Ursprünglich Quaternionen (s. die Reklamanten 72v, 88v, 96v). Starke Beschädigung durch Wassereinwirkung, insbesondere im unteren Bereich des Buchblocks. Text- und Bildverlust: Es fehlen Teile von Bl. 1–3 (Textverlust), außerdem 17 Bl. (Text- und Bildverlust): 8 Bl. nach 40 (Lage 6, nicht ersetzt), des Weiteren 109 (heute Privatbesitz, Marks-Thomée-Collection: 109r, 109v), 117, 174, 186, 199, 203 und 218-220 (jeweils durch ein leeres Blatt ersetzt). Fälze bei der Restaurierung erneuert. Bl. 36: Recto- und Versoseite vertauscht.
Wasserzeichen: sechs Varianten von Ochsenkopf-Wasserzeichen und je zwei Varianten von Schlüssel- und Kronen-Wasserzeichen, suchbar in WZIS (via Institutionen und Bestände, hier als Datierung 1443 angegeben nach älterer Lesart des Kolophons). Zur Papierverwendung bei Diepold Lauber s. Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 1, 75–79, bes. 77. Zu "Wasserzeichen-Überschneidungen" mit anderen Codices s. Lauber digital, unter Sigmundbuch (Eberhard Windeck).
Die jeweils horizontal durch die Blätter laufenden Faltspuren lassen erkennen, dass die verwendeten Papierbögen auseinandergefaltet und durch Fälze zu Doppelblättern verbunden wurden; dies entsprach den Gepflogenheiten der Werkstatt Diepold Laubers (Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 1, 78 f.).
Schrift: 2 verschiedene Schriften/Schreiber
Schrift 1
(1r-230v) Schriftraum: 245/260 × 165/180 Spaltenzahl: 2 Zeilenzahl: ca. 28-35
Schriftart: Bastarda Vermutlich mehrere Schreiberhände, Schriftwechsel z. B. 11v.
Schrift 2
(19r) Schriftraum: Spaltenzahl: 1 Zeilenzahl: 13
Schriftart: Textualis Die Eingangsseite des Textes durch Verwendung der Textualis als Auszeichnungsschrift hervorgehoben.
Buchmaler: Diebold Lauber Entstanden in der Werkstatt Diepold Laubers. Die Illustrationen nach Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 1, 131-132 dem Maler I der Lauber-Werkstatt zuzuordnen, der etwa zwischen 1440 und 1450 tätig war. Maler I auch in Heidelberg, UB, Cod. Pal. germ. 22 nachzuweisen.
Cod. 13975/1 und Cod 13975/2: Rote Überschriften, rote Strichelung von Majuskeln, rote Paragraphzeichen. Einfache Cadellen, selten aufwändiger (19r, am Beginn des Anschlusstexts an die Initiale, mit Fleuronnée und zwei Besatzmasken; 21v, danach in vereinfachter Form häufiger, in einzelne, teilweise parallel geführte Schwünge zergliederter Buchstabe, 85r außerdem mit charakteristischem Fortsatz). Zu Kapitelbeginn 6- bis 8-zeilige Lombarden mit Punktverdickungen und linearen Aussparungen; mitunter kurze Fortsätze mit einfachen Besatzmotiven; vereinzelt pflanzliche Formen (z. B. 30v, 208v, 340r: Silhouettenblüten, 342r: Eichel und Herzblatt). – (19r) Incipitseite mit Initiale I in Höhe des Schriftspiegels und Rankenwerk; Ausführung in Federzeichnung mit Kolorierung in Rosa, Blau und Grün. Buchstabenkörper in Pinselgold, verziert mit einer Blattranke mit kleinen Rosetten, die sich um einen Stab windet. Rechteckiges Initialfeld mit Tierdarstellungen: der Buchstabe links und rechts von zwei senkrecht aufgerichteten Drachen begleitet, außerdem von einem sitzenden Hund bekrönt und auf einem kauernden Löwen aufruhend. Weiteres zoomorphes Motiv ist eine sich von der Initiale erhebender oder darauf landender Greifvogel. Von den oberen Serifen ausgehend, reiches, den gesamten Schriftspiegel einrahmendes Blattwerk, das entlangs der Längsränder jeweils aus zwei einander in regelmäßigen Abständen überkreuzenden Ranken besteht. Die Blätter mit abgerundeten runden und sichelförmigen Blattlappen. Die grünen Blätter z. T. ohne Konturen. – Insgesamt (in Cod 13975/1 und Cod. 13975/2) 246 Illustrationen in kolorierter Federzeichnung mit Bildüberschriften. Die Bilder leiten die zugehörigen Kapitel ein (einige Kapitel nicht illustriert). Die Darstellungen ungerahmt und in der Regel ganzseitig; bei geringfügigem Textüberhang Rubrik und Bild jedoch nicht auf einer neuen Seite, sondern anschließend. Die 21 Bilder zu Kap. 22–29, 92, 99, 163, 193, 207–209, 245, 254, 282, 298, 345 und 366 nicht mehr in der Handschrift enthalten, die meisten verloren; 3 Blätter mit den Darstellungen zu Kap. 92, 298 und 366 jedoch in anderen Besitz gelangt: Bl. 109r (heute Privatbesitz, Marks-Thomée-Collection), 349v (Verleib unbekannt) und 446v (Verbleib unbekannt).
Bildprogramm: Im Folgenden nach der Inhaltsangabe die Kapitelnummern in runden Klammern; ab Kap. 110 mit zusätzlicher Nennung der Zählung bei Altmann 1893 (hier "Altmann"), die der Handschrift Wien, ÖNB, Cod. 2913 folgt. Des Weiteren in eckigen Klammern Datierungen sowie Literaturverweise: Altmann 1893; RI XI,1; Hoensch 1996; RTA 9. – Namen von historischen Personen, die nicht im Text der Handschrift angeführt sind, stehen in runden Klammern.
20v = Kaiser Karl IV. teilt sein Reich unter seinen Erben auf (Kap. 2) [1376 – Hoensch, 43]. Die Komposition deutlich abweichend von dem entsprechenden Bild im Exemplar in Privatbesitz (verkauft bei Sotheby's, London, Nr. 2009/26, davor Cheltenham, Bibl. Phillippica, Ms. 10381 und Privatbesitz Irland, s. Handschriftencensus und Lauber digital, jeweils mit Link zu digitalen Aufnahmen; das betreffende Bild ist Abb. 3b bei Roland 2012); vgl. die Komposition 22v.
21v = Kaiser Karl IV. führt seinen Sohn Sigismund in die Mark Brandenburg und ernennt ihn zum Markgrafen (Kap. 3) [1374 – Hoensch, 38].
24r = Eberhard Windeck erreicht Köln (Kap. 5) [wahrscheinlich 1396]. Köln war die erste Station bei Windecks Frankreichreise 1396-1399 (vgl. Altmann 1893, XXVI).
25v = Eberhard Windeck erreicht Nürnberg (Kap. 6) [Windeck: 1402]. Das wittelsbachische Wappen weist auf WIndecks Begegnung mit Herzog Stephan III. von Bayern-Ingolstadt hin.
27v = Sigismund erhält die Botschaft seiner Wahl zum deutschen König (Kap. 7) [1411 – Hoensch, 153–155]. Das Ereignis folgt dem Tod des Jost von Mähren.
29r = Trauer am Grab von Markgraf Jost von Mähren (Kap. 8) [1411 – Hoensch, 154]. Die Szene nur im Rubrum erwähnt, der Text ist privaten Angelegenheiten Windecks gewidmet.
30r = Eberhard Windeck in Berlin vor dem Markgrafen von Brandenburg (Kap. 9) [1414 – Altmann 1893, 12]. Mit Markgraf von B. wohl Burggraf Friedrich von Zollern gemeint, an den Sigismund die Herrschaft 1411 verpfändet hatte (vgl. Hoensch, 156).
31r = Einsturz des Kirchturms der Frauenkirche in Ofen (Kap. 10) [Windeck: 1384].
32r = Balázs Forgách verübt in Ofen bei Tisch einen Anschlag auf König Karl von Neapel (Kap. 11) [1386 – Hoensch, 56].
32v = Krönung Sigismunds zum König von Ungarn (Kap. 12) [1387 – Hoensch, 63].
35v = Marsilio (da Carrara), Herr in Padua, und zwei andere von Venedig vertriebene italienische Fürsten vor Sigismund (Kap. 17) [1412 – vgl. Hoensch, 168]. Der Text zu Kapitel 17 auf 36v.
36r = Sigismund zieht mit einem Heer nach Böhmen (Kap. 18) [1403 – Hoensch, 111]. Bei der Montage von 36 auf den Falz wurden die Recto- und die Versoseite vertauscht, sodass der Text zu Kapitel 17 auf 36v und die Illustration des folgenden Kapitels auf 36r steht.
37v = König Karl (recte: sein Sohn Ladislaus von Anjou-Neapel) fährt über das Meer nach Zara (Kap. 19) [1403 – Hoentsch, 112].
39r = Sigismund unterwirft Bosnien und läßt 171 Einwohner köpfen (Kap. 20) [1406–1408 – vgl. Hoensch, 139, 493].
40r = Sigismund schließt mit Hertzog Tischbotten (wohl Despot Stefan Lazarević) von Serbien einen Friedensvertrag (Kap. 21) [wohl 1411 – Hoensch, 139].
Blattverlust (vermutlich 8 Illustrationen): Es fehlen Bilder und Texte der Kap. 22-28 und das Bild zu Kap. 29. Vgl. KdiH 3,5, 512; KdiH digital, Nr. 26B.7.4. Die Blätter nicht ersetzt.
41v = Deutschordensritter vor König Sigismund (Kap. 30). Die Angaben Windecks unklar und daher nicht einzuorden.
42v = Die Klageschrift der Deutschordensritter gegen den König von Polen wird vor Sigismund verlesen (Kap. 31: Abschrift). Der Text sonst nicht bekannt.
44r = Sigismund und König (Władisław) von Polen (Kap. 32) [1420 – Hoensch, 286–288]. Wohl das Zusammentreffen der beiden am 28. September 1419 dargestellt.
45r = Breslauer Reichstag: Sigismund belehnt den Trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain und läßt (einen) Breslauer Bürger enthaupten (Kap. 33) [1420 – Hoensch, 290].
46r = Sigismund läßt den Schiedsspruch zwischen dem Deutschen Orden und dem König von Polen verlesen (Kap. 34: Urkundenabschrift 1420, Jan. 06 – RI XI, Nr. 3944; die folgenden Urkunden inseriert; der Schiedsspruch reicht bis Kap. 54) [Hoensch, 288].
47v = König Władisław von Polen erteilt durch einen Boten König Sigismund die Vollmacht zu einem Schiedsspruch im Deutschordenskonflikt (Kap. 35: Urkundenabschrift). Ob Sigismund (vgl. Wappen) oder Władisław (vgl. Rubrum) dargestellt ist, bleibt unklar.
50r = Michael Küchmeister, der Komtur des Deutschen Ordens, überträgt König Sigismund die Vollmacht zum Schiedsspruch im Konflikt mit Polen (Kap. 36: Urkundenabschrift).
53v = König Władisław läßt einen zweiten Brief zu Sigismund bringen (Kap. 37: Urkundenabschrift)
55r = Der Deutschordenskomtur schickt Sigismund und Władisław einen verzihungs brieff (Kap. 38: Urkundenabschrift). Zur Illustration s. Ott 1992a, 996–999. – Kap. 39 (Fortsetzung der Urkundenabschrift) ohne Illustration.
57r = Schiedsspruch Sigismunds am Reichstag in Breslau (Kap. 40: Fortsetzung der Urkundenabschrift) [1420].
62v = Sigismund trifft Herzog Friedrich von Österreich (Kap. 55) [1413 – Hoensch, 182, mit Bezugnahme auf irrige Angaben bei Windeck].
63v = Die Köche vertreiben den von den Venezianern gedungenen Mörder Sigismunds (Kap. 56). Das Ereignis (bei Brixen 1413) sonst nicht nachweisbar.
65r = Sigismund reitet in Asti ein (Kap. 57) [1414 – Hoensch, 183].
66v = Sigismund trifft den Herzog von Mailand (Kap. 58). Ein Treffen mit Filippo Maria Visconti in den Jahren 1413/14 (wie Rubrum und Illustration nicht jedoch der Text behaupten) ist nicht belegt.
67v = Sigismund und Wenzel stehen einander mit ihren brieff gegenüber (Kap. 59: teilweise Urkundenabschrift). Der nur durch Windeck bekannte Text Wenzels ist 1403 entstanden (Altmann 1893, 54) und reicht bis Kap. 65. Die Illustrationen zu Kap. 63–65 beziehen sich auf Ereignisse, die im Text Wenzels genannt sind. – Kap. 60-62 ohne Illustration.
69v = Gefangennahme Sigismunds in einem Turm (Kap. 63) [1401 – Hoensch, 105].
71r = Sigismund erobert die böhmischen Reichskleinodien bei einem Berg in der Nähe von Prag (Kap. 64) [1403; vgl. Kap. 18].
72r = Wenzel fordert von Sigismund die Bezahlung des Schadens an Land und Leuten (Kap. 65)
73r = Sigismund fordert seine Lehensleute zum Feldzug gegen Herzog Friedrich von Österreich auf (Kap. 66) [1415 – Hoensch, 215].
74v = Herzog Friedrich von Österreich unterwirft sich kniend Sigismund (Kap. 67: Urkundenabschrift 1415, Mai 7) [Hoensch, 218 (mit Abb.)].
77v = Der Bischof von Narbonne empfängt Sigismund (Kap. 69) [1415 – Hoensch, 222].
79r = Ein Mordversuch an Sigismund wird bei Tisch entdeckt (Kap. 70) [1415]. Das Ereignis sonst nicht belegt.
80r = Sigismund wird von den Bürgern Avignons empfangen (Kap. 71) [1415/16 – Hoensch, 225]. Der im Rubrum und im Text erwähnte Behang der Straßen mit Tüchern ist dargestellt.
82v = Sigismund trifft mit italienischen Herren zusammen (Kap. 72) [1416 – Altmann 1893, 67].
83v = Herzog Wilhelm von Holland reist mit mehreren Schiffen zu Sigismund nach London (Kap. 73) [1416 – Hoensch, 230].
85r = Der Bischof von Trient bannt von der Kanzel aus Herzog Friedrich von Österreich (mit brennenden Kerzen und läutenden Glocken) (Kap. 74) [1415 – Altmann 1893, 70].
86r = Markgraf Friedrich von Brandenburg leitet das Fürstengericht über den Streit zwischen Graf Ludwig von Öttingen und Herzog Friedrich von Österreich (Kap. 75 und tw. 76: Urkundenabschrift 1418, Februar 7).
89r = Ein Bote übergibt die Forderungen Graf Ludwigs von Öttingen an Markgraf Friedrich von Brandenburg und das Konzil von Konstanz (Kap. 76).
94r = Herzog Friedrich von Österreich übergibt Eberhard Windeck Geld für Sigismund (Kap. 77: Urkundenabschrift 1418, Juni 1). Die Darstellung, die Wappen und die Rubrik problematisch: links offenbar der Herzog von Österreich (vgl. das Wappen) in Begleitung einer Figur, deren Wappen nicht identifiziert werden konnte; rechts wohl Windeck (vgl. sein Wappen). Die in der Rubrik und durch sein Wappen behauptete Beteiligung Windecks ist durch keine andere Quelle belegt.
95v = Das Schiff mit Sigismund kommt von England nach Calais (Kap. 78) [1416 – Hoensch, 234].
96v = Der König (Heinrich V.) von England übergibt Sigismund in Calais Geschenke (Kap. 79) [1416 – Hoensch, 234, mit Abb.].
97v = Eberhard Windeck erhält von Brügge eine Zahlung für Sigismund (Verpfändung der englischen Geschenke) (Kap. 80) [1416 – Hoensch, 234]. – Kap. 81 ohne Illustration.
99v = Wahl Ottos von Colonna zum Papst (Martin V.) (Kap. 82) [1417 – Hoensch, 248].
100v = Überfall von Herzog Heinrich von Bayern-Landshut auf Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt (Kap. 83) [1417 – Hoensch, 260].
101v = Entgegen dem Bildtitel ist wohl dargestellt: Der Passauer Bischof Georg von Hohenlohe (Wappen) reitet als Bote Sigismunds nach Mailand (Kap. 84) [1418 – vgl. Hoensch, 277].
102v = Graf Günther von Schwarzburg reitet als Bote Sigismunds nach Basel (Kap. 85) [Windeck: 1418]. Die Zusammenhänge der in Kap. 85–87 berichteten Ereignisse unklar.
103v = Die Räte von Venedig und Genua vor Sigismund (Kap. 86) [wohl 1418].
104r = Papst Martin V. versucht vergeblich zwischen Sigismund und den Venezianern zu vermitteln (Kap. 87).
105r = Der König (Heinrich V.) von England, erobert Harfleurs (Kap. 88) [1415].
106r = Schlacht bei Azincourt (Kap. 89) [1415].
107r = Herzog Johann von Burgund (Jean sans peur) und sein Heer werden von der Partei Orleans weggeschickt (Kap. 90). Dies hat eine entscheidende Schwächung des französischen Heeres zur Folge, das dann bei Azincourt den Engländern unterliegt.
108r = Eberhard Windeck misst die Größe eines in Dünkirchen gefangenen Walfisches (Kap. 91) [Windeck: 1416].
Blattverlust (ehem. 109r, 1 Illustration), heute Privatbesitz, Marks-Thomée-Collection, 109r = Der König (Władisław) von Polen, der Herzog (Erich) von Sachsen und der Burggraf Friedrich von Nürnberg (der hier so bezeichnet wird statt als Markgraf von Brandenburg, vgl. Kap. 9), brechen zusammen mit Sigismund zur Jagd auf (Kap. 92) [Windeck: 1416]. Ehem. 109v, jetzt Privatbesitz, Marks-Thomée-Collection, 109v: Text von Kap 92. Das jetzige Bl. 109 leer.
110r = Sigismund und die Fürsten auf einem Schiff beim Störfang (Hausen) (Kap. 93) [Windeck: 1416]. Es sind vermutlich dieselben Fürsten wie in Kap. 92 gemeint.
111r = Sigismund wird in Paris empfangen (Kap. 94) [1416 – Hoensch, 227].
112v = Die Räte Herzog Friedrichs von Österreich suchen einen Mörder, um Sigismund mit einer Armbrust zu töten (Kap. 95). Die Zusammenhänge dieses während des Konstanzer Konzils (1417/18) vorgefallenen Ereignisses unklar.
114r = Der Herzog (Filippo Maria Visconti) von Mailand läßt vor einer Kapelle seine Frau Beatrice enthaupten (Kap. 96) [1418].
115v = Der Herzog von Mailand läßt Lantzelor (recte: Giovanni da Vignate von Lodi) enthaupten (Kap. 97) [1415]. Es existieren verschiedene Berichte zu diesem Ereignis (vgl. Altmann 1893, 95).
Blattverlust (ehem. 117v, 1 Illustration) = Erfolglose Verhandlungen zwischen Venedig und Sigismund in Passau (Kap. 99) [1418 – Hoensch, 281]. Ehem. 117r: Text des Kap. 98. Das jetzige Bl. 117 leer.
118v = Sigismund belagert (zusammen mit Herzog Albrecht von Österreich) Znaim (Kap. 100) [1404]. Die Vergiftung der beiden, an der Albrecht stirbt, wird im Titulus erwähnt, ist aber nicht dargestellt.
120r = Anna von Braunschweig, Gattin Herzog Friedrichs von Österreich, vor Sigismund (Kap. 101) [1418 – Hoensch, 276].
121r = Sigismund zieht in Hagenau ein (Kap. 102) [1418 – Hoensch, 276].
122r = Belagerung Kölns durch die Erzbischöfe von Köln, Trier und Mainz gemeinsam mit Pfalzgraf Ludwig (Kap. 103) [1419 – Altmann 1893, 101].
123r = Sigismund schickt Eberhard Windeck mit Botschaften zu Papst Martin V. (Kap. 104) [1418].
124v = Streit zwischen Sigismund und Pfalzgraf Ludwig (Kap. 105) [1418 – Hoensch, 270].
127v = Die Kurfürsten (Köln, Trier, Mainz, Sachsen, Brandenburg) tagen in Mainz über den Streit zwischen Pfalzgraf Ludwig und Markgraf Bernhard von Baden (Kap. 107) [1419 – Hoensch, 277].
129r = Johannes Hus wird in Konstanz verbrannt (Kap. 108) [1415 – Hoensch, 208]. Mit ihm werden seine Bücher verbrannt; Sigismund und Pfalzgraf Ludwig, dessen Wappen über der Szene erscheint, sind anwesend.
131r = Sigismund erhält die Botschaft vom Tod Wenzels (Kap. 109) [1419 – Hoensch, 285].
143r = Die böhmischen (recte: mährischen) Herren unterstellen sich kniend Sigismund und schwören in Brünn den vier böhmischen Artikeln ab (Kap. 118 – Altmann Kap. 119: Urkundenabschrift 1421, Nov. 13) [1421 – Altmann 1893, 118]. Die Abschrift reicht bis Kap. 120. – Kap. 119 und 120 (Altmann Kap. 120 und 121) ohne Illustration.
144v = Sigismund nimmt Kuttenberg wieder in Besitz (Kap. 121 – Altmann Kap. 122) [1421/22 – Hoensch, 300].
146r = Die böhmischen Herren bitten Sigismund vergeblich um die Bestätigung von Privilegien, die König Wenzel gewährt hatte (Kap. 122 – Altmann Kap. 123) [1419 – Hoensch, 286]. – Kap. 123-140 (Altmann Kap. 125-141: Urkundenabschrift) ohne Illustration.
150r = Sigismund sitzt zu Gericht über Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt (Kap. 141 – Altmann Kap. 142) [1418 – vgl. Hoensch, 260, und Kap. 83]. Wer die beiden Figuren neben Sigismund sind, ist unklar; jene mit dem bayerischen Wappen evtl. der Angeklagte, der Bischof evtl. (Albert) von Regensburg.
153r = Ein Hussit predigt (Kap. 142 – Altmann Kap. 143). Kap. 142 dient als Einleitung zu den nicht illustrierten Kap. 143–146 (Altmann Kap. 144–147), die sich mit den hussitischen Lehren befassen.
155r = In Breslau erteilt der römische Legat vor Sigismund die Absolution (über dem Legaten ein himmlisches Zeichen) (Kap. 147 – Altmann Kap. 148) [1420 – Hoensch, 291].
156r = Schanko zu Wartenberg (Čeněk z Vartemberka) vor Sigismund (Kap. 148 – Altmann Kap. 149) [1420 – Hoensch, 292].
157r = Sigismund übergibt Schanko einen Brief an die Hussiten in Prag (Kap. 149 – Altmann Kap. 150) [1420].
158r = Auseinandersetzung um die Prager Burg (Kap.150 – Altmann Kap. 151) [1420 – Hoensch, 292].
161v = Kampf um den Vyšehrad in Prag (Kap. 152 – Altmann Kap. 153) [1420 – Hoensch, 293; Altmann 1893, 135]. Schwob 2001 kann glaubhaft machen, dass bei diesem Ereignis sowohl Windeck als auch Oswald von Wolkenstein persönlich anwesend waren und dass Oswalds berühmtes Hussitenlied auf diese Erfahrungen zurückgeht. – Kap. 153 (Altmann Kap. 154: Abschrift eines Hussitenbriefs) ohne Illustration.
164r = Sigismund verbannt seine Gemahlin Barbara von Ofen nach Wardein (Kap. 154 – Altmann Kap. 155) [1419 – Hoensch, 496].
165v = Ermordung Herzog Johanns von Burgund (Jean sans peur) durch Anhänger des Dauphin (Kap. 155 – Altmann Kap. 156) [1419 – Hoensch, 271].
166v = Der verstorbene Herzog Wilhelm von Holland (Kap. 156 – Altmann Kap. 157) [1417 – Hoensch, 269].
168r = Ein Bote überreicht einen „kampf-brieff“ Herzog Ludwigs von Bayern-Ingolstadt an Markgraf (Friedrich) von Brandenburg (Kap. 157 – Altmann Kap. 158) [Windeck: 1419].
169r = Der Graf von Armagnac (Kap. 158 – Altmann Kap. 159). Mit wem der Connetable von Frankreich spricht, bleibt unklar.
170v = Belagerung von Jemenitz (Kap. 159 – Altmann Kap. 160). Im Text werden Ereignisse aus dem Jahr 1420 erzählt; welcher Ort gemeint ist, bleibt unklar.
171v = Sigismund übergibt einem Boten eine Urkunde an die Fürsten, ihn im Kampf gegen die Hussiten zu unterstützen (Kap. 160 – Altmann Kap. 161). – Kap. 161 (Altmann Kap. 162: Urkundenabschrift, vermutlich 1422 – vgl. Altmann 1893, 145) ohne Illustration.
173r = König (Karl VI.) von Frankreich gibt seine Tochter (Katharina) König (Heinrich V.) von England zur Frau (Kap. 162 – Altmann Kap. 163) [1420 – Hoensch, 619, 621].
Blattverlust (ehem. Bl. 174r, 1 Illustration) = Der Herzog von Mailand schickt Sigismund eine Botschaft (Kap. 163 – Altmann Kap. 164). Ehem. Bl. 174v: Text von Kap. 163. Das jetzige Bl. 174 leer.
176v = Abgesandte der Bürger von Prag vor Sigismund (Kap. 166 – Altmann Kap. 167). – Kap. 167 und 168 (Altmann Kap. 168 und 169: Brief der Prager Bürger, ohne Datum) ohne Illustration.
179r = Sigismund reitet in Regensburg ein (Kap. 169 – Altmann Kap. 170) [1422 – Hoensch, 304].
181r = Verhandlung zwischen Sigismund und König (Władisław) von Polen (Kap. 170 – Altmann Kap. 171) [1423 – Hoensch, 312 mit Abb.].
183r = Reichstag zu Nürnberg (Sigismund empfängt die Kurfürsten) (Kap. 171 – Altmann Kap. 172) [1422 – Hoensch, 304]. – Kap. 172-175 (Altmann Kap. 173-176) ohne Illustration.
185v = Erlass der Kurfürsten zum Kampf gegen die Hussiten (Kap. 176 – Altmann Kap. 177: Urkundenabschrift 1422 – RTA 8, Nr. 145; das Dokument bis Kap. 185). – Blattverlust (ehem. Bl. 186), mit Text von Kap. 176-178 (Altmann Kap. 177-179), bis kurz vor Schluss; Kap. 177 und 178 (Altmann Kap. 178 und 179; fehlend) sowie Kap. 179-186 (Altmann Kap. 180-187; vorhanden) ohne Illustration. Das jetzige Bl. 186 leer.
191v = Das Heer des Erzbischof Konrad von Mainz reitet nach Böhmen (Kap. 187 – Altmann Kap. 188).
192v = Das Heer des Pfalzgrafen Ludwig zieht nach Preußen (Kap. 188 – Altmann Kap. 189).
194r = Briefe Sigismunds von Polen (S. Korybutovič) an Sigismund und Herzog Friedrich von Österreich (Kap. 189 – Altmann Kap. 190: Urkundenabschrift – vgl. Altmann 1893, 168).
195v = Sigismund von Polen zieht mit seinem Heer nach Mähren (Kap. 190 – Altmann Kap. 191) [1422 – Hoensch, 302].
196v = Eberhard Windeck in Hofheim vor Erzbischof Konrad von Mainz (Kap. 191 – Altmann Kap. 192) [Windeck: 1423].
198v = Die böhmischen Herren knien vor Sigismund (Kap. 192 – Altmann Kap. 193) [1423 – Altmann 1893, 172].
Blattverlust (ehem. Bl. 199v, 1 Illustration) = Sigismund und Kardinal Placentius (Branda da Castiglione) empfangen König Eric von Dänemark in Ofen (Kap. 193 – Altmann Kap. 194) [1424 – vgl. Hoensch, 314]. Ehem. Bl. 199r: Text von Kap. 192 (Altmann Kap. 193). Das jetzige Bl. 199 leer.
200v = Sigismund lässt die Reichskleinodien nach Ofen überführen (Kap. 194 – Altmann Kap. 195) [1423 – Hoensch, 309].
201v = Tod des Grafen von Bitsch; Erzbischof Konrad von Mainz entsendet Eberhard Windeck mit der Bitte um Bestätigung der Lehen für dessen Kinder zu Sigismund (Kap. 195 – Altmann Kap. 196) [1423 – vgl. RI XI, Nr. 5701].
202v = Der König (Eric) von Dänemark in Krakau bei König (Władisław) von Polen (Kap. 196 – Altmann Kap. 197) [1424 – Hoensch, 314]. – Blattverlust (ehem. Bl. 203), mit Text von Kap. 196. Das jetzige Bl. 203 leer.
204r = Sigismund entsendet den Bischof (Johann) von Würzburg zu Pfalzgraf Ludwig (Kap. 197 – Altmann Kap. 198) [1423 – vgl. Hoensch, 319].
205r = Sigismund empfängt den byzantinischen Kaiser Johannes Palaiologus in Ofen (Kap. 198 – Altmann Kap. 199) [1424 – Hoensch, 336].
206v = Sigismund erobert das Schloß des Herrn Nikolaus von Schallaga (recte Nicolaus von Salgó) (Kap. 199 – Altmann Kap. 200) [Windeck: 1424].
208r = Sigismund läßt das Kapitel zum hl. Sigismund in Ofen erbauen (Kap. 200 – Altmann Kap. 201) [1424 – Wehli 2000b, 304].
209r = Sigismund erhält von Markgraf Bernhard von Baden in Anwesenheit des Kaisers von Konstantinopel (Johannes Palaiologus) und weiterer Würdenträger einen Brief (Kap. 201 – Altmann Kap. 202) [1424 – vgl. Kap. 219].
210v = Ein Bote bringt Sigismund einen Brief der Hussiten (Kap. 202 – Altmann Kap. 203)
211v = Der Hussitenbrief wird Sigismund vorgelesen (Kap. 203 – Altmann Kap. 204: tw. Briefabschrift) [1424 – Altmann 1893, 181].
214r = Sigismund läßt die Reichskleinodien nach Nürnberg bringen (Kap. 204 – Altmann Kap. 205) [1423 – Hoensch, 309].
215r = Die Räte der Kurfürsten (u.a. Bischof Johann von Würzburg) kommen nach Ungarn zu Sigismund (Kap. 205 – Altmann Kap. 206) [wohl 1424].
216v = Erzbischof Günther von Magdeburg wird von Sigismund in Ofen empfangen (Kap. 206 – Altmann Kap. 207) [1424 – vgl. Hoensch, 322].
Blattverlust (3 Illustrationen, ehem. 218-220): Drei fehlende Blätter mit den Illustrationen und den Texten der Kap. 207-209 (Altmann Kap. 208–210). Vgl. KdiH 3,5, 517; KdiH digital, Nr. 26B.7.4. Die jetzigen Bl. 218-220 leer.
222r = Sigismund übergibt den Boten Schreiben an die Kurfürsten und andere (Kap. 211 – Altmann Kap. 212: Urkundenabschrift 1425, Jan. 29 – RI XI, Nr. 6129).
223v = Sigismund begleitet König Eric von Dänemark von Ofen nach Visegrád (Kap. 212 – Altmann Kap. 213) [1424 – Hoensch, 336].
224v = Die Klage gegen Friedrich von Cilli wegen der Ermordung seiner Frau wird Sigismund überreicht (Kap. 213 – Altmann Kap. 214) [1422 (Datum des Mordes) – Hoensch, 495]. Neben Sigismund steht König Eric von Dänemark, der sich 1424 in Ofen aufhielt (vgl. Kap. 193).
227r = Eberhard Windeck erhält von einer geldrischen Gesandtschaft einen Brief (Kap. 215 – Altmann Kap. 216) [Windeck: 1424]. Die Berichte bei Altmann 1893, Kap. 214 sind unklar; vgl. RI XI, Nr. 5959 zu den Verhandlungen über die Belehnung des Herzog Arnold von Geldern und die Rolle des Erzbischofs Konrad von Mainz sowie des Eberhard Windeck dabei (vgl. auch Altmann 1893, Kap. 218, Absatz 232).
228v = Eberhard Windeck erhält von Sigismund ein Lehen auf den Zoll von Mainz (Kap. 216 – Altmann Kap. 217) [1424 – vgl. RI XI, Nr. 5929].
230r = Ein Bote des Bischofs (Johann) von Würzburg bringt Sigismund eine Urkunde über die von den Kurfürsten vermittelte Beilegung des Streites zwischen Pfalzgraf Ludwig und Markgraf Bernhard von Baden (Kap. 217 – Altmann Kap. 218) [1424 – Hoensch, 322].
Kunsthistorischer Kommentar: Bei Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 2, 138 f. ist Cod. 13975/2, ehem. Bl. 349 nicht dem Maler I, sondern der Malergruppe A zuzuschreiben; die Zugehörigkeit des Einzelblattes zu Cod. 13975 daher von der Autorin angezweifelt (Bd. 1, 109). – Bei den Wappen z. T. Farbanweisungen. Saurma-Jeltsch 2001 schließt daraus auf einen nur für die Kolorierung zuständigen Mitarbeiter des Malers I. Nach Martin Roland, in: MeSch VI jedoch Farbangaben für heraldische Zeichen "auch ohne Mitarbeiter denkbar"; zudem nach Roland z. T. analoge Angaben im Buch Kaisers Sigismund in Privatbesitz (ex Cheltenham, Bibl. Phillippica, Ms. 10381, s. Handschriftencensus und Lauber digital, jeweils mit Link zu digitalen Aufnahmen). – Zu Ikonographie und Stil der Illustrationen in Cod. 13975 s. Saurma-Jeltsch 2001, Bd. 2, 116-122 sowie Roland 2012.
Einband: Wien 2000 Neuzeitlicher Gebrauchseinband Schmucklos
Neuer Pappband. Der Halbpergamentband des 19. Jahrhunderts in der Einbandsammlung der ÖNB unter der Signatur ES 777 aufbewahrt.
Schreibsprache: elsässisch (Menhardt III, 1355; Wyss 1894, 451, nimmt, von Wien, ÖNB, Cod. 2913 ausgehend und in Unkenntnis der Zuschreibung von Cod. 13975 an die Lauber-Werkstatt in Hagenau, eine Herkunft des Schreibers aus Straßburg an). – Die Jahreszahl im Kolophon (Cod. 13975/2, 460r: Reskribierung der durch Wassereinwirkung beschädigten Zeilen) höchstwahrscheinlich als 1447 zu lesen. – Cod. 13975/2, 460r auf dem unteren Seitenrand Vermerk Deyt (?) boch hurt zo Hynrych Rollman van Dadenborch zo Kliborch (16./17. Jh.). Eine Familie Rollman(n) von Dadenburg (Dattenburg, Dattenberg, Dadenberg) zu Cleburg ist ab dem späten 14. Jh. bis 1664 im Rheinland nachweisbar. Später im Besitz des Johann Josef Görres (1776-1848) oder/und seines Sohnes Guido Görres (1805-1852) in München. Seit 1858 in der Hofbibliothek.
Ehem. Bl. 109 (zu Beginn von Kapitel XCij ) 1879 in der Sammlung von Spießen nachgewiesen. 1935 wurde das Blatt versteigert bei Hugo Helbing, Frankfurt a. M., Katalog 45, 21.-24.5.1935, Bd. 2, S. 75, Nr. 1316, Taf. 84 und dort von Friedrich Thomée (1862-1944) erworben, heute Privatbesitz, Marks-Thomée-Collection (109r, 109v) (Regina Cermann). Vorbesitzer 1: Görres, Josef, Publizist (1776-1848) (?) In Tabulae VII, 290 "G. Görres", bei Reifferscheid 1887, 529 und Altmann 1891, 87 (und Menhardt III, 1354 f.) "Guido Görres" als Vorbesitzer angegeben, in CMD-A II, 154 dagegen "Josef Görres". Vorbesitzer 2: Wien, Hofbibliothek, 1858 Von der Witwe des Vorbesitzers an die Hofbibliothek in Wien verkauft (CMD-A II, 154). Seit 2000 ist Cod. 13975 auf 2 Bände aufgeteilt. Bd. 1 (Cod. 13975/1): Bl. 1-230; Bd. 2 (Cod. 13975/2): Bl. 231-460.
Martin Roland (Forschungsstand 2013, MeSch VI; Redaktion Katharina Hranitzky 2021)