzte rote Strichel oder Punkte am Beginn des Schriftblocks einen eigenständigen Dekor, der sich zu einem amorphen Flächenmuster auswächst (z. B. 164v, 171v). Die Beitexte wurden erst nach den Bildern hinzugefügt (vgl. z. B. den Textverlauf auf 146v-147r oder 239v) und in gebundenem Zustand rubriziert (vgl. z. B. den Abklatsch auf 56v, 92v, 93v, 145r, 153r, 155v, 156v, 158v, 159v, 161v, 162v, 163v). Auf 215r wurde der Beitext von anderer Hand später rot ergänzt (evtl. vom Rubrikator). Keine (eigenen) Beitexte besitzen: 44r (gehört zu 43v), 48v (gehört zu 48r), 96v (unten), 116v (unten), 118r (Nachtrag), 119r (Nachtrag), 119v (Nachtrag), 146r (hier in neuem Kontext; s. unter 'Ikonographie'), 147v (gehört zu 148r), 186r (gehört zu 185v), 209v (Motivwiederholung von 198r), 212v (gehört zu 213r). – 226 Bildseiten mit überwiegend kolorierten Federzeichnungen (zumeist kriegstechnische Themen).



Hs. enthält 2 Fragmente
VSI   Pergament   
Hebräisches Fragment (siehe oben)
NSI*   Pergament   
Hebräisches Fragment (siehe oben)

Einband: 15. Jh.     Gotisch     Streicheisenlinien        
Einband restauriert
Einbandfragment oder Abklatsch vorhanden
Wohl Originaleinband. Rotes Leder über Holz, mit Rahmung und Rautung durch Streicheisenlinien (VD und HD identisch). Spuren von je fünf Buckeln und drei Schließen (die mittlere kunstvoll mit geschweiften Enden), auf dem VD oben Klebespuren von einem Titelschild. Restauriert 1915 (vgl. Vermerk IIr), dabei das v. a. auf dem VD stark beschädigte Leder mit neuem, dunkelrotem Leder unterfüttert. – VDS und HDS abgelöst, jetzt VS und NS. – Auf dem Rücken oben ein Papierschild, beschriftet: Tractatus germanicu[s] de Re [et] disciplin[a] militari, instrument[is] bellicis, et pyrotech[nicis). MS. Philos., unten ein weiteres, zunächst in Typen beschriftetes: CO[DE]X M[S]. [PHIL]OSOPHIC. [N]., weiter handschriftlich: CXXVII, [Olim] 384 (vgl. den Bleistifteintrag IIr, ganz unten).


Schreibsprache: Bairisch-österreichisch (Menhardt II, 852), bairisch (Schmitt 1962, 25). – Durch mehrere als Falzstreifen eingebundene Fragmente einer Pergamenturkunde des 14. Jahrhunderts ist ein Hinweis auf Wien gegeben (zwischen 6/7, 62/63, 75/76, 88/89, 101/102, 139/140, 151/152, 175/176, 187/188, 199/200, 224/225), denn darin kommen u. a. die lokalspezifischen Angaben "vor dem Kärntner Tor", "auf der Wieden" (dem heutigen 4. Wiener Gemeindebezirk) und der ebenda gelegenen ehem. Antoniuskapelle vor. Im Einzelnen begegnen an topographischen Angaben: na/echst der Ja/endlein weingarten, den paiden strazzen gegen sant Antoni chirichen, ein hofstat weingarten gelegen am Jeus, pey dez Lampfla/esch pru/ennlein, vor Cha/erner Tor enhalb der pru/ekk auf der Widein, weingart gelegen ze Gumpoltschirichen (Gumpoldskirchen); an Personen werden genannt: Philipp der fuetrer und (...) Peters sein hausvrow/e, vrow Christein (?) Wolfharts hausvrow/e und Trautmans tochter, deren Mutter Annen und Bruder Cholman des selben Trautmans su/en, Ortolf der Pair und herrn Chu/onrats Insigel des herscha/eftleins (...) auf der Widden.
Vorbesitzer 1: Hans Strasser (?) , 4. Jahrzehnt 15. Jh.
(27r) Wappen des Salzburger Adelsgeschlechtes Strasser. Fürbeth 1992, 57-60, 130, 280 nimmt aufgrund der eigenhändigen Zusätze auf 41v und 42v (s. o.) Johannes Hartlieb als Eigentümer der Handschrift an. Doch legt das bislang übergangene Wappen auf 27r einen anderen Erstbesitzer nahe: Die drei schräglinks untereinander angeordneten roten Kugeln oder Ballen auf weißem (bzw. silbernem) Grund verweisen auf das Salzburger Adelsgeschlecht Strasser (vgl. Cermann 2013, 27, Anm. 99). Da Hanns Strasser d. J. 1434 für Johannes Hartlieb urkundete, darf von einer persönlichen Bekanntschaft zwischen Redaktor und Erstbesitzer ausgegangen werden (vgl. Cermann 2013, 21 f., Anm. 80, 27, Anm. 100). Hanns Strasser engagierte sich 1431 zudem im Kampf gegen die Hussiten, er stand zusammen mit zwei Verwandten im Sold des Salzburger Erzbischofs Johann II. von Reisberg (vgl. Cermann 2013, 27, Anm. 100 und 102). Seit Bekanntwerden eines Dispensgesuchs von Herzog Albrecht III. von Bayern-München an Papst Eugen IV. vom 16.3.1436 lässt sich auch für Johannes Hartlieb eine Teilnahme an den Hussitenkämpfen belegen (vgl. Schnell 2007, Hayer/Schnell 2010, 9-17). Überdies hat sich Hartlieb 1437 zur Entstehungszeit des Codex in Wien aufgehalten (vgl. Drescher 1924-1925, hier 1924, 226 f.; Fürbeth 1992, 34; Schnell 2007, 447; Cermann 2013, 22, Anm. 81).
Vorbesitzer 2: Wien, Hofbibliothek, nach 1576, 9066
(253v) Blotius-Signatur 9066., die Handschrift ist somit seit dem späten 16. Jahrhundert (jedenfalls nach 1576) in der Hofbibliothek nachweisbar (s. Menhardt, Blotius, 132). Die hohe Standzahl weist laut Menhardt, Blotius, 19, auf eine Signierung in den 1590er Jahren hin. Dagegen zählt Modern 1899, 135, Anm. 3, den Codex fälschlich zum Ambraser Bestand (s. auch Schmitt 1962, 22). – (IIr) ehemalige Prunksaalsignatur XI. E. II in Bleistift, unten weitere Signatur (vgl. den Einbandrücken), ebenfalls in Bleistift.
Regina Cermann (Forschungsstand 2014, MeSch VI; Vorarbeiten: Veronika Pirker-Aurenhammer; Redaktion Katharina Hranitzky 2022); WZ: Maria Stieglecker
"CMD-A IV", "Krämer, Scriptores", "Romocki 1895/1896", "Tenschert 1990", "Schmitt 1962", "MUW II", "AFA III,1", "Künast 1997", "Künast 1997a", "GW", "Fürbeth/Leng 2002", "Dworzak 1909", "Kopenhagen", "Wien 5342A", "Wien 5278", "Erlangen", "Berlin 2041", "Tenschert", "Rom 1888", "Hergsell 1887", "Hergsell 1889", "Wolfenbüttel", "Nürnberg", "München 600", "Wien 3069", "Wien 5014", "Zürich", "Gille 1964", "Hall 1979", "Leng 2002", "Cermann 2013", "Petrin 1982", "Göttingen 63", "", "Berlin 621", "Wien 3068", "Jähns 1889", "Schmidtchen 1980", "Scheithauer 1996", "Schmidtchen 1978a", "Krug 1988", "Rosenthal 1904", "Mehring 1902", "Friedrich/Rädle 1995", "Budapest", "Jenni 2006", "Sigismundus rex et imperator 2006", "Quarg 1967", "Rom 1994", "Heimann-Seelbach 1996", "Schreiner 1967", "Straßburg", "München 30150", "Göttingen 64", "Rom 1889", "New York 104", "Saxl 1915", "Cermann 2014", "Verő 2006", "Fuchs 2009", "Reinle 2007", "Schmidt 1987", "MeSch V", "Weixlgärtner 1911", "Ragg 1976", "Wörner 2010", "Perger 1981", "Stange", "Rott 1933", "Menhardt II", "Fürbeth 1992", "Schnell 2007", "Hayer/Schnell 2010", "Drescher 1924-1925", "Menhardt, Blotius", "Modern 1899", "MeSch VI", "Hassenstein 1941", "Kramer 1995", "Leng 2004", "Wierschin 1968", "Grubmüller 1981", "Del Testa 2001/2002", "Hoffmann von Fallersleben 1841", "Tabulae II", "KdiH 4/2,3-4"
alle Initien
(Ir-Iv) Gebete aus dem aschkenasischen Machsor (Gebetbuch für die Feiertage), Fragment (freundl. Mitteilung Martha Keil und Domagoj Akrap).
(IIr) Vorsignaturen, Restauriervermerk.
(IIv) Leer.
(IIIr ) Blind-, Feder- und Bleistiftzeichnung einer Ellipse, wohl neuzeitlich.
(IIIv-VIIv) Leer.
(1r-22r) Feuerwerkbuch von 1420 (übereinstimmend mit Berlin 2041, 1r-29r; hingegen nach gleichlautendem Beginn abweichend von Hassenstein 1941, Ed. nach Erstdruck Augsburg, Heinrich Stainer, 1529, und Kramer 1995, 152-197, nach Freiburg, UB, Hs. 362, 1432; Kramer 1995, 262-264, verzeichnet fälschlich neben Berlin 2041 auch Wien 3068 als "wörtlich übereinstimmend"; zum Feuerwerkbuch s. Schmidtchen 1980 und Leng 2002, Bd. 1, 198-221, Bd. 2, 441-462).
(22r-25v) Achilles Thabor Deutsche Bearbeitung des Liber Ignium des Marcus Graecus (ed. Romocki 1895/1896, Bd. 1, 127–132 (dort Johannes Hartlieb zugewiesen); dieselbe Fassung in Berlin 2041, 29r-33v sowie in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. quart. 1187, 45v–53r [bei Romocki 1895/1896, Bd. 1, 127, Anm. 1 unter der Akzessionsnr. 1889.119]; zur Frage, ob es sich bei "Achilles Thabor" um ein Pseudonym handelt, vgl. Leng 2004, Sp. 11; Cermann 2013, 20, Anm. 76).
   1
22r Das sind die feur die meister Achilles Thabor geschriben hat ... — ... (25v Datierung, Schreibername) Anno etc. Trigesimo Septimo per Johannem Wienner scriptum. [1437]
(26r-26v) Leer.
(27r-39r) Johannes Hartlieb Namenmantik (Hartlieb ebenfalls namentlich genannt in Tenschert, 69r, in den beiden Berliner Textzeugen Ms. germ. quart 1187, 1r und Berlin 2041, 39r sowie in München, BSB, Cgm 7958, 10r; nach Wierschin 1968, 90-96, 98-100 und Fürbeth 1992, 57–60, 130–132 der Kompilator nicht identisch mit dem gleichnamigen Übersetzer und späteren Leibarzt Herzog Albrechts III. von Bayern-München, vgl. dagegen Schnell 2007, 446; Cod. 3062 gilt bislang als ältester Textzeuge, s. Schmitt 1962, 21–52, ed. 291–317, Grubmüller 1981, 486 f., mit weiterer Lit., Del Testa 2001/2002, ed. 158–227, mit ital. Übersetzung, doch könnte Tenschert durchaus noch davor – um 1435 für Herzog Albrecht V. von Österreich? – entstanden sein, vgl. zuletzt Cermann 2013, 19, Anm. 68, 21 f., Anm. 80). Beginnt mit 3 Bildseiten (27r-28r).
   1
27r (29r Autornennung) ... so hab ich Hanns Hartlieb gesamlet disz davelen ...
(28v) Leer.
(37r) Leer.
(37v) Leer.
(39v-41r) Leer.
(41v-240r) (Ps.-)Johannes Hartlieb Kriegstechnisches Bildkompendium / 'Kriegsbuch' (der häufig anzutreffende synthetische Titel 'Iconismis bellicis' geht auf Jähns 1889, 261 zurück, die Handschrift bietet hierfür keinen Anhaltspunkt; die Zuschreibung des anonymen Werks an Johannes Hartlieb in Hoffmann von Fallersleben 1841, Tabulae II und Menhardt II wird heute zumeist in Abrede gestellt, siehe besonders Schmitt 1962, 52–55; bei Schmidtchen 1980, 497–499 ist es unter "(Pseudo-)Hartlieb, Johannes" ohne Hinweis auf die Parallelüberlieferungen, sondern zusammenhangslos mit Wien 3069 erfasst; bei Leng 2002, Bd. 1, 144 f. und in KdiH 4/2,3-4, 209, 215, 232, 244 [Nr. 39.4.20: Rainer Leng] die Verfasserfrage offengelassen; angesichts des 2004 entdeckten Dispensgesuchs, in dem von einer Teilnahme Hartliebs an mehreren Kriegszügen die Rede ist, und des codicologischen Befundes in Cod. 3062 könnte sich die ältere, wenn auch leichtfertig vorgenommene Zuweisung dennoch als richtig erweisen). Deutsche Bearbeitung des Bellifortis des Konrad Kyeser (sog. erweiterte/neu konzipierte 7-Kapitel-Fassung; 5. Übersetzungsstrang).
   4
41v Tit.: (Bildbeitext, nachgetragen von Johannes Hartlieb) Her nach stett gemalt alle aygenschafft dye saturnus zu/o gehörtt Da mit solt die fw/´rsehen
42v Tit.: (Bildbeitext, nachgetragen von Johannes Hartlieb) Mitt sollichen listen sollen willig lew/’tt brechen vnd graben vnd sich vor werffen also bewartt
171r Tit.: (Bildbeitext, nachgetragen) Her nach stät geschriben Venus werck wie man vortail süchen sol zu Ringen stechen Renen vnd Vechten
215r Tit.: (Bildbeitext, nachgetragen, rot) Daz ist ain Raisz pett
(47v) Leer.
(51v-56v) Leer.
(57v) Leer.
(73v) Leer.
(74v-81r) Leer.
(82v) Leer.
(94v-95v) Leer.
(98v-100v) Leer.
(103r-107r) Leer.
(108v-109r) Leer.
(117v) Leer.
(118v) Leer.
(120r-122v) Leer.
(128v-129v) Leer.
(132r-134r) Leer.
(138r) Leer.
(139r-144r) Leer.
(145v) Leer.
(148v) Leer.
(150v) Leer.
(153v) Leer.
(155v) Leer.
(156v) Leer.
(157v-158v) Leer.
(159v) Leer.
(161v) Leer.
(162v) Leer.
(163v) Leer.
(166v-169r) Leer.
(173v-181r) Leer.
(186v-194v) Leer.
(198v-199v) Leer.
(205v-206r) Leer.
(207v-208v) Leer.
(210v) Leer.
(214v) Leer.
(215v-217r) Leer.
(228v) Leer.
(230v-231v) Leer.
(234r-235r) Leer.
(240v-250v) Leer.
(251r-251v) Schulte, Heinrich Notizen, Konkordanzlisten (Wien, April 1909).
(252r-252v) Leer.
(253r) Leer.
(253v) Blotius-Signatur.
(I*r-I*v) Efrayim Ben-Yiṣḥāk, RegensburgLiturgische (Klage)-Gedichte (Pijutim), Fragment (freundl. Mitteilung Martha Keil und Domagoj Akrap). In den Gedichten die Pogrome von Regensburg 1137 und des zweiten Kreuzzugs 1146/47 verarbeitet.